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Preise von Gegenständen & Dienstleistungen in Pen&Paper Rollenspielen
Metamorphose:
Grüezi Miteinander
Im Zuge meiner (erneuten) recherche rund um die Ingame-Preisgestaltung von Rollenspielen (Gegenstände, Kleidung, Dienstleistungen, ...) würde ich gerne von euch wissen, ob ihr gute und funktionierende Beispiele kennt. Von mir aus auch gerne Formeln oder Ansätze für Preisgestaltungen.
Mein Ansatz, der bewusst sehr grob ist, ist bis jetzt folgender:
-Ich vergleiche den Median-Lohn von DE und CH, davon nehme ich die pragmatische Mitte. Daraus erechne ich den Stundenansatz und nehme es als Belohnungsansatz für die Charakterstufen 1-5 (von 20). Später wird es eh unrealistisch mehr ;)
-Gegenstände und Dienstleistungen sind in ungefähre Preisspannen eingeteilt: günstig, durchschnittlich, teuer usw, es sind 7 preisspannen. Alles wird in diese Preisspannen zugeordnet.
-Ich kann mich somit bei Dienstleistungen und Gegenständen fragen, wie die Preiskategorie wäre und diese dann einteilen. In der Preisspanne frage ich mich wieder, wie es verortet ist, dies gibt mir eine art Richtlinie.
-Spezifisch für mein Rollenspiel: Da mein RPG in mehreren Technologiestufen spielt, habe ich letztens versucht nachzuvollziehen, was im Mittelalter teurer/billiger war und was in der kommenden Zukunft teurer/billiger wird. Da bin ich aber noch in den Kinderschuhen und überlege, ob ich alles gleichpreisig lasse.
-Spezifisch 2: Es gibt in meinem Rollenspiel 3 Währungen. Falls man die Welt wechselt, muss man also sein Vermögen wieder aufbauen und kann nicht vom Mittelalter in die Neuzeit gehen und dann mit den Silbermünzen was kaufen.
Ich könnte auch mehr zu meinem Ansatz schreiben, würde aber gerne eure Ansätze oder funktionierende Preisgestaltungen kennen... und warum diese für euch gut funktionieren.
Feuersänger:
Abo
gunware:
Für uns spieltechnisch funktioniert die Auszeit-Tabelle fürs Geld verdienen mit den abenteuerrelevanten Preisen für Dienstleistungen, Materialien und Gegenständen in Pathfinde 2 gut. Man darf nur nicht die innerweltliche Wirtschaft damit abbilden wollen. Ich glaube, dass es ziemlich knirschen würde. Aber für Spielzwecke funktioniert es gut. Das Balancing ist passend (Erfahrung aus "Das Schreckensgewölbe" und "Königsmacher".)
Quaint:
Man kann halt auch unterschiedliche Philosophie verfolgen. Also z.B. auf Plausibilität achten oder es gibt gamistische/spielmechanische Gründe für Preise oder halt Abstufungen.
Beispielsweise hat historisch-mittelalterlich eine Vollrüstung auf Höhe der Zeit meist etwa soviel gekostet wie ein Haus. Kenne viele Rollenspiele, die das nicht so machen, weil man will ja schon öfter mal Gegner totschlagen und wenn man sich nach dem ersten Abenteuer ein eigenes Dorf leisten kann, ja nun, viele RPGs wollen die Charaktere halt hungrig halten, weiter mit Geld und materiellen Belohnungen locken können.
Für mich funktioniert es ganz gut, wenn ich reale Preise nehme und eventuelle fiktive Ergänzungen halt da einordne. Für moderne Zeiten kennt man das ja (z.B. wenn man Vampire spielt) und für viele historische Epochen kann man das Recherchieren (oder es hat schon jemand recherchiert). Mit ein paar Eckdaten hab ich dann auch meist eine gute Vorstellung und kann extrapolieren.
Und ich fahre auch gut damit, 5e grade sein zu lassen. Ich will mich am Spieltisch nicht mit unwichtigen Details verzetteln. Wenn ich z.B. bei Vampire nen Char hab der paar Millionen besitzt, dann werd ich den Spieler nicht nerven sich das Geld abzustreichen, wenn er mal Zigaretten kauft.
Ferner kann man sich für viele Sachen dann auch an realen Preisgefügen orientieren wenn man möchte. Manche Scifi kann man gut mit adaptierten modernen Preisen machen etwa.
Feuersänger:
Ein Gedanke:
--- Zitat ----Spezifisch 2: Es gibt in meinem Rollenspiel 3 Währungen. Falls man die Welt wechselt, muss man also sein Vermögen wieder aufbauen und kann nicht vom Mittelalter in die Neuzeit gehen und dann mit den Silbermünzen was kaufen.
--- Ende Zitat ---
Warum denn nicht?
Gold und Silber sind auch heute noch was wert. Und als original echte und top erhaltene Münze aus dem 12. Jahrhundert bestimmt auch ein Vielfaches des Materialwertes.
Ich kann mir schon denken, wie du es spielmechanisch meinst, aber es müsste halt auch welt-plausibel abgedichtet sein. Und "Sorry, ein original byzantinischer Goldsolidus ist im 21. Jahrhundert nichts wert" ist einfach Quatsch.
Genauso wäre umgekehrt zu überlegen, wie reich man im MA in Sachen Kaufkraft wäre, wenn man zB 1kg Gold aus der Gegenwart dorthin mitnähme.
Oder was wäre, wenn ich im Jahre 1472 zur Banca Monte dei Pieta gehe und dort zu einem bescheidenen Zinssatz etwas Geld anlege, und dann 2025 zurückkehre um abzukassieren?
--
Grundsätzlich hat man halt im MA ein ganz anderes Preisgefüge als heutzutage.
Wenn zB ein Monatslohn für einen Handwerker 4 Gulden betrug, konnte zur gleichen Zeit im gleichen Raum die Jahres(!)miete für ein Haus 1-2 Gulden betragen.
Stellt euch das mal mit eurem heutigen Einkommen vor!
Dafür trug man halt den Großteil seines Einkommens zu den Wein- und Lebensmittelhändlern.
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