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[OSR/S&W] Abenteuer in und um Bruckstadt herum
Tintenteufel:
Wir spielen mit Swords & Wizardry ein paar Abenteuer von Gazer Press. Zentrum der Kampagne ist das Abenteuer Der Heilige von Bruckstadt, begonnen hat sie allerdings in der Schwäbischen Alb mit Wintertod. Die dazugehörigen Spielberichte werden von den fleißigen Spieler:innen geschrieben.
Die Abenteuer
Wintertod
Der Ruf der Kröte
Geschichten aus Bruckstadt #1
Der Weg nach Krakstadt #1
Der Weg nach Krakstadt #2
Das Grauen hinter der Tür #1
Das Grauen hinter der Tür #2
Der Heilige von Bruckstadt #1
Der Heilige von Bruckstadt #2
Geschichten aus Bruckstadt #2
Der Heilige von Bruckstadt #3
Geschichten aus Bruckstadt #3
Der Heilige von Bruckstadt #4
Der Heilige von Bruckstadt #5
Der Heilige von Bruckstadt #6
Die aktiven SC
(mit mehr Infos via Klick):
Jaro Mandallaz (R, WAL 2)
Johann Unterkofler (R, KÄM 2) (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der Bruder vom "Lenz", Pangratz Unterkofler.
Osanna Mühlstein (N, ASS 4) (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Deutsche Giftbäckerin, unverheiratet, keine Kinder. Wie denn auch bei ihrer Orientierung?
Niederes Mitglied der Frauengilde „die Samen des Schweigens“.
Eine Männer verachtende Gemeinschaft die, gewalttätige frauenverachtende Männer im Auftrag von Frauen durch das gute Mutterkorn eliminieren. Scheinbar wurde irgendwann wurde ein Zusammenhang zwischen von ihr gelieferten Waren und dem Tod eines Kaiserlichen hergestellt.
Till Dreyfus (R, ZAK 2)
Die passiven SC
(mit mehr Infos via Klick):
Hubert Pfaffinger (R, KLE 2)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Aus Benediktbeuern
Ivar Wollström (?, KÄM 2)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)- Groß und kräftig gebaut
- sehr dumm, aber gesellig und lacht viel
- Legt viel wert auf Muskelkraft
- Guter Kämpfer, normalerweise mit Streitaxt
- Mettrinker
- begnadeter Seefahrer
- Schneidet sich niemals seine roten Haare oder seinen Bart
- Grabräuber und dabei von Kopfgeldjägerin Katrin Metz geschnappt worden
Lavania Amethysta (?, ZAK 2)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Verwitwete Zauberkundige, Kartenlegerin und Seherin. Mit ihren mystischen Karten und ihrer Gabe die Sterne zu deuten kann sie die Zukunft vorhersagen.
Allerdings verfolgen sie die düsteren Vorsehungen und Visionen des Nachts und rauben ihr den Schlaf, weshalb ihre körperlichen Kräfte zusehends schwinden.
Sie legte durchreisenden Geschäftsmännern die Karten und betäubte sie mit ihren Tinkturen, um ihr dann den ein oder anderen Taler zu stehlen. Hierbei wurde sie zuletzt erwischt und von den Kaiserlichen in Ketten gelegt.
Luis Lenhart (N, KÄM 2)
Melchior Goldstein (N, DIE 2)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Stärken: Melchior ist geschickt und flink, was ihm als Dieb zugutekommt. Seine Erfahrung als Antiquitätenhändler gibt ihm ein tiefes Verständnis für Wertgegenstände und ihre Herkunft.
Schwächen: Trotz seiner Geschicklichkeit fehlt es Melchior oft an körperlicher Stärke und Charisma. Sein Faible für Antiquitäten kann ihn manchmal dazu verleiten, Risiken einzugehen, um an wertvolle Gegenstände zu gelangen.
Hintergrundgeschichte: Melchior Goldstein stammt aus einer langen Linie von Antiquitätenhändlern und hat von Kindesbeinen an die Geheimnisse und den Wert alter Gegenstände kennengelernt. Als er jedoch feststellte, dass sein Interesse weniger dem Verkauf, sondern vielmehr dem Diebstahl galt, begann er, seine Fähigkeiten als Dieb zu perfektionieren. Mit seinem Wissen über Antiquitäten und seine Fertigkeiten als Dieb ist Melchior ein Meister darin, wertvolle Relikte zu stehlen und zu verkaufen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Wilhelmina Rotbrannt (R, WAL 2)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Immer wieder wurde sie als Soldatin der Kaiserlichen Opfer von Alpträumen und Panikattacken. So floh sie aus dem Kriegsdienst und wird seitdem von Kopfgeldjäger:innen als Deserteurin gesucht.
Die toten SC
(mit mehr Infos am OSR-Friedhof):
Balthasar Hauser (N, DIE 1)
Joost von Stein (R, KÄM 1)
Kaspar Kieselstein (C, KÄM 1)
"Lenz" Pangratz Unterkofler (N, DRU 1)
Walther der Schmale (N, ZAK 1)
Ariana Auerbach (N, DIE 2)
Gideon Burgwall (N, KÄM 2)
Anselm Auerbach (R, KÄM 3)
Ja, in und um Bruckstadt herum werden nur Menschen gespielt.
GazerPress:
Bin schon gespannt auf eure Spielberichte :D
Tintenteufel:
--- Zitat von: GazerPress am 5.04.2024 | 09:31 ---Bin schon gespannt auf eure Spielberichte :D
--- Ende Zitat ---
Voll toll, dass du mitliest! Am besten gleich ein Abo dalassen. ^-^
Der erste Bericht ist jedenfalls da und gestern wurde auch wieder gespielt...
Tintenteufel:
Sitzung 1
Wintertod
Ein Spielbericht verfasst von Felix.
Tanzender Fackelschein, das Klirren von schweren Ketten. Gedämpftes Gemurmel aus dem Schankraum. Anschließend Stille.
Eine Stille die von Soldat Holzappels derber Lache auf der Kellertreppe durchbrochen wurde. Das musste das Henkersmahl sein, auf das die fünf zu Tode verurteilten Gefangenen Ivar Wollström, Joost von Stein, Osanna Mühlstein, Lavania Amethysta und Pangratz Unterkofler warteten.
Ein paar Stunden zuvor hatte die Reisegruppe erst den Gasthof Engel in der Schwäbischen Alb und an der Straße nach Reutlingen erreicht. Sie hatte aus einem Trupp kaiserlicher Soldaten unter der Führung von Hauptmann Hagendorf, den zwei Kopfgeldjägern Katrin Metz und Georg Fastnacht sowie den fünf Gefangenen bestanden.
Schon bei Tage hatte die Kälte des Winters ihnen zu schaffen gemacht. Im Keller des Gasthofs war es in jener hereinbrechenden Winternacht nicht besser geworden. Es war jedoch nicht verwunderlich, dass die Stimmung im Schankraum des Engels ausgelassen war. Denn die Gefangenen waren gut verstaut und die Wirtsleute versorgten die Kaiserlichen mit Bier und Wein.
Soldat Holzappel riss mürrisch die Kellertür auf und verteilte schlampig gefüllte Holzschalen mit dünner Suppe. Er wurde von Pater Daniel begleitet, einem ruhigen Priester von dem die Gefangenen ihre Sterbesakramente empfangen sollten. Er schritt alle fünf murmelnd und für sie betend ab, verweilte vor jedem und bekreuzigte sich. Vor Lavania, einer der beiden weiblichen Gefangenen, blieb er allerdings etwas länger stehen und berührte sie leicht. Eine versehentliche Berührung für den angetrunkenen Soldaten Holzappel, eine verwunderliche Berührung in den Augen der Mitgefangenen und eine vorteilhafte Berührung für Lavania selbst, die von Pater Daniel einen Dietrich zugesteckt bekam, während er ihr etwas ins Ohr flüsterte. Er verriet, dass ihre Ausrüstung im Jagdzimmer und Obergeschoss des Gasthofs zu finden sei.
Als der letzte Besuch vor dem Morgengrauen und der geplanten Hinrichtung den Keller verlassen hatte, begannen die Fünf eine genauere, ungestörte Untersuchung des Raumes. Währenddessen machte sich der Unterkofler Pangratz mithilfe des Dietrichs an den Fußfesseln der Eingekerkerten zu schaffen. Es stellte sich heraus, dass zu Mindest jene Fußschellen alte, rostige Schlösser besaßen, die “Lenz” mit Leichtigkeit öffnen konnte. Die erworbene Bewegungsfreiheit erlaubte eine gründlichere Untersuchung des Keller. Es wurde nicht nur das Regal mit dem säuerlichen Wein der Region besehen, sondern auch die beschlagene Tür mit einem vergitterten Oberlicht darüber in der Westwand. Ivar und Joost machten sich daran das Gitter zu entfernen. Neben den Frauen war Pangratz vermutlich der Einzige, der durch die schmale Öffnung passte. Mit Hilfe der beiden starken Krieger, schaffte es Lenz tatsächlich sich durch das Fenster auf die andere Seite zu zwängen. Überrascht von der vorherrschenden Kälte, die der Zugluft in der Kohlerutsche des dahinter liegenden Raumes entsprang, stapfte der zitternde Mann fröstelnd durch schwarzes Pulver auf dem kalten Boden. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er ein scheinbar frisch ausgehobenes Grab in den dunklen Rußhaufen des Kohlebunkers ausmachte. Es half auch nichts die Öllampe des Raumes zu entzünden. Mithilfe einer abgestellten Schaufel konnte er eine zerfleischte Leiche freilegen. Immerhin fand er einen großen Lederbeuten bei ihr. Darin befanden sich Hammer und Meißel, womit es Pangratz recht schnell gelang die Tür zum Verlies zu öffnen. Mit seinen Mitgefangenen vereint, versuchte er anschließend über den Kohlekeller in die Freiheit zu fliehen.
Gemeinsam traten die Gefangenen aus dem rußigen Raum auf eine T-Kreuzung unterhalb des Gasthofs. Rechter Hand war eine weitere beschlagene Tür zu erkennen, die Ivar und Joost problemlos öffnen konnten. Der dahinterliegende Kartoffelkeller war leer und noch kälter als der Raum zuvor. Die einzige Besonderheit in diesem Vorratsraum war eine mit mehreren Riegeln und Schlössern gesicherte Tür. Es schien so, als könne sich hinter einer solch gut versperrten Tür nur ein Schatz oder ein Monster befinden. Linker Hand befanden sich jedenfalls ein paar Stufen nach oben und eine Gittertüre. Aber auch dieses Hindernis konnte durch Geschick und Stärke von den zitternden Gefangenen überwunden werden.
Dann erlosch ihre letzte Lichtquelle. Lavania murmelte etwas und plötzlich erstrahlte die leere Öllampe in einem violetten Licht. Den Flüchtigen war es herzlich egal, ob es sich dabei um ein göttliches Wunder oder Hexerei handelte. Es ging weiter.
Hinter Gittertür befand sich der Holzschuppen, den sie bei ihrer Ankunft westlich des Gasthofs gesehen hatten. Ausgestattet mit einer Werkbank, Werkzeug und meterhohen Holzstapeln, bot sich Ivar, Joost und „Lenz“ die Gelegenheit eine Sense, eine Mistgabel und einen Vorschlaghammer an sich zu nehmen, um weiteren Gefahren zu trotzen. Nach einer kurzen und kalten Besprechung, untermalt vom Tosen des eiskalten Windes, beschlossen die Gefangenen ein Feuer im Schuppen zu entfachen, um die Soldaten aus dem Obergeschoss des Gasthauses zu locken und diese mit dem Löschen eines Feuers zu beschäftigen. Denn dort sollte sich ja die eigene Winterkleidung und Ausrüstung der Verurteilten befinden, ohne welche eine Flucht in die kalte Nacht hinaus unmöglich schien.
Der waghalsige Plan wurde in Gang gesetzt.
Zurück im Gefängnis, unter dem Schankraum, konnten die ersten Rufe nach einem Brand im Holzschuppen gehört werden. So riefen auch die fünf Gefangenen um Hilfe. Tatsächlich lockten schließlich die verzweifelten Stimmen von Osanna und Lavania die Soldaten Ochstreiber und Holzappel in das behelfsmäßige Verlies. Als der mit einer Pike ausgestattete Ochstreiber die Tür zum Verlies öffnete, drangen die inzwischen bewaffneten Gefangenen auf ihn ein. Ivars Vorschlaghammer schickte den Soldaten zu Boden, dann beförderte ihn die Sense von „Lenz“ ins Jenseits. Alle Fünf drängten aus dem Gewölbe in den Schankraum. Dort begrüßte sie Holzappel mit einem Schuss aus seiner Muskete. Er verfehlte und die Kugel bohrte sich tief in den Holzfußboden. Umringt von einer Überzahl, mit zu wenig Zeit die Muskete nachzuladen, ergriff Holzappel die Flucht durch den Haupteingang. Scheinbar versuchte er zu Hauptmann Hagendorf zu gelangen, um Alarm zu schlagen. Joost von Stein ergriff sogleich die Gelegenheit und schob den massiven Riegel der Schankraumtür vor, um wertvolle Zeit zu gewinnen.
Eilig machten sich die Fünf auf den Weg ins Obergeschoss des Gasthauses. Ivar trat die Tür des ersten Zimmers auf und schaute in das überraschte Gesicht eines unbekannte Gastes, der sich als Jakob Staub ausgab. Er teilte sich das Zimmer mit Soldaten, die den Münzen und Würfeln auf dem Tisch in der Mitte des Raumes nach zu urteilen beim Glücksspiel gestört worden waren. Schnell waren die Wintermäntel und das Geld auf dem Tisch eingesackt, da meldete sich Staub zu Wort, der auf seinen Anteil bestand. Er habe es sich rechtmäßig erwüfelt. Um Streitigkeiten im Keim zu ersticken, warf Lavania ihm die Hälfte des Goldes zu, und die Gefangenen eilten in den nächsten Raum. Es handelte sich um ein unbelegtes Zimmer, in dem mehrere Säcke lagerten. Ivar, Joost und Lenz hetzten schon weiter, während die Frauen den Inhalt der Säcke genauer untersuchten. Es stellte sich heraus, dass die Ausrüstung von allen Verurteilten darin verstaut war.
Im Raum nebenan entbrannte zur selben Zeit ein Kampf, denn als Joost das Zimmer betrat und den Kopfgeldjäger Fastnacht erblickte, attackierte er diesen auf der Stelle. Unter Hammerschlägen, Stichen mit der Mistgabel und Sensenhieben ging der Söldner rasch zu Boden. Der Kampfeslärm blieb jedoch nicht unentdeckt, denn als die drei blutbespritzten Männer das Zimmer verließen, blickten sie in die Läufe zweier Pistolen. Katrin Metz, die andere Kopfgeldjägerin und Gefährtin von Georg, stand breitbeinig im Gang. Ohne zu zögern feuerte sie auf die Flüchtigen. Der Unterkofler „Lenz“ fiel mit einer Kugel in der Brust zu Boden. Während Joost von Stein schreiend einen Bauchtreffer kassierte und in sich zusammensackte. Die geübte Kämpferin Metz nutzte die Gelegenheit, den von Geschrei und Pulverdampf erfüllten Flur zu verlassen und sich wieder in ihr Zimmer zurückzuziehen. Die zugeknallte Tür senkte unheilvolle Stille über den Gang, welche lediglich von draußen gestört wurde, denn das Feuer des brennenden Schuppen fauchte und die Soldaten schlugen immer noch rhythmisch gegen die verriegelte Tür des Schankraums.
Die Zeit wurde knapp!
Die drei Überlebenden schauten sich einen Moment lang an, dann schulterten Ivar und Osanna die Bewusstlosen und hetzten gemeinsam zurück ins Erdgeschoss.
Die beschlagene Eingangstüre hielt stand, während wütendes Gebrüll von Hauptmann Hagendorf auf der anderen Seite zu vernehmen war.
Die nun merklich schwerfälligere Gruppe beschloss durch die Küchentür zu fliehen. In der Küche angelangt, verlangsamten mehrere Türen ihre Flucht. Lavania riss die erstbeste von ihnen auf und blickte in das erschreckte Gesicht der Wirtstochter, die scheinbar eben erst durch die Vielzahl an Geräuschen und dem Geschrei aufgewacht war.
Ivar öffnete etwa zeitgleich die Tür zur Speisekammer, in der Würste und Speck von der Decke hingen. Das Gepolter im Schankraum wurde lauter und sie verloren wertvolle Zeit. Die in der Wirtschaft umherirrende Gruppe fand endlich den Durchgang zum Stall.
Hier warteten geduldig die Pferde der Soldaten. Es war warm und duftete nach Heu und Pferdemist. Sogar das Pferd von Ivar war hier untergestellt. Die Tiere störten sich nicht an den Geschehnissen auf dem Hof. Schnell wurden die Pferde gesattelt und die Verwundeten wie nasse Säcke auf die Rösser geworfen. Ivar, ein geübter Reiter preschte noch im Stall vorwärts, zog an den Zügeln und der Hengst sprengte das Stalltor. Mit einem überraschten Laut sprang der davor patroullierende Soldat Steiner zur Seite und feuerte sogleich seine Muskete ab. Er verfehlte in der Aufregung und die Kugel bohrte sich in den Heuboden. Die Berittenen galoppierten aus dem Stall in Richtung Freiheit.
Steiner, der inzwischen nachgeladen hatte legte laut fluchend an. Er konzentrierte sich einen Augenblick und schoss eine letzte Kugel auf die Flüchtigen. Was Soldat Steiner weder sehen noch hören konnte, war der dumpfe Aufprall seines Geschosses. Er hatte Lavania ins Schulterblatt getroffen, die im Sattel steif nach vorne kippte und das Bewusstsein verlor.
Osanna Mühlstein griff geistesgegenwärtig in die Zügel von Amethystas Pferd und folgte Ivar Wollström weiter galoppierend in die sterngesprenkelte Winternacht.
GazerPress:
Nice!
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