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Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
Xemides:
Bei Original DnD bis BEMC war die Rasse auch eine Klasse. Das kommt original daher.
Die Trennung zwischen Rasse und Klasse kam erst mit ADnD.
Skaeg:
Ja, das ist mir bekannt. Nur war es bei diesen alten D&D-Versionen halt so:
1. Du würfelst deine Attribute zufällig aus.
2. Du suchst dir deine Klasse aus, vermutlich passend zu deinen Attributen.
Bei DCC ist es so (mWn war das schon immer so; ohne Ma tetz zu nahe treten zu wollen, glaube ich, er hat nur nicht an der richtigen Stelle nachgelesen):
1. Du würfelst deine Attribute zufällig aus.
2. In 30% der Fälle kriegst du eine (zukünftige) Klasse zufällig zugewiesen, egal, ob die zu deinen Attributen passt. (Und ob sie zu deinem erwürfelten Beruf passt, ist noch einmal eine ganz andere Frage.)
tarinyon:
--- Zitat von: ghoul am 4.09.2025 | 16:34 ---Also noch vor OD&D? ;)
--- Ende Zitat ---
Ich weiß natürlich, auf was du anspielst ;D Aber ich werfe hier jetzt einfach mal Blackmoore und Braunstein in den Raum und sage, ja, noch vor OD&D 8]
--- Zitat von: Megavolt am 4.09.2025 | 16:37 ---Man könnte wohl generell die Frage stellen, ob "Konsistenz" bei "weird cosmic horror" so ein belastbarer Aspekt sein kann [...]
--- Ende Zitat ---
Das ist ein wichtiger Punkt mit dem "cosmic horror". Das regt mich ja bei Lovecraft auch auf, wenn seine Protagonisten so krasse Hohlbirnen sind und nix checken. Insbesondere der "weird"-Aspekt ist es aber, der für mich an der Konsistenz der Spielwelt rüttelt. Wenn alles so random und crazy ist, dann tue ich mich schwer damit, dass ernst zu nehmen. Und wenn die Charas alle nur Spielfiguren in einem kosmischen Megagame sind, dann ist das irgendwie auch das Gegenteil von den frühen, heroischen RPGs. Da sind natürlich haufenweise Charaktere gestorben, aber es war nicht so Grindhouse-mäßig. Und wie gesagt: ich kann es nicht ernstnehmen, wenn der Rübenfarmer auf einmal ein heroischer Recke ist. Das ist für mich auch Teil einer konsistenten Spielwelt, wenn Abenteuer von Abenteurern bestanden werden.
--- Zitat von: tartex am 4.09.2025 | 18:13 ---Abgesehen davon: hast du schon mal deinen Fackelträger bei "normaler" OSR-Runde gefragt, was er eigentlich so gelernt hat und was seine Wünsche und Träume sind? 8] Das sind vermutlich auch keine Diplom-Fackelträger, sondern stammen eher aus Fäkalienumgraber- und Schuhputzer-Dynastien - oder so.
--- Ende Zitat ---
Fackelträger gab es bei BX/AD&D nicht. Das ist eine Erfindung der OSR. Hirelings hatten in den frühen D&D-Editionen einfach ganz normale Berufe. Ich weiß, du meinst das ja auch ein bisserl ironisch und ich verstehe, worauf du hinaus willst. Aber genau die Tatsache, dass moderne OSR-Spiele den Dungeon zum Fetisch erheben, anstatt diesen settingintrinisch bespielbar zu machen, regt mich ja an so Sachen wie dem Funnel auf. Die Level 0er sollten eben nicht in den Dungeon laufen, weil sie dumme Vollidioten sind, die es nicht besser wissen, sondern weil sie Erfahrung und Gold brauchen, um mächtiger zu werden. Immerhin ist der Status eines Charakters ja in die Höhe des Klassenlevels eingeschrieben. Insofern besteht die einzige Möglichkeit, in einem Setting Einfluss und Macht zu erlangen, darin Abenteuer zu bestehen.
P.S. @tartex - deine Beobachtungen zu den Vorlieben der Deutschen (von der vorherigen Thread-Seite) finde ich spannend und würde da zustimmen!
tarinyon:
--- Zitat von: Skaeg am 4.09.2025 | 21:10 ---Ja, das ist mir bekannt. Nur war es bei diesen alten D&D-Versionen halt so:
1. Du würfelst deine Attribute zufällig aus.
2. Du suchst dir deine Klasse aus, vermutlich passend zu deinen Attributen.
--- Ende Zitat ---
Das ist ein superwichtiger Hinweis!!! Man braucht eben diese 4-Dummpi-Dödel-Volldeppen nicht erstellen, weil ja schon das random Auswürfeln der Stats einen Background und eine Klasse impliziert. Man kann sich den Funnel also einfach sparen und sich passend zu den Attributen einen Hintergrund überlegen. Von mir aus würfelt man auf einer Tabelle, wie bei HârnMaster (darauf hat ja Settembrini schon verwiesen). Dort wird ja auch durch die soziale Schicht, in die man geboren wird, einiges festgelegt - ob es einem gefällt, oder nicht. Und dann gab es bis zu HM2 noch das Pregame. Der Unterschied zu DCC ist, dass das alles ohne lächerliche Occupations und eigene Funnel-Module auskommt. So etwas wie "Sailors on the Starless Sea" kann man doch locker einfach als Level 1-Abenteuer spielen. Immerhin leben ja in jedem 70er-Jahre-Dorf-aus-einem-RPG-Modul nicht nur Level-0-Volldeppen, sondern Fighter, Clerics, Druids etc. Warum sollten im namenlosen Dorf unter der düsteren Festung nicht auch Level 1 Warrior, Thiefs und Clerics leben? Elfen, Zwerge und Halblinge gibt es dort ja anscheinend auch...
Ma tetz:
@ Skaeg:
Ich bezog mich auf Seite 27 "choosing a class". Du Dich auf Seite 21 "Occupation".
Hast gewonnen :)
Genau sowas (verstreuen zusammengehöriger Infos über das ganze Buch) stört mich aber viel mehr an DCC, als der Funnel.
Und mich stört auch nicht, wenn der Ottonormalbürger (Rübenbauer) zum Abenteurer wird.
Ich finde Konsistenz der Spielwelt bei allen DnD-artigen Spielen eigentlich sehr schwierig, weil der Powercreep in der Regel so steil ist, sich jede Menge Logikprobleme daraus ergeben.
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