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[Dragonbane] Der Erbe des Imperiums
Raven Nash:
Zwischenbemerkung: Schon wieder eine Session ohne Kampf! ~;D Dabei hätte ich einige Möglichkeiten eingebaut gehabt (da gibt es ein Gasthaus in der Stadt, das einem Werwolf-Rudel als Treffpunkt dient, eine Kundschaftereinheit der Svartaelfen in den Wäldern...), aber sie haben alles umgangen. Sie haben sich das teuerste Gasthaus geleistet (und sind jetzt fast pleite) und haben es bei Tage geschafft, die Villa zu erreichen. Enttäuschend. ;)
Interessant ist, dass sie mittlerweile regelrecht rechnen, ob und wann sie jagen gehen müssen, um mit den Rationen durchzukommen. Und wie groß die Freude ist, wenn sie ein Wildschwein oder einen Hirsch erlegen können.
Die Familie - und insbesondere Penthea - entwickelt sich immer mehr zu einem Störfaktor. Proculus ist mit der Situation komplett überfordert, und seine Frau gibt ihm die Schuld an Allem. Die Sorge um ihre Kinder macht sie zunehmend bissig, und das Bewusstsein, wohl nie wieder in ihr altes Leben zurück zu können, erzeugt eine Menge Frust.
Raven Nash:
Die Eroberung der Villa
Während die Gruppe sich bestürzt gegenseitig ansieht und Penthea ihren Ehemann auffordert, "wie ein Mann zu handeln" und etwas gegen diesen Kerl zu unternehmen, öffnen sich erneut die Tore – jedoch nur für fünf Aelfen-Krieger. Während die Abenteurer gegen diese kämpfen, stößt eine Gruppe von Svartaelfen-Spähern unter dem Kommando eines weiteren Aelfen dazu.
Die Feenwesen sind jedoch kein würdiger Gegner für die Gruppe. Jötungr nutzt seine neu entdeckten magischen Kräfte, um Blitze auf die Feinde herabzubeschwören – beinahe verletzt er dabei Rudolf, als die Elektrizität gefährlich überspringt.
Am Ende schaffen es zwei Svartaelfen zu entkommen, während die restlichen Angreifer tot vor der Villa liegen. Die Tore stehen offen – und dahinter wartet ein sichtlich angespannter Mann. Sein Name ist Ardo Lepp, der Verwalter der Villa. Wie sich herausstellt, hat Senator Milatos sein Anwesen stark vernachlässigt, und Lepp hat die Kontrolle übernommen. Doch das erklärt die Anwesenheit der Aelfen nicht.
Es bedarf eines wütenden Riesenblütigen, um Lepp zum Reden zu bringen. Er gesteht schließlich, dass er eine Abmachung mit dem neuen Kriegsherrn der Aelfen, Zulgeteb, getroffen hat. Zulgeteb hat alle Stämme der westlichen Berge unter seinem Befehl vereint, um Vestubos anzugreifen. Lepp hat den Feenwesen die Hälfte der Ernte der Villa im Austausch für Sicherheit versprochen. Doch das ist zu viel, als dass die Landarbeiter bis zur nächsten Ernte überleben könnten. Das ist Lepp jedoch offensichtlich egal.
Und so wird der ehemalige Verwalter vor seine Untergebenen gebracht. Zunächst wollen diese ihn töten, doch er fleht um Gnade und behauptet, noch wichtige Informationen zu besitzen. Schließlich entscheiden sie, ihn arbeiten zu lassen – etwa, indem er die Jauchengruben reinigt.
Lepp verrät der Gruppe, dass Zulgeteb am nächsten Abend kommen wird, um seinen Anteil einzufordern, während seine Hauptstreitmacht auf die Stadt marschiert. Außerdem gibt es einen Verräter in Vestubos, der das Tor für die Aelfen öffnen wird.
Die Abenteurer wägen ihre Möglichkeiten ab. Zunächst müssen sie die Menschen in Sicherheit bringen. Der einzige sichere Ort scheint die Stadt mit ihren hohen Mauern zu sein. Also schicken sie die Dorfbewohner mit all ihren Vorräten, den Pferden und der Familie Victricius los, um die Ritter zu warnen und ihnen vom Verräter zu berichten.
In der Zwischenzeit befestigen sie die Villa. Vielleicht können sie die Aelfen hier binden und so den Angriff verzögern.
Der Abend, an dem Zulgeteb kommen soll, vergeht. Es gibt Bewegung in den nahegelegenen Wäldern, eine große Zahl von Kreaturen ist unterwegs, aber sie kommen nicht in die Nähe der Villa. Am Morgen erkennt die Gruppe, dass Zulgeteb sie umgangen hat. Die beiden entkommenen Svartaelfen müssen ihn vor den Abenteurern gewarnt haben.
Doch sie werden beobachtet. Im Wald bewegen sich Feinde. Also versuchen sie zu erkunden, was vor sich geht – Zoran und Cornelius verwandeln sich in Krähen, um die Gegend aus der Vogelperspektive zu überblicken. Doch sobald sie die Dächer der Villa überqueren, wird ihr Zauber gebrochen, und sie stürzen ab. Zoran rettet sich und Cornelius, indem er die Teleportationskräfte seines Stabs einsetzt. Irgendwo da draußen ist ein Magier!
Appolonas möchte im Inneren bleiben, sich verschanzen und abwarten. Doch alle wissen, dass die Zeit gegen sie arbeitet. Sie wissen nicht, was mit der Familie geschehen ist – und was der Stadt droht.
So machen sie am nächsten Abend ihren Zug. Als sie aufbrechen, werden sie von einer Streitmacht aus Aelfen und Svartaelfen angegriffen, angeführt von einem Aelfen-Schamanen. Sie wissen, dass sie kaum eine Chance haben, diesen Kampf zu überleben.
Es ist die angeborene Macht des Riesenblütigen, die das Blatt wendet. Jötungr ruft das uralte Blut seiner Ahnen wach, wächst scheinbar, seine Augen glühen im Feuer des Kampfes, und das Schwert in seiner Hand flammt auf. Die Feenwesen zittern vor Angst! Sie wenden sich zur Flucht und rennen vor dem wütenden Riesen davon.
Einige werden auf der Flucht getötet, doch die meisten entkommen in die Wälder. Der Schamane wird von Rudolf mit einem Speer durchbohrt.
Am Morgen fliegen Cornelius und Zoran erneut als Krähen aus. Als sie über die Baumwipfel blicken, sehen sie das Tal unter sich, wo Vestubos liegt. Und dichte, schwarze Rauchwolken steigen auf...
Raven Nash:
Zwischenbemerkung: Diesmal waren zwei Spieler abwesend - aber mehr als die Häfte da, also wird gespielt. Beim ersten Kampf fanden sie die Gegner noch eher schwach. Na klar, die können alle mit einem einzigen Treffer getötet werden. Dennoch war Rudolf knapp am umkippen (was auch am Friendly Fire lag...).
Seltsamerweise war es grade die Spielerin von Appolonas, die sonst immer vorstürmt, die sich diesmal einigeln wollte - und damit mehr Unheil heraufbeschworen hat.
Als der Polymorph aufgehoben wurde, bemerkte man leichte Panik. Mit einem Magier hatte keiner gerechnet. Der Ausfall war dann auch eher eine Verzweiflungstat, und bei der Anzahl an Gegnern auch leicht suizidal. Vor allem der Schamane hätte da deutlich mehr Schaden machen können. Er hat dann auch einen Spirit of Wrath beschworen, der Rudolf ordentlich verletzt hat - bevor er dispelled wurde.
Giant's Wrath ist eine Kin-Ability der Riesenblütigen - aber dass praktisch alle Gegner ihre Fear-Checks versemmeln, damit hatte ich auch nicht gerechnet. War aber wahrscheinlich auch die Rettung für die Gruppe.
Doch das Zögern hat seinen Preis. Als ich die Session mit dem Anblick der Rauchsäule beendet hab, war der Aufschrei groß. So wünscht man sich's eigentlich für die letzte Session im alten Jahr. ;D
Raven Nash:
Die Schlacht um Vestubos
Die Stadt ist gefallen, das Westtor steht offen, und die Straßen sind von Aelfen überrannt. Die Ritter kämpfen tapfer, werden aber langsam zur Zitadelle zurückgedrängt. Sie decken die Zivilisten, die versuchen, hinter die Mauern der Zitadelle zu gelangen. Der beißende Rauch brennender Gebäude liegt schwer in der Luft und erschwert die Sicht aus der Vogelperspektive.
Die Krähen kehren zur Villa zurück, um Bericht zu erstatten, und sofort sattelt die Gruppe die Pferde und macht sich auf den Weg nach Vestubos. Sie fürchten das Schlimmste für die Familie Victricius.
Sie lassen ihre Pferde am Westtor zurück und schleichen sich in die Stadt, bemüht, eine Konfrontation mit den Aelfen so gut als möglich zu vermeiden. Zunächst haben sie Glück, als eine Patrouille betrunkener Aelfen an ihnen vorbeizieht, obwohl einige der Abenteurer offen im Freien stehen. Doch dann wendet sich ihr Glück.
Sie geraten auf eine Hauptstraße, wo sie auf eine plündernde Truppe Aelfen stoßen. Der Kampf ist heftig, Pfeile und Klingen blitzen auf, und selbst Flufficus stürzt sich ins Getümmel, schleudert einen der Angreifer durch die Luft und reißt ihm die Kehle heraus. Dann schlurft ein Troll auf die Straße.
Das Wesen wankt vorwärts, übergibt sich fast über alle hinweg, dann steckt es sich Appolonas ins Maul und wirbelt eine lange Latte wie ein Schwert. Während es dem jungen Kämpfer gelingt, sich zu befreien, wird er erneut von einer klauenbewehrten Hand gepackt und gegen Rudolf geschleudert. Beide stürzen in einem Durcheinander aus Metallrüstungen, Armen und Beinen zu Boden.
Es kostet die gesamte Kraft der Gruppe, die Kreatur schließlich zu töten. Als sie fällt, sind alle erschöpft, bluten und sind bis auf die Knochen müde. Doch es bleibt nur Zeit für eine sehr kurze Rast in einem der Gebäude, bevor sie weitermüssen.
Als sie zur Zitadelle gelangen, sehen sie, dass die Tore fast durchbrochen sind. Die Ritter schießen Pfeile von den Mauern, aber die Aelfen übertreffen die Männer zahlenmäßig bei Weitem. Auf einem umgestürzten Wagen steht ihr Anführer – Zulgeteb. Ein massiger Aelf, der ein bronzenes Kopesh von immenser Größe schwingt.
Die Gruppe diskutiert ihre Optionen. Wie es aussieht, könnte nur der Tod ihres Anführers die Aelfen vertreiben – und dies muss in einem Duell geschehen, denn bei einem Attentat würden die Truppen wahrscheinlich auf Rache sinnend Amok laufen. Sie schätzen Stärke, also muss Zulgeteb vor einem stärkeren Gegner fallen.
Appolonas sammelt all seinen Mut und tritt vor, um seine Herausforderung zu rufen. Der Aelf mustert den jungen Krieger und steigt dann vom Wagen, um sich ihm in einem Duell auf Leben und Tod zu stellen. Appolonas erweist sich als härter, als alle dachten. Das Kopesh sendet tödliche Blitze aus, die den Kämpfer bedrängen, aber er bleibt standhaft. Er zerschmettert sogar das bronzene Schuppenhemd des Aelfen mit seiner Labrys, doch schließlich teleportiert sich Zoran herein und teleportiert sie beide weg – obwohl der letzte Schlag des Kopeshs noch trifft.
Zulgeteb wird von einem seiner Druiden geheilt, aber nun – zur Überraschung aller – tritt Jötungr vor und fordert den Aelfenführer heraus. Zulgeteb ist beeindruckt von der Größe dieses neuen Herausforderers und fragt nach seinem Namen. In seiner Muttersprache verkündet der Riesenblütige: „Hier steht Jötungr, letzter des Eiswolf-Clans, Brüdermörder!“ Und er zieht sein Schwert, dessen Stahlklinge nun einen leichten Schein um die gravierten Runen zeigt.
Die Gruppe wird überrascht, als der Gelehrte beginnt, den Aelfen zu umkreisen. Der alte Riesenblütige landet den ersten Schlag und weicht dann den mächtigen Schwüngen des Kopeshs aus. Zulgeteb schickt einen weiteren Blitz aus seiner Klinge, aber diesmal lenkt Jötungrs Schwert ihn ab – und er stößt den Stahl in den Hals des Aelfen.
Eine tödliche Stille fällt über die Aelfen, während von den Mauern der Zitadelle ein Jubel aufsteigt. Jötungr sinkt auf ein Knie nieder und wirkt völlig erschöpft. Wenige Augenblicke später ziehen sich die Aelfen langsam von den Mauern zurück, formieren kleine Gruppen und ziehen ab. Mit dem Tod ihres Anführers ist das Bündnis der Stämme zerbrochen, und da sie Stärke und Waffenkunst über alles schätzen, akzeptieren sie die Niederlage.
Als das Tor sich öffnet, steht er auf, umgeben von seinen Freunden, und erwartet einen Mann auf einem feurigen Streitross, der die Rüstung eines Legaten trägt, auf dessen Brustplatte das Zeichen des Wyverns prangt. Er steigt vor den Abenteurern ab und kniet vor Jötungr nieder.
Es ist Legatus Primus Umbrenius, Kommandant der Ritter und der Stadt Vestubos. Unter dem Jubel seiner Männer und der Zivilisten dankt er Jötungr und den Abenteurern und würdigt Appolonas' Einsatz. Dann sind die Stimmen von Kindern über den Jubel hinweg zu hören, und die Victricius' treten heraus.
Penthea tadelt sie prompt, dass sie sie in Gefahr geschickt haben – und nun ist es zu viel für ihren Mann. Er nennt sie offen 'kindisch' und 'arrogant' und nimmt seine Kinder mit, um bei der Aufräumaktion in der Stadt zu helfen. Penthea bleibt wie vom Blitz getroffen auf der Straße stehen.
Die Gruppe beteiligt sich an den Aufräumarbeiten, bevor sie mit den Victricius' zur Villa Milatos zurückkehren.
Raven Nash:
Zwischenbemerkung: Obwohl die Session eigentlich nur aus zwei Kämpfen bestand, ist eine Menge passiert. Der erste Kampf hat etwas gedauert, vor allem weil die Spielerin von Appolonas jetzt in der Phase "Ich überlege mir jeden Zug 10 mal" ist - das Pendel schwingt halt in beide Richtungen.
Der Troll hat aber einige coole Monsterattacken geliefert, nicht zuletzt die, Appolonas als Waffe gegen Rudolf zu benutzen. :D
Und dann wurde es episch. Zuerst hat Appolonas das Duell wirklich knapp verloren - wenn ihn Zoran nicht rausgeholt hätte... Da hab ich das Init-System mal wieder schätzen gelernt. Eigentlich war Zoran ja nicht am Kampf beteiligt, hatte also keine Karte gezogen. Da es aber nun darum ging, ob der letzte Hieb noch trifft, hab ich eine Karte ziehen lassen - und die war leider höher. Also kam Zoran mit dem bereits bewusstlosen Appolonas am Zielort an.
Und dann das Reveal von Jötungr - das waren große Augen und offene Münder am Tisch. Bisher war der Charakter ja vor allem Gelehrter und auch angehender Druide, aber der Spieler hat da deutlich mehr in der Backstory (er ist ja 50+, da sollte es doch eine Vorgeschichte geben). Und ich hab ihm auch zugestanden, dass er seinem Schwert (das sein Memento ist) jetzt magische Eigenschaften geben darf.
Tja, das Duell war dann auch wirklich episch und taktisch gut gespielt.
Der Ehestreit zwischen den Victricius' wurde mit "Er hat sich endlich Eier wachsen lassen!" kommentiert (auch von den drei Damen am Tisch). War auch irgendwie cool, weil die NSCs eben nicht einfach nur Beiwerk sind.
Ich hab jetzt das Kartensystem etwas verändert, und einen Joker ins Deck gemischt. Mit diesem kann man zu jedem Zeitpunkt der Init-Folge agieren, auch vor der 1 oder reingrätschen. Bringt wirklich noch eine Schippe Dynamik rein - u.a. auch, wenn's die Gegner haben ... >;D
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