Pen & Paper - Spielsysteme > DSA - Das schwarze Auge
Wie beliebt ist DSA heute noch?
Irian:
--- Zitat von: Zanji123 am 17.11.2024 | 11:54 ---Es steht einem Krieger frei Taschendiebstahl zu lernen und einem Streuner sich ein Schwert und Rüstung zu schnappen.
--- Ende Zitat ---
Da der Aufstieg aber eher langsam ist - du steigst nicht mal eben x Stufen auf - und ein Aufstieg nichtmal bedeutet, dass du plötzlich so gut wie ein Stufe 1 Was-Anderes wärst, ist das imho nicht wirklich korrekt. Wenn du als Krieger anfängst Taschendiebstahl zu steigern in der 3. Edition, wie viele Stufen brauchst du dann, um überhaupt erstmal auf das Stufe-1 Niveau eines Diebes zu kommen? Die vierte Edition hat dann halt viel aus anderen Systemen übernommen und viel mehr möglich gemacht, aber bis zur 3. Edition war es in der großen Mehrzahl so, dass sich da relativ wenig bewegt hat. Klar konnte man "nebenher" auch die eine oder andere Fertigkeit steigern, aber so richtig aus deiner "Klasse" raus kamst du nicht.
--- Zitat von: manbehind am 16.11.2024 | 09:14 ---Mir fehlt da ein bisschen die Sachlichkeit. Sag doch mal ganz konkret, bei welchem Abenteuer du die Erfahrung gemacht hast, dass dort so viele Quellen und Bezüge genannt werden, dass du dich davon überfordert gefühlt hast und den Eindruck hattest, du würdest "haufenweise Kontext" verpassen, wenn du dich nicht damit beschäftigst.
--- Ende Zitat ---
Das ist auch so ein Punkt, DSA Spieler denken alle an die fertigen "Abenteuer". Nein, ich rede vom Setting. Ich war da auch lange Jahre drin, aber irgendwann fühlt sich das Ding halt extrem überladen an mit Hintergrund, Metaplot, etc. so dass es für mich irgendwann eine zu große Hürde war, mich damit noch zu beschäftigen, einfach weil es "too much" war, vom ganzen Setting her. Insbesondere weil DSA ja effektiv nicht ein Setting ist, sondern dutzende, zusammengeklebte.
Aedin Madasohn:
Da der Aufstieg aber eher langsam ist - du steigst nicht mal eben x Stufen auf
in DSA 3 waren die ersten drei Stufen ziemlich flott zu machen - NUR startet der Char sehr unerfahren.
ab Stufe 5 fing es dann an, dass die Chars in ihren Kernkompetenzen (Klassenferigkeiten) eine Standardprobe verlässlich schafften
(ein Dieb, der irgendwo hochklettern kann, der ein Schloss aufkriegt, ein Krieger der auch trifft - sofern nicht aktiv pariert >;D -, ein Heiler, der verlässlich heilt und nicht mehr Schaden anrichtet - Wundbrand - etc.pp.)
Edit:
zur Klarstellung für Irian: ich habe dir doch gar nicht wiedersprochen ;D wenn Stufe 5 schon erspielt sein will (Zeit!!!) und erst dann die Klassenkernkompetenzen auf verlässlich gut gesteigert sind, dann ist "Multiclassing verlässlich gut" eine...zähe... Angelegenheit.
Weil die Steigerungen des Taschendieb-Kriegers fehlen diesem ja in seiner Kernkompetenz. Klaro klappt jeder Steigerungsversuch bei den ganz kleinen (negativen) Werten automatisch, doch er frisst von den begrenzten Slots
(war wohl 25 Steigerungswürfe und maximal 3 pro Fertigkeit beim Stufenanstieg; dazu dann die geringen Attribute in diesen Anfängerstufenbereich - pro Stufe einen Steigerungsversuchwurf auf nur ein Attribut - in der Anwendungsprobe dann aber: 3 Würfe auf die geringen Attribute = die wenigen Talentpunkte müssen als Ausgleich zugebuttert werden, um irgendwo hochgeklettert zu sein oder aber der verlässliche Absturz bei der Turmbesteigung)
Edit:
DSA ist nun mal auf das Zeitmanagement von auch über das Wochenende kaserniert untergebrachten Internatsschülern des prähandy-Zeitalters ausgelegt
für die Nachgeborenen: öffentlich rechtliches Fernsehen, werbeverseuchtes Radio ohne Herausfiltersoftware, teure Bücher-only (selbst Raubfotokopien waren noch nicht erfunden), kabelgebunde Festnetzttelefone.
Internet, streaming-Fernsehen, Computerspiele...noch blanke Zukunfstmusik
und jetzt kriegt mal einen Samstag plus Sonntag rum und keiner darf raus (weil eure Eltern euch nicht einfach auslösen aus dem Internat fürs Wochenende; weil Strecke und weil sie ihre eigene Ruhe wollen) ~;D
da vergeht selbst eine arg flache Steigerungskurve wie im Fluge >;D :korvin:
tja, und jetzt steht ein Verlag vor der Herausforderung, sich an diesen Strukturwandel im Zeitmangement der Neukunden anzupassen oder halt:
solange die
Boomer-Asche im Tresor ist
ordentlich abzumelken,
denn wenn die Boomer-Asche in der Urne ist,
ist der bequeme Nostalgie-Markt tot und wer bis dahin seine Schäfchen nicht im Trocknen hat arm dran
>;D >;D >;D
Irian:
--- Zitat von: Aedin Madasohn am 17.11.2024 | 13:31 ---in DSA 3 waren die ersten drei Stufen ziemlich flott zu machen - NUR startet der Char sehr unerfahren.
ab Stufe 5 fing es dann an, dass die Chars in ihren Kernkompetenzen (Klassenferigkeiten) eine Standardprobe verlässlich schafften
(ein Dieb, der irgendwo hochklettern kann, der ein Schloss aufkriegt, ein Krieger der auch trifft - sofern nicht aktiv pariert >;D -, ein Heiler, der verlässlich heilt und nicht mehr Schaden anrichtet - Wundbrand - etc.pp.)
--- Ende Zitat ---
Und nun überleg dir mal, wie schnell man dann in einer Nicht-Kernkompetenz eine Standardprobe verlässlich schaffen kann. Von daher bleibt es dabei, dass man idR in seiner "Klasse" bleibt. Ab Stufe 10 werden die Charaktere etwas "breiter", aber da wird dann das Problem, dass bis inkl. DSA 3 die Kern-Fertigkeiten viele der Steigerungsmöglichkeiten "fressen", weil man ja nicht einfach 1:1 steigern kann, sondern würfeln durfte (iirc).
Carus:
--- Zitat von: aikar am 17.11.2024 | 08:05 ---Fear of missing out a rule ;D Ist sicher nicht so daneben.
Respekt, wenn ihr das so schafft. Ich hatte da immer das Problem "Woher weiß ich, welche Regeln ich verwenden will, wenn ich sie nicht lese? Und ich will eigentlich nicht so viele Regeln lesen müssen, nur um zu entscheiden, dass ich sie nicht verwende".
Aber realistisch betrachtet hat mir (!) inzwischen schon das Grundregelwerk zu viele Stellschrauben und zu beachtende Sonderfälle und Modifikatoren, also stellt sich die Frage für mich eigentlich gar nicht mehr.
--- Ende Zitat ---
Wenn wir was zusätzliches Verwenden dann steht das meist im Zusammenhang mit dem Abenteuer oder den Charakteren. Wenn im Abenteuer eine Wildnispassage eine grössere Rolle spielt dann schau ich nach, was diesbezüglich für Regeln existieren und ob die für uns bereichernd sein könnten. Oder der Spieler der einen Mager spielt recherchiert zu neuen Stabzaubern, die er lernen könnte und kommt dann damit an den Spieltisch. Generell haben die Regeln aber bei uns wohl nicht einen so hohen Stellenwert, viele Diskussionen hier leben ja auch davon, dass man überhaupt unterschiedliche Regelsysteme gegeneinander abwägt und entsprechend nach den besten Regeln sucht.
Generell kann ich sagen, dass der Umgang mit der Fülle an Material bei DSA5 von den offiziellen Publikationen her recht gut gelöst ist. Die Abenteuer geben einem nicht das Gefühl, dass man ohne Zusatzregeln oder mehr Hintergrund was verpasst. Diesen Diskurs erlebe ich eher in online Diskussionen aber meist von Leuten, die sich schon sehr lange mit DSA oder mit Rollenspiel beschäftigen.
(Wir spielen z.B. seit 4 Jahren die Theateritter-Kampagne. Die lässt sich ohne Probleme mit Grundregeln und Almanach spielen. Zwar tauchen Figuren aus vergangenen Roman, Abenteuern etc. auf aber das merkt man auch nur, wenn man diese kennt. Was man über die Grundregeln hinaus benötigt, steht direkt in den Abenteuern.)
--- Zitat von: aikar am 17.11.2024 | 08:05 ---Interessant wäre ja auch zu wissen, wie groß die Zielgruppe an DSA4.1-Fans überhaupt noch ist, die man theoretisch abholen könnte. Über die verbliebenen DSA3-Fans macht sich ja auch niemand mehr Gedanken. DSA5 wird nächstes Jahr 10 Jahre alt.
Dass einige DSA4.1-Fans immer noch sehr aktiv in den Foren und Discord-Channels sind und zum Teil ungefragt bei (eigentlich meist DSA5-)Regelfragen einwerfen, wie es denn bei DSA4.1 war, ist leider auch ein tatsächlicher Problempunkt, der sich durch die Neuauflage der alten Regelwerke eher verstärken als weggehen wird.
Die meisten Editionskriege legen sich nach einer gewissen Zeit. Meist mit der neuen Edition als "Gewinner" (D&D4 war da die seltene Ausnahme, bei der mit Pathfinder die Fortführung des alten Systems gewonnen hat). Bei DSA wird der Editionskrieg aber immer noch am Köcheln gehalten, was die Einstiegshürde ebenfalls erhöht.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube dass diese Zielgruppe einfach sehr aktiv in Online-Diskussionen ist, da man stark durch die Forenkultur geprägt wurde. Generell haben sich die Editionsdiskussionen aber deutlich abgeschwächt und gerade wenn Einsteigerfrage kommen, finde ich die Community eigentlich hilfsbereit, auch diejenigen die ältere Editionen oder Alternativregeln spielen raten z.B. oft zur aktuellen Einsteigerbox.
manbehind:
--- Zitat von: Irian am 17.11.2024 | 12:45 ---Das ist auch so ein Punkt, DSA Spieler denken alle an die fertigen "Abenteuer".
--- Ende Zitat ---
Ich gehe doch sehr stark davon aus, dass du weder alle DSA-Spieler kennst noch meine Gedanken lesen kannst; daher fehlt auch dieser Aussage die Faktenbasis ^^
Meine Frage hat darauf abgezielt, ob du deinem sehr unbestimmten "Gefühl" - "Egal was man spielen will, es gibt gefühlt 100 Ausgaben des Boten die da Hintergrundgeschichte ausbreiten, x Quellenbücher, Dekaden von Baronie-Briefspiel, etc. " - schon einmal Fakten entgegengesetzt hast. D. h. wann genau ist die Ausarbeitung eines Abenteuers - ob gekauft oder nicht ist hierbei irrelevant - an "zu vielen Hintergrundinfos" gescheitert? Das, was du schreibst, klingt für mir alles zu pauschal, zu "alles ist schlecht, alle sind doof", und ich sehe die Faktenbasis deines Eindrucks nicht.
Grundsätzlich gilt: Wer in einem Setting etwas spielen will, egal, in welchem, muss zwei Fragen beantworten: 1) Was will ich? 2) Was brauche ich dafür? Dazu muss man definieren und abgrenzen können; insbesondere benötigt man eine Definition von "fertig". "Der Abenteuerschreiber", so könnte man auch frei nach de, ollen Kant sagen, "darf an die Sache nicht wie ein Kind rangehen, das sich alles vorsagen lässt, sondern muss die Haltung eines Richters einnehmen, der seine Zeugen dazu nötigt, nur die Fragen zu beantworten, die er stellt." D. h. Informationen werden nicht konsumiert, sondern aufgesucht.
Ich selbst habe mehr als 20 Jahre nichts mehr mit Rollenspielen und DSA am Hut gehabt; mein erster Kontakt war auf Grundlage von DSA4.1, und mich haben da eher Umfang und Detailgrad der Regeln abgeschreckt.
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