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Darstellung von Massenschlachten

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Lord Verminaard:
Ich hatte bei Conan mal ein Szenario, bei dem ein adliger SC selbst ein Söldnerheer ausgehoben hat, um seine Baronie zurückzuerobern. Da habe ich dann zunächst ein paar kleinere Komplikationen im Vorfeld aufauchen lassen, die Kundschafter-Aktionen ausgespielt, strategische Bewegung etc. Als es dann zur Schlacht kam, hatte ich eine Karte und ein paar Marker für die einzelnen Einheiten. Die SCs waren alle Befehlshaber und konnten Aktionen durchführen. Gewürfelt hab ich aber nix, sondern Pi mal Daumen entschieden, wieviele Verluste es wann wo gibt. Das einzige, was ich gewürfelt habe, waren Moralchecks, und da waren dann auch die Werte der Befehlshaber (also auch SCs) drin. Die Spieler habe ich keine Einzelkämpfe auswürfeln lassen, sondern ich habe sie einen Wurf auf Angriff und Verteidigung machen lassen (sogenannter Präzedenzwurf *g*) und ihnen dann gesagt, wieviel Schaden sie bekommen und wieviele Feinde sie getötet haben.

Es war ein bisschen holprig, muss ich zugeben, aber es hat uns schon Spaß gemacht. Ich meine, was wäre eine Conan-Kampagne ohne eine einzige Schlacht?

8t88:
Ein beispiel wie man es machen kann gibt es in "Mehr als 1000 Oger" einem DSA 3Abenteuer...
Ich weis aber nicht wie das da gelöst ist.... nur dass es einen Plan gibt, mit Papp Plättchen die man ausschneiden kann...

Althalus:
IMHO muß man hier unterscheiden zwischen

a) Die Chars sind Führer von Einheiten oder Armeen
b) Die Chars sind nur Soldaten

ad a) Einfachstes und bestes System, das ich kenn ist Warmaster (Massenschlachten von Rolemaster). Eine Einheit ist einfach wie ein Charakter zu führen, Trefferpunkte stellen Mitglieder der Einheit dar. Jeder Punkt Schaden ist also ein Gefallener.

ad b) Hier stellt sich wieder die Frage, wie mächtig/einflußreich die Chars sind. Sind sie einfache Söldner/Soldaten, wird einfach das Kampfgeschehen beschrieben, und Einzelkämpfe normal ausgespielt - das Risiko des Todes ist wie bei jedem Kampf.
Sind sie aber einflußreicher, könnte man ihnen auch Kommandofunktionen gegeben haben. Sie führen dann zwar keine Einheiten, haben aber kleine Gruppen unter sich. Hier würd ich mich rein aufs Erzählen verlegen, eventuell mit Miniaturen arbeiten, und Taktik fördern. Hin und wieder ein kleiner Wurf schadet nicht, um das Schicksal ein wenig mit einzubringen.  ;)

Außerdem gibt es (je nach Setting) noch die Möglichkeit der Champions. Die Charaktere nehmen also Sonderpositionen in der Armee ein. Das kann von einer Spezialeinheit (die Gruppe), bis zu individuellen Positionen reichen. Hier müssen dann Kämpfe ganz bewußt geplant sein, und einen Grund haben. Ein zufälliger Zusammenstoß reicht da nicht.  Diese Konstellation findet sich in den meisten Schlachten der Literatur.

Sidekick:
Ich habe bisher nur eine größere Schlacht dargestellt. Der Ablauf war nahezu reine Erzählform (weil ich Würfelorgien hasse) Die Helden begriffen, nachdem ich duch das Schlachtchaos  die interaktion und planung unmöglich machte und den Helden "spielerische" Attacken zuwarf, dass es auf dem Schlachtfeld keinen Platz für Helden gibt. Sie zogen sich, obwohl nur 2 Runden Ausgewürfelt wurden, schnell zurück um den Erzmagier der eigenen Seite in Sicherheit zu bringen. Wären sie geblieben.... sie wären gestorben, und das aus 2 Gründen:
1. sie hätten eine Würfelorgie provoziert (und ich hasse das)
2. 3 Helden KÖNNEN KEINE SCHLACHT RUMREISSEN

Wenn 60 gegen 60 Kämpfen, dann machen 3 keinen unterschied. Durch den vorbereiteten Einbau von NSCs und deren raschen Abgang handelte die Gruppe wie ich wollte, und hielt den Plot am laufen. Die Gnaze Zeit über, wenn es um die NSCs ging: ja, die sind wichtig.. wirklich... ja, die gehen in die Schlacht.. die sind richtig gut, ja... und plötzlich: Rechtinos ist tot. Hurtas ist tot. ooohhh... Lysander wurde niedergerungen... wo ist Serra?
Und schon zogen sie sich zurück.


Ich sehe keinen Sinn darin, eine Massenschlacht auszuwürfeln.. für sowas spiel ich 40k. Im Rollenspiel gestaltet sich das Sterben eines Kämpfers als zu umständlich (Habe ich schon erwähnt, dass ich Würfelorgien hasse?), und der Schlachtausgang sollte ja schon feststehen.. mich würde es wundern, wenn eine Schlacht so konzipiert wird, dass gerade die Helden es rumreissen sollen.

Lord Verminaard:

--- Zitat von: TheWastedOne am 25.11.2002 | 18:04 ---der Schlachtausgang sollte ja schon feststehen.. mich würde es wundern, wenn eine Schlacht so konzipiert wird, dass gerade die Helden es rumreissen sollen.

--- Ende Zitat ---

Warum? Ist das nicht der Stoff, aus dem Abenteuer sind? Ein paar Beispiele:

1. Die Helden sind schon richtig hochstufig und kämpfen gegen den gegnerischen Anführer / Erzmagier / Dämonen / was aus immer; ihr Sieg hebt die Moral und schwächt den Gegner entscheidend.

2. Die Helden führen den Sturmangriff auf die Burgmauern an, kämpfen sich durch und öffnen von innen das Tor.

3. Die Helden zerstören die gegnerischen Katapulte bzw. die schwere Artillerie bzw. den AT/AT oder was auch immer.

4. Die Raumjäger-Staffel der Helden fliegt den entscheidenden Angriff auf das gegnerische Flaggschiff und bombt ihnen die Kommandobrücke weg.

5. Die Helden entdecken eine Falle und schaffen es gerade noch rechtzeitig, den Befehlshaber zu warnen.

6. Die Helden entlarven einen Verräter und töten ihn, bevor er seine Truppen in den Untergang schicken kann.

(...)

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