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Lederrüstungen und andere (a)historische Schutzkleidung im Rollenspiel
Skaeg:
--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 16.10.2025 | 12:52 ---In der Conclusion sagt der Autor selber:
--- Ende Zitat ---
a.) Die Autorinnen. b.) Du hast einen falschen Bezug hergestellt, aber wie gesagt, die Diskussion lohnt sich jetzt nicht mehr.
Feuersänger:
--- Zitat von: Skaeg am 16.10.2025 | 12:22 ---Da habe ich kürzlich ein schönes Video gesehen, das den Schluss nahlegt: Rüstungen behindern beim Schleichen, wenn man wirklich bewußt schleicht, praktisch überhaupt nicht.
--- Ende Zitat ---
Ahja, das Metatron-Video kannte ich auch schon. Ist natürlich löblich, da einfach mal Feldtests im direkten Vergleich durchzuführen, wenn man schon über so ein komplettes Nerd-Arsenal verfügt.
Bei sowas wie dem gezeigten Kürass ist es ja auch klar: das sind ein bzw zwei fest miteinander verbundene Teile, die keine Gelenke abdecken, also was soll da klappern, Lärm machen oder einen in der Gewandheit behindern.
Die Intuition "Rüstung behindert Heimlichkeit" ist sicherlich bei einem Vollharnisch am stärksten gegeben: da haben wir haufenweise überlappende Platten, die sich gegenseitig verschieben und beweglich montiert sind, klar dass da ständig Metall über Metall schruppt und beim Joggen klappert. Aber ähnlich wie moderne militärische Ausrüstung _könnte_ man die sicherlich mit überschaubarem Aufwand entklappern.
Ansonsten TB zu einem Bekannten mit selbstgebautem Schuppenpanzer, der hat wirklich mit jedem Schritt geklappert wie ein Schellenbaum. xD
--
RPG Spielpraxis: bin mir jetzt nicht sicher ob ich es in diesem Zusammenhang schon erwähnt hatte, aber mein letzter Vollplattenträger (in Pathfinder) hatte ab Level 9 einen effektiven Stealth-Wert von +15 oder so, und das war noch nichtmal ausgemaxt (+20 wären drin gewesen). Ich hatte da ein wenig investiert, um nicht ständig als Sir Clanksalot den stealthigeren Gruppenmitgliedern die Tour zu vermasseln.
nobody@home:
--- Zitat von: Ainor am 16.10.2025 | 09:01 ---"kurze Distanz" hat man vor allem dann wenn man den Wahrnehmungswurf gegen den Drachen verpeilt :)
Wüsste nicht warum die normale Abenteurergruppe kurze Distanz bevorzugen sollte. Ein Spezialtrupp von Untergrundkämpfern hätte vielleicht keinen Langbogenschützen dabei. Aber inwiefern ist das relevant?
Inwiefern ist das relevant?
--- Ende Zitat ---
Inwieweit sollte es irrelevant sein, daß du Äpfel mit Birnen vergleichst? wtf?
Der Kampf in Formationen oder zumindest wilden Haufen von jeweils mindestens mehreren Dutzend Leuten, meist noch mit anderen solchen Gruppen zusammen mehr oder weniger koordiniert, ist nun mal schon allein aus Gründen des reinen Maßstabs (der dann nebenbei auch gleich mit ganz anderen Platzansprüchen einhergeht) eine ganz andere Angelegenheit, als wenn eine SC-typische Handvoll Nasen allein auf sich gestellt in potentiell von einer deutlichen Überzahl bevölkertem feindlichem Gebiet unterwegs ist. Im zweiten Fall habe ich als einzelner Beteiligter weder annähernd so viel Unterstützung noch so viele Alternativziele für den Feind um mich herum wie im ersten, und auch der Verlust nur eines einzigen Mitkämpfers wirkt sich sofort wesentlich schmerzhafter aus; ergo müssen wir alle wesentlich mehr selbst darauf achten, wo wir bleiben, und können uns weniger reines Spezialistentum leisten.
Speziell im Hinblick auf das Thema Rüstung bedeutet das aus meiner Sicht denn auch, daß ein typischer SC im Zweifelsfall bessere Rüstung braucht als sein theoretisches Gegenstück in der Armee. Das heißt nicht unbedingt in allen Fällen gleich die dickste, denn auch die Vollplatte mit geschlossenem Helm ist eigentlich schon wieder ein Stück Spezialistenausstattung, die fürs tage- oder gar wochenlange freie Herumabenteuern ihre eigenen Nachteile mit sich bringt und ggf. gegen für diesen Zweck besser taugliche Ausstattung ausgetauscht gehört...aber umgekehrt sollte beispielsweise auch der Magier der Gruppe grundsätzlich wenigstens anständigen Körper- und Kopfschutz tragen, einfach nur für die Situationen, in denen der reine Bademantel allein eben nicht reicht. (Und wenn er damit partout nicht kann, weil er's "nie gelernt" hat? Dann geht er eben nicht mit, bis er das Training nachgeholt hat -- soviel Zeit muß schon sein, immerhin kann leicht sein und ggf. sogar das Überleben der ganzen Gruppe davon abhängen!)
Aedin Madasohn:
--- Zitat von: Skaeg am 16.10.2025 | 09:21 ---Eine der Falschvorstellungen, die im 19. Jahrhundert aufkamen, war ja die der ungelenken "Dosen", in denen man sich kaum bewegen konnte, bis hin zu der Idee, dass die Ritter mit einem Kran aufs Pferd gehoben werden mußten.
--- Ende Zitat ---
Tunierrüstungen
überlieferte Tunierrüstungen, welche aus dem späten bis allerspätesten Mittelalter stammten
Überlieferungsketten, die bis hin zu den reichsten-nobelsten Höfen ihrer jeweiligen Dekade reichten
oder modern ausgedrückt: Showequipment
dann gab es die Prunkrüstungen als Geschenk (gerne auch mit "Pferdepanzerplatten" als Fläche für Gravurtechniken bis zum Abwinken) für König/Kaiser/Fürsten
wo die auf neer Stange zum allgemeinen Bestaunen bestens getaugt haben
ob die besagten kaiser/Könige die auch in echt getragen haben? der Hofmaler hat sie so "gerüstet" verewigt, doch dass lässt sich ja hereinretuschieren mit des Kaisers Bart und so ;D
zum Schluss gibt es noch die Kugelfesten Belagerungshelme und Harnische, die wurden auch nicht für die Feldschlacht über das offene Gelände getragen.
also, keine "Ideen" oder so, sondern nur eine Verallgemeinerung von Show und Hoch-Spezialequipment. Die "Falschvorstellung" war einzig die Verallgemeinerung auf alle und immer
nobody@home:
--- Zitat von: bolverk am 16.10.2025 | 15:12 ---Im Herrn der Ringe kommt ja niemand auf die Idee, eine lange Wanderung mit Rüstung anzutreten, mit Ausnahme von Gimlis Kettenhemd ("Zwerge können ungeheure Lasten tragen") und Frodo (Mithril, leicht, dünn, hält Schwerthiebe und Speerstöße zuverlässig auf). In D&D-Runden dagegen ist das Tragen von Plattenrüstung in Wald und Flur für Kämpfer und Paladine Standard.
--- Ende Zitat ---
Wobei man den letztgenannten Punkt sicher auch noch mal etwas hinterfragen könnte -- wie oft und lange waren historische Ritter und gepanzertes Fußvolk (wobei's für letzteres im "richtigen" Mittelalter so viele Beispiele gar nicht gegeben zu haben scheint) eigentlich in voller Montur unterwegs, und wie oft haben sie sie normalerweise entsprechend an- und wieder abgelegt? Und wie müßte es dann im Vergleich um ihre Gegenstücke in einer Fantasywelt bestellt sein?
Sicher: ich kann so was der Einfachheit halber im Spiel ausblenden und einen SC in ausgemachter Prunkrüstung auch mitten in der Wildnis stundenlang den Spuren eines Orkspähtrupps folgen oder im selben Aufzug ohne Rücksicht auf Etikette zum höfischen Ball antreten lassen und bei all dem mit nicht einer Wimper zucken. Mag halt ein wenig mit darauf ankommen, wie videospielvorgeschädigt die Gruppe schon ist. ;)
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