Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen

Neumodische Art an SC oder "der Zoo" - begrüßenswerte Entwicklung?

<< < (8/38) > >>

schneeland:

--- Zitat von: nobody@home am 15.06.2025 | 18:05 ---Hinzu kommt, wie gesagt, daß das aus meiner Sicht bestenfalls ein sehr fantasyspezifisches Phänomen ist. Science-Fiction-Rollenspiele hatten auf der anderen Seite noch nie ein Problem mit spielbaren Aliens und/oder Robotern...sicher, auch da gibt's Settings ohne, aber im klassischen Weltraumopernformat bis hin zurück zu Traveller gehören solche Figuren einfach mit zum Alltag.

--- Ende Zitat ---

Teils, teils. Ich mag's persönlich auch in SciFi-Settings lieber, wenn meine Crew eher humanozentrisch ist und die Alien-Mitglieder die Ausnahme. Aber regelseitig kommt es vermutlich hin, dass nicht-menschliche SCs Teil des Kanons sind.

caranfang:

--- Zitat von: schneeland am 15.06.2025 | 17:57 ---... Spielbare Exoten gab's ja, wenn ich mich richtig erinnere, schon in den frühen Zines. ...

--- Ende Zitat ---
Aber die waren nie offiziell!

--- Zitat von: nobody@home am 15.06.2025 | 18:05 ---Hinzu kommt, wie gesagt, daß das aus meiner Sicht bestenfalls ein sehr fantasyspezifisches Phänomen ist. Science-Fiction-Rollenspiele hatten auf der anderen Seite noch nie ein Problem mit spielbaren Aliens und/oder Robotern...sicher, auch da gibt's Settings ohne, aber im klassischen Weltraumopernformat bis hin zurück zu Traveller gehören solche Figuren einfach mit zum Alltag.

--- Ende Zitat ---
Hier habe ich eher die gegenteilige Beobachtung gemacht. Alle wollen nur Menschern spielen. Selbst bei Star Wars.
Wichtig ist doch eine Sache: Wann ist ein Exot ein Exot? Und, ab wann kann man von einem Zoo reden?

Ein Beispiel: Ich arbeite gerade an einem Modern Fantasy-Setting (also klassische Fantasy in einer modernen Welt). Die spielbaren Rassen werden Menschen, Elfen, Zwerge, Halblinge, Gnome, Tieflinge, Orks und Feen sein. Die letzten beiden wären in jedem anderen Setting mit Sicherheit Exoten, aber nicht in diesem Setting. Und von einem Zoo kann auch nicht die Rede sein, denn dafür wäre die Auswahl zu klein. Würde jemand jetzt unbedingt einen Goblin spielen wollen, wäre dies ein Exot, weil er nicht zur normalen Auswahl gehört und Goblins, im Gegensatz zu den Orks, wirklich zu den bösen gehören. Würde jeder einen anderen Exoten spielen wollen, hätten wir einen Zoo.

Lichtschwerttänzer:

--- Zitat von: Mithras am 15.06.2025 | 13:56 ---Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um?

--- Ende Zitat ---
das kommt darauf an was thematisch ich will, nur Menschen, nur EDO, EDO angepasst ggf mit Zoo - ++++, kein EDO; keine Menschen aka - nur Zoo +++,
ggf sind dann Zoo++++ ganz normale Nachbarn, siehe Earthdawn/Palladium/Rifts...
oder von Conans hyborischer Welt (nur Menschen) - Perry Rhodan/Star Wars

nobody@home:

--- Zitat von: caranfang am 15.06.2025 | 18:12 ---Hier habe ich eher die gegenteilige Beobachtung gemacht. Alle wollen nur Menschern spielen. Selbst bei Star Wars.
--- Ende Zitat ---

Und ich habe auch gar kein Problem damit, einen Menschen zu spielen; der kann auf seine Weise schließlich genauso eigenartig und besonders sein wie jeder "Exot". Nur, wenn mir eine Spielwelt (oder Spielleitung...) mit einer prall gefüllten Wundertüte an anderen intelligenten Völkern und Kulturen entgegenkommt, bloß, um mir dann, wenn ich doch mal "Hm, eigentlich könnte ich ja auch mal eine Weile einen von denen spielen..." denke, die Tür vor der Nase zuzuschlagen und mahnend den Zeigefinder zu heben, dann komme ich mir natürlich, salopp gesagt, verarscht vor.

Galatea:

--- Zitat von: Alexandro am 15.06.2025 | 16:59 ---Plausibel in der Spielwelt verankert sind in der Tat nur Bauern, Händler, etc. (schon Adlige sind recht exotisch). Eine Abenteurergruppe von Taugenichtsen, ist nicht typisch für die meisten Spielwelten (nicht für Aventurien, nicht für die Realms, ganz sicher nicht für Midnight), aber ich habe trotzdem noch nie erlebt, dass diese deswegen plausibel behandelt wurde.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein generelles Problem im Worldbuilding vieler Fantasysettings, was umso absurder ist, da es super einfach zu korrigieren ist - Abenteurergilden.

Die machen super viel Sinn in einer dezentralisierten feudalistischen Welt, in der sich die Bewohner regelmäßig mit allerhand exotischem Kram herumschlagen müssen, aber oft nicht die Mittel haben das Problem selbst zu erledigen.
Also wen ruft man dann, wenn Not ist? Genau, die Monsterjäger von der Abenteurergilde.

Damit hat man auch gleich einen Ansatz warum die Gruppe überhaupt zusammen ist, wie man ein Abenteuer startet wenn die Spieler mal wieder komplett unmotiviert sind selbst was zu unternehmen (in Hinterbackingen ist angeblich eine Hexe am Werk, geht da hin und schaut euch das an), wie die Gruppe an exotischere Gegenstände kommt (der Patron, ein alter Abenteurer im Ruhestand, kann Sachen aus seinem Fundus an Spieler ausgeben/verkaufen), wie die Gruppe an Geld kommt (wird von der Gilde bezahlt bzw. die Gruppe gibt einen Teil ihres Einkommens an die Gilde ab und erhält dafür bestimmte Services/Versicherungen), woher die Gruppe über diverse Monster Bescheid weiß, wo man in der Offtime sein Training macht, etc. - zudem haben die Spieler als Repräsentanten der Gilde eine gewisse politische Macht und können sich auch nicht komplett wie geisteskranke Mörderhobos aufführen (wohl aber wie elitäre Arschlöcher).
Je nach Umständen können die durchaus auch mal auf einen Diplomatieeinsatz geschickt werden, wenn der Gilde etwas daran gelegen ist (also ein Konflikt sich nachteilig aufs Geschäft auswirkt).
Und die Gruppe kann trotzdem jederzeit ihr eigenes Ding drehen, solange sie halt ihren Anteil an die Gilde abgibt (da kommt es halt auch drauf an, wie sehr sie mit der Gilde selbst involviert ist).
Zuletzt würde eine solche Gilde auch eine wunderbare Erklärung für kuriose Gruppenzusammensetzungen liefern - da werden Mitglieder aus der ganzen Welt zusammenrekrutiert, was sich dann durchaus mal in "interessanten" Konstellationen niederschlagen kann.

Gerade in den oft extrem kapitalistischen Fäntelalter-Settings wäre die Existenz solcher Gilden eigentlich logischer als ihre Abwesenheit.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln