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von Schänkenschwänken und Mumenmären; Grimm`sches Aventurien

(1/1)

Aedin Madasohn:
die Sammlungen der Gebrüder Grimm sind ja eine wahre Fundgrube für jedes Fantasy Setting.
hier einmal eine Umformulierung für das DSA-Verse und als
Dreingabe für unseren Briefspieler  :D
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127507.0.html
auch auf almadanisch gefärbt:

Der blutige Huf

so trug es sich zu, dass ein stolzer, jedoch auch armer almadanischer Almhirte eines der ihm anvertrauten Rinder mit einem blutigen Hufe beim Viehauftrieb aus einem der dem Theron zuströmenden Bächen steigen sah.
(nördliches Almada; Ambossgebirge)
Sauber und glatt war der Schnitt, so dass der Treiber verwundert Ausschau hielt, wo sich das Tier so arg hatt´ verletzen können.
Alsbald darauf fand er im Kies und Sand des Baches eine nächtschwarze Klinge, die gefährlich drohend ihre rasiermesserscharfe Schneide ins sprudelnde Frühjahrswasser reckte.

Verwundert über diesen sonderlichen Fund zog der Hirte nun das Vulkanglasstück aus dem Bachbett, welches gänzlich aussah wie ein schwerer Dolch in Form und Größe, jedoch ohne Fehlstelle oder Beschädigung war, ja sogar wie aus einem Stücke gegossen daherkam.

Jahrelang behielt nun der Viehtreiber dieses ewig scharfe und wunderlich unkaputtbare Obsidan-Messer und schnitt altes Brott, weiche Früchte aber auch zähen kalten Braten und gar Holz derart sauber, dass er ihm eine wahre Freude und stete Hilfe in allen Lebenslagen war.
Nie rutschte er im Schnitte ab oder vergoss gar sein eigenes Blut.

Es kam nun, dass von der uralten Magierstadt Fasar einer dieser unheimlichen Schwarzkünstler sich zum Aventurischen-Magier-Konvent bemüßigte zu reisen, welcher den tüchtigen Hirte mit dieser lichtschluckenden Obsidanklinge auf dem Viehmarkte zu Punin hantieren sah.

Obgleich als Magier der linken Hand im Umgang mit finsterstem Gezücht geübt, erblasste dieser Sohn Tulams sogleich als wie der frische Schnee auf den höchsten Wipfeln des Raschtulswalls. Nimmer wollte er die Reise fortsetzen, sondern beharrte darauf, diese mysteriös im Bachgeröll gefundene Klinge zu erwerben und kein Preis konnte ihn schrecken, so dass er endlich Besitzer des Obsidandolchs wurde.
Schleunigst kehrte er unserem herrlichen Almadanien den Rücken, um nach dem fernen Fasar zu entschwinden, gar als hätten ihn tausend flammende Praioten gehetzt, unser braver Viehtreiber hingegen hatte genügend  blinkendes Gold erhalten, um sich ein eigenes Gut in der Valguzia zu kaufen und darauf noch jene Rinderherde, welche er sein ganzes Leben lang nur gehütet hatte, jetzt sein Eigen nennen zu können.

Verwendung im Spiel
- "besonderer Besitz" nicht mit "freiem Geld" sondern per Generierungspunkte "gekauft"aka gefunden
-  nachzujagendem McGuffin
-  generisches Lot bis hin zu plottspezifischen Lot 

Was sacht dee Lore`ley?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Obsidan steht aber auch für den hartgesottenen Söldnergott Kor (WdG p.54ff),
hinter welchem sich das düstere Geheimnis eines blutrünstigen echssichen Kriegsgottes Kr´Thon`Chh (WdG p.202)
abgrundgleich auftut
(siehe auch das Einfuhrverbot für Obsidanartefakte in der Stadt des ewigen Machtkampfes Mengbillar PuDB p.100 und p.135 ff)

in den Allegorien des Alaar Zhavino wird dem Sternbild Kor hingegen "nur" der schwarze Topas zugeordnet (WdA p.190)

WdZ p.105 und p.133 nennt Vulkanglas als Material für verzauberte Druidendolche

p.139 nennt den kristallomatischen (echssischen) Zauber "Kristallformung" und Bergkristall als formbares Material (etwa zu einer Kugel zusammenfügen), dementsprechend wäre ein Obsidanklinge "wie aus einem Guss" ebenso als "zusammengefügtes" darstellbar
p.107 nennt im Abschnitt Bannschwert, dass dieses auch Schamanen offensteht und das "auch Obsidan scheint möglich"

in der KristallomatischenTradition (WdZ p.325) steht Obsidan für Merkmal "Schaden"
in der Sympathetik der Alchymisten (WdA p.183; regelrelevant vertiefend p.188 ) steht es für Feuer-Erz

für die Erzdämonin Thargunitoth (Gegnerschaft zu Boron; Punin ist Zentrum des Puniner Ritus)
ist schwarzes Glas ein Donaria (WdZ p.398)

Profaner
für steinzeitliche Völker sind Vulkanglasklingen halt die State_of_the_art-Waffen, siehe Atzteken, Flintsteinpfeilspitzen&Dolche


Edit für Links und optische Anpassungen

BBB:
Haha, wie cool!
Gefällt mir gut, sehr stimmungsvoll!

Aedin Madasohn:
wie die Festumer den Wolfenstein im tobrischen bauen mussten

als da nun der Kaiser Perval Invictus all seine abgefeimten Herausforderer im Lande bis auf den blanken Knochen zerschunden hatt`,
da lenkte er seinen flammenden Blick gen Festum, wohl eingedenk, dass jene Hellerfuchser und Pfeffersäckler einst den eidbrüchigen
tobrischen Herzog mit Geld, Waffen und räuberischen Pack noch und nöcher ausgestattet hatten.

So sammelte er seine wackeren Kriegsleut und führte ihnen die sieggetränkte Mantikorflagge voran.
Als dann diese unaufhaltbare Lawine aus blinkendem Eisen, hartem Stahle und noch festerem Mute
sich auf der ganzen Breite und Länge der Reichsstraße gen Bornland walzte,
da kam den Festumern  die blanke Angst auf flinken Sohlen den Nacken hinaufgestiegen.
"Wohlweh", riefen sie in ihrer Not aus, "was wollen wir noch auf Rettung und Schonung hoffen,
wenn der Perval höchstselbst die Kriegsgeißel wider uns schwingt!"

Da schickten sie Emissäre und Auslöser dem allgewaltigen Kaiser aller Heere entgegen,
um ihn mit klingenden Konzessionen doch noch milde zu stimmen.

Hart war das Urteil unseres Landesvaters wider die bornischen Kriegstreiber, welche dareinst dem verräterischen Kunibrande
so lästerliches Plünder und Brandschatzervolke hatte zugeschickt, auf dass die  tobrischen und warunkischen Lande noch
immer die Wunden dieser Heimsuchung zeitigten.
Um darob auf ewig eine erneute Einmischung der Festumer in die Angelegenheiten des raul´schen Reiches zu trutzen,
mussten sie den Ausbau der bescheidenen Hochburg Wulfen up da Streeße via Vallusia zur achtbaren Reichsfeste Wolfenstein tragen.

12 göttergefällige Jahre ließ der Kaiser ihnen Zeit und unter Tränen, Wehklagen und Schweiße schufteten die Schufte,
eine uneinehmbare Festung hoch oben samt tief in den Felsen reichenden Katakomben zu bauen.

Seit jenem Tage hat kein bornischer Händlergecke oder Brückengräfe es mehr gewagt,
Aufruhr und Krieg in unserem praiosgesegnetem  Mittelreiche anzufeuern.



Verwendung im Spiel

hier im  :t: zeigen ja so viele Bastler&Bemaler ihre wunderbaren  :d :d :d Minis und Plattformen
hei, da bekommt man schon so Lust zum Dungeonbauen und Figuren schieben  :)

wenn die Gruppe hier mal Kriegsspiel (formidable Belagerung als Kampagne) und/oder TT anwenden will für die mittelreichische Eroberung
einer von finsteren Dämonenpriestern/Nekromaten/Kultisten/Häretikern/Korrumpierten verteidigten Location,
so kann ja auch mal "Pläne im festumer Archiv suchen gehen" eingeschoben werden

und es gibt auch eine nachvollziehbare Begründung für Pfusch am Bau und Unterlassung der Sorgfalt ab,
wenn die Ausführenden Festumer sind und der Kaiser Perval weit weg in Gareth sitzt
und danach Cella&Bardo die Zügel schleifen lassen...

dann können schon mal Belüftungsschächte der Kasematte in der Felswand
schlampig gemauert (am teuren Mörtel gespart)
das Gittereisen zu dünn und ungehärtet ausgeführt sein
auch die sprichwörtlichen "Ausfallpforten" könnten vielleicht...(erstmal wissen, wo  ^-^ )

jetzt vielleicht ein Stoßtrupp echter Helden, welche sich den Zugang dort freibrechen und ihren Spaß im  Dungeoncrawl gegen eine dämonische Kasematten_hoch&Festungstürme_rauf-Verteidigung haben.

und warum haben die Paktierer hier geschlampt? 8] weil es natürlich eine Falle ist...  ~;D
ein Hochamt für Xarfei (Erzdämon des blutigen Gemetzels), sich durch die Räume und Türme zu schnetzeln.
 >;D sind es eure Helden wert, dieses Hochamt aus Schlachtfest und blut´gem Gemetzel zu (er)tragen,
auf das Xarfei die Seelen seiner PaktiererInnen zu fallen können?  >;D
 
 :muharhar:

was sagt die Lore`ley
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)aufgrund der Verheerungen in Gareth (diverse Brandangriffe aus der Luft und dann noch die abstürzende fliegende Festung...) ist im kaiserlichen Archiv nicht
unbedingt ein guter Bauplan/Kasemattenkarte der Festung mehr findbar.

die Feste Wolfenstein war dann im Rahmen der 1029er Kampagne gegen Xeraanien (wurde über den AvBoten begleitet)
erfolglos von den Kaiserlichen belagert worden.

HdR p. 99 grauer Kasten für die Bastion Wolfenstein
HdR p. 153 für das politische Personal in Weißtobrien
ScL p.89ff für die Fürstkomturei Tobimora als Nachfolger Xeraaniens

es werden genügend Absonderlichkeiten (Schwarze Amazonen, Xarfei-Berserker, Agrimoth-Baumeister, gefallene Druiden, Blutsöldner, Chimären, Kriegsgolems, Untote...)
vorgestellt, um wirklich "viel" auch auf engsten Raume darstellen zu können

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