Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau

[Hard SF] Langlebigkeit vs Unsterblichkeit

<< < (14/18) > >>

Feuersänger:

--- Zitat von: unicum am  1.07.2025 | 14:45 ---Bei dem lesen davon habe ich aber gleich noch an ein anderes Problem gedacht: Erbschaften. Was macht so eine Entwicklung mit dem Kapital (d.h. Geld; aber eben nicht nur) der Menschen? Wie fängt man das ein das sich die Macht nicht immer weiter zusammen ballt?
--- Ende Zitat ---

Das Thema habe ich hier - für mein Setting - in groben Zügen umrissen: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130789.0.html
Kurzfassung: es gibt einen persönlichen Vermögensdeckel, der verhindert, dass sich Individuen immer mehr Vermögen, Einfluss und somit Macht aneignen. Vereinfacht kannst du dir das als 100% Steuersatz vorstellen, wenn das Gesamtvermögen einen bestimmten Wert übersteigt. Allerdings ist dieses PWC immer noch so hoch, dass es für 99,999% der Bevölkerung nicht relevant wird, etwa Äquivalent zu 100 Mio € heute.
Gleichzeitig hat die bisherige Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Struktur weniger Bedeutung; dominanter sind Genossenschaften und verwandte Modelle. Sprich: der Einzelne hat viel mehr das Gefühl, für sich selbst zu arbeiten, statt für eine Aktionärsversammlung, hat aber durch die Kooperative auch ein soziales Netz, wenn mal etwas schief geht.
(Mal abgesehen davon, dass ich davon ausgehe, dass auf der Erde bis dahin so etwas wie Bedingungsloses Grundeinkommen gibt, finanziert in 1. Linie durch die Produktivitätssteigerungen qua Automatisierung).

Wie das dann mit Erbschaften ist? Keine Ahnung. Denke mal, man kann schon einen Teil seines Vermögens an seine Nachkommen - oder wen auch immer - übertragen. Inwiefern es in so einem Modell möglich ist, privat zu investieren und von Renditen zu leben, ist da allerdings die andere Frage -- generell dürften die Möglichkeiten hier stark eingeschränkt sein.

Also kurz, es geht um diese Diskrepanz zwischen Produktivität und Realeinkommen:


Diese Producvity Pay Gap soll in meinem Kommunismus aufgelöst werden.

Chaos:

--- Zitat von: Ainor am 30.06.2025 | 23:34 ---Ist es. Das habe ich aber auch nicht behauptet. Aber endlich ist der Raum nunmal anscheinend nicht.

--- Ende Zitat ---

Du ignorierst weiterhin, dass es EGAL ist, ob der interstellare Raum endlich oder unendlich ist. Interstellarer Raum bietet keine Resourcen. Wir brauchen Sterne und Planeten. Die sind in endlicher Zahl vorhanden, weil das Material, aus dem sie bestehen, in endlicher Menge zur Verfügung steht.

Die Quadratkilometer auf Planetenoberflächen und die Kubikkilometer, in denen in Sternen Kernfusion stattfindet, die sind endlich. Und genau die brauchen wir.

Galatea:
Das ist eine Sache über die man sich realistisch Gedanken machen kann, wenn man Kardashev Stufe 3 erreicht hat.

Feuersänger:
Noch ein Nachgedanke zum Thema Investitionen.

Wie eins weiter oben geschrieben, denke ich nicht dass es noch Börsen, Aktienhandel und die ganzen Pferdewetten geben wird. Vielleicht mag es Bonds geben und gut. Eigentlich habe ich ja vorgesehen - auch schon im anderen Thread erwähnt - dass Unternehmen mit Investitionsabsichten sich benötigtes Geld von einer Art "KfW" leihen können, also eine öffentlich-rechtliche Institution.
Denkbar wäre nun, dass diese Bank anders als die KfW auch Einlagen annimmt. Sie dient also als Hub dafür, dein Erspartes an expandierende Unternehmen weiter zu verleihen -- quasi so, wie wir früher mal als kleine Kinder gelernt haben, wie Banken angeblich arbeiten.

Man könnte das jetzt auch noch weiter ausgestalten, zB wo in einer immer weiter wachsenden Wirtschaft (dazu haben wir ja die Raum-Expansion, um das zu ermöglichen) immer neues Geld herkommt. Heute ist es ja quasi so, dass neues Geld nur durch neue Schulden entsteht. Also quasi genau andersrum wie gewisse Blitzbirnen das immer wieder runterleiern (der Staatshaushalt als schwäbische Hausfrau), sondern umgekehrt "man kann kein Geld [als Steuern] einnehmen, was man nicht vorher [als Schulden] ausgegeben hat".
Ob das in unserer SF-Ökonomie noch genauso gilt weiß ich nicht, ich bin auch kein Volkswirtschaftler; vielleicht wäre auch alternativ eine energiegedeckte Währung denkbar. Das ist aber jetzt nur so ins Blaue fabuliert, spielt fürs Setting selber nicht so die Rolle.

Chaos:

--- Zitat von: Feuersänger am  2.07.2025 | 13:47 ---Noch ein Nachgedanke zum Thema Investitionen.

Wie eins weiter oben geschrieben, denke ich nicht dass es noch Börsen, Aktienhandel und die ganzen Pferdewetten geben wird. Vielleicht mag es Bonds geben und gut. Eigentlich habe ich ja vorgesehen - auch schon im anderen Thread erwähnt - dass Unternehmen mit Investitionsabsichten sich benötigtes Geld von einer Art "KfW" leihen können, also eine öffentlich-rechtliche Institution.
Denkbar wäre nun, dass diese Bank anders als die KfW auch Einlagen annimmt. Sie dient also als Hub dafür, dein Erspartes an expandierende Unternehmen weiter zu verleihen -- quasi so, wie wir früher mal als kleine Kinder gelernt haben, wie Banken angeblich arbeiten.
--- Ende Zitat ---

So etwas wie Futures könnte es weiterhin geben. Die Idee war ja ursprünglich, dass du zum Beispiel heute Weizen anbaust, aber nicht weißt, wie sich der Preis bis zur Ernte entwickeln wird, und du gerne Planungssicherheit hättest - also findest du jemanden, der bereit ist, dir deine Ernte dann für X Euro pro Tonne abzukaufen, egal wie der Marktpreis zur Erntezeit wirklich ist. Du gibst die Chance auf, zur Erntezeit zu einem höheren Preis als X zu verkaufen, hast dafür auch nicht das Risiko, dass der Preis zur Erntezeit niedriger ist als X. Zur Pferdewette wurde das ganze erst, als jemand gemerkt hat, dass man gar keine Weizenfelder braucht, um mit Weizen-Futures zu handeln.

Mit entsprechenden Regulierungen, dass (in diesem Beispiel) nur der, der den Weizen auch wirklich anbaut, einen Future-Handel eingehen darf, wären der allermeiste Missbrauch und die allermeisten Ripple-Effekte der Pferdewetten schon verhindert.


--- Zitat ---Man könnte das jetzt auch noch weiter ausgestalten, zB wo in einer immer weiter wachsenden Wirtschaft (dazu haben wir ja die Raum-Expansion, um das zu ermöglichen) immer neues Geld herkommt. Heute ist es ja quasi so, dass neues Geld nur durch neue Schulden entsteht. Also quasi genau andersrum wie gewisse Blitzbirnen das immer wieder runterleiern (der Staatshaushalt als schwäbische Hausfrau), sondern umgekehrt "man kann kein Geld [als Steuern] einnehmen, was man nicht vorher [als Schulden] ausgegeben hat".
Ob das in unserer SF-Ökonomie noch genauso gilt weiß ich nicht, ich bin auch kein Volkswirtschaftler; vielleicht wäre auch alternativ eine energiegedeckte Währung denkbar. Das ist aber jetzt nur so ins Blaue fabuliert, spielt fürs Setting selber nicht so die Rolle.
--- Ende Zitat ---

Geld, das nicht auf einer bestimmten Ware basiert, ist letztendlich genau soviel wert, wie man denjenigen, die das Geld ausgeben, zutraut. In einem optimistischen Setting wie Redshift kann das durchaus eine ganze Menge sein.

Auch durch Edelmetall oder andere Waren gedecktes Geld kann an Wert verlieren, sogar das Edelmetall selbst, wenn sich plötzlich eine zu ergiebige neue Quelle auftut - siehe auch den Preisverfall von Silber, nachdem die Spanier Europa mit dem Ertrag ihrer Silberminen in der Neuen Welt überflutet haben, oder der Preisverfall von Gold im Zuge von Mansa Musas Pilgerreise nach Mekka.

Sobald die ganze Saturn-Operation richtig losgelegt hat, ist He3 (und damit Fusionsenergie) vielleicht nicht gerade im Überfluss vorhanden, aber die allerschlimmste Knappheit ist überwunden, und der Preis von Energie dürfte deutlich sinken.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln