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Abenteuer, die nur mit Wunschdenken funktionieren
Radulf St. Germain:
Ist es ein Rant? Oder Belustigung? Oder ein als Belustigung getarnter Rant? Finden wir es heraus.
Ich habe gestern eine Episode in einer Kaufkampagne gespielt und da gab es eine Szene in der in einer Gruft etwas Seltsames passiert. Sobald die SC die Monster besiegt haben sagt so ein Würdenträger, den sie seit 10 min kennen, sie sollen sofort den Dungeon verlassen.
Dadurch werden folgende Dinge ermöglicht: Der Rivale der SC geht in den (Mini-)Dungeon, findet einen magischen Kristall und richtet damit viel Schaden an. Die Hälfte der Szenen in dem Abenteuer basieren auf der (sehr waghalsigen) Annahme, dass die Spieler darauf verzichten den Minidungeon sofort zu durchsuchen, den Kristall finden und nach einer knappen Stunde fertig sind.
Warum? ;D
Kennt Ihr auch so Beispiele?
ElfenLied:
Generell finde ich es bei Abenteuern hanebüchen, wenn nicht davon ausgegangen wird, dass die SCs sich wie gierige, libertäre Psychopathen verwöhnte Hauskatzen verhalten.
In einem D&D Abenteuer, bei dem es um einen Einbruch a la Ocean's Eleven geht, wird davon ausgegangen das die SCs den Schatz am Ende freiwillig der Regierung überlassen, weil es sich hierbei um gestohlene Schätze handelt. Da könnte man den durchschnittlichen Spieler genauso fragen, ob er sich mit einem rostigen Dosenöffner kastrieren möchte.
Streunendes Monster:
Im Pathfinder Schlangenschädel AP wird davon ausgegangen, dass neben den SC auch irgendwelche NSC von der Lage des seit Jahrtausenden verschwundenen El Dorados Wind bekommen.
Ist halt totaler Kokolores, weil KEIN SC DER WELT freiwillig mit solchem Wissen hausieren gehen würde.
In einem Midgard Abenteuer wird davon ausgegangen, dass die SC den falschen Zwilling töten.
Bei uns wurde ein angesagter nichttödlicher Angriff in tödlichen Schaden overrulded, damit es ins Konzept passt.
Das sind nur zwei Beispiele, ich könnte mit einigem Nachdenken mehr zum Besten geben.
Rollenspiele und insbesondere Abenteuer sind halt keine Romane. Weiß eigentlich jede/r. Eigentlich.
Alter Weißer Pottwal:
So ziemlich alle Abenteuer bei denen über einen längeren Zeitraum Dinge passieren, die SCs aber weg können oder keine nachvollziehbare Motivation haben sich damit zu befassen.
Besonders in Erinnerung ist mir da das erste Abenteuer aus dem "Geschichten aus dem alten Margreve"-Band geblieben.
nobody@home:
Kaufabenteuer (und über rein private zu reden, die außer den Beteiligten eh keiner kennt, dürfte hier wenig Sinn ergeben) haben natürlich generell das Problem, daß der Verfasser nicht mit am Tisch sitzt und sein Produkt spontan selbst anpassen kann, um auf die eigenwilligen Spieler einzugehen. ;) Das würde ich also gar nicht mal schon als "...nur mit Wunschdenken" einsortieren, sonst könnten wir ja gleich die komplette Kategorie eintüten.
Kaufabenteuer dagegen, bei denen man sich wirklich an den Kopf greift und sich fragt, was um Himmels willen sich der oder die Verfasser an der Stelle XY gedacht haben mögen...schön, die gibt's immer noch auch, aber die sind vielleicht doch etwas seltener. :) Mir fällt persönlich gerade nicht mal eins ein, aber das gibt sich vermutlich mit etwas mehr Zeit -- meine Gedächtnisschublade für Dinge, die ich möglichst schnell wieder vergessen wollte, klemmt halt im Moment etwas.
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