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Boni oder besondere Vorteile durch Wahl der Spezies

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Der Hasgar:
Hallöchen,

inspiriert durch den Spezies-Vielfalt-Thread wollte ich hier einmal die Frage aufbringen, wie sich Boni oder besondere Merkmale für eine bestimmte Spezies sinnvoll gestalten lassen.

Diese speziellen Merkmale sollen die Besonderheit der jeweiligen Spezies herausstellen. D&D sagt ja mittlerweile, dass man diese Punkte völlig frei wählen kann. Das ist zwar irgendwie fair und balanced, sorgt aber eben auch für Vereinheitlichung.

Ich kann allerdings verstehen, dass es nervt, wenn Spieler bestimmte Spezies spielen müssen, um die für ihre Klasse wichtigen Attributs-Boni zu bekommen.

Jetzt stellt sich die Frage, ob Attributs-Boni vielleicht der falsche Weg sind, die Unterschiede abzubilden. Mir fallen dazu folgende Dinge ein:

- ein höheres Attributs-Maximum (Beispiel: Goliath können Stärke 23 erreichen, Gnome vielleicht nur 18, dafür dann bei DEX eben entsprechend anders)

- besondere Spezialfähigkeiten im Kampf (Beispiel: Eine große Spezies wirft im Kampf die Gegner mit erfolgreichen Angriffen immer zu Boden)

- eine große Spezies hat eine andere Größenklasse (kann deshalb eventuell nicht so leicht zurückgestoßen/zu Boden geworfen werden - zumindest nicht mit Kraft)

- generell besondere Fähigkeiten einer Spezies (bei Dragonbane soll das ja grob so sein)

- eventuell eine Liste möglicher Vorteile, die jeweils zur Spezies passen (so ließe sich durch eine Auswahl individualisieren)

Grundsätzlich finde ich es wichtig, vor allem biologische Unterschiede im Körperbau irgendwie abzubilden. Sonst bricht zumindest bei mir die Immersion.

Wie seht Ihr das? Habt ihr noch weitere Ideen oder kennt weitere Lösungen?

1of3:
Boni sind tendenziell weniger sprechend, gerade wenn es mehrere Möglichkeiten an den resultierenden Wert zu kommen. Wenn dein Angriffsbonus +13 aus fünf verschiedenen Quellen ist, interessiert sich niemand mehr, wie du an die 13 gekommen bist. Man könnte also generell sagen: Zeug ist interessanter als Zahlen.

Ausnahme, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, an die Zahl zu kommen. Dann wirkt die Zahl wie Zeug. Also im Old School Hack bekommt der Fighter ein +1 auf Angriffswürfe. Der Fighter bekommt das exakt einmal. Und sonst niemand. Es gibt auch kein Angriffs-Attribut oder sowas.

Die klassischen Boni auf bestimmte Attribute machen genau dann Sinn, wenn man die Attribute ansonsten würfelt. Also meine Kickassitude habe ich vielleicht schlecht erwürfelt, vielleicht möchte ich da Ork werden, dann geht sie etwas hoch. Glog macht das noch eine Stufe spannender: Dein Volk gibt dir auf ein Attribut keinen festen Bonus, sondern einen Wiederholungswurf. Plus etwas Zeug.

Wenn du die Auswahl möglicher Vorteile nehmen willst, kannst du das bei Bedarf noch stromlinienförmiger machen, indem du das Volk in die Klasse inlinest. Macht Dungeonworld. Also du bist meinetwegen Magier und wählst dann weiter Elfenmagier, dann bekommst du auch einen Klerikerzauber. Bei Zwergenmagier bekommst du was anderes. Ein Elfenkämpfer kriegt dann vielleicht irgendwas mit Bogen.

Du kannst natürlich auch deine Klassen so machen, dass sie entweder keine wichtigen Attribute haben oder die eben mitbringen.

Zanji123:
Shadow of the Demonlord ist da n Mix

ja es hat Attributsboni (Wert - 10 = Bonus) allerdings kannst du diese Werte nur 3x in 10 Stufen um einen Punkt erhöhen (und dann meist max nur um einen Punkt)

Deine Abstammung gibt dir immer ein "Standard Array" vor die sind fix (man kann würfeln aber auch da ist es ein fester Wert + 1D3 heisst man ist entweder eins drunter, genau auf dem "Standard" oder eins drüber). Menschen haben überall 10 dafür dürfen die halt einen Wert um 1 erhöhen. Orks sind stärker als Menschen von beginn an, Goblins sind flinker dafür nicht so hohe Intelligenz usw.

Ja das bedeutet das gewisse Pfade für gewisse Abstammungen eher passen aber dennoch ist das nicht unmöglich. Auf Stufe 4 bekommt dann jede Abstammung dann noch ein besonderes "Abstammungsfeature" das je nach Abstammung unterschiedlich ist.

caranfang:
Attributsboni sind nicht unbedingt der falsche Weg, denn abseits von D&D gibt es sie immer noch. Am extremsten ist Tunnels & Trolls, denn hier werden die Attribute je nach Spezies mit einem festen Wert multipliziert. Zwerge können dort mit einer Stärke von 36 anfangen, da bei ihnen das normale Würfelergebnis für Stärke verdoppelt wird. Feen können höchstens eine Stärke von 4 haben, da bei ihnen das normale Würfelergebnis für Stärke durch 4 geteilt wird.

Wenn man aber eher bei D&D bleiben will, habe ich da zwei mögliche Lösungsvorschläge:

* Mindest- und Höchstwerte: Man kann bestimmte Spezies nur dann wählen, wenn sich die Werte in einem bestimmten Bereich befinden. So wurde es schließlich bei DSA lange gemacht.
* Vorteils- und Nachteilswürfe: Jede Spezies hat eine Anzahl von Vorteils- und Nachteilswürfen für bestimmte Attribute. Bei einem Vorteilswurf würfelt man zweimal mit 3W6 und nimmt das höhere Ergebnis. Der Nachteilswurf ist ähnlich, aber man nimmt das niedrigere Ergebnis. Es können auch mehrere solche Würfe auf einmal auftreten. So könnte z.B. eine besonders starke Spezies zwei Vorteilswürfe auf Stärke haben, wo bei dann das höchste Ergenis von dreimal 3w6 genommen wird.

Maarzan:
Sinnvoll ist halt immer unter dem Gesichtspunkt des zu unterstützenden Spielstils zu sehen.

GAM dürfte halt vermutlich kein Interesse an Optionen und damit Herausforderungen bei der Charaktererstellung haben, welche keine echte Entscheidung übrig lassen, weil entweder eine Option so klar besser ist oder aber auch, weil das eh nur wirkungslose Fassade ist.

Bei Simulation hingegen dürfte die Glaubwürdigkeit des Ergebnisses eher im Vordergrund stehen und Balancing deutlich weiter hinten.

Schick finde ich da ja auch eher die Variante, dass du einen Startwert und ein Potential hast von deiner "Genetik" aus, aber da noch ein weites Feld bezüglich der Trainierbarkeit vom Startwert bis zum Erreichen des Potentials da ist. Der durchschnittliche junge Ork ist dann z.B. merklich stärker als sein menschliches Gegenstück und auch am Limit wird sich diese Differenz dann zeigen, aber ein kaum trainierter Orkschamane hält dann trotzdem nicht mit einem erfahrenen menschlichen Kämpfer mit.

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