Pen & Paper - Spielsysteme > World of Darkness
[oWoD -Mage:tA] Ja, zur Technokratischen Union: -Meinungsaustausch-
Christoph:
Je mehr ich über M:tA nachdenke, desto mehr komme ich zu der ernsthaften Überzeugung, dass man bei diesem (zugegeben genialen)
Spiel aus meiner Sicht eigentlich die Antagonisten spielt:
Mal ehrlich: sich selbstverwirklichende Esotherik-Freaks, deren "Erleuchtung" Chaos und willkürliche Naturgesetze, geschaffen aus dem Willen den Kosmos nach der eigenen Vorstellung von Wahrheit umzugestalten, mit sich bringt...
Das ist mehr Macht, als für Individuen gesund sein kann...
Dagegen:
-Ordnung, Kontrolle+Regierung, technischer Fortschritt EIN Konsens und EINE Marschrichtung:
-Ich kann sicher sein, das Newtons Gesetze auch morgen noch gelten und profitiere, langsam aber sicher, vom technischen und sozialen (Regierung!) Fortschritt der Menschheit.
-Vielleicht stören mich ein paar der Gesetze, aber wenigstens stürzt nicht so ein "Erleuchteter" die ganze Welt ins Chaos.
-Hat außer mir noch jemand das "Problem" (ist ja eigentlich auch mal interessant) bei Mage mit jedem Traditions-Charakter diametral gegen die eigene Weltsicht anspielen zu müssen?
-Ich hoffe auf einen interessanten, vielleicht fast philosophischen M:tA Smalltalk...
Imiri:
Klingt vielleicht etwas daneben, aber ich hab es immer so verstanden,d as die Traditionen nach ausgleich zwischen den Extremen der Tchnokratie, den Nephilim und den Marodeuren (oder wie man die auch schreibt) spielt. Und damit waren eher diese denn die Traditionen das Chaos für mich.
Selganor [n/a]:
Dir ist schon klar dass der Ascension War (aka "Technik gegen Magie") schon am Anfang des 20. Jahrhunderts verloren wurde?
Die Tradidionen haben es einfach nur nicht eingesehen und haben den Kampf (auf verlorenem Posten) fortgefuehrt...
Christoph:
--- Zitat von: Selganor am 5.11.2006 | 12:48 ---Dir ist schon klar dass der Ascension War (aka "Technik gegen Magie") schon am Anfang des 20. Jahrhunderts verloren wurde?
Die Tradidionen haben es einfach nur nicht eingesehen und haben den Kampf (auf verlorenem Posten) fortgefuehrt...
--- Ende Zitat ---
-Stimmt schon. Ist bloß nicht das Thema.
Thema ist, ob: " +O) +O) +O)" oder: " d:) :8) d:)" das bessere Weltmodell ist.
Dr.Boomslang:
--- Zitat von: Christoph am 5.11.2006 | 03:58 ----Hat außer mir noch jemand das "Problem" (ist ja eigentlich auch mal interessant) bei Mage mit jedem Traditions-Charakter diametral gegen die eigene Weltsicht anspielen zu müssen?
--- Ende Zitat ---
Das Problem hatte ich allerdings. Ich fand Mage schon immer sehr interessant, habe aber gleichzeitig immer gedacht, dass die Traditionen eigentlich ganz offensichtlich ziemlich dumm sind.
Ich meine selbst ich könnte Weisheiten verzapfen die intelligenter klingen als das was die Traditionen vertreten. Da war für mich zu viel Verblendung und offensichtlicher Dogmatismus im Spiel.
White Wolf hat es mit seinen Splats ja schon immer so gehalten, dass keiner von ihnen die Wahrheit gepachtet hat. Jede Gruppierung hat irgendwo ihre blinden Flecke in ihrer Philosophie, damit keine Gruppe offensichtlich besser oder schlechter ist als die andere.
Aber bei den Mage Traditionen haben sie dann doch etwas zu sehr übertrieben.
Um mal etwas näher ans Thema zu kommen: Ich hätte es von vornherein spannender gefunden, wenn die Traditionen eher sowas wie individualistische Mystiker gewesen wären und nicht einfach nur eine beliebige abgefahrene Weltsicht X vertreten würden.
Der Kampf hätte wirklich auf der Ebene stattfinden müssen die du hier beschreibst. Mystik gegen Wissenschaft. Individualismus gegen Hierarchie. Pluralität gegen Einheitlichkeit.
Dieses Thema ist zwar enthalten, aber es tritt hinter den blöden Traditionen total zurück. Man kann den Typus "weiser, alter, unverständlicher Meistermagier" garnicht sinnvoll darstellen, wenn man sich dabei auf die Traditionen stützen will. Bei den Traditionen kommen immer nur "Idioten mit weltfremden Ansichten" dabei raus.
Ich finde es verständlich, dass man da kaum für die Traditionen Partei ergreifen kann (als Spieler). Man muss sich einfach zu dumm stellen.
Anders wäre es, hätten die Traditionen wirklich etwas zu bieten. Ich hätte die auch nicht Traditionen genannt, oder zumindest die Traditionen nicht auf Weltsichten, sondern als eine Art individuelle Pfade der Erleuchtung bezogen.
Der Individualismus wäre nämlich etwas wozu auch Spieler einen tatsächlichen Bezug hätten. Lieber die Wohlfahrtsdiktatur oder die wahre Demokratie? Diktatur ist vielleicht leichter, aber schlägt auch leichter Fehl. Gibt es einen Mittelweg? Ist Anarchie die wahre Demokratie oder gibt es gar unterschiedliche wege zur Einheit und macht das einen Unterschied? Das sind interessante Fragen.
Auch wäre dann der Kampf vielleicht garnicht so eindeutig in zwei feste Lager gespalten, sondern Technokratie und Mystizismus nur so eine Art politische Ansicht, die manche Magi vielleicht auch wechseln. Gut und Böse wäre auch nicht mehr so eindeutig.
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