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Neumodische Art an SC oder "der Zoo" - begrüßenswerte Entwicklung?

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nobody@home:
Generell, denke ich, sollte die Was-wollen-wir-überhaupt-spielen?-Unterhaltung vor der Settingauswahl geführt werden, damit sowohl Spieler als SL noch Verhandlungsspielraum haben. Denn wenn ich mir beispielhaft Fäntelsüdsee- oder -karibikabenteuer wünsche und jemand anders sich bereits steif und stur darauf eingeschossen hat, daß die Kampagne gefälligst mitten auf dem quasieuropäischen Festland stattzufinden hat, dann haben wir bereits lange vor der Entscheidung, in welcher Welt mit welchen genauen Völkern wir vielleicht spielen wollen, ein gewisses Problem.

Die Zugehörigkeit zu i-welchen "exotischen" Völkern ist für mich wohl auch deshalb nur ein eher nachrangiger Unterpunkt desselben Themas, weil ich mich im Lauf der Zeit von "Alles, was nicht offiziell erlaubt ist, ist verboten!"-Spielen mehr und mehr gelöst habe. Eine möglichst große Auswahl an denkbaren Charakterkonzepten einigermaßen sauber und elegant handhaben zu können, gehört mittlerweile schlicht zu den Ansprüchen, die ich an ein Rollenspielsystem stelle -- vorstellen kann ich mir ziemlich viel an Figuren, Spieler- wie Nichtspieler-,  und solange mir die Regeln keine ausdrücklichen Kopfschmerzen bei der Umsetzung machen, geht schon so einiges an Gruppenkonstellationen. Notfalls auch mal das Team von "Rusty & Co."

Boba Fett:
Den Zoo gab es doch eigentlich schon immer.
Talislanta, Earthdawn hatten die auch schon vor über 30 Jahren.
AD&D Dark Sun und Planescape ebenso.

Finde ich okay, denn irgendwo muss sich ein Setting ja auch vom 08/15 Tolkien-Standard absetzen.
Und genug Standard-Settings gibt es ja auch nun wirklich. Aventurien, Midgard, Mittelerde, vergessene Reiche (vor D&D4), Warhammer Fantasy...
Ich finde es gut, dass Regelsysteme, die sich nicht auf ein einzelnes Setting konzentrieren, (also so wie D&D5) sich da etwas diverser aufstellen.
Es ist ja erst einmal ein Angebot und in Session 0 kann man sich ja einigen, wie bunt das Dorf sein soll, aus dem die Helden kommen.

Ich guck mir meistens an, wie bunt es die Spieler haben möchten und manchmal spielen wir (wie jetzt bei Symbaroum) einfach auch mal eine 100% menschliche SC Gruppe. Hatten wir bei Midgard auch, wäre bei Warhammer FRP auch nicht unwahrscheinlich.

Und ganz nebenbei: Bei Systemen mit realweltlichen Settings wie Call of Cthulhu, HEX oder Cyberpunk ist es gar nicht anders möglich.

caranfang:

--- Zitat von: Boba Fett am 15.06.2025 | 17:41 ---Den Zoo gab es doch eigentlich schon immer.
Talislanta, Earthdawn hatten die auch schon vor über 30 Jahren.
AD&D Dark Sun und Planescape ebenso.

Finde ich okay, denn irgendwo muss sich ein Setting ja auch vom 08/15 Tolkien-Standard absetzen.
Und genug Standard-Settings gibt es ja auch nun wirklich. Aventurien, Midgard, Mittelerde, vergessene Reiche (vor D&D4), Warhammer Fantasy...
Ich finde es gut, dass Regelsysteme, die sich nicht auf ein einzelnes Setting konzentrieren, (also so wie D&D5) sich da etwas diverser aufstellen.
Es ist ja erst einmal ein Angebot und in Session 0 kann man sich ja einigen, wie bunt das Dorf sein soll, aus dem die Helden kommen.

--- Ende Zitat ---
Nein, den Zoo gab es früher noch nicht. Es gab schon immer in verschiedenen Settings atypische Rassen. Das fing schon mit T&T an, wo Wichtel und Feen spielbar sind. Aber alle Settings hatten Einschränkungen. Man konnte nicht einfach alles spielen, was einem einfiel. Meiner Meinung nach hat sich das mit D&D 4e geändert. D&D 3e bot zwar auch schon viele neue Rassen an, aber die verschiedenen Settings hatten immer noch Einschränkungen. Mit 4e fielen diese weitgehend weg. Und 5e frührte den Zoo erst so richtig ein, denn erst jett war alles erlaubt.

schneeland:

--- Zitat von: Boba Fett am 15.06.2025 | 17:41 ---Den Zoo gab es doch eigentlich schon immer.
Talislanta, Earthdawn hatten die auch schon vor über 30 Jahren.
AD&D Dark Sun und Planescape ebenso.

--- Ende Zitat ---

Ja, ich glaube auch, dass das im Grunde kein neues Phänomen ist. Spielbare Exoten gab's ja, wenn ich mich richtig erinnere, schon in den frühen Zines.
Mutmaßlich hat sich das Verhältnis von Traditionalisten und Exotenspielern mit D&D5 nochmal ein bisschen verschoben, weil viele Neuspieler dazugekommen sind, und die eben nicht zwingend mit Herr der Ringe, Conan & Co. sozialisiert wurden, sondern eher mit Guardians of the Galaxy & Co., aber am Ende bleibt's m.E. hauptsächlich eine Geschmacksfrage.
Jetzt gehöre ich zwar auch eher zur "Mensch, Zwerg, Elf - wenn Du was Exotisches willst, spiel 'nen HobbitHalbling"-Fraktion, aber letztlich ist das einfach ein weiterer Punkt, über den man ggf. zu Spielbeginn mal sprechen sollte, damit man einen für alle brauchbaren Konsens hinbekommt (oder feststellt, dass man halt nicht zusammenkommt).

nobody@home:

--- Zitat von: schneeland am 15.06.2025 | 17:57 ---Ja, ich glaube auch, dass das im Grunde kein neues Phänomen ist. Spielbare Exoten gab's ja, wenn ich mich richtig erinnere, schon in den frühen Zines.
Mutmaßlich hat sich das Verhältnis von Traditionalisten und Exotenspielern mit D&D5 nochmal ein bisschen verschoben, weil viele Neuspieler dazugekommen sind, und die eben nicht zwingend mit Herr der Ringe, Conan & Co. sozialisiert wurden, sondern eher mit Guardians of the Galaxy & Co., aber am Ende bleibt's m.E. hauptsächlich eine Geschmacksfrage.
Jetzt gehöre ich zwar auch eher zur "Mensch, Zwerg, Elf - wenn Du was Exotisches willst, spiel 'nen HobbitHalbling"-Fraktion, aber letztlich ist das einfach ein weiterer Punkt, über den man ggf. zu Spielbeginn mal sprechen sollte, damit man einen für alle brauchbaren Konsens hinbekommt (oder feststellt, dass man halt nicht zusammenkommt).

--- Ende Zitat ---

Hinzu kommt, wie gesagt, daß das aus meiner Sicht bestenfalls ein sehr fantasyspezifisches Phänomen ist. Science-Fiction-Rollenspiele hatten auf der anderen Seite noch nie ein Problem mit spielbaren Aliens und/oder Robotern...sicher, auch da gibt's Settings ohne, aber im klassischen Weltraumopernformat bis hin zurück zu Traveller gehören solche Figuren einfach mit zum Alltag.

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