Pen & Paper - Spielsysteme > DSA - Das schwarze Auge

Faszination Aventurien

(1/6) > >>

Scath:
Hallo Aventurien-Fans,

… ja ich möchte mit diesem Post all jene ansprechen, die die Welt des Schwarzen Auges lieben und nicht unbedingt die Rollenspielregeln …

was fasziniert euch so sehr an Aventurien?
Was findet ihr gut an diesem Setting? Was vielleicht auch nicht so gut?
Lest ihr z.B. auch die Romane?
Würdet ihr auch mit anderen Rollenspiel-Regeln in Aventurien spielen?
Was macht für euch die Faszination Aventurien aus?

Andropinis:

--- Zitat von: Scath am 12.06.2024 | 16:15 ---Hallo Aventurien-Fans,

… ja ich möchte mit diesem Post all jene ansprechen, die die Welt des Schwarzen Auges lieben und nicht unbedingt die Rollenspielregeln …

was fasziniert euch so sehr an Aventurien?
Was findet ihr gut an diesem Setting? Was vielleicht auch nicht so gut?
Lest ihr z.B. auch die Romane?
Würdet ihr auch mit anderen Rollenspiel-Regeln in Aventurien spielen?
Was macht für euch die Faszination Aventurien aus?

--- Ende Zitat ---

DSA/Aventurien war das erste Fantasy Setting und RPG, mit dem ich in Kontakt gekommen bin (noch vor Herr der Ringe). Ich habe irgendwann als Kind in den 1980ern Cover von DSA Abenteuern in einem Spielwarengeschäft gesehen und war sofort fasziniert (ohne den Inhalt zu kennen) und irgendwann in der 5-6 Klasse hatten wir im Schul-Spieleschrank DSA1 und ich habe mir die Sachen ausgeliehen und gelesen (etwa zeitgleich auch Herr der Ringe in der Schulbibliothek). DSA war auch das einzige Setting, das ich dann später einigermaßen regelmäßig gespielt habe. Naturgemäß ist man dann auch einigermaßen tief mit dem Hintergrund in Berührung gekommen.

Ich mag crunchige Settings (weniger dagegen crunchige Regeln) und Aventurien ist einfach schon sehr stark ausgebaut. Ich kaufe immer noch ab und an Material dazu. Im Vergleich zu Dragonlance und Forgotten Realms & Co. war Aventurien auch immer noch etwas "realistischere" Fantasy mit bekannten "europäischeren" Elementen, was mir grundsätzlich auch gefällt.

Die Romane sind aus meiner Sicht Glückssache. Als Teenager war es ok aber vieles könnte ich heute nicht mehr lesen. Ich habe noch 3-4 ungelesene im Schrank, mal schauen, ob/wann ich dazu komme und wie sie mir gefallen.

Scath:

--- Zitat von: Andropinis am 12.06.2024 | 19:15 ---Ich mag crunchige Settings (weniger dagegen crunchige Regeln) und Aventurien ist einfach schon sehr stark ausgebaut. Ich kaufe immer noch ab und an Material dazu. Im Vergleich zu Dragonlance und Forgotten Realms & Co. war Aventurien auch immer noch etwas "realistischere" Fantasy mit bekannten "europäischeren" Elementen, was mir grundsätzlich auch gefällt.
--- Ende Zitat ---

Also findest Du es bei Rollenspielen besser, wenn es eine sehr detailliert beschriebene Welt gibt?
Und Realismus ist Dir ebenfalls wichtig?

Trollkongen:
Ich habe ewig DSA gespielt (DSA1 bis 4), dann war etwas Pause, jetzt spiele ich aber wieder mal.

Aventurien finde ich toll. Es gab Zeiten, da empfand ich die Beschreibungsdichte zu groß, aber man muss lernen, damit flexibel umzugehen, d. h. einfach Dinge zu ändern oder zu ignorieren, wenn sie einem nicht passen. Dann aber finde ich es großartig. Die Gesellschaften sind detailliert, liebevoll und weitgehend plausibel ausgearbeitet, man kann auf so viel zurückgreifen, um Abenteuer zu stricken oder nur Flair zu erzeugen. Dadurch, dass unzählige Leute sich schon Gedanken gemacht haben, kriegt man als Spielleiter oder Spieler ein riesiges Angebot, aus dem man schöpfen kann. Ich habe einfach das Gefühl, dass die Welt wirklich lebt, sie fühlt sich "realistisch" an. Und meine persönliche Erfahrung ist, dass das in den meisten anderen Systemen nur schwer nachzumachen ist - da muss man sich als Spielleiter schon enorm viel Arbeit machen.

Der einzige Kritikpunkt ist, dass trotz meines "ändert oder ignoriert, was nicht gefällt" wenig Platz ist für Entdeckungen oder größere eigene Kreationen. Natürlich, man kann auch im großen Stil Veränderungen vornehmen, aber dann gerät schnell alles aus den Fugen. Das ist eben die andere Seite der Münze, wenn alles so detailliert beschrieben ist - kann ich aber mit leben, da sind andere System dann eher die Wahl.

Damit verbunden: Vielleicht ist Aventurien etwas zu klein. Nicht mal insgesamt, aber in manchen Ecken knubbelt es sich (Almada, Horasreich, Tulamidenlande), und manche Szenarien bekommen doch einige Plausibilitätsprobleme (mächtiges Kolonial- und Seefahrerreich Al'Anfa, gigantische Wüste Khom). Generell wäre es wohl besser gewesen, wenn der Süden größer wäre. Mehr Landmasse, mehr Inseln. (Hat eigentlich schonmal jemand versucht, die Karte etwas umzubauen?)

Romane gibt es einige gute, die das Flair unterstützen, aber einfach auch ziemlich miese, die generisch daherkommen und gefühlt nicht recht an Aventurien ankoppeln. (Mein Stand ist aber bereits etwas älter, wie es um neuere Romane bestellt ist, weiß ich eher nicht.)

Für mich ist Aventurien eng mit DSA, v.a. 4, verzahnt, daher würde ich es eher nicht mit anderen System spielen wollen, auch wenn DSA4 teils schwerfällig ist. Aber es versucht, die Bodenständigkeit Aventuriens in Regeln abzubilden, sei es durch die Vielzahl an Professionen, sei es durch die Magie oder sei es durch das recht "realistische" Kampfsystem. Also wenn, dann müsst es ein System sein, dass zumindest ein ähnliches "Powerniveau" hat. Die Magie macht's halt schwierig, weil die auch wichtiger Teil des Hintergrunds, also Aventuriens, ist.

Isegrim:

--- Zitat von: Scath am 12.06.2024 | 16:15 ---was fasziniert euch so sehr an Aventurien?
Was findet ihr gut an diesem Setting? Was vielleicht auch nicht so gut?
--- Ende Zitat ---

Ich bin auch mit DSA1 ins Rollenspiel eingestiegen, ist also eine Portion Nostalgie dabei. Ich habs auch, over all nach 35 Jahren RPG, gar nicht soviel gespielt (die ersten Jahre, dann ausgestiegen, dann eine lange Kampagne vor ca 20 Jahren, also auch schon lange her, und in den letzten Jahren nur sehr, sehr selten).

Aber ich mag Aventurien als Fantasy-Kitchen Sink-Setting, mit dem man viele unterschiedliche Sachen machen kann, was Schauplätze, Charaktere etc angeht. Keine andere Fantasy-Welt bietet so viel und so dichten Hintergrund, so viele mehr oder minder fertig ausgearbeitete verschiedene Ansätze, so viele unterschiedliche Subsettings für jeden Geschmack; und bleibt dabei halbwegs glaubwürdig und "phantastisch-realistisch.

Nie wirklich anfreunden konnte ich mich mit einer Reihe der vorgesehenen NSCs, und auch den Metaplot hab ich meist erst irgendwann im Nachhinein mitgeschnitten; aber jetzt, da es das halt gibt, ist es schon eine tolle Sache, Jahrzehnte einer Welt zu haben, die kontinuierlich gewachsen ist, sich verändert hat, und damit verdammt lebendig wirkt.


--- Zitat von: Scath am 12.06.2024 | 16:15 ---Lest ihr z.B. auch die Romane?
--- Ende Zitat ---

Von den ersten 30 oder so hab ich eine Menge gelesen; war viel Schrott dabei, viel Mittelmaß und ein paar ziemlich gute. Aber ähnlich wie mit dem Metaplot: Der ganze Kram macht die Welt lebendig, weil es so viele Perspektiven, so viele unterschiedliche Geschichten gibt.


--- Zitat von: Scath am 12.06.2024 | 16:15 ---Würdet ihr auch mit anderen Rollenspiel-Regeln in Aventurien spielen?
--- Ende Zitat ---

Ich habs nicht direkt vor, aber ich glaub, wenn ich irgendwann nochmal eine längere Fantasy-Kampagne würde leiten wollen, wär Aventurien (auch mit anderem System) immer noch meine erste Wahl. Auch wenn ich wohl in irgendeiner Zeit spielen würde, in der ich mich gut auskenne, nicht mit dem aktuellen Stand.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln