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positive Anwendungen "negativer" Eigenschaften

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Fredi der Elch:
Jeder SL kennt das: Spieler, die ihren Charakteren "negative" Eigenschaften geben. Also sowas wie: "geht nicht in die Stadt" oder sowas. Und es kann stören, da es die Charakterdarstellung nicht voranbingt. Oder mit anderen Worten:


--- Zitat von: Ein am 11.01.2005 | 17:43 ---Denn wenn man es ganz genau nimmt, ist nur das interessant, was auch passiert - vor den Augen aller.
Darum mag ich übrigens negative Charakterdefinition ("er tut dies und dies nicht") überhaupt nicht, weil es einfach nicht aktiv und damit nicht spielförderlich ist.

--- Ende Zitat ---
Stimmt sicher. Ganz ohne "positive" (also Aktionsleitende) Eigenschaften geht gar nichts. Aber dennoch kann (und sollte) der SL etwas aus den "negativen" Eigenschaften machen.

Mein Tipp wäre: man bringt den Charakter in einen Konflikt, in dem er etwas nur bekommen (oder vermeiden) kann, wenn er das tut, was er sonst (laut Charakterdefinition) eben nicht tut. Es ist also jemand in der Stadt gefangen, man muss sie betreten, um ihn zu retten. Oder der Paladin, der niemals Unschuldige töten würde, wird mit einem Pestkranken konfrontiert, der in eine Stadt möchte (weil es dort evtl. Heilung gibt). Und dort könnte er Tausende töten! Wird der Paladin ihn... sterben lassen? Töten? In die Stadt lassen? (ein weiterer Grund, kein D&D mit Cure Disease zu spielen...)

Konflikte zwischen positiven Eigenschaften oder Zielen und solchen "negativen" Eigenschaften können also sehr spannend sein und zur Entfaltung des Charakters beitragen. Man kann sogar klein anfangen und nach und nach die Grenze ausloten, wo der Charakter sozusagen "umfällt", also wo er dann doch das tut, was er sonst nie tun würde. Ein Fest für den SL (und den geneigten Spieler)!

Ein:
Sicherlich wahr, nur: Wie oft kann man so etwas machen, bevor man dem Spieler das ganze Bild, dass er sich von seinem Charakter macht, komplett auf den Kopf stellt?

Sir Mythos:
Ein anders Problem ist, das die meisten Spieler (ob nun gewollt oder ungewollt) entweder negative Eigenschaften nehmen, die nicht so Spielrelevant sind (zumindest bei unserer DSA 4 Gruppe),

oder aber, dass die Spieler bei diesen Eigenschaften eine bestimmte Idee im Kopf haben, wie sie das umsetzen, dies allerdings nicht mit der Vorstellung des Spielleiters überein geht.

Joerg.D:
Nun, bei 7te See kann man die negativen Eigenschaft (Hybris) eines Charakters grundsätzlich  sehr gut einsetzen um Komplikationen oder Aufhänger für Abenteuer zu schaffen.

Ich nutze die Schwächen meiner Charaktäre gerne aus.

Fredi der Elch:

--- Zitat von: Juhanito am 11.01.2005 | 18:35 ---Ich nutze die Schwächen meiner Charaktäre gerne aus.

--- Ende Zitat ---
Mit "negativer" Eigenschaft war jetzt nicht einfach ein Nachteil gemeint. Sondern eine Eigenschaft wie "Tut nie XY". Also Eigenschaften, die sozusagen den Charakter davon abhalten, bestimmte Dinge zu tun.


--- Zitat von: Sir Mythos am 11.01.2005 | 18:24 ---Ein anders Problem ist, das die meisten Spieler (ob nun gewollt oder ungewollt) entweder negative Eigenschaften nehmen, die nicht so Spielrelevant sind (zumindest bei unserer DSA 4 Gruppe),

--- Ende Zitat ---
Gut, ich kenne die Eigenschaften nicht, aber es ich würde sagen: mach sie einfach Spielrelevant!


--- Zitat ---oder aber, dass die Spieler bei diesen Eigenschaften eine bestimmte Idee im Kopf haben, wie sie das umsetzen, dies allerdings nicht mit der Vorstellung des Spielleiters überein geht.

--- Ende Zitat ---
Da hilft nur, vorher abzusprechen, was die Eigenschaften genau bedeuten sollen.


--- Zitat von: Ein am 11.01.2005 | 18:22 ---Sicherlich wahr, nur: Wie oft kann man so etwas machen, bevor man dem Spieler das ganze Bild, dass er sich von seinem Charakter macht, komplett auf den Kopf stellt?

--- Ende Zitat ---
Nun, meine Position dazu ist klar: Na und? ;) Charakterentwicklung ist für mich (mit) das Wichtigste im Rollenspiel. Und dazu gehört auch mal Charaktere auf den Kopf zu stellen. Je mehr Möglichkeiten man den Spielern gibt, mit ihren Charakteren schwierige Entscheidungen zu treffen, desto besser wird die Geschichte.

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