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SL-Einmischung in die SC
unicum:
--- Zitat von: Ainor am 9.04.2025 | 14:58 ---Im Endeffekt besteht im Spiel kein so grosser Unterschied zwischen Kampagnenangebot und Gruppenkonsens. Die Kampagne die man tatsächlich spielt ist ja die auf die sich die Gruppe geeinigt hat. Ich spreche halt nur lieber von einem Kampagnenangebot weil man nicht zu allem einen Gruppenkonsens ausdiskutieren kann, und weil die Verantwortung zu entscheiden was in die Kampagne passt und was nicht im Endeffekt fast immer beim SL liegt.
--- Ende Zitat ---
Ich hab vor Corona bei einem Conabenteuer einen Spieler erlebt der sich imho ziemlich daneben benommen hat. Es war ein CoC Abenteuer, die - vorgefertigten - Spielfiguren, werden zum Sterbebett eines "Freundes" eingeladen dem auf dem Sterbebett noch etwas sehr bedrückt, eine Jugendsünde eben - und ja es ist CoC also hat es etwas ... Spirituelles.
Tja und einer der Spieler fragte dann immer: "und warum sollte ich dem Typen helfen?" - SL:"Es ist dein Freund!" - S:"Warum sollte ich dem Helfen?"
Ich hab selten so einen Querulanten als Spieler erlebt, ja man könnte hart nach der Frage sagen: "Das ist eine Einmischung in meine Autarkie als Spieler, das die SL definiert das dieser NSC mein Freund ist!" Die Spielleitung hat dann versucht einen spagat zu machen und immer zwischen dem Querulanten (welcher nicht der bitte gefolgt ist) und der Gruppe welche darauf eingegangen ist hin und her geschaltet hat.
Schlussendlich sagte der "Typ" dann aber eben auch "Scheissabenteuer". Die Spielleitung war danach echt fertigt und meinte sowas wie "ich leite nie wieder!" (Dabei hat sie imho sich gut geschlagen).
Ich hab noch ein Conerlebnis wo Spieler sich so daneben benommen haben das sie eigentlich das Abenteuer gesprengt haben weil sie figuren hatten die over the top waren (war ein augenöffner für mich das ich auf Cons dazuschreibe "nur regelkonformes!").
Wirklich übergriffige Spielleiter? Ja ich hab davon gehört, aber selbst erlebt habe ich es noch nicht, jedenfalls nicht so derart das es mich so gestört hat wie oben geschriebenes. Eher war ich generft wenn "alte SL-Hasen" das Regelwerk für das sie leiten, selbst nicht kennen.
Ainor:
--- Zitat von: unicum am 9.04.2025 | 15:35 ---Tja und einer der Spieler fragte dann immer: "und warum sollte ich dem Typen helfen?" - SL:"Es ist dein Freund!" - S:"Warum sollte ich dem Helfen?"
Ich hab selten so einen Querulanten als Spieler erlebt, ja man könnte hart nach der Frage sagen: "Das ist eine Einmischung in meine Autarkie als Spieler, das die SL definiert das dieser NSC mein Freund ist!"
--- Ende Zitat ---
Tja, das ist auch ein wenig das Problem wenn das Spiel sich keine Gedanken um Motivation macht. Bei CoC ist das ja irgendwie implizit drin dann man Ermittler spielt die ermitteln. Aber so wirklich explizit ist die Motivation da nicht.
Die Druidin in der Kirchenkampagne wäre ein ähnliches Problem. Die bräuchte vermutlich immer eine "Extraeinladung".
Ich finde zu einem guten Kampagnenangebot gehört die Motivation der SC dazu. Entsprechend sind dann auch nur Figuren erlaubt die diese Motivation haben.
--- Zitat von: unicum am 9.04.2025 | 15:35 ---Ich hab noch ein Conerlebnis wo Spieler sich so daneben benommen haben das sie eigentlich das Abenteuer gesprengt haben weil sie figuren hatten die over the top waren (war ein augenöffner für mich das ich auf Cons dazuschreibe "nur regelkonformes!").
--- Ende Zitat ---
Cons/Oneshots sind das beste Argument für Systeme mit starker Spielbalance.
nobody@home:
--- Zitat von: unicum am 9.04.2025 | 15:35 ---Ich hab vor Corona bei einem Conabenteuer einen Spieler erlebt der sich imho ziemlich daneben benommen hat. Es war ein CoC Abenteuer, die - vorgefertigten - Spielfiguren, werden zum Sterbebett eines "Freundes" eingeladen dem auf dem Sterbebett noch etwas sehr bedrückt, eine Jugendsünde eben - und ja es ist CoC also hat es etwas ... Spirituelles.
Tja und einer der Spieler fragte dann immer: "und warum sollte ich dem Typen helfen?" - SL:"Es ist dein Freund!" - S:"Warum sollte ich dem Helfen?"
Ich hab selten so einen Querulanten als Spieler erlebt, ja man könnte hart nach der Frage sagen: "Das ist eine Einmischung in meine Autarkie als Spieler, das die SL definiert das dieser NSC mein Freund ist!" Die Spielleitung hat dann versucht einen spagat zu machen und immer zwischen dem Querulanten (welcher nicht der bitte gefolgt ist) und der Gruppe welche darauf eingegangen ist hin und her geschaltet hat.
Schlussendlich sagte der "Typ" dann aber eben auch "Scheissabenteuer". Die Spielleitung war danach echt fertigt und meinte sowas wie "ich leite nie wieder!" (Dabei hat sie imho sich gut geschlagen).
--- Ende Zitat ---
Klingt nach jemandem, der schon auf Krawall gebürstet an den Tisch gekommen ist. Gerade im Rahmen eines Con-One-Shots mit potenziell komplett neuen Mitspielern kann ich schlecht verlangen, daß sich die SL eigens gerade für mein ganz spezielles Schneeflöckchen von Charakter eine maßgeschneiderte Entschuldigung ausdenken soll, sich auf ein Abenteuer einzulassen, was es sonst ja garantiert niemals nicht täte -- wenn ich eh nicht mitmachen will (und das Problem bin im Zweifel immer ich, denn mein Charakter ist ja auch nur so, wie ich ihn selbst gewollt habe), was suche ich dann überhaupt in dieser Runde?
Nebelwanderer:
--- Zitat von: Streunendes Monster am 8.04.2025 | 13:41 ---Frage an die Spielleitenden!
Wo und wie weit greift ihr ein?
Wo ist für Euch Schluss?
Habt ihr eine "gruppenvertragliche" Grenze, die nicht überschritten werden soll?
Wo liegt diese?
Wie viel Mitspracherecht habt ihr bei den SC, der Auswahl, Werten, Ausrüstung, etc.?
Hintergrund: in vielen Diskussionen wird der Eingriff einer Spielleitung in die Autonomie eines SC als NoGo genannt.
Und ich frage mich, wo das anfängt und wo das aufhört. Und ob einige Leute das Thema nicht eventuell überdramatisieren. Oder einige SL schlicht übergriffig sind.
Denn seien wir mal ehrlich, wenn eine SL diverse Regularien, Settingbestimmungen und Rahmenbedingungen definiert, dann ist das auch schon ein (teilweise herber) Eingriff in die Autonomie der Spielenden und ihrer Charaktere.
Annahmen / Gedankenexperimente:
1
Eine Spielerin will eine Druidin mit eigenem Hain und einer Katzenvertzrauten spielen in einer kirchlich angehauchten Kampagne, in der ansonsten ein Inquisitor, ein Priester und ein Ordensritter spielen (wurde vorab so kommuniziert). Die SL untersagt diesen Wunsch und bittet/fordert einen passenden SC zu erstellen.
2
Ein Spieler will einen Drow spielen.
Im Setting der SL existieren diese jedoch nicht ...
Wunsch ermöglichen oder nicht?
3
Die SL ist bekannt für sehr herausforderungsorientiertes Spiel.
In einem anfänglich scheinbar banalen Kampf, übernimmt der Mentalist der Gegner den Gruppenbarbaren und mischt mit dem die Gruppe auf.
Die SL hat einerseits klar die Schwächen der Gruppe gegen sie genutzt und andererseits den Barbaren mittels Magie kontrolliert.
4
Ein Spieler erstellt sich einen Krieger mit Axt und Bogen. Dazu sucht er sich passende und nicht übertriebene Bilder aus dem Netz und kauft von seinem Startguthaben die entsprechende Ausrüstung.
Die SL sagt, dass er eine solche Axt erst finden könne und auch einen solchen Bogen nicht habe. Seine Ausrüstung wäre minderwertig, weil das zu einem Krieger von einem Bergvolk besser passen würde.
5
Ein Spieler erschafft sich einen jungen Schurken, der von einem eremitischen Assassinenorden aufgezogen und ausgebildet wurde. Er geht als Glücksritter/Spezialist in der Gruppe und niemand weiß von seiner Geschichte (Wunsch des Spielers).
Im Laufe der Kampagne scheint es der SL aber besser in den Kram zu passen, dass der Spieler einen Kleriker der Duklen Gottheit spielt und regelt immer mehr Geschenke (teilweise unter Zwang) und macht den SC des Spielers zu etwas, was sich der Spieler ausdrücklich nicht gewünscht hatte.
--- Ende Zitat ---
Zu 1. Falsche Absprache, Plane ich als SL eine Kampagne mit Hintergrund wird es im Vorfeld kommuniziert. Mache ich eine Kampagne die sich um harte Bikerfahrer dreht und das offen kommuniziere und mir dann jemand ein Konzept vorlegt das kein Motorradfahren kann dann geht der Spieler.
Zu 2. Ich spiele ein System wegen dem Setting. Es gibt keine Drow dann gibt es keine Drow. Lasst uns halt was anderes spielen in dem es Drow gibt, aber sie so reinzu wursten finde ich blöd.
Zu 3. Bin ich kein Fan von, kann man eleganter Lösen auch wenn es effektiv ist. Würde ich vermutlich nur dann nutzen für einen Impact und dann auch nicht auf Dauer.
Zu 4. Ist für mich tatsächlich ein Nogo, Regeln sind Regeln abundzu brechen wir sie, aber es gibt immer eine wahrscheinlichkeit warum sich genau dieser Held genau für diese Waffe entschieden hat. Ich selbst bin Powergamer aber kreativ genug um alles zu begründen.
Zu 5. Geht gar nicht.
Arkam:
Hallo zusammen,
ich gehe für meine Betrachtungen von einer festen Runde oder einer geplanten längeren Kampagne aus. Denn für ein System kennenler Oneshot oder eine Conrunde wäre mir für Hick Hack die Spielzeit zu kostbar.
Bei Spielenden die deutlich von den Charakteren abweichen wollen die ich in einer Kampagne erwarte oder gar neue Rassen einführen wollen leuchtet bei mir im Hintergrund ein Alarmlicht auf.
Denn das sind ja häufig Anzeichen dafür das eigentlich kein ernsthaftes Interesse an meinem Angebot besteht.
Da wäre für mich die Antwort des Spielenden auf die Frage "Wie soll der Charakter ins Spielkommen und dabei bleiben?" wichtig. Wenn man sich da nämlich keine eigenen Gedanken gemacht hat ist das ein deutliche Warnzeichen.
Danach würde ich dann nachhaken weshalb man den den Charakter oder die Rasse denn spielen möchte. Im konmkreten Fall hatte die Spielerin gerade einen Roman gelesen und fand die Welt dieses Romans faszinierend. Unser Spielleiter hat da einen Kompromiss gemacht. Was aber dazu führte das der VCharakter sich nie so ganz in die Runde integriert hat.
Ich würde dann wahrscheinlich ein klares Nein aussprechen.
Beinflussungs Zauber und Ähnliches würde ich inzwischen wohl tatsächlich ansprechen. Bei der Vorgabe herausforderungs orientiert hätte ich aber keine Hemmungen diese einzusetzen.
Beim Thema Ausrüstung die der Charakter bekommen kann hätte ich nur dann ein Problem wenn der Gegenstand aus einer ganz anderen Kultur als derCharakter stammt und das im Hintergrund auch so steht. Ich erinnere mich da an ein Samurai Schwert in einem Western Setting weil es eben das perfeklte Schwert nach Regeln war. Passende Ausrüstung unnötig zu beschränken finde ich nicht passend. Wenn der Barbar aus dem Beispiel also mit einem Samurai Schwert aus dem im Hintergrund legendären Osten und einem Kompositbogen der Steppenreiter von Xulma ankäme müsste man reden. Ansonsten habe ich kein Problem.
Einen Charakter den ich für mein Spiel abgenickt habe ohne vorherige Absprache zwangsweise zu verändern geht nicht. Dann hebe ich mir meine entsprechenden Ideen lieber auf und warte ab.
Gruß Jochen
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