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Idee eines modernen Fantasy-Settings
Dr. Beckenstein:
Wenn es vor 1.000 Jahren die industrielle Revolution gab - wie sieht die Technik den heute aus?
Magische Strahlenwaffen?
Gibt es Computer? Wenn ja, können die zaubern?
caranfang:
Zur Untotenplage: Nekromantie ist äußerst gefährlich. Selbst der einfachste und scheinbar harmloseste nekromantische Zauber kann üble Nebenwirkungen haben, wie z.B. Lebenwesen in Untote verwandeln. Wer in der Nähe von Untoten stirbt wird außerdem selbst zum Untoten. Und Verletzungen durch Untote können ebenfalls dazu führen, dass jemand zum Untoten wird. Und wenn selbst jemand wie der Dunkle Herrscher seine Finger davon lässt, wird das wohl einen Grund haben...
Zu den Weltkriegen: @Galatea hat mit Utumno ein sehr gutes Beispiel geliefert. Das große Reich des Dunklen Herrschers hat die Größe von Russland un China zusammen. Seine Städte sind Festungen und die Umwelt ist mörderisch. Umweltschutz ist ihm fremd. Da wundert es nicht, dass die Truppen der VFA und ihrer Verbündeten lieber einen Frieden aushandeln als zu versuchen das Land zu erobern. Man könnte zwar versuchen, dass Land in die Steinzeit zurück zu bomben, aber das hat man ja schließlich jahrlang versucht. Die letzten beiden Weltkriege dauerten zusammen vierzig Jahre!
Zur Magie:@Galatea hat da eine gute Idee, die aber ziemlich von Regelwerk abhängt.
Heilmagie ist bei mir ebenfalls nicht sonderlich effektiv. Ein Heilzauber mag bei leichten verletzungen noch gut sein, aber dient hauptsächlich dazu moderne Mezin zu unterstützen, denn Heilmagie ohne medizinisches Wissen anzuwenden, kann gefährlich sein.
Zur technologischen Entwicklung: Sie läuft um einen Faktor vier langsamer ab. Der technologische Stand der Welt entspricht weitgehend dem unseren heutigen. Es gibt computer, aber keine KI. In der Raumfahrt ist man weiter, denn es gibt schon Mondbasen. Man betreibt ja schließlich auch schon über 200 Jahre Raumfahrt. Man ist auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie weiter. Es gibt zwar Kernkraftwerke, aber die werden mit Thorium und nicht mit Uran betrieben, denn Nuklearwaffen wurden nicht entwickelt.
caranfang:
Ich glaube, dass ich die Zeiten doch etwas straffe. Statt eines Faktors 4 nehme ich doch lieber einen Faktor zwei, woducrh die Industrielle Revolution nun vor fünfhundert Jahren stattfand . Ich hatte den Faktor 4 gewählt, um zu verhindern, dass es Charaktere gibt, die vor der Industriellen Revolution geboren wurden.
Eine weitere Überlegung ist, dass die Magokratie wohl eine der führenden neutralen Mächte ist und Indien als Vorbild hat.
Das von Untoten überrannte Land soll sich im Grenzbereich zwischen den Verbündeten der VFA und der Vasallen des Großen Imperiums befindet. Die Überlebenden werden in ihrem Kampf gegen die Untoten von beiden Seiten unterstützt.
Noch etwas zur Magie: Viel magisches Wissen ist während der Kämpfe gegen die große Dunkelheit verloren gegangen. Da es Tieflinge gibt, gibt es auch Dämonologen. Dämonologie wird genrell als weniger gefährlich als Nekromantie angesehen, denn die möglichen Nebenwirkungen sind im Vergleich vollkommen harmlos und kontrolierbar.
Galatea:
--- Zitat von: nobody@home am 18.06.2025 | 19:09 ---Bei den klassischen D&D-Untoten insbesondere früherer Editionen sind schon so ein paar Kandidaten dabei, die ohne Magie schwer zu knacken sind und sich über das Töten geeigneter Gegner quasi fortpflanzen. Einige davon sind sogar körperlos genug, um gleich durch die Wand kommen zu können, hinter der man sich vor ihnen verstecken will...eigentlich ist nicht mal in allen Fällen wirklich klar, warum die ihre Spielwelten nicht schon großflächig überrannt haben.
Das ist natürlich ein Extremfall und längst nicht jedes Setting und System hat überhaupt eine so breite Palette. Aber es geht schon ein bißchen mehr als bloß die klassische Hollywood-Zombieapokalypse, in der sowieso meist die eigenen Mitmenschen gefährlicher sind als die Zombies selbst.
--- Ende Zitat ---
Genau deswegen habe ich ja auch sowas wie Flood, Necromorphs oder Typhon genannt - weil "normale" Zombies, die unfähig sind moderne Technik zu benutzen oder sich ihr eigenes Equivalent zu schaffen/mutieren sollten in einem hochtechnisierten Setting mit modernen Feuerwaffen eigentlich keine große Chance haben. Wir reden hier ja nicht über eine Welt wo man denen mit Schild und Schwert entgegentreten muss.
Der Hinweis auf Geisterwesen ist aber ein guter, daran hab ich nicht gedacht, wobei es in einem modernen Setting mit Magie ja auch das Zauberstab-Equivalent des vollautomatischen Sturmgewehrs geben sollte. Aber das macht sie zumindest für den durchschnittlichen Zivilisten ein wenig schwieriger zu beseitigen.
--- Zitat von: caranfang am 18.06.2025 | 20:12 ---Zur Untotenplage: Nekromantie ist äußerst gefährlich. Selbst der einfachste und scheinbar harmloseste nekromantische Zauber kann üble Nebenwirkungen haben, wie z.B. Lebenwesen in Untote verwandeln. Wer in der Nähe von Untoten stirbt wird außerdem selbst zum Untoten. Und Verletzungen durch Untote können ebenfalls dazu führen, dass jemand zum Untoten wird. Und wenn selbst jemand wie der Dunkle Herrscher seine Finger davon lässt, wird das wohl einen Grund haben...
--- Ende Zitat ---
Das ist aber eher ein Eindämmungsproblem, das man mit jeder Seuche auch hat (und bei 40 Jahren Weltkrieg sollte die Welt mit Seuchen reichlich Erfahrung haben). In einem hochtechnisierten Zeitalter mit flächendeckender Überwachung, wo man einfach mal an jedem Gebäude eine Wärmekamera anbringen kann, die die Körpertemperatur der vorbeigehenden Leute misst, müssen die Untoten schon etwas mehr Konfliktpotential auffahren, als nur eine tödliche Seuche zu sein (und ja, flächendeckende Dauerüberwachung könnte in einem demokratischen Land vielleicht ein Problem sein, dem bösen Overlord wird das in seinem Imperium aber sowas von egal sein).
--- Zitat von: nobody@home am 18.06.2025 | 19:09 ---Zu den Weltkriegen: @Galatea hat mit Utumno ein sehr gutes Beispiel geliefert. Das große Reich des Dunklen Herrschers hat die Größe von Russland un China zusammen. Seine Städte sind Festungen und die Umwelt ist mörderisch. Umweltschutz ist ihm fremd. Da wundert es nicht, dass die Truppen der VFA und ihrer Verbündeten lieber einen Frieden aushandeln als zu versuchen das Land zu erobern. Man könnte zwar versuchen, dass Land in die Steinzeit zurück zu bomben, aber das hat man ja schließlich jahrlang versucht. Die letzten beiden Weltkriege dauerten zusammen vierzig Jahre!
--- Ende Zitat ---
Im Falle von Utumno reden wir aber von Elben, Menschen und Zwergen, die mit Schwerten und Bögen einer Festung voller Orks, Trolle und Drachen in einer Vulkanlandschaft gegenüberstanden - nicht von zwei Reichen mit moderner Luftwaffe oder gar ballistischen Raketen und Air-Fuel-Bombs.
Wenn sich zwei moderne Länder gegenseitig richtig angehen, dann wird da schon nach relativ kurzer Zeit kein Stein mehr auf dem anderen stehen - und ja, die werden sich vielleicht nicht gegenseitig mit Bodentruppen erobern, das liegt aber in erster Linie daran, dass diese Reiche nach ein paar Monaten bis Jahren Krieg praktisch nicht mehr existieren werden.
Da muss man sich nur mal Luftbilder von Mariopol anschauen (oder wahlweise auch von nordvietnamesischen Städten während des Vietnamkriegs, auf die die Amerikaner innerhalb eines Jahres mehr Bomben abgeworfen haben als auf ganz Europa während des gesamten zweiten Weltkriegs) - da steht bis auf die Grundmauern absolut nicht mehr. Nachdem die Russen Mariopol erobert hatten war die Stadt praktisch ein zweidimensionales Geröllfeld. Zumal der böse Herrscher ja auch nicht sagen würde "oh, Städte bombardiere ich nicht", der würde wahrscheinlich eher wie Putin sagen "bombardiert Kraftwerke, Wohnblöcke, Kirchen und Kinderkankenhäuser zuerst, um das Militär des Gegners kümmern wir uns wenn die Zivilbevölkerung tot oder vertrieben ist".
--- Zitat von: nobody@home am 18.06.2025 | 19:09 ---Zur Magie:@Galatea hat da eine gute Idee, die aber ziemlich von Regelwerk abhängt.
Heilmagie ist bei mir ebenfalls nicht sonderlich effektiv. Ein Heilzauber mag bei leichten verletzungen noch gut sein, aber dient hauptsächlich dazu moderne Mezin zu unterstützen, denn Heilmagie ohne medizinisches Wissen anzuwenden, kann gefährlich sein.
--- Ende Zitat ---
Das hängt eigentlich nicht vom Regelwerk ab, eher vom Hintergrund des Settings. Dein Regelwerk ist ja nur der in Zahlenwerten quantifizierte Hintergrund deines Settings.
Warum genau gibt es denn keine bessere Heilmagie (also warum wird da nicht in größerem Umfang dran geforscht, das ist ja ein potentiell irrsinnig profitables Anwendungsfeld)?
Hat die keinen echten Mehrwert und ist das eher der kostengünstige Ersatz fürs Pflaster? Ist moderne Medizin schlicht einfacher, verlässlicher und kostengünstiger (so wie für die Römer Sklaven günstiger waren als Maschinen)? Oder ist die so kompliziert, schwer zu erlernen und damit teuer, dass nur die Reichsten sich das leisten können?
Weil für Sanitäter und Ärzte würde die ja prinzipiell extrem viel Sinn machen - ganz besonders vor dem Hintergrund eines jahrzehntelangen Weltkriegs (mit Millionen, wenn nicht gar Milliarden, Vertriebenen), bei dem Logistik und Versorgungsengpässe die größten existenziellen Probleme überhaupt sind - die ganze moderne Technik nützt einem ja nichts, wenn die Fabrik die das Zeug herstellt oder der Konvoi der es zum Einsatzort bringt von einer Bombe oder Cruise Missile pulverisiert wurde.
--- Zitat von: nobody@home am 18.06.2025 | 19:09 ---Zur technologischen Entwicklung: Sie läuft um einen Faktor vier langsamer ab. Der technologische Stand der Welt entspricht weitgehend dem unseren heutigen. Es gibt computer, aber keine KI. In der Raumfahrt ist man weiter, denn es gibt schon Mondbasen. Man betreibt ja schließlich auch schon über 200 Jahre Raumfahrt. Man ist auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie weiter. Es gibt zwar Kernkraftwerke, aber die werden mit Thorium und nicht mit Uran betrieben, denn Nuklearwaffen wurden nicht entwickelt.
--- Ende Zitat ---
Technologische Entwicklung läuft allerdings nicht konstant ab. Beispielsweise konnte ein Kriegsschiff, das um 1400 gebaut wurde durchaus 100 Jahre im Dienst bleiben ohne technisch komplett überholt zu sein. Schaut man sich dagegen die 1800er an, waren top-of-the-line Kriegsschiffe teilweise schon bei ihrer Indienststellung technologisch so überholt, dass man sie gleich wieder ersetzen musste (häufig wurde noch versucht während des Baus neue Technologie zu integrieren, was aber oft in völlig verkorksten Schiffen resultierte, die so tief im Wasser lagen, dass ihr Panzergürtel und die Sekundärbatterie unter Wasser lagen oder die Stabilität des Schiffes durch schwere Aufbauten wie moderne Feuerleitsysteme ernsthaft kompromittiert war). Manchmal war der weit überlegene Nachfolger schon im Bau, wenn ein brandneues Schiff zu seiner Jungfernfahrt aufbrach.
Wäre vielleicht interessant, wenn sich das Setting gerade an so einer technologischen Bruchkante befindet, z.B. was die Fusion von Magie und Technik angeht. Die Dämmerung eines neuen Zeitalters, mit einer Technologie von der noch überhaupt niemand weiß, wohin sie führen könnte - kontrollierbare Magie auf Knopfdruck für jeden? Magisch beseelte Technogolemkonstrukte? Magische Massenvernichtungswaffen die das Gefüge der Realität sprengen? Eine Welt an der Schwelle zu einem goldenen Zeitalter oder einem spektakulären Untergang.
Das würde jede Menge Raum für verrückte Ideen für Abenteuer geben und wäre auch ein interessantes Alleinstellungsmerkmal - "Modern Fantasy"-Settings wie Shadowrum machen Technomagiefusion ja nicht wirklich, sondern ziehen meist eher eine sehr klare entweder-oder-Trennlinie.
Quaint:
Also wenn keine Atomwaffen oder sowas verwendet werden, sehe ich nicht, dass sich komplette Länder gegenseitig vernichten. Auch mit moderner Technik nicht. Ich mein Mariupol sieht nimmer so gut aus, die Ukraine an sich: still kicking
Und auch Nordvietnam: hier und da mal was klein gebombt, klar, aber den Krieg haben sie am Ende gewonnen.
Bei den vorigen drei Weltkriegen ist dann ja auch bissle die Frage, wie deutlich der Sieg war oder ob das nur ein glorifiziertes Unentschieden war. Und auch generell wie die Geisteshaltung dann war zu Kriegen. Historisch wurden ja oft auch Kriege nicht im Sinne des totalen, absoluten Krieges geführt, sondern um begrenzte Ziele und quasi so Rechtsfragen. Also ob man etwa dem Spross der Popendeckel zu seinem Gottgegebenen Herrschaftsrecht verhilft (und dann quasi das Gebiet der Popendeckel mehr oder weniger als Vasall kriegt).
Das kann also schon funktionieren, ich fand es nur interessant. Denn in einer Welt, in der das Böse existiert, und in der ich über das Böse triumphiere, da wäre mir ja auch daran gelegen, dass meine Kinder nicht die gleiche Suppe nochmal auslöffeln müssen, sondern dass man da langfristige Lösungen findet.
Kann natürlich Dinge geben, die das unterlaufen. Bei HdR etwa ist ja Saurons Essenz an den Ring gebunden, und wegen der Gier dieses einen Menschen konnte der nicht vernichtet werden, und dann kommt Sauron halt nochmal wieder und zieht da wieder seine bösen Pläne hoch. Ich spiele auch gerade Midnight, und mit den dunklen Obergott da ist es ähnlich - der hat auch drei Anläufe gebraucht, bevor er die Weltherrschaft errung. Aber als nicht direkt greifbarer Gott kannste den halt nicht erschießen, beerdigen, vergessen. Der kommt wieder, zumindest solange es das Böse gibt.
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