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Rüstungsmalus einbinden oder weglassen?

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Zouan81:
Hallo Community!

Wollte mal wissen, ob Euch der Regelbegriff "Rüstungsmalus" und was da alles dranhängt eigentlich zusagt.

Sollte man wirklich peinlichst genau Rüstung und ihre Behinderungsmodifikatoren berücksichtigen oder verkompliziert das nur das Spielen?

Oder sollte man Rüstungsmalus als feste Regel weglassen und dem Spielleiter überlassen, ob er wegen Rüstung einen Aufschlag gibt  (z.B. beim Schleichen oder beim Zaubern)

Wer nutzt noch Rüstungsmalus und in welchem System ist das Eurer Meinung nach am elegantesten gelöst?


Danke schon mal für Eure Antworten.

Feuersänger:
Sinnvoll ist hier nach meinem Dafürhalten: wer im Umgang mit Rüstung ausgebildet ist, kann diese auch (weitgehend) ohne Abzüge nutzen.

Das BE-Kleinklein von DSA finde ich zB zu aufwendig für den Effekt. Erstmal hat jede Rüstung soundso viel Behinderung, aber durch Wahl von Waffentypen, Sonderfertigkeiten etc kann man den Wert dann wieder minimieren, und am Ende hat man viel Aufwand betrieben dafür dass die BE keine Rolle mehr spielt.

Im großen und ganzen finde ich da die Umsetzung in D&D 3E/PF gut gelungen. Es gibt 3 Rüstungskategorien, und die meisten Klassen sind mit den Rüstungen geübt, die für sie am sinnvollsten sind und am besten funktionieren. (Es gibt leider Ausnahmen, v.a. in PF.) Trägt man eine Rüstung mit der man nicht geübt ist, erleidet man Abzüge auf so ziemlich alles; wenn man aber geübt ist fallen die Abzüge nur bei speziellen Tätigkeiten an.

(Ein Schwachpunkt/sinn hierbei ist, dass der Rüstungsmalus standardmäßig auch auf Reiten anzuwenden ist, d.h. der klassische schwergerüstete Ritter kann so praktisch nicht funktionieren, er würde ständig vom Pferd fallen.)

Der Hasgar:
Sehe das ein wenig wie Feuersänger. Wenn ein absoluter Anfänger sich ne Plattenrüstung anzieht, pumpt er nach wenigen Kampfrunden wie ein Maikäfer. Aber wer das gelernt hat, sollte es auch können. Es ist eine Aufgabe des Systems, dass nicht jeder Hansel das einfach ganz schnell lernen kann.

nobody@home:
Hey, mein aktuelles Lieblingssystem sieht per Voreinstellung nicht mal einen definitiven mechanischen Rüstungsbonus vor, was soll ich da erst mit einem Malus anfangen? ;D

Ganz allgemein würde ich aber davon ausgehen, daß man eine "realistische" Behinderung durch Rüstung ohnehin mit Rollenspielregeln nicht hinbekommen wird, ohne dabei ins Schwimmen zu geraten. (Kann ich in einem Plattenpanzer nun besser oder schlechter laufen als in einem beinlangen Kettenhemd, und wie sieht das mit futuristischer Powerrüstung aus? Habe ich tatsächlich genau denselben Einheitsabzug, wenn ich statt dessen plötzlich klettern oder schwimmen soll? Vermutlich eher nicht so...) Also kann ich mich auch, wenn ich so etwas tatsächlich überhaupt will, gleich darauf konzentrieren, die "Strafe" fürs meist untrainierte Tragen von Rüstung einfach zu halten.

Ein Beispiel, das das für meine Begriffe recht gut hinkriegt, ist Dungeon World. Da geben Rüstungen, die über das Minimum hinausgehen, -1 auf alle gewürfelten Aktionen, solange man sie trägt, was bei 2W6 als Würfelmethode nicht ganz von Pappe ist...aber bestimmte Klassen wiederum dürfen genau diese Eigenheit ignorieren und ein paar andere (nicht alle) können sich diesen Trick im Lauf der Charakterentwicklung prinzipiell abgucken. (Das reine Gewicht von Rüstung und ggf. Schild wird separat verrechnet.)

manbehind:
Ich denke, es kommt drauf an, welche Funktion und Relevanz die Rüstung im Kampfsystem hat und ob das Spielsystem die Spieler zu Entscheidungen zwingen will.

Wenn es zu Entscheidungen zwingen will, muss eine Rüstung, die einen spieltechnischen Vorteil bietet, auch mit einem spieltechnischen Nachteil (in termini von Kampfkraft) einhergehen, weil es andernfalls keine Entscheidung gibt. Je unwichtiger die Rüstung (bzw. die Unterschiede verschiedener Rüstungen) im Kampf, desto unwichtiger ist auch der Malus.

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