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Wie geht ihr damit um?

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sma:
Rausgehen und nur selektiv mitspielen wollen halte ich für den schlechtesten aller Kompromisse. Ich würde das als Mitspieler als respektlos weil extrem ich-bezogen empfinden. Für mich demonstriert diese Handlung, dass dieser Mitspieler kein Interesse am Spiel der anderen hat. Den Wunsch, eine persönliche Zusammenfassung serviert zu bekommen würde ich als unverschämt ablehnen. Nach meiner Vorstellung spielt man gemeinsam als Gruppe und nicht einzeln mit der SL.

Ich kann den Wunsch verstehen, dass alle am Tisch die selbe Spielzeit bekommen und das man regelmäßig in kurzen Intervallen zum Zug kommt. Sowas finde ich wichtig.

Ich persönlich bin genervt, wenn eine Gruppe im Kampf nur 1 Runde pro Stunde schafft *und* die meiste Zeit nicht für die Erzählung draufgeht, sondern für das Nachschlagen von Regeln, abwägen von Optionen oder Nachfragen zur aktuellen Situation, weil man zuvor nicht aufgepasst hat. Die 55 min Passivität zwischen zwei Aktionen ist dann zu lang.

Hier hilft IMHO auch kein FF - nur ein Systemwechsel - und Mitspieler, die aufmerksam sind und wissen, was sie tun, bevor sie dran sind. Wobei die Unaufmerksamkeit ja häufig durch die lange Passivität entsteht, weil die eben noch was anderes nebenbei machen.

Ebenso nervig kann es sein, wenn sich eine Planung im Kreis dreht, entweder weil man wieder jemand nicht aufgepasst hat und die selben Punkte wiederholt, die schon mal diskutiert wurden oder mehrere Egos aufeinander treffen, die nicht vom persönlichen Plan ablassen wollen. Hier kann ein FF funktionieren. Denn man kann über so eine Diskussion schon mal die Zeit vergessen.

Letztlich ist beim geschilderten Problem glaube ich wichtig zu erfahren, was "was machen" bedeutet. Ich würde unterstellen, es heißt kämpfen. Das gilt es aber zu verifizieren. Positiv finde ich, dass der Spieler eine Lösung sucht.

In diesem Fall müssten die anderen Spieler einverstanden sein, dass man den Fokus im Spiel vom Charakterspiel mehr zum Taktikspiel verschiebt. Vielleicht wollen alle ja ansonsten gerne mit diesem Spieler zusammenspielen und sind zu diesem Kompromiss bereit. Und vielleicht gefällt das ja auch anderen ebenfalls, die jetzt nur nix sagen wollten.

Oder aber der Spieler passt letztlich nicht zur Vorliebe der restlichen Spieler, wenn diese Spaß daran haben, jedes Gespräch auszuspielen, egal wie wichtig es für den Fortschritt der Handlung ist.

Ich persönlich mag Ermittlungsabenteuer. Ich möchte aber auch nicht ewig in einer Sackgasse feststecken und wünsche mir dann lieber etwas wie "auch 4 Stunden später hast du bei deinen Befragungen auf der Straße nichts weiter herausbekommen" wünschen statt jetzt sowas viermal ergebnislos auszuspielen. Dann bitte lieber die Idee eines anderes Spielers verfolgen, den Archivar mit Schmeicheleien dazu zu bringen, die gewünschte Information herauszusuchen. Und das man Dinge wie z.B. Einkaufen nicht ausspielen muss, ist glaube ich Konsens in vielen Gruppen. Vielleicht sollte man sonst noch einmal über diese Punkte reden. Ich persönlich finde es z.B. völlig ausreichend, viele Handlungen zu beschreiben und eher abstrakt zu regeln statt sie in direkte Rede auszuspielen. "Wie verbringt ihr den Nachmittag?" "Also Ann geht in die Bibliothek, recherchieren." "Bob will man Hafen die Lagerhäuser kontrollieren." "Und Ces?" "Ähm, ich geh mit Ann." Dann zwei Würfe, einer mit Unterstützung, und es gibt zwei vielleicht neue Hinweise, über die die Spieler rätseln können.

Uferschnepfe:
Möglicherweise liegt es nicht am System oder Abenteuer, sondern vielmehr an den anderen Spielern?!

Auch ich kenne Spieler, die dazu neigen, unendlich lange Monologe zu halten, oder endlos mit den NSCs zu debattieren. Vielleicht möchte der Spieler die Mitspieler nicht konfrontieren und geht den Umweg über den Spielleiter.

gilborn:
Was ich anhand der von dir geschriebenen Situation vermuten würde:

Der Spieler will nicht erst rausfinden was los ist, das empfindet er als Arbeit. Nachforschen, Hinweise in Räumen suchen - Langweilig.
Ich muss hinter jedem Bild, hinter jeder Truhe, jedem Wandteppich schauen und wenn ich vergessen habe den Kronleuchter zu untersuchen, dann... Langweilig.

Mein Tipp: Hau die Infos so raus oder lass einen Wurf entscheiden! Sag ihnen nach dem Vorlesetext was interessant ist, die "Interakting Points". Stell sicher, dass die Handlung klar ist, die Stakes klar ist und lass sie daran arbeiten. Sobald er alle Infos hat, der Konflikt / das Problem klar ist, kann gehandelt werden kann - und vielleicht ist er dann wieder an Bord.

Bei der Interaktion ist fraglich was ihm daran nicht gefällt. Ausspielen der Rolle? Abneigung gegen Kammerspiel, gefühlduseliges Spiel?
Ist nicht jedermanns Sache, da könnte man die Situationen soweit eindampfen, dass es für beide Seiten (noch) ok ist.

Eleazar:
Vielleicht hat er den Eindruck, dass seine Figur in Ermittlungssituationen usw. nichts beitragen kann. Vielleicht ist er als Spieler nicht einfallsreich genug. Vielleicht dominiert ein anderer Spieler solche Situationen...

Dann würde es helfen, ihn direkt anzuspielen, seine Kompetenzen, Kontakte, seinen Hintergrund wichtig zu machen und ihm so Erfolgserlebnisse geben. Erfolg ist interessant.

Quaint:
Na wenn man die Spieler machen lässt, kann es sich ja manchmal wirklich etwas ziehen. Ich mach gern bissle pacing, bissle Dampf. Aber ist so bissle Teesatz lesen hier. Muss man halt mit dem Typ reden, was für ihn Action, was machen ist. Und dann halt Kompromiß oder es geht halt nimmer.

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