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Biblical RPG

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Alexandro:

--- Zitat von: Eleazar am  4.05.2024 | 10:57 ---Übrigens vermittelt das ganze Alte Testament natürlich bestimmte Werte und eine Moral. Nicht nur die Gesetze und Gebote. Der größte Teil ist eine religiös gedeutete und umgedeutete Geschichtschreibung* (im damaligen Sinne), in der man im Prinzip fortwährend die Idee "so was kommt von so was" im Bezug auf Gott durchspielt. Dann die Propheten, die das an konkreten Situationen durchdeklinieren.
--- Ende Zitat ---

Naja, "sowas kommt von sowas" ist für mich nicht unbedingt Werte- und Moralbedingt: dasselbe hast du auch in 99% der Greco-Römischen Mythologie (alle geht irgendwie auf die von allzu menschlichen Begierden getriebenen Götter zurück), ebenso in der Mahabharata (alles basiert auf dem Kampf Gut-Böse, bei welchem die Seiten gerne mal verschwommen werden). Das Durchdeklinieren der Glaubenssätze ist genauso präsent in den Geschichten aus 1001er Nacht, wo die Protagonisten regelmäßig Allah anrufen und islamische Tugenden predigen. Alle diese Mythologien/Geschichten sind durchaus präsent in Rollenspielen.

Und Tolkiens mythologischer Unterbau basiert ja explizit auf dem Versuch, keltische Mythen (Götter mit unterschiedlichen Zuständigkeiten, Elfen & Zwerge) mit dem Christentum zu vereinen (monotheistischer Über-Gott, engelsgleiche Gestalten die sterblich werden et.al.).

Insofern finde ich es gar nicht soooo ungewöhnlich, wenn auch mal die Bibel selbst als Vorlage für Geschichten verwendet wird.

Isegrim:

--- Zitat von: Alexandro am  6.05.2024 | 21:38 ---Und Tolkiens mythologischer Unterbau basiert ja explizit auf dem Versuch, keltische Mythen (Götter mit unterschiedlichen Zuständigkeiten, Elfen & Zwerge) mit dem Christentum zu vereinen (monotheistischer Über-Gott, engelsgleiche Gestalten die sterblich werden et.al.).
--- Ende Zitat ---

Äh, nein. Weder spielen keltische Mythen eine große Rolle, noch versuchte er die mit dem christlichen Glauben zu vereinen.

Ainor:

--- Zitat von: nobody@home am  5.05.2024 | 10:05 ---"Weit verbreitet", weil Original-D&Dismus. Daß man überhaupt standardmäßig mindestens einen "Heiler" in der Gruppe braucht, ist ja auch erst diesem Systemvorbild geschuldet -- in der gängigen Fantasyfiktion sind solche Figuren, so sie überhaupt vorkommen, generell das, was wir NSC nennen würden, und werden auch nur dann benötigt, wenn's jemandem mal wirklich dreckig geht. Nicht einfach bloß, um den Krieger nach jedem bestandenen Kampf routinemäßig wieder zusammenzuflicken.

--- Ende Zitat ---

Hier vermischt du Heilung im Sinne von TP-auftanken (was ja in der Bibel eher weniger vorkommt) und Heilung im Sinne von Krankheit, Blindheit, Lähmung heilen (was in der Bibel sehr prominent vorkommt und worauf sich die ersten Priesterzuaber gründen). Von letzterem kommt die in der Fantasy verbreitete Idee dass man zur Heilung in den Tempel geht (auch wenn es natürlich Anderes gibt was dorthin deutet). 


--- Zitat von: nobody@home am  5.05.2024 | 10:05 ---Daß sich Gary & Co. dabei dann für jemanden nach Ordensritter-Vorbild entschieden haben, halte ich ein Stück weit für schlichten historischen Zufall; hätte ja genausogut auf einen Hexen- und Monsterjäger mit Schlapphut und ohne schwere Rüstung hinauslaufen können, und dann liefe die Diskussion heute halt entsprechend anders ab.

--- Ende Zitat ---

Klar, D&D hätte sich auch anders entwickeln können. Allerdings glaube ich nicht dass alles Zufall ist sondern dass sich Archetypen ausgebildet haben weil sie funktionieren und entsprechend in späteren Editionen und anderen Systemen übernommen wurden. Ob ein zaubernder Hexenjäger so gut funktioniert hätte wage ich zu bezweifeln.


--- Zitat von: nobody@home am  5.05.2024 | 10:05 ---Das hat natürlich auch seine Auswirkungen aufs Spiel, denn so eine Figur als Spielercharakter würde ja der SL grundsätzlich die Möglichkeit geben, aufs Knöpfchen zu drücken und den Spielern zu sagen "Bzzzt, nein, Leute, Gott höchstpersönlich will, daß ihr jetzt dies und das tut..."

--- Ende Zitat ---

Naja, literarische Magie funktioniert immer ein wenig anders als RPG Magie.


--- Zitat von: Der Nârr am  5.05.2024 | 10:15 --- Dieses Problem behandelt z. B. das Pendragon-Rollenspiel seit 1985. Also was ich sagen will, es gibt ja genügend Rollenspiele bzw. Kampagnen/Abenteuer mit diesem Problem - das ist nicht Bibel-spezifisch.

--- Ende Zitat ---

Klar das ist ein bekanntes Problem. Aber ob das Spiel da eine vernünftige Lösung hat ist eine entscheidende Frage.

 

tartex:

--- Zitat von: AndreJarosch am  1.05.2024 | 10:07 ---Wo ist da der Unterschied zu den Skalps im Wilden Westen?
Doch nur das es verschiedene Körperteile betrifft und es beim einen um eine Geldprämie und beim anderen um eine Frau geht.

--- Ende Zitat ---

Also jeder hat einen Skalp, aber nicht jeder hat eine Vorhaut.

Und es hat noch niemanden geholfen seinen Skalp zu verlieren, aber manche schon, wenn die Vorhaut weg war.

nobody@home:

--- Zitat von: Ainor am  7.05.2024 | 18:33 ---Hier vermischt du Heilung im Sinne von TP-auftanken (was ja in der Bibel eher weniger vorkommt) und Heilung im Sinne von Ktankheit, Blindheit, Lähmung heilen (was in der Bibel sehr prominent vorkommt und worauf sich die ersten Priesterzuaber gründen). Von letzterem kommt die in der Fantasy verbreitete Idee dass man zur Heilung in den Tempel geht (auch wenn es natürlich Anderes gibt was dorthin deutet).
--- Ende Zitat ---

Wie gesagt: außerhalb der D&D-Ecke finde ich diese Idee in der Fantasy gar nicht so verbreitet. Ärzte gibt's eben auch anderswo, und der ganz große Heilwunderwirker in der Bibel ist ohnehin Jesus höchstselbst -- eine Kampagne mit dem als Spielercharakter wäre allerdings wohl wirklich etwas speziell. ;)


--- Zitat ---Naja, literarische Magie funktioniert immer ein wenig anders als RPG Magie.
--- Ende Zitat ---

Tut sie in der Praxis sicher gerne mal; nötig wäre das aber nicht und entsprechend stimme ich dem Wörtchen "immer" hier nicht zu. Klar, wenn ich ein quadratisches Magiesystem unbedingt mit einer runden Vorlage zwangsverknüpfen will, dann kriege ich ein entsprechendes Ergebnis; aber gerade in Sachen Magie kann sich ein Systemdesigner die Regeln doch im Prinzip einfach so stricken, wie er möchte. Da gibt's ja keinen wie auch immer gearteten Anspruch auf "Realismus", also kann ich mich genausogut auch möglichst direkt ans literarische Vorbild halten. :)

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