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Die Reise des Gelehrten (Spiel)

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Teethquest:
Nimrott blickte sich noch einmal um. Dieses unbekannte und wilde Land mochte im Endeffekt nicht weniger gefährlich sein als der Wald. Außerdem war der Zauberer ja auf der Suche nach den Waldelfen. Er sagte zu seinen Gefährten:
"Also gut, betreten wir den Wald. Er ist an dieser Stelle nicht so dicht, wie anderswo. Das könnte für uns von Vorteil sein."
Gasper entgegnete:
"Ich hoffe die Elfen lassen mit sich reden. Nur deshalb betrete ich diesen gottlosen Ort. Der Fileipwald steht nicht unter Metorns Schutz. Womöglich beheimatet er das alte Böse."
Talonis dachte in diesem Moment genau das selbe. Die alten, lebenden Wälder waren nicht nur Heimat für gutmütige Kreaturen. Manchmal fanden auch finsterere Mächte dort ihren Unterschlupf. Es wurden nicht mehr viele Worte gewechselt. Luana wurde immer aufgeregter. In diesem sagenumwobenen Wald würde sie vielleicht Antworten finden.
Der Waldrand offenbarte nichts außergewöhnliches. Er sah aus, wie man sich den Rand eines Waldes eben vorstellte. Vor allem Buchen und Eichen wölbten ihre Äste mit den unzähligen kleinen Blättern wie Fächer über die letzten Halme des Auengrases. Dahinter eröffneten sich luftige Korridore zwischen den mächtigen Baumriesen. Der Boden war ein wenig schlammig und modrig, doch halbwegs begehbar. Als erstes wagte Luana einen Schritt in den Fileipwald. Die übrigen folgten schnell. Mortan dachte sich, dass ein verwunschener Wald wahrscheinlich angenehmer wäre als das Zeckenverseuchte Gras zwischen den Hügeln. Aber das war schließlich doch nur der erste Eindruck. Unter dem Blätterdach und zwischen dem niedrigen Unterholz war es dunkler als außerhalb des Waldes. Vor allem aber war es angenehm kühl. Im laufe des Tages veränderte sich der Wald kaum, obwohl die Gruppe bereits ein ganzes Stück zurückgelegt hatte. Irgendwann am Nachmittag sah nicht nur Luana die Eule wieder, welche sie schon zuvor bemerkt hatte. Auch die Übrigen erblickten das Tier, welches in niedrigem Bogen fast lautlos an ihnen vorüberflog. Talonis meinte gelesen zu haben, dass Eulen Tiere des Nacht und nicht des Tages wären. Am Abend schimmerte eine rötliche Sonne durch die Lücken im Blätterdach. Als die Reisenden eine Lichtung fanden, bereiteten sie ihr Lager vor. Als Mortan seine Habseeligkeiten durchsuchte, um Feuerstein und Zunder herauszuholen, stellte er fest, dass sein Wasserschauch angesengt war, als ob er zu nahe am Feuer gelegen hätte. Schlimmer noch war sein Beil zugerichtet. Der ganze Schaft war halb verbrannt und nur noch ein rußiger Stumpf war übrig geblieben. Die Anwesenden sahen sich fragend an. Nimrott aber blickte skeptisch zu Baratos, der als Meister des Feuers bekannt war. Hatte er etwas mit dem Vorfall zu tun?

avakar:
Mortan was sich sicher, dass das Beil und der Rest seiner Ausrüstung am Morgen noch in Ordnung gewesen waren. Er konnte sich bei bestem Willen nicht vorstellen, wie er es nicht gemerkt haben soll, wenn plötzlich irgendetwas in seiner Tascher Feuer fing. Und überhaupt, wie sollte sich der Beilschaft entzünden? Und warum haben es die anderen dann auch nicht bemerkt?
Mortan schaute aus den Augenwinkeln in den düsteren Wald. Die Stille kam im unheimlich vor. Er erinnerte sich an Nimrotts Worte, dass Zauberer mit Worten Magie wirken, aber nicht in die Welt der Geister und Schatten blicken konnten. Vielleicht war der verbrannte Stiel einer Warnung aus der anderen Welt? Oder eine Drohung? Und nur deshalb haben er und die anderen davon nichts gemerkt.
Er wandte sich an Nimrott und Baratos: "Als Zauberer stehen euch Möglichkeiten zur Verfügung, die für uns andere hier bisher nie vorstellbar gewesen wären? Habt ihr eine Ahnung, wie mein Beil verbrannt ist? Und warum? Waren es die Schatten?"

Teethquest:
Nimrott blickte streng und erwiederte:
"Schatten mögen in diesem Wald umgehen, aber Feuer entzünden sie nicht, jedenfalls nicht, dass ich wüsste."
Der Zauberer blickte noch einmal zu Baratos herüber und ergänzte:
"Aber es gibt Kreaturen, die Feuer wirken können, als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Zauberer binden sich manchmal an fremdartige Wesen, um ihre Macht zu vergrößern. Wir nennen diese Wesenheiten Vertraute. Ich habe den Schritt nie gewagt, meinen Geist und meine Seele mit einem anderen Wesen zu teilen!"
Luana wusste, dass auch Druiden das Wort Vertrauter verwendeten, um einen nahestehenden tierischen Freund zu bezeichnen. Aber niemals würde ein Weiser der Wildnis seinen Geist und seine Seele mit dem Tier teilen.

avakar:
"Wollt ihr damit sagen, das irgendein Wesen, vielleicht irgendein Tier meine Sachen angezündet hat?". Ungläubig blickte Mortan auf die Reste des Beils in seinen Händen. Er begann, den verkohlten Stumpf vom Axtblatt zu lösen. "Dann sollten wir sehr wachsam sein. Mir scheint, der Wald bietet uns kaum mehr Schutz wie die Steppe. Kann man sich vor solchen Vertrauten nicht irgendwie schützen? Was halter ihr davon, Talonis? Auch wenn Metorn hier nicht stark sein soll, vermag er uns Schutz zu gewähern?"

Eulenspiegel:
Talonis betrachtete den angekohlten Stil.
"Wenn das Wesen dämonischen Ursprungs ist, so vermag uns Metorn vielleicht davor zu bewahren. Wenn es sich aber um ein sterbliches Wesen handelt, so sollten wir das Problem auch ohne Metorns Hilfe lösen können. Denn Metorn hilft uns, sobald wir seine Hilfe benötigen. Wenn wir aber ein Problem auch alleine lösen können, dann wäre es hochmütig von anderen Hilfe einzufordern."
Er warf dabei einen misstrauischen Blick auf die Magier. Denn wie sie zugaben, hatten sie die Oger nicht aus eigener Kraft besiegt, sondern sich auf die Hilfe der Geisterwelt verlassen.
"Wir sollten auf alle Fälle mehr acht auf unsere Ausrüstung geben." Während Talonis das sagte, untersuchte er seine eigene Ausrüstung, ob diese irgendwelche Anzeichen von Feuer oder andere Ungewöhnlichkeiten zeigte.

Dann wandte er sich an Baratos:"Wenn man einen Zauber wirken will, muss man das Ziel dabei sehen können, oder kann man den Geistern auch befehligen, Sachen zu verbrennen, die außerhalb der eigenen Sicht liegen?"

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