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Was an Computerrollenspielen nervt:
Chiungalla:
--- Zitat ---Und im Iran vor 500 Jahren?
--- Ende Zitat ---
Wasser trinken war auf jeden Fall auch da erlaubt, weils auf die gleichen religiösen Werke zurückgeht.
Und bezüglich des Essens gab es da immer Schlupflöcher, um doch ein wenig Zucker zu bekommen.
Ein:
Also ehrlich gesagt, gab es keine Galeerensklaven in der Antike, auch wenn da Ben Hur was anderes erzählt. Galeerenruderer waren in der Antike disziplinierte und wohl auch recht gut verpflegte Soldaten. Darauf sollte man eigentlich auch mit ein wenig Nachdenken kommen, denn mit einer ausgezerrten Rudermannschaft gewinnt man keine Seeschlacht.
Im späten Mittelalter gab es die Galeerenstrafe. Die unglücklichen die auf einer Galeere endeten, verstarben wirklich sehr oft, oft genug durch Auszehrung.
Aiffilion:
--- Zitat von: Dailor am 16.06.2006 | 12:13 ---Zu dem Thema Weil Realismus dem Spaß im Wege stehen kann und den Realismus eh keiner prüfen kann.
--- Ende Zitat ---
Ja - wir reden hier aber nicht vom Zelebrieren von Hartwurst-Essen ...
--- Zitat von: Dailor am 16.06.2006 | 12:13 ---Oder sag mir mal einer wie sich Magie auf den Alltag in einer Stadt auswirken würde.
--- Ende Zitat ---
Ein Modell wie es sich auswirken könnte kann man sehr wohl entwickeln und ich finde das auch wesentlich stimmungsvoller als die situation dass alles was hinterher unschlüssig bleibt begründet wird mit: "Magie".
--- Zitat von: Dailor am 16.06.2006 | 12:13 ---Imho: wer weniger prügeln will und eine gute Story braucht ist beim CRPG einfach falsch aufgehoben und sollte ein Adventure spielen. CRPGs haben nichts mit Rollenspielen zu tun. Beim Adventure liegt der Fokus auf der Story und es gibt weniger logische Fehler.
--- Ende Zitat ---
Das ist derzeit in der Tat richtig. Wollen wir einen Thread aufmachen: Was mich an Computeradventures stört ... dann sag ich dir warum die mir nicht so passen.
Es muss doch einen Kompromiss geben:
Vom Adventure:
- Story
- Logik
- Bodenständigkeit (im Gegensatz zu Oblivion wo das Böse nicht mehr erschreckt, sondern nur noch nervt)
Vom CRSP:
- Flexibilität (man kann gehen wohin man will)
- Fertigkeiten (die Tür geht nur auf, wenn man auch mit dem Dietrich umgehen kann)
- Kampf (ab und zu muss ich auch mal ein Monster töten, aber nicht andauernd)
- Ausrüstung
Und dann eben noch die Softfaktoren, die ich oben beschrieben habe ... ich finds sehr dämlich, wenn die Designer mir eine lebende Welt vorspiegeln, indem Passanten meinen "Ihr seht mir wie ein wahrer Alchimist aus". Gegen diesen dämlichen Dialog hat offensichtlich auch keiner was ... und er war gedacht als Bonus für Realimus.
Wenn sie stattdessen mir aus dem Weg gehen, weil meine Kleidung Blutdurchtränkt ist und ich erstmal im Gasthaus einkehren muss um mich zu waschen und neu anzukleiden, dann finde ich ist das wesentlich stimmungsvoller.
Chiungalla:
Rollenspiel im Sinne von Immersion und möglichst dichter Atmosphäre durch möglichst realistische und stimmige Welten hat sich nur noch kein Entwickler auf die Fahnen geschrieben.
Wobei ich in vielen Punkten die Du ansprichst durchaus auch positive Entwicklungen sehe.
z.B. geht ja z.B. Oblivion auch durchaus auf friedliche Fauna und Flora sehr detailiert ein.
Was sicher auf daran liegt das die technischen Möglichkeiten langsam wachsen.
Was solche Sprüche wie "Ihr seid aber ein toller Alchemist" sollen, hab ich mich auch genau einmal gefragt, seit dem höre ich da einfach weg.
Und genau die Art von übertriebenem Realismus wie Du ihn Dir ja offensichtlich wünscht, wird übrigens (mit mittlerweiser echt mieser Grafik) auf einigen UO-Rollenspielservern praktiziert.
Wahrscheinlich selbst für Deinen Geschmack zuviel.
Alles was nach der Engine möglich ist, oder ihr von einem der Skripter abgetrotz werden kann, wird da gleich mal implementiert.
Da gibts dann aber auch regelmäßig sehr sehr hitzige Debatten darüber was jetzt realistisch und/oder wünschenswert in einem Rollenspiel für den Computer ist.
Yerho:
--- Zitat von: Merlin Emrys am 16.06.2006 | 12:14 ---Bisschen OT, aber: Wo faengt bei Dir denn "hochgradig körperlich aktiv" an?
--- Ende Zitat ---
Bei deutlich weniger als einem ganztägigen, strammen Marsch in Metallrüstung mit einem Rucksack voller Beute, wie er in PC-"Rollenspielen" gang und gäbe ist.
--- Zitat ---Wenn ich mal einen vorsichtigen Blick ueber den Tellerrand des "Jetztzeiteuropaers" hinauswerfe, finde ich ziemlich viele Zeiten und Ort, wo Mittagessen als solche eher exotisch gewesen waeren oder halt nicht immer drin
--- Ende Zitat ---
Es geht hier nicht um drei Mahlzeiten am Tag, sondern darum, daß man in gewissen Abständen Nahrung aufnehmen muß, um kurzfristig gesehen im Leistungsoptimum, mittelfristig gesehen aktiv und langfristig gesehen am Leben zu bleiben. Diese Abstände verkürzen sich, je mehr Leistung man erbringt bzw. erbringen muß.
--- Zitat ---bis heute haben es ganze Voelker zur Gewohnheit, 30 Tage am Stueck nichts zu essen und zu trinken, solange es hell ist, auch im Sommer, wo die Tage nicht nur lang, sondern auch heiss sind.
--- Ende Zitat ---
Kein Mensch überlebt 30 Tage ohne Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Selbst in der Fastenzeit wird den Anhängern keiner Religion die Aufnahme von Wasser verwehrt (Ausnahme: Ein Initiations-Ritus sieht Halluzinationen durch Dehydrierung vor.). Gleichzeitig gibt es immer gewisse Nahrungsmittel, die auch in Fastenzeiten verzehrt werden dürfen, bzw. die zu gewissen Wochentagen oder Tageszeiten innerhalb der Fastenzeit erlaubt sind.
--- Zitat ---Und die kriegen keineswegs Urlaub dafuer; auch die Baustellen muessen weiterbetrieben werden. Ich stell' mir das alles andere als spassig vor, aber die Leute klappen (soweit ich weiss) nicht reihenweise zusammen oder torkeln nur noch halbblind in der Gegend rum, wie sie nach Deiner Theorie eigentlich muessten, oder?
--- Ende Zitat ---
Die wohl strengsten Bestimmungen hat der Ramadan, und selbst dort darf man nach Einbruch der Dunkelheit Wasser und Nahrung aufnehmen; die Enthaltsamkeit gilt nur am Tage. Außerdem wird während dieser Zeit nicht gearbeitet, denn der Strenggläubige verbringt diese Zeit im Gebet und mit Lektüre des Koran. Der weniger Strenggläubige geht zwar arbeiten, fastet aber dafür auch nur insofern, wie er sich üppigen Essens enthält - das ist sogar religiös legitimiert, denn es gibt Ausnahmen für Reisende (in der heutigen Zeit ausgedehnt auf Erwerbstätige), Schwangere und Kranke.
Ansonsten:
Wie schon angedeutet wurde, gab es Galeerensklaven erst ab der späten Römischen Republik, als eine personelle Trennung zwischen Kämpfern und Ruderern erfolgte. Und selbst da wurden Galeerensklaven entgegen der landläufigen Darstellung so gut verpflegt wie jeder andere an Bord (Offiziere ausgenommen), und weitaus besser als manche andere Sklaven. Denn wenn Galeerensklaven nicht kräftig rudern oder wegen allzu schlechter Behandlung zu einer dummen Zeit revoltieren oder auch einfach nur den Dienst verweigern, ist die Galeere stillgelegt und damit wehrlos. Außerdem kann man auf hoher See ausgefallene Ruderer nur sehr schlecht ersetzen.
Ab dem frühen Mittelalter wurden Rudersklaven in der zivilen Seefahrt teilweise bewußt karg gehalten, weil sie lediglich untertützend zum Segeln tätig und somit entbehrlich waren. Außerdem waren es Sträflinge, und ihr Tod auf der Ruderbank war gewissermaßen nur die aufgeschobene Hinrichtung.
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