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tartex:

--- Zitat von: Dr.Boomslang am 10.12.2006 | 14:49 ---Wie funktioniert das mit diesem GM-Emulator? Würfelt man da auf Tabellen wo dann sowas wie "Plot Twist" oder so rauskommt, was die Spieler dann interpretieren müssen?

--- Ende Zitat ---

Zuerst gibt es eine 'Event Focus'-Tabelle mit 10 Einträgen, wo bestimmt wird, was betroffen ist: z.B. "introduce a new character" oder "NPC positive" oder "Character action".
Danach würfelt man auf zwei Tabellen mit jeweils 100 Einträgen: 'Event Meaning: Action' und 'Event Meaning: Subject'. Da kommt dann sowas raus wie "Ruin Possessions" oder "Delay Pain" oder "Spy Wishes". Das interpretiert man dann in Bezug auf den Event Focus.
Zumindest die Event Foci werden detailiert erklärt.
Wann ein Plot Twist auftritt, wird durch ein Pasch während der üblichen Fragerei angezeigt. Ich war sehr enttäuscht, dass so gut wie nie entsprechend gewürfelt hab. Aber dadurch, dass auch wahrscheinliche Dinge oft nicht geschehen, kam es auch so zu vielen Überraschungen.
Ich hab mit einem Dungeon-Crawl begonnen (Goblins haben den Konstabler entführt) und ohne jemals  voraus zu planen, stellte das sich als Verschwörung von Druiden heraus, usw.

Mann ohne Zähne:
Was Tartex vergessen hat, was für meine Begriffe aber das wirklich Geniale am GM Emulator ist:

Festlegen der Szenen
Jede Szene des Abenteuers wird von den Spielern "geframet". Dann würfelt man mit 1w10 unter den "Chaos Factor" (siehe unten), um festzustellen, ob sich der Fokus der Szene verändert oder nicht. Jede Szene, die man spielt, bekommt einen sogenannten Chaos Factor zugewiesen, der den Wert zwischen 1 und 9 annehmen kann. Mit Chaos Factor 5 beginnt das Spiel. Je nachdem, ob die Spieler in der Szene die Oberhand behielten oder ob sie Spielball der Mächte waren, sinkt oder steigt der Chaos Factor um 1 Punkt. Das heißt also, je mehr die Helden die Kontrolle verlieren, desto mehr verselbständigt sich das Abenteuer.

Ausspielen der Szenen
In einer Szene stellen die Spieler, geleitet vom gesunden Menschenverstand, Fragen, die die Szene näher definieren: "Wenn ich die Tür aufbreche... höre ich Geräusche im Innern des Hauses?" oder "Sehe ich einen Wagen im Rückspiegel, der mich verfolgt?". Um diese Frage zu beantworten, würfelt man mit 1w100 auf der Fate-Tabelle. Das Geniale, von dem ich oben sprach, kommt nun ins Spiel: Abhängig vom Chaos Factor der Szene verändern sich die Wahrscheinlichkeiten, auf eine Frage ein "Ja" zu bekommen. Dazu gibt es "außerordentliche" Jas, die auch noch positive Nebeneffekte ins Spiel bringen, und es gibt "außerordentliche" Neins, die negative Nebeneffekte mit sich bringen. Nun kreuzt man die geschätzten Erfolgsaussichten der Frage (angefangen von "unmöglich" über "relativ wahrscheinlich" bis hin zu "mit Sicherheit" -- insgesamt, glaube ich, zehn Möglichkeiten -- ich habe das Buch nicht bei mir) mit dem Chaos Factor der Szene und erhält die Erfolgswahrscheinlichkeit.

Der Fate-Wurf wird dann zu einem zusätzlichen Unsicherheitsfaktor, wenn man einen Pasch würfelt, dessen Zahl höchstens so hoch ist wie der Chaos Factor. Dann nämlich tritt in dieser Szene ein Ereignis ein. Hier würfelt man zweimal mit 1w100, um die Ausprägung des Ereignisses näher zu bestimmen. Die Spieler legen dann genau fest, was passiert.

Alles in allem ein sagenhaftes Tool.

tartex:

--- Zitat von: Norbert Matausch am 11.12.2006 | 13:00 ---Was Tartex vergessen hat, was für meine Begriffe aber das wirklich Geniale am GM Emulator ist:

--- Ende Zitat ---

Damit hatte ich die meisten Probleme. Der Chaosfaktor hat bei mir den Eindruck erweckt, dass umso mehr sowieso schon los, umso mehr zusätzliche Elemente eingeführt werden. Nach der Beschreibung habe ich es so verstanden, dass nach einem großen Ereignis der Chaosfaktor erhöhrt wird, egal wie es für den Spieler ausgegangen ist. Mit deiner Interpretation ist es natürlich interessanter.
Die 'Interrupts' oder Abänderungen der Szenen sind mir auch nicht vollkommen klar. Vor allem die Abänderung: was der zweitwahrscheinlichste mögliche Verlauf ist, war für mich als Singleplayer nie so klar.
Trotzdem: das interessantes Rollenspielprodukt, das ich mir seit "Primetime Adventures" untergekommen ist.

Mann ohne Zähne:

--- Zitat von: tartex am 11.12.2006 | 15:32 ---Nach der Beschreibung habe ich es so verstanden, dass nach einem großen Ereignis der Chaosfaktor erhöhrt wird, egal wie es für den Spieler ausgegangen ist. Mit deiner Interpretation ist es natürlich interessanter.

--- Ende Zitat ---

Steht auch so im Manual. Es geht darum, ob die Spieler die Kontrolle behielten oder eben nicht. Je nachdem geht der Chaos Factor runter oder rauf. Bei meinem Probeabenteuer ging er hoch bis 8, bevor das Abenteuer mit einer 3 schloss.


--- Zitat ---Die 'Interrupts' oder Abänderungen der Szenen sind mir auch nicht vollkommen klar. Vor allem die Abänderung: was der zweitwahrscheinlichste mögliche Verlauf ist, war für mich als Singleplayer nie so klar.

--- Ende Zitat ---

Das soll ja eben mit der Gruppe (oder mit dir als Solospieler) ausdiskutiert und geklärt werden. Eine feste Definition ist da ohnehin nicht möglich.


--- Zitat ---Trotzdem: das interessantes Rollenspielprodukt, das ich mir seit "Primetime Adventures" untergekommen ist.

--- Ende Zitat ---

Definitiv. Obendrein kann man den GM Emulator als astreines Freeform-Regelwerk verwenden. Sehr geil.

A-K-M:
Hi,
wollte mal fragen, wo ihr den GM-Emulator her habt?
Gibt es sowas auch in Deutsch?
Oder noch besser; gibt es sowas wie ein GM-Emulator als kostenlose Pdf oder so zum runterladen?
Freue mich über Antworten

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