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"The German Way Of Cthulhu"

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Meisterdieb:
@Ein
Ok, das war umfangreich. Ich hab mich wohl schlecht ausgedrückt, denn ich wollte nicht so sehr wissen, was CoC jetzt von Krimis unterscheidet, sondern von den -in anderen Posts erwähnten- "richtigen" oder "besseren" Detektivrollenspielen.
(Mal so nebenbei, hast du nen Beispiel für einen guten Krimi, bei dem es möglich ist, schon vor Ende die Lösung selbst herausgefunden zu haben - und das nicht, weil der Krimi z.B. teilweise aus Sixcht des Täters geschrieben wurde).

Es mag nicht, perfekt sein, wenn man die Lösung eines Abenteuers am Finden eines Indiz aufhängt (also Skillckeck eines Charakters), aber genauso kann ein Abenteuer zum Stillstand kommen, wenn die Spieler es nicht fertigbringen, die Indizien richtig zusammenzufügen (also "Versagen" der Spieler im Gegensatz zu den Charakteren).
Genauso wie der SL die Möglichkeit hat, den Spielern auf die Sprünge zu helfen, kann er ja auch den Charakteren helfen. Außerdem muss es ja auch die Möglichkeit geben, dass die Spieler/Charaktere versagen, denn sonst bräuchte man ja weder Skills noch müsste man Indizien suchen. Bei einem Kampf besteht ja auch die Möglichkeit, dass die Chars sterben.
Ein wichtiger Teil beim Rollenspiel, bei Konflikten aller Art, ist ja das Riskio zu verlieren - das macht ja auch den Reiz aus.

Ein:

--- Zitat ---hast du nen Beispiel für einen guten Krimi, bei dem es möglich ist, schon vor Ende die Lösung selbst herausgefunden zu haben
--- Ende Zitat ---
Agatha Christies Krimis sind in dieser Hinsicht sehr durchdacht.

Und ich spreche mich entschieden für das Scheitern aus, allerdings sollte es dabei allein das Scheitern der Spieler sein, nicht das der Charaktere. Ich denke, dass Detektivabenteuer einen ganz speziellen Typ Rollenspieler ansprechen, der gerne Dinge ausknobelt, wenn er die Lösung nicht findet, wird er kaum böse sein, wenn er eine faire Chance hatte.

Das ist ähnlich wie beim Taktiker. Der auch beim Verlieren im Kampf Spaß hat, wenn er weiß, dass seine Niederlage nicht einfach durch Willkür des Spielleiters zustande kommt (oder umgekehrt sein Sieg).

Wenn man spielt will man relevante Entscheidungen treffen und diese sollte einfach nicht durch Würfelwürfe vorweggenommen werden.

Sashael:

--- Zitat von: Meisterdieb am  8.04.2009 | 20:25 ---Mal so nebenbei, hast du nen Beispiel für einen guten Krimi, bei dem es möglich ist, schon vor Ende die Lösung selbst herausgefunden zu haben - und das nicht, weil der Krimi z.B. teilweise aus Sixcht des Täters geschrieben wurde.

--- Ende Zitat ---

Raymond Chandler hat einmal im Nachwort eines seiner Phillip Marlowe Krimis ein Essay über das Schreiben eines Kriminalromans verfasst. Darin äußerte er die These, dass der aufmerksame Leser eines guten Krimis zwangsläufig an einen Punkt kommen müsse, an dem er das Buch zuklappen und den Täter benennen können müsste. Kann er das nicht, hat der Autor den Leser betrogen, indem er ihm Indizien oder gar Beweise vorenthalten habe. Allerdings bestehe der Trick darin, dem unaufmerksamen Leser bis zuletzt eine gute Show zu bieten, also die Hinweise nicht mit Roten Pfeilen zu versehen und im Fall einer Geschichte aus der Ich-Perspektive des Detektivs den Leser langsam, sicher, aber vor allem unauffällig von den Gedankengängen des Helden auszuschließen.

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