Pen & Paper - Spielsysteme > DSA - Das schwarze Auge
Reden wir doch mal über den Metaplot
Weltengeist:
--- Zitat von: Carus am 25.01.2024 | 21:09 ---Ich finde es aber auch gut, dass nicht jedes Abenteuer den Metaplot behandeln muss. Es gibt genug Gruppen, die diesen mehr oder weniger ignorieren und das sollte auch möglich sein.
--- Ende Zitat ---
Da sind wir uns sicherlich einig, und das war ja sogar zu tiefsten G7-Zeiten möglich (okay, zugegeben, es war nicht logisch, aber im offiziellen Aventurien nichtsdestotrotz möglich).
Mich nervt halt nur, dass ständig diese weltverändernden Events angespoilert werden und dass es auch Abenteuer gibt, die sich grundsätzlich in die Richtung bewegen - um dann scheinbar doch wieder eingefangen und in ein "war alles nicht so gemeint" umgewandelt zu werden.
Donnerwacht ist so ein Beispiel. Hammer-Prämisse, man soll einen Beistandspakt mit einem leibhaftigen Riesen schmieden, Bedrohung durch die Orks, Zeit des Schicksals, die Kräfte des Guten müssen zusammenhalten, ich war voll geflasht. Und dann stellt sich heraus: Nee, es geht nur darum, dass der RIESE demnächst mal die Helden braucht. Alles andere? Bedrohung durch die Orks? Ja, nee, doch nicht, im Moment wollen die nur den McGuffin klauen, vielleicht später mal, stay tuned... Und da das derzeit ein sich wiederholendes Muster ist, bin ich etwas angenervt.
--- Zitat von: aikar am 25.01.2024 | 21:33 ---Es wäre halt schön, wenn es dann auch wirklich eine Kampagne dazu gibt. Beim Wüstenreich und der Winterwacht gab es ja jeweils nach dem Startschuss kein Rennen, das fand ich sehr schade.
--- Ende Zitat ---
Da hast du das, was ich mit 1000 Worten zu sagen versuche, wunderschön mit einem Satz auf den Punkt gebracht. Genau das - es ist überall Startschuss, aber nirgendwo ein Rennen.
Winterwacht schaue ich mir allerdings an (und setze ich auch ein wenig Hoffnung rein). Und die Gesamtausgabe der Theaterritter habe ich zumindest mal auf "beobachten" gesetzt...
Carus:
--- Zitat von: aikar am 25.01.2024 | 21:33 ---Es wäre halt schön, wenn es dann auch wirklich eine Kampagne dazu gibt. Beim Wüstenreich und der Winterwacht gab es ja jeweils nach dem Startschuss kein Rennen, das fand ich sehr schade.
--- Ende Zitat ---
Bei der Winterwacht ists sozusagen andersrum. Hier hat man die Theateritterkampange plus die dazugehörigen Heldenwerke (wir sind da schon drei Jahre drinn), dann kommt zeitlich eine Lücke und dann kommt das Begleitabenteuer zur Winterwacht. Erst dann ist man sozusagen auf dem Stand der Winterwacht und kann sich mit den Begleitszenarien dazu auch erstmal eigenes basteln. Ich hätte allerdings auch gerne gleich die nächste anschliessende Kampagne aber Aventurien ist halt auch gross und Ressourcen müssen über verschiedene Regionen und Plotstränge verteilt werden. Nach der Theateritterkampagne gab es zudem die Aussage der Redaktion, dass man animmt, dass die Spieler erst mal eigenes in der Region umsetzen wollen, bevor gleich die nächste offizielle Setzung kommt. Ich persönlich hätte es auch schön gefunden, wenn das Wüstenreich von einer kleineren Kampagne und nicht nur von einem Abenteuer begleitet wird. Ich denke aber auch, dass da noch andere Faktoren mit hineinspielen, als nur mein Wunsch als Spieler.
--- Zitat von: Weltengeist am 25.01.2024 | 21:39 ---Da sind wir uns sicherlich einig, und das war ja sogar zu tiefsten G7-Zeiten möglich (okay, zugegeben, es war nicht logisch, aber im offiziellen Aventurien nichtsdestotrotz möglich).
Mich nervt halt nur, dass ständig diese weltverändernden Events angespoilert werden und dass es auch Abenteuer gibt, die sich grundsätzlich in die Richtung bewegen - um dann scheinbar doch wieder eingefangen und in ein "war alles nicht so gemeint" umgewandelt zu werden.
Donnerwacht ist so ein Beispiel. Hammer-Prämisse, man soll einen Beistandspakt mit einem leibhaftigen Riesen schmieden, Bedrohung durch die Orks, Zeit des Schicksals, die Kräfte des Guten müssen zusammenhalten, ich war voll geflasht. Und dann stellt sich heraus: Nee, es geht nur darum, dass der RIESE demnächst mal die Helden braucht. Alles andere? Bedrohung durch die Orks? Ja, nee, doch nicht, im Moment wollen die nur den McGuffin klauen, vielleicht später mal, stay tuned... Und da das derzeit ein sich wiederholendes Muster ist, bin ich etwas angenervt.
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe was du meinst. Denke aber auch dass es zumindest teilweise eher mit Erwartungshaltung als mit tatsächlichen Ankündigungen zu tun hat. Ich habe die Donnerwacht noch nicht gespielt, darum habe ich deine Anmerkung dazu bewusst überlesen. Aber die Klappen- und Ankündigungstexte kenne ich und ich finde da wird nirgens ein weltveränderndes Event angespoilert. Es ist wohl bei DSA grundsätzlich eine Gratwanderung: Auf der einen Seite soll im Metaplot was "passieren" auf der anderen Seite möchte man auch nicht alle Settings andauernd so umändern, dass sie nicht mehr wiederzuerkennen sind - Daher auch verschiedenste Arten von Abenteuern. Gleichzeitig kannst du ja ein Abenteuer auch schlecht mit der Aussage bewerben: "Spielen sie dieses Abenteuer in dem sich nichts verändert und alles beim Alten bleibt."
Was sicher ein genereller Unterschied ist von DSA5 zur Vorgängeredition, ist die regionale Begrenztheit des Metaplots. Es sind eher einzelne Settings wie das Bornland oder das Wüstenreich, in denen sich jeweils etwas abspielt. Darauf sind auch die Regionalhilfen verstärkt ausgerichtet, als eine Art Settingbox. Das aventurienübergreifende grosse Ding existiert momentan nicht und auch den Sternenfall in dieser Tradition zu sehen, ist eher ein Missverständnis aus alter Gewohnheit. Mal schauen was hier die Zukunft bringt.
phant:
Meine Gedanken (in meinem Fall bezogen auf DSA)
Früher war MetaPlot die Historie, die sich aus veröffentlichten Abenteuern ergab. In folgenden Publikationen wurde darauf undeutlich und umschreibend Bezug genommen: "...böser Magier...mehr als 1000 Oger....dahergelaufene Gestalten....einige sagen, er habe überlebt."
Fand ich persönlich super. Bei den meisten Referenzen war mir klar, ich hab Geschichte erlebt.
Heute wird der MetaPlot in der Redaktion geplant und dann werden x Abenteuer da draufgeflanscht, die dann auch so ausgehen müssen, wie es die Geschichtsschreibung vorsieht; d.h. NPC führen durch das Abenteuer.
Am Ende hab ich das Gefühl, dass ich dabei war, ziemlich weit hinten, hinterm Pfeiler, mit schlechter Akustik.
Oh, und ich bin kein Fan der großen weltverändernden Ereignisse. Mein erster Gedanke bei G7 war: "Kacke, jetzt ist ganz Aventurien im Ar***!"
Meine Wahrnehmung kann objektiv sicher widerlegt werden, sind halt nur meine Gedanken dazu.
aikar:
--- Zitat von: Carus am 25.01.2024 | 22:20 ---Bei der Winterwacht ists sozusagen andersrum. Hier hat man die Theateritterkampange plus die dazugehörigen Heldenwerke (wir sind da schon drei Jahre drinn), dann kommt zeitlich eine Lücke und dann kommt das Begleitabenteuer zur Winterwacht. Erst dann ist man sozusagen auf dem Stand der Winterwacht und kann sich mit den Begleitszenarien dazu auch erstmal eigenes basteln.
--- Ende Zitat ---
Wenn man sich die Mysterien anschaut, waren die Theaterritter und das Begleitabenteuer aber halt nur das Vorspiel für etwas, das zumindest aktuell offen gelassen wird.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die Anhänger des Namenlosen aus dem Riesland versuchen im großen Stil in Aventurien einzufallen. Wir sprechen hier vom ersten Auftreten von Namenlosen-Anhängern in Heeresstärke seit der Zeit der Hochelfen. Das hat halt zumindest 7G-Format. Ihr Anführer ist bereits im Bornland, eines der Pferde-Wesen, die schon gegen die Hochelfen Heerführer des Namenlosen waren. Der lange Winter ist der erste große Schlag und das Erwachen des Bornland eine Gegenreaktion dazu.Daher: Viel Potential für Metaplot, aber wenn man da als SL selber was draus macht, hat das eigene Aventurien sicher nichts mehr mit dem zukünftigen "offiziellen" zu tun.
Ich habe meine Liste der Nachteile oben daher gerade nochmal ergänzt:
--- Zitat ---Er erschwert es SL, die etwas eigenes machen, aber den Metaplot nicht völlig ignorieren wollen, große eigene Plots umzusetzen, weil das zwangsläufig zu einem Konflikt führen wird.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: Carus am 25.01.2024 | 22:20 ---Ich habe die Donnerwacht noch nicht gespielt, darum habe ich deine Anmerkung dazu bewusst überlesen. Aber die Klappen- und Ankündigungstexte kenne ich und ich finde da wird nirgens ein weltveränderndes Event angespoilert.
--- Ende Zitat ---
Das ist jetzt schwierig zu vermitteln, ohne dich gleich wieder zu spoilern. Ich denke, was Weltengeist meint, ist, dass die Ereignisse im Buch eigentlich weitreichendere Folgen haben müssten, was aber nicht der Fall ist.
Ähnlich der Simyala- und Lamea-Saga. Da werden uralte Geheimnisse der Hochelfen wiederentdeckt bzw. neue Erkenntnisse aus dem Güldenland nach Aventurien gebracht und die Auswirkungen sind: Keine. Gar keine, nichts davon wird wieder erwähnt.
Und irgendwann wird es dann halt auch lächerlich, wenn sich an einer Front zig Jahre nichts tut, da haut dann genau das, was den Metaplot ausmacht, nicht mehr hin.
z.B.: Der aktuelle Aikar Brazoragh Ashim Riak Assai hat 1026 BF den vierten Orkensturm ausgelöst um göttliche Artefakte zu erbeuten (was ihm gelungen ist) und die Orks zu neuer Größe zu führen.
Und was ist dann passiert?
Er hat versucht den Thronräuber unter Kontrolle zu bekommen (1034), was zu dessen Tod führte und in einem Abenteuer (Mondenkaiser) abgehandelt wurde.
Er hat den Splitter des Nagrach erbeutet (1039), was in keinem Abenteuer Niederschlag gefunden hat.
Ansonsten hat man nichts mehr davon gehört. Jetzt haben wir 1045, der Aikar Brazoragh ist inzwischen 69 (Das Durchschnittsalter für Orks ist 40).
Nach der Donnerwacht (wo er und seine Artefakte keine Rolle gespielt haben) ist es unwahrscheinlich, dass es so bald wieder eine Kampagne mit Ork-Bezug geben wird.
Da sitzt also der mächtigste Ork-Heerführer der bekannten Geschichte auf seinem Thron, einziger und mit Karma gesgneter Erwählter seines Gottes, beladen mit göttlichen Artefakten und mit der Kontrolle über einen der Splitter der Dämomenkrone und macht jahrzehntelang gar nichts.
Das meinte ich mit "Ulisses ist in einer Zwickmühle". Sie haben nicht die Ressourcen, den gewachsenen Metaplot sinnvoll zu bedienen und werden sie wahrscheinlich nie haben. Die Menge an Fäden wird so immens, dass das kaum mehr sinnvoll alles zu erfassen, geschweige denn zu beachten oder gar fortführen ist (und nebenbei wollen die Autoren wahrscheinlich auch mal was eigenes machen und nicht nur alte Fäden fortführen). Der Metaplot bricht unter seinem eigenen Gewicht zusammen.
Was halt eher blöd ist, dass bis zum heutigen Tag weiter immer mehr dieser epischen Dead Ends aufgerissen werden.
Weltengeist:
--- Zitat von: phant am 25.01.2024 | 23:15 ---Oh, und ich bin kein Fan der großen weltverändernden Ereignisse. Mein erster Gedanke bei G7 war: "Kacke, jetzt ist ganz Aventurien im Ar***!"
--- Ende Zitat ---
Kann ich auch gut verstehen, und das, was mit Ostaventurien gemacht wurde, finde ich auch nach wie vor nicht gut und für die Stimmung des Settings auch völlig unpassend. Die Phileasson-Kampagne, die Simyala oder der Orkensturm waren da für mich deutlich aventurisch-stimmiger.
Was mich aber im Moment ankäst ist, dass ständig der Eindruck vermittelt wird, dass etwas Großes passieren würde, nur um den Spielern, die sich auf sowas freuen würden, das Zuckerle dann doch wieder im letzten Moment wieder unter der Nase wegzuziehen. Und das geht nicht erst seit gestern so, sondern schon mindestens seit den ersten Sternenfall-Publikationen.
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