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[Tag 2] Raumstation Bazaar

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Megan:
Restaurant "Old India"

Sie hatten sich in einem kleinen Restaurant in Sektor C niedergelassen. "Old India" stand in goldenen geschwungenen Lettern auf dem Schild, darunter offenbar ein Tier, das Megan jedoch unbekannt war und es versprach mit seinem schummrigen Licht aus kunstvollen Lampions und dem nischenreichen Innenraum den nötigen Schutz um ihr heikles Gespräch führen zu können.

Der Gastraum war durchschnittlich gut gefüllt - das unterschwellige Summen verschiedener Gespräche durchsetzte eine leise untermalende, midianisch anmutende Musik, doch die Gäste waren in dem großzügigen Raum gut verteilt. Ein süßlich-aromatischer Duft lag in der Luft.

Sie setzten sich in eine Ecke etwas abseits, und wenige Minuten später erschien ein gedrungener Ober in weiten dunkelroten Seidenhosen und einem kaftanähnlichen Überwurf. Den Kopf zierte eine kleine, mit goldenen Stickereien verzierte Kappe, welche etwas verloren auf dem dunklen Haarwust saß.

Megan fühlte sich wie eine Verräterin, als sie beklommen einen starken Kaffee bestellte. Sie war sich inzwischen nicht mehr sicher, ob sie das richtige tat, doch für ein Umkehren war es endgültig zu spät. Nun konnte sie nur darauf hoffen, dass der Li Halan sich an seine Zugeständnisse hielt.

Ein tiefer Sufzer verließ ihre Brust, und sie nestelte erneut nach den Zigaretten. Die letzte... hoffentlich war das kein Zeichen. "Stört es Euch, wenn ich rauche?" Sie kam sich vor wie in einem Verhör, obwohl er noch nichts gesagt hatte.

"Vater Septimus also...." begann sie zögerlich und starrte angestrengt auf die mit Schnitzereien verzierte Tischplatte.

Azzu:
Der Lextiusritter war Megan schweigend durch den Vergnügungssektor gefolgt, meist glasig vor sich hin starrend, gelegentlich aber aufmerksam um sich blickend - es war das erste Mal, dass er Zeuge des Lebens auf einer Raumstation wurde. Keitaro wurde ebenso aufmerksam beäugt, wirkte er doch wie eine Figur aus einem uralten Märchen zwischen den in praktische Overalls oder modische Abendgarderobe gekleideten Händlern, Technikern und Sternfahrern.

Wir waren der Wahrheit so nah! Du hättest sie brechen können...

Die Wahl des Lokals akzeptierte er mit einem zufriedenen Nicken. Das "Old India" schien wie geschaffen, um vertrauliche Gespräche zu führen - zweifellos ein beliebter Ort für wohlhabende Händler der Liga. Er hatte befürchtet, die Sternfahrerin würde ihn in eine Raumfahrerbar führen, um sich Rückendeckung zu verschaffen. Die offensichtlichen Anstrengungen der Inhaber, dem "Old India" eine midianische Atmosphäre zu verleien, ließen ihn schmunzeln.

Ich habe für heute genug von deinen Ratschlägen, Kaori. Verschwinde!

Keitaro warf einen skeptischen Blick auf den mit Schnitzereien verzierten Stuhl, bevor er sich behutsam setzte. Das dunkle Holz knarrte unter seinem Gewicht, schien aber Stand zu halten. Ein leises Zischen der Druckventile seiner Rüstung war zu hören, als er den rechten Panzerhandschuh abzog und neben sich auf die Tischplatte legte. Er blätterte kurz im Menü, bestellte dann tarquinianischen Rotwein - ein Import von der nahen Planetenoberfläche, schließlich wollte er das Budget, das sein Onkel ihm eingeräumt hatte, nicht für exotische Delikatessen verschwenden.

"Nein, keineswegs... tun Sie sich meinetwegen keinen Zwang an," erwiederte er auf die Frage, ob ihn die Zigarette störte. Eine kybernetische Lunge hat ihre Vorteile. Sein breites Lächeln hatte wieder Besitz von seinem Gesicht ergriffen. Nicht vergessen, hin und wieder zu blinzeln... sie hat sich schon genug erschreckt! Auf seine künstlichen Augen hätte Keitaro gerne verzichtet.

Er nickte Megan aufmunternd zu, als sie von selbst zu erzählen begann, während innerlich seine Anspannung wuchs. Seine Lippen bewegten sich kurz, als wollten sie zu einer Frage ansetzen, blieben aber stumm. Lass sie erst reden, Junge... für unsere Fragen ist später noch genug Zeit.

Alejandro Dulcinea:
Vor dem Quartier Lars Trusnikrons

Sanft öffnete sich die Tuer vor ihm und gab den Blick auf ein zwar enges, aber gediegen eingerichtetes Quartier frei. Der Grundschnitt und die Einrichtung glich seiner eigenen Stationskabine sehr. Sir Lars selbst stand in der Tuer, hinter ihm lag dieser wahrhaft schöne und beeindruckende Berg aus Muskeln und Schnelligkeit.
Soviel zum Thema, sie erhalten eine angemessene und wirklich einzigartige Unterkunft, wie sie vollmundig bei seiner Ankunft gepriesen hatten. Öliges Gildengerede. Sir Lars scheint allerdings keine finanziellen Ungelegenheiten zu erleiden, bei dieser Kleidung
dachte Alejandro amuesiert. Sir Lars `Haustier` lag in leicht gespannter Haltung auf dem Kabinenboden, wachsam seinen Bewegungen folgend.
Diese Guernicabiester wären wirklich eine lohnenswerte Herauforderung, wie immer behauptet wird....
"Dem Schöpferrr zum Grrusse, Sirrr Larrrs! Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen, aberr nachdem diese arrrmselige Imitation einerr effizienten Stationswache unserr Gesprrräch unterrrbrrochen hat, wollte ich Euch einfach zu einem Glas Wein oder anderrerr Spirrituosen einladen - und danach gibt es, wie ich gerrade errfuhrr, ein wirrklich"
seine Stimme betonte dieses Wort merklich
"interrressantes gesellschaftliches Erreignis. Nun, was meint Ihr?"

Megan:
"Ich denke, ich werde Euch auch nicht sehr viel mehr erzählen können, als Ihr ohnehin bereits wisst. Ich war nur bei einem Gespräch zugegen, der Baron und Septimus sprachen später nocheinmal unter vier Augen..."

Megan nippte am Kaffee und sah sich verstohlen um, doch trotz ihres auffälligen Begleiters schienen alle wieder ihren eigenen Gespraächen nachzugehen.

"Wir besuchten ihn auf Ravenna. Ihr müsst wissen, der Baron und Septimus kennen sich schon lange..."

Es schien, als wolle sie noch etwas zu diesem Umstand hinzufügen, verwarf dies jedoch in letzter Sekunde.

"Er war in tiefer Sorge, als wir ihn damals, vor etwa anderthalb Monaten trafen - der Baron meinte später, er sei erschrocken gewesen darüber, wie stark Septimus gealtert sei - und bat uns um die Erledigung einer Angelegenheit die von größter Dringlichkeit sei. Natürlich willigte der Baron sofort ein... er bringt uns..." abrupt brach sie ab und senkte den Blick. Sie musste sich konzentrieren. Immerhin sprach sie mit einem Adeligen des Hauses Li Halan!

"Baron Enkidi ist der Kirche sehr treu ergeben, müsst Ihr wissen. Wir reisten auch schon mit und im Auftrag von Bischof Xenos." Im Geiste schüttelte sie den Kopf über den Unsinn, den sie da erzählte. Enikidi - ein ergebener Diener der Kirche? Nunja, ein Außenstehender konnte es durchaus so sehen. Hoffte sie.

"Septimus vertraute uns einen Gegenstand an." Sie senkte die Stimme, so dass sie beinahe flüsterte und blickte ihr Gegenüber eindringlich an.

"Ein Artefakt - eine Art Amulett. Es ist sehr alt. Der Baron trägt es, seit er es vom Vater erhielt. Und haltet mich meinetwegen für ein dummes, abergläubisches Weib, aber ich sage Euch, dieses "Ding" ist nicht gut für ihn. Es hat einen dunklen Aspekt."

Die Sternfahrerin schluckte und wirkte noch eine Spur blasser. Ihre Augen hatten einen seltsamen Glanz bekommen und die Hand, die an der Tasse ruhte zitterte leicht, wodurch das Porzellan mit leisem Klirren gegen die Untertasse stieß.

"Er ist nicht immer so ... reserviert, wisst Ihr. Ein gewisses Mißtrauen kann man ihm verzeihen, angesichts dessen, was er bei sich trägt, das müsst Ihr verstehen." Ihre Stimme hatte einen bittenden Tonfall bekommen mit einer hohen Nuance.

"Nun, Sepitmus meinte, dieses "Ding" stamme von einem Heiligen. Näheres erwähnte er nicht, und wenn der Baron mehr weiß, so hat er mich zumindest nicht eingeweiht. Wir brachen zu dieser Station auf, um einen Eskatonier zu suchen, der bewandert ist in den alten Schriften. Er sollte die Gravuren des Amulettes entziffen.Er ist verschwunden ehe wir ihn auch nur einmal trafen. Seither befinden wir uns hier und merkwürdige Dinge geschehen. Jemand ist in die Aazra eingedrungen und im Maschinenraum stießen wir auf eine Leiche..."

Wieder stockte sie. Die Augen schwammen, als sie den Ritter anblickte, und sie versteckte sich schnell hinter ihrer Tasse.

"Das ist der Stand der Dinge, Sir. Mehr weiß ich auch nicht. Ich hoffe, das reicht Euch fürs erste, und Euer Zorn über den Baron hat sich etwas gelegt."

Natürlich war es unglücklich, ihn auf seinen offensichtlichen Gefühlsausbruch anzusprechen, aber wie so oft fiel ihr dies eine Sekunde zu spät ein. Tatsächlich war es ihr im grunde egal.

Eine Zigarette wäre toll.

Sir Lars Trusnikon:
Vor dem Quartier Lars Trusnikrons

Herr Schmalzlocke, sieh an sieh an, das könnte wirrrrrrklich ganz interessant werden...
"Den Schöpfer zum Gruss, Baronet Alejandro, nein Ihr kommt durchaus nicht ungelegen. Ein Glas Wein oder so käme mir gerade sehr recht. Ich hoffe Ihr habt nichts gegen Freya als Begleitung einzuwenden, ich habe die Genehmigung fuer sie nur unter der Bedingung erhalten sie nicht aus den Augen zu lassen. Stationssicherheit..."
Er warf dem Dulcinea einen bedeutungsvollen Blick zu.
"Um was fuer ein Ereignis handelt es sich?" Fragend hob er die linke Augenbraue.

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