Pen & Paper - Spielsysteme > DSA - Das schwarze Auge

Wie beliebt ist DSA heute noch?

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tartex:
Tatsache ist wohl, dass die meisten Abenteuer eher als Lektüre denn als Abenteuer genutzt werden. Die Leuten zahlen für Kopfkino. Selbst wenn sie eine aktive Gruppe haben, lesen sie wahrscheinlich viel mehr Abenteuer als sie dann an den Spieltisch bringen.

Mir macht die Lektüre von Abenteuern einfach keinen Spaß. Deshalb recycle ich sie so oft wie möglich (oder gestalte noch öfters meine eigenen). Und weniger Gelabber ist mehr, weil ich das dann auch während des Spiels sinnvoll.nutzen kann.

Ich bin aber auch ein wenig Masochist, denn wenn ich ein Abenteuer tatsächlich verwende, ist mir Werktreue bis zum letzten Komma wichtig.

Ma tetz:
Ich bin da innerlich tief gespalten.

Beim Erstlesen bevorzuge ich tendenziell die Prosa-Variante. DSA ist mir da aber mittlerweile schon zu doll. Mein Sweet Spot liegt aktuell bei Dungeon Crawl Classics Abenteuern. Beim Leiten sucht man dann aber doch viel Infos in Textwüsten.

Beim Leiten finde ich den stichpunktartigen Stil von Old school Essentials oder Waking of Willowby Hall super auch wenn mir das Übersetzen aus dem Englischen da schwerer fällt, weil mir oft Kontext fehlt. Beim Erstlesen ist das aber für mich echt eine Qual.

Für mich persönlich ist das ein unauflösbarer Widerspruch. Letztlich kann ich aber mit beidem Arbeiten.

p.s. Als ich nur DnD und DSA Textwüsten kannte waren die für mich natürlich Goldstandard.

tartex:
Für mich von der Ausgestaltung perfekt sind die Gazer-Press-Abenteuer wie der Heilige von Bruckstadt.

So viel Stimmung in so wenig Worten! Aber gleichzeitig großzügig gelayoutet.

Aedin Madasohn:
sondern damit, wie Leute Abenteuer benutzen

ja, da spaltet sich die "zahlende" Kundschaft wahrlich fürchterlich komplex auf

- Sammlende, wo die "Entweihung" bereits beim Aufreißen der Folie beginnt (die sehen den Inhalt ja eh nie)
- Hortende, die "vielleicht in der Rente wieder so viel freie Zeit haben werden wie im Studium" und sich eindecken
   (wäre das nicht eine Geschäftsidee? betreutes RSP-Wohnen: man kann selbst den Keller vermieten  >;D und die Blöcke heißen dann nicht Waldwinkel, Kätzchenruh
    oder so sondern DSA4.1, Midgard, Cyberpunk Red. Und für das spezifische Speiseplanprosa ist auch schon gesorgt, so ganz ohne Übersetzungsklopse. Und nach dem
    betreuten Aventurienwohnen folgt das Nonoitenhospitz, da weiß gleich jeder, auf welchem Komplexitätenlevel er noch Runden anbieten darf)
- Nostalgie-Lesende, die "an früher" erinnert werden wollen und sich an "prosa-entertaiment" erfreuen

da liegt ordentlich Boomer-Asche im Tresor

- wer in einem "Steinbruch" nur Schotter abbaggern möchte, der will leseeffizient "abarbeiten" und nicht "prosa-entertaiment"
- wer an die Hand genommen werden will bei seinen ersten RSP-Gehversuchen
  braucht Erklärungen: Diese Szene: offenbart ein Geheimnis&Info/führt zu/blanke Encounterklopperei
  Erreichen des Szeneziels durch Kniff oder Tipp oder wenn die Frage zum Leiden des Fischerkönigs nicht gestellt wird, dann wird A geschehen...
- wer Domina-RSP bevorzugt:
  DU_MUSST_JETZT_zur Seite treten und den wahren Helden das Finale_zum_Vorerlesen überlassen DENN_DU_BIST_KEIN_HELD Peitsch Peitsch
  hach, da darf man doch so liberal sein und jedem seinen eigenes Desediratsdungeon lassen.
  ich muss da ja nicht mitspielen oder Geld für ausgeben

kurzum, diese 6 Spiegelstriche in einen Buchdeckel zu zwingen ist...herausfordernd
und sobald einige Spiegelstriche weggelassen werden, dann geht das AB auch an diesen Zahlungsbereiten vorbei.

irgendwo muss man sich als Autor und Verlag dann auch festlegen (und die Produkte auf ihren jeweiligen Kundenzuschnitt flaggen)

tartex:
Also in Zukunft kann man einfach ChatGPT bitten das Abenteuer auf jede der genannten Arten umzuschreiben.  :o

Und wenn man das gleich als Autor oder Verleger macht, kann man den Sammlern das Geld für die xfache Seitenanzahl aus der Tasche ziehen.  >;D

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