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[Pendragon] The Great Campaign

(1/1)

Boni:
Mit einer Woche Verspätung hat unsere neue Pendragon-Kampagne dann doch ihren Anfang genommen. Die Kampagne soll die "große" Kampagne werden, also einen großteil der Ereignisse in der Arthussage umfassen. Das ganze stützt sich einerseits auf das Kampagnenbuch "The Boy King", andererseits auf den Originaltext von Mallory (der nebenbei eine wirklich nette Lektüre ist).

Alles beginnt im Jahr 495, kurz nach der Schlacht bei St. Albans. Die Sachsen sind besiegt, aber Uther Pendragon ist einem feigen Giftanschlag zum Opfer gefallen. Niemand weiß so recht, wie es weitergehen soll, wer der neue König wird.

In dieser Situation sind die SCs Knappen aus der Grafschaft Hertford. Alle sind miteinander Verwandt, dend die Mutter der einen ist die Tante der anderen. Es sind zwei Familien, eine römischstämmige, eine cymrische.

Die Römischstämmigen:
Quintus, der älteste. Er wird eines Tages die Länder seines Vaters erben.
Isatis, der zweitgeborene. Neigt ein wenig zum Zaudern. Hat aber auch andere Talente als seine eher kriegslüsternen Brüder.
Gessius, der jüngste. Ein Draufgänger, der sich gegen seine älteren Brüder behaupten will.

Die Cymrer:
Fercus, der zweitgeborene. Unruhig und tut sich mit autorität schwer.
Fflargent, sein älterer Bruder. Eher besonnen, zumindest im Gegensatz zu seinen Vettern.

Die römischen Knappen dienen Sir Constantine, die cymrischen Sir Selyf. Beide Ritter sind Bachelor Knights im Haushalt von Earl Gilbert of Hertford und sind miteinander befreundet.

Boni:
Erste Sitzung, Juni 495 AD
Die Spieler von Quintus und Fflargent waren nicht anwesend, deswegen werden die Charaktere auch nicht erwähnt

Es ist der Sonntag nach dem Tod von Uther Pendragon. Auf der Ebene zwischen der Abtei St. Albans und der Stadt Kingsbury lagern die verbündeten Heere und erholen sich von der grausamen Schlacht gegen die Sachsen. Die Heere der Herzöge von Silchester, Cornwall und Lindsey, sowie die Truppen von Sir Baldwin of Britain lagern in großen Zeltstädten. Die Truppen des Earl of Hertford, zu dessen Ländereien St. Albans gehört, sind im nahgelegnen Kingsbury Castle untergebracht.

Im Morgengrauen zogen die Ritter nach St. Albans, um der feierlichen beisetzung des Hochkönigs beizuwohnen. An die 200 Ritter und nocheinmal doppelt so viele Diener und Knappen erreichten das Kloster in den späten Morgenstunden. Hier erwarteten sie der Erzbischof von Canterbury und der Bruder des Earls, Abt Aedan von St. Albans. Der Erzbischof begann die feierliche Messe.

Auch wenn St. Albans das größte Kloster in Logres war, die Kirche konnte diese große Menge nicht beherbergen. Während die hohen Lords und ihre Vasallen im Innenraum der Kirche standen, drängten sich die übrigen Ritter und Knappen vor dem offenen Portal. Isatis, Gessius und Fercus drängten sich in der Menge soweit nach vorne, wie es ihnen möglich war. So konnten sie ergriffen beobachten, wie der Sarg des Königs an seinen letzten Ruheplatz in der Klosterkirche gebracht wurde.

Nach der Messe sahen die drei sich die Kirche an. Isatis wollte unbedingt das Grab sehen, doch dies war jenseits des Chorgestühls. Als Laie durfte er nicht dorthin. Er überredete Fercus, für ihn aufzupassen. Gessius wollte davon nichts wissen und ging fort. Doch als Isatis sich ans Werk machen wollte, bekam er es doch noch mit der Furcht zu tun.

Währenddessen wurden die Gäste im Kloster und in Zelten darum herum untergrebracht. Für die Knappen gab es bald nichts mehr zu tun. Also vertrieben sie sich die Zeit bis zum Festbankett am Abend. Sie würfelten mit einigen anderen Knappen, mit denen sie über die Lage und die vergangene Schlacht diskutierten. Gessius versuchte sich in der Küche daran, den Mägden einige kandierte Früchte abzuschwatzen. Isatis bemerkte einen Ritter mit französischem Akzent, der ihm verdächtig erschien und den er daraufhin beobachtete.

Am Abend wurde in der Halle des Abts das Bankett zu ehren des toten Königs gegeben. Es war laut und stickig. Die Knappen und Diener standen an den Wänden der Halle und wechselten sich darin ab, den Rittern Wein, Ale und Essen zu bringen. An der hohen Tafel saßen die Würdenträger von Hertford und die Lords der Verbündeten. Gessius und Fercus versuchten sich daran, die Namen der Adligen heruaszufinden. Bald konnten sie erkennen, daß die wichtigsten Würdenträger der Grafschaft mit dem Earl hier waren. Unter ihnen waren der Marshall von Hertford, die Lords von Dunstable und Anstey, aber auch eine einzelne Edeldame, die unter den Rittern nicht nur durch ihre Anmut auffiel.

Während an der hohen Tafel darüber geredet wurde, in London eine Königswahl abzuhalten, bemerkten die Knappen einen Mann, der trotz der Hitze im Saal einen Umhang trug. Er drückte sich in den Schatten einer Tür, aber man könnte die langen blonden Haare und den geflochtenen Bart erkennen. Ein Sachse, hier?

Doch gerade, als sie ihn stellen wollten, wurden Sir Constantin und Sir Selyf samt der Knappen nach vorne gerufen. Der Earl vertraute seinen Rittern die Aufgabe an, sein Nichte, die Lady Nia, nach Hertford zu bringen, um sie dort in die Obhut seiner Gemahlin zu übergeben.

Als die Ritter entlassen wurden, war der Sachse verschwunden. Sie folgten ihm durch die Tür in den Kreuzgang, wo sie sich trennten und die umliegenden Gebäde durchsuchten. Isatis durchsuchte das Scriptorium, Fercus die Schlafsäle. Gessius fand die Tür von der Küche zu den Gärten offen vor, konnte aber auch niemanden finden.

Da die drei in der Nacht noch zur Wache eingeteilt waren, teilten sie ihre Befürchtungen dem Seargent der Wache mit. Er tat ihren Verdacht nicht leichtfertig ab, war aber der Meinung, daß niemand ungesehen das Kloster verlassen könne. Also drehten die Knappen ihre Runden entlang der Klostermauer. Ein glühen am Nachthimmel schreckte sie schließlich auf: Feuer in den Ställen!

Fercus und Isatis versuchten, die Pferde zu retten. Gessius lief zum Seargent der Wache, der sofort Hilfe organisierte und Gessius losschickte, um die Glocken zu läuten. Während Hilfe herbeieilte, hatte Gessius einen Verdacht. Er lief zu den Pforten in der Mauer, die von anderen Knappen bwacht wurden. Vor den meisten standen die Wachen, aber vor einer der Türen fand er einen Wächter tot vor, die Tür weit geöffnet. Er holte Sir Constantin und Sir Selyf zu sich, denen sich Isatis und Fercus anschlossen, nachdem der Stall eingestürzt war. Sie fanden Spuren, die in den Wald jenseits der Weiden von St. Albans führten. Dort hatten sich einge Männer getroffen und waren nach Osten verschwunden.

Die Ritter schickten ihre Knappen schlafen, damit sie wenigstens zwei Stunden Schlaf bekämen, bevor sie gen Hertford aufbrechen würden. Und so versammelte sich die kleine Reisegruppe, der außer Lady Nia ihre Zofe Glynnis und die Dienerinnen Anwen und Nerys angehörten. Lady Nias ausgesuchte Höflichkeit und wohlerzogene Art erwärmte schnell die Herzen der Gesellschaft. Von der Zofe Glynnis erfuhren die Knappen, daß Nia die Tochter von Lord Brun war. Brun, ein Bruder von Earl Gilbert, war in der Schlacht von St. Albans gefallen, und seine Tochter würde als Mündel des Earls in seinen Haushalt aufgenommen werden.

Während sie sich mit Hofklatsch wach hielten und mit den Zofen schäkerten, rächte es sich, daß Sir Constantin die warnung von Gessius in den Wind geschlagen hatte. Dieser hatte nämlich noch im Kloster gemeint, daß man zur Sicherheit der Lady einige Soldaten mitnehmen sollte. Besonders nachdem ein Verräter aus dem Kloster entkommen war, der doch gehört hatte, welchen Auftrag sie hätten.

So geriet die Gruppe in einen sächsischen Hinterhalt. Sir Constantin sollte keine Zeit mehr haben, seine Entscheidung zu bedauern: Ein Pfeil aus dem Hinterhalt verwundete ihn schwer. Die Knappen schlugen sich wacker, doch Fercus und Isatis verloren ihre Pferde, ebenso Sir Selyf. Doch als Sir Selyf bewußtlos zu Boden ging und die Sachsen die Lady als Geisel nahmen, mußten auch sie die Waffen strecken.

Der sächsische Anführer war der Spion aus dem Kloster. Er gestattete den Damen, sich um die Wunden ihrer begleiter zu kümmern, bevor er alle binden ließ und auf den verbleibenden Pferden verstaute. Dann führten die Sachsen sie gen Osten, einem ungewissen Schicksal entgegen.

Fazit erster Abend
Es war ein wenig Schade, daß von 5 Spielern nur drei da waren. Nachdem aber genau diese beiden bereits letzte Woche verhindert hatten, daß wir spielen konnten, wollten wir darauf aber keine Rücksicht nehmen.
Als erste Sitzung der Kampagne war alles natürlich durch lange Erklärungen der Situation geprägt, die ich als Spielleiter selbst zu lang fand. Daran muß sich einiges ändern. Ich konnte den Spielern gegenüber schon die Namen wichtiger NSCs ins Spiel bringen und damit das Fundament für die spätere Handlung legen.
Insgesamt war der Ablauf dieses Abends auch sehr gerailroaded. Allerdings wurde das von meinen Spielern nicht so wahrgenommen. In einer Rückmeldung hieß es gar, der Charakter hätte die größtmögliche Bewegungsfreiheit gehabt. Naja, solange mich niemand fürs Railroading hängt bzw. ich sogar dafür gelobt werde, bitte  ;)
Die Idee, die Spieler als Verwandte anfangen zu lassen, hat sich sehr bezahlt gemacht. Keine obstruse Charakterzusammenführung, keine Gruppenkonflikte über gelegentliches Lästern hinaus. Wir konnten direkt ins Spiel einsteigen, ohne zwanghaft nach einem Grund zu suchen, warum man jetzt zusammen aufbricht.
Alles in allem ein schöner Abend, der erstmal die Grundstimmung der ersten Abenteuer gelegt hat. Nächstes Mal wird es (noch) mehr Interaktion mit NSCs und mehr Handlunsfreiheit geben. Ich bin gespannt, was draus wird  :8)

Boni:
Zweite Sitzung, Juni 495 AD
Der Spieler von Quintus war wieder nicht anwesend, daher wird auch der Charakter nicht erwähnt.

Als Gefangene der Sachsen wurde die Gruppe nach Osten geführt. In den Wäldern traf die Truppe auf weitere versprengte Sachsen, die sich ihnen anschlossen. Bei jeder Rast lauerten die Knappen auf eine Möglichkeit zur Flucht, doch die Sachsen waren zu wachsam. Außerdem wußte niemand, wie man die Frauen oder den verletzten Sir Constantine aus dieser Lage befreien könnte.

Die Reise dauerte mehrere Tage. Tag und Nacht waren die Gefangenen gefesselt. Bei der Überquerung des River Lea stürzte Isatis beinahe in die Fluten, konnte sich aber gerade noch auf dem Pferd halten. Am vierten Tag weckte man sie noch vor dem Morgengrauen. Ein Bote war in der Nacht eingetroffen, die Sachsen hatten es offenbar eilig.

Ein Gewaltmarsch begann. Den ganzen Tag kümmerte sich niemand um die Gefangenen. Es gab nichts zu essen, nichts zu trinken. Auch den sächsischen Kriegern erging es nicht besser: Ihre Anführer trieben sie gnadenlos an. Einer der verletzten wurde sogar zurück gelassen. Am Abend erreichten sie die Themsemündung. Hier wartete ein Langschiff, daß in aller Eile beladen wurde. Die Pferde wurden zurück gelassen, die Gefangenen im Bug untergebracht.

Das Schiff verließ die Küste in die hereinbrechende Dunkelheit. Zum ersten Mal seit ihrer Gefangennahme konnten die Knappen Sir Constantine aus der Nähe sehen. Die Wunde war zwar durch Lady Nia verbunden worden, aber der Ritter hatte hohes Fieber. Gessius schlug, daß er über Bord springen und an Land schwimmen könne. Die Idee wurde wegen der Dunkelheit verworfen.

Am nächsten Morgen konnten die Knappen feststellen, daß sie Richtung Norden gereist waren. Auf einer Klippe konnten sie eine hölzerne Burg erkennen, in deren Nähe das Schiff auf den Strand gezogen wurde. Hier lag bereits ein zweites Schiff und mehrere Zelte waren an Land aufgebaut. Man fesselte die Gruppe erneut und trieb sie einen Pfad hinauf zur Burg. Es war eine einfache Burg mit Erdwällen und Palisaden. Neben dem Turm, den man vom Meer aus hatte sehen können, stand eine große Halle. Dorthin führte man sie.

In der Reich geschmückten Halle waren Sachsenkrieger versammelt. Auf einem schweren Holzthron saß ein Mann Mitte dreißig. Eine Narbe auf seinem Gesicht war eine Erinnerung an einen Schwertstreich, der ihm einst das linke Auge gekosten haben mußte. Der Anführer der Sachsentruppe, derjenige, der schon in St. Albans als Spion gewesen war, trat vor und redete leise mit diesem dunkelhaarigen Mann.

Bald sollten die Knappen erfahren, daß der Spion auf den Namen Guthrum hörte. Der Mann auf dem Thron wurde König Aeldred geheißen. Der König begrüßte Lady Nia nicht unfreundlich, sicherte ihr gute Behandlung zu (sowieso waren die Sachsen zu den Frauen bisher sehr zuvorkommend gewesen) und alle möglichen Annehmlichkeiten, bis ihr Onkel auf seine Forderungen eingegangen war. Daraufhin wurden die Frauen fort gebracht und der Blick des Königs verfinsterte sich, als er die Ritter betrachtete.

Sir Selyf sollte das Quartier für „besondere Gäste“ bekommen. Sir Constantine und die Knappen wurden in ein Verlies geworfen, daß in die Klippen unter dem Turm gegraben war. Das Fieber des Ritters war weiter gestiegen. Sie kühlten seine Stirn so gut es ging, wuschen ihn, aber der Verband war durchgeblutet und die Wunde roch faulig. Am Abend brachte man ihnen etwas dünne Suppe und die Nachricht, daß Lady Nia gestattet würde, nach Sir Constantine zu sehen.

Als die Lady ins Verließ gebracht wurde, war sie bleich und sah erschöpft aus. Sie versicherte, daß es ihr und den anderen Frauen gut gehe. Dann machte sie sich daran, die brandige Wunde von Sir Constantine auszuschneiden und neu zu verbinden. Dabei berichtete sie den Knappen von dem, was sie bisher von der Burg gesehen hatte. Alle waren für einen Fluchtversuch. Man würde warten, bis Lady Nia sich am nächsten Tag die Verteilung der Wachen ansehen konnte. Schließlich ließ die Lady das kleine Messer aus ihrem Bündel zurück.

Zwei Tage vergingen. Die Gefangenschaft war nicht so unangenehm wie erwartet. Die Dienerinnen Nerys und Anwen brachten morgens das Essen und durften einige Minuten mit den Knappen reden. Abend kam wieder Lady Nia ins Verließ. Ihre Erzählung ließ die Gefangenen den ganzen nächsten Tag planen. Schließlich kam der Abend und der Moment, in dem der Ausbruch gewagt werden sollte.

Wie an den beiden Abenden zuvor wurde Lady Nia von zwei Wachen ins Verließ gebracht. Doch dieses Mal stach Isatis einen der beiden nieder, während Gessius den zweiten mit einem Fausthieb nieder schlug. Während die anderen den Wachen die Waffen abnahmen, schlich Isatis den Gang entlang zum Wachraum. Allerdings war er nicht so leise, wie er gehofft hatte. „Erik, är du kvär?“ schallte es ihm entgegen. Ein weiterer Wächter kam den Gang entlang. Fflargent stürmte herbei, daß Schwert einer der Wachen in der Hand, und streckte den Wächter mit einem Schlag nieder.

Nun rüsteten sich die Knappen und schmiedeten weiter Pläne. Sir Constantine würde ersteinmal im Verließ bleiben. Lady Nia sollte sie zu den anderen Frauen bringen, dann wollten sie Sir Selyf suchen. Dessen Stimme hatte Lady Nia am ersten Abend von weiter oben im Turm gehört. Also machten sie sich vorsichtig auf. Da bis auf Isatis alle eine Lederrüstung der Wachen angezogen hatten, waren sie im Fackelschein auf den ersten Blick nicht von den Wachen zu unterscheiden. Dennoch mußten sie zwei Turmbewohner überwältigen und gefesselt zurück lassen.

Die Frauen waren ängstlich, aber erfreut, als die Knappen bei ihnen ankamen. Die Suche nach Sir Selyf allerdings war schwieriger. Die Kammern im Turm waren entweder leer, oder man hörte die Bewohner schon auf den Fluren. Schließlich blieb nur noch die Turmspitze mit dem Wehrgang. Gessius und Fercus schritten die Treppe sicher hinauf. Sie wollten sich darauf verlassen, daß man sie für Wachen hielte. Und tatsächlich, die beiden Bogenschützen auf dem Dach schöpften keinen Verdacht. „Ah, kommer du för riddare?“ sprach der eine, kurz bevor Gessius ihn niederstreckte. Der zweite Bogenschütze wurde von Fercus niedergemacht.

Hier fanden sie auch Sir Selif. An einem Holzgerüst hing ein Käfig, der einem stehenden Mann gerade genug Platz bot. Sir Selyf hatte man in ihm über die Klippe gehängt. Ob er noch lebte oder schon tot war, als die Krähen sein Auge auspickten, vermochte niemand zu sagen. Fflergant wurde vom Tod seines Herrn tief berührt. Der Zorn über diesen feige Mord sollte ihn zu großen Taten anspornen und manchen Sachsen das Leben kosten.

Schließlich versammelten alle Flüchtlinge sich im Erdgeschoß des Turms. An der Halle waren drei Pferde angebunden, diese wollte man stehlen, die drei Wachen an Tor und Mauer niedermachen, und so der oberen Burg entkommen. Doch nach allem Glück, daß sie bisher hatten, mußte etwas schief gehen. Fercus gelang es nicht, den letzten Bogenschützen auf der Mauer zu überwältigen. Nein, er wurde gar selbst schwer verwundet. Ein Alarmruf brauchte die Krieger in der Halle auf den Plan. Kurz darauf stürmten die ersten aus der Halle, Äxte und Schilde in den Händen.

Nun war es auch an Gessius, wilde Entschlossenheit zu zeigen. Als er sah, daß sein Schwur, die Lady zu retten, gefährlich zu scheitern drohte, da fand auch er seine letzten Kräfte und streckte die ersten Sachsen nieder, die aus der Halle entkamen. Nun entbrannte ein schwerer Kampf. Während die übrigen auf den Pferden in den unteren Mauerring preschten, um weitere Pferde aus den Ställen zu holen, deckten Fflergant, Gessius und Isatis den Rückzug. Isatis und Fflergant wurden leicht verwundet, konnten aber zu den anderen aufschließen. Sie schwangen sich auf die gestohlenen Pferde, ritten die Wachen am Tor nieder und flohen in die Ebene jenseits der Mauer.

Doch einige Reiter waren ihnen dicht auf den Fersen. Im Morgengrauen wendeten Isatis, Gessius und Fflergant ihre Pferde. Sir Constantine und Fercus brauchten dringend eine Rast. Sie mußten die Verfolger besiegen. Also preschten sie den drei Sachsen entgegen. Ein erbitterter Kampf entbrannte. Äxte schlugen au Schilde und Schwerter klangen in der Morgenluft. Wieder war es Gessius, der die Gegner mit seiner Wut niederwarf. Isatis aber wurde schwer verwundet, als eine Axt an seinem Schild vorbei in seien Seite fuhr. Schließlich war es nur die Heilkunst der Lady Nia, die ihm das Leben rettete.

So fand die kleine Gruppe sich also in Freiheit. Drei von ihnen waren schwer verwundet, zwei davon dem Tode nahe, denn Sir Constantines Wunde war bei dem schnellen Ritt wieder aufgebrochen. Keiner war sicher, in welchem Teil des Landes sie sich befanden, und Ausrüstung sowie Proviant fehlte ihnen ebenfalls. Und das Wetter schien schlechter zu werden...

Fazit zweiter Abend
Nach einer Eingangsphase, in der ich sehr viel erzählt habe (Reisebeschreibung, Gefangenschaft), lief das Spiel zwischen den Charakteren sehr schnell an. Die scheinbar ausweglose Lage ließ niemanden resignieren, alle fuhren zu sehr guter Form auf, während sie ihre Pläne machten.
Das letzte drittel der Sitzung nahm die Flucht und die daraus folgenden Kämpfe ein. Dieser Teil war sehr spannend, denn Kämpfe ohne Rüstung und Schilde sind bei Pendragon sehr gefährlich. Sobald der Überraschungsmoment vorbei war, fingen die Wachen an, sich effektiv zu wehren. Daß schließlich Alarm geschlagen wurde, lag an einer Serie wirklich schlechter Würfe durch den Spieler von Fercus. Das Eingreifen der Sachsen aus der Halle verhinderte eine reibungslose Flucht. Außerdem entging den Spielern eine Möglichkeit, ein Gespräch unter mehreren Sachsenhäuptlingen zu belauschen. Naja, daß wird sich rächen  ;)
Schlußendlich haben zwei erfolgreiche Inspirationswürfe für Fflargent (Loyalty/Lord nach dem Tod seines Ritters) und Gessius (Vow/Save Lady Nia) in den Kämpfen den Vorteil für die Flüchtlinge bedeutet. Sword 15, +10 für Inspiration, +5 für Kampf ohne Rüstung, da sind alle Würfe ab 10 (auf W20) kritische Treffer. Die Regeln für Kämpfe, verschiedene Modifikatoren und Wunden sollten den Spielern jetzt auch hinreichend klar sein, so daß nächstes Mal ein bißchen mehr Stringenz in den Kämpfen herrschen wird.
Es war ein spannende Sitzung mit schönem Charakterspiel. Also alles gut.  ;D

Edit: Oh, und das meine Sachsen Schwedisch sprechen, wurde amüsiert aufgenommen. So komme ich endlich mal wieder dazu, meine Schwedischkenntnisse aufzupolieren.  :8)

Boni:
Dritte Sitzung, Juni/Juli 495 AD
Und wieder fehlt der Spieler von Quintus...

Da saß nun die kleine Reisegemeinschaft. Inmitten einer fremden Gegend, die von den Sachsen beherrscht wurde. Keine Ausrüstung, keine Verpflegung. Zu allem Überfluß mit drei schwer Verletzten unter ihnen. Isatis und Fercus waren so schwer getroffen worden, daß Lady Nia ihnen strikt untersagte zu reiten. Sir Constantines Wunden waren wieder aufgebrochen, so daß auch eher auf einer Bahre reisen mußte. Selbst auf diese Art waren regelmäßige Pausen unerläßlich.

Mit den Pferden und den Bahren machte man sich auf den Weg. Die Straße würde sicher überwacht werden, deshalb schlug die Gruppe sich in die Wälder. Pferde und bahren hinterließen zwar deutliche Spuren, aber sie fühlten sich hier sicherer. Als sie ihr erstes Lager im Unterholz aufschlugen, fanden sie zu ihrem Glück etwas Trockenfleisch und einen Wasserschlauch bei den Pferden. Doch das wenige, was sie hatten, würde nicth ewig reichen. Man würde Hilfe brauchen.

In der Nacht ritten Fflergant und Gessius fort, um den Weg auszukundschaften. Mehrmals mußten sie berittenen Sachsen ausweichen, die die Straße nach Westen kontrollierten. Schließlich kamen sie in tiefster Finsternis und bei strömendem Regen zu dem kleinen Bauerndorf Dunmoore. Hier fanden sie ein Dach für die Nacht.

Offensichtlich waren die Bauern Cymrer, die nicht von den sächsischen Siedlern vertrieben worden waren. Sie lebten unter der Herrschaft von Herrn Ingvar, der das Dorf für König Aeldred hielt. Keiner war den Sachsen sonderlich zugetan. Am morgen sprachen Gessius und Fflergant mit dem Priester, Father Huw, und der Dorfältesten, Eyslk. Sie stimmten zu, die Knappen und die Frauen aufzunehmen, solange sie vorsichtig wären und bei der Arbeit im Dorf halfen.

Es dauerte einen ganzen Tag, bis die Verletzten und die Frauen in das Dorf gebracht wurden. Ihnen wurden Lager in der kleinen Dorfkirche hergerichtet. Zwar zog die Kälte durch das eingefallene Dach, aber im Stroh würden sie eine halbwegs angenehme Nachtruhe verbringen können.

So wäre es auch gewesen. Doch Gessius erwachte in der Nacht, als er Sir Constatine stöhnen und husten hörte. Ängstlich weckte er Lady Nia, doch die Jungfer konnte nur noch nach dem Pater schicken. Im Morgengrauen starb Sir Constatine an einem schweren Wundfieber.

Dunmoore war ein verschlafenes Nest, aber genau das, was die Flüchtlinge gesucht hatten. Wer Gesund war, half Tagsüber auf abgelegenen Feldern oder im Wald. Die Verletzten wurden in den Häusern versteckt. Hin und wieder ritten bewaffnete Sachsen auf der Straße nach Westen, doch niemand durchsuchte das Dorf selbst. Es waren beinahe zwei Wochen vergangen, bevor Herr Ingvar zwei Krieger im Dorf unterbrachte, um die Straße beobachten zu lassen.

Fflergant, Gessius und Quintus wurden in einer Köhlerhütte im Wald versteckt, wo auch die Pferde untergebracht waren. Später wurde auch Fercus zu ihnen gebracht. Weitere zwei Wochen vergingen mit der eintönigen Arbeit unter den Bauern. Das einzige Ereignis von Bedeutung in dieser Zeit war ein kleines, amouröses Abenteuer, daß Fflergant mit einem Mädchen im Wald erlebte.

Als auch Isatis wieder soweit hergestellt war, daß er zumindest kleine Strecken reiten konnte, brach man wieder gen Westen auf. Pater Huw teilte den Knappen mit, daß sie in ungefähr drei Tagen die ersten Güter in Hertford erreichen würden.

Am zweiten Tag nach ihrem Aufbruch trafen sie auf einen sächsischen Wachposten an der Straße. Die Sachsen wurden umzingelt und angegriffen, doch einer von ihnen konnte ein Signal auf seinem Horn blasen. Kurz darauf jagten berittene Sachsenkrieger heran, die in einem schnellen Kampf niedergerungen wurden. Mit gezogenen Waffen galoppierte die Reisegruppe weiter nach Hertford...

Fazit:
Bedingt durch die schweren Verletzungen und die langen Regenerationszeiten in Pendragon, war Dunmoore eine notwendige Episode. Ich hatte diverse NSCs vorbereitet, kleine Konflikte eingestreut, aber keiner der möglichen Handlungsfäden wurde von den Spielern aufgenommen.
Die Begegnung zwischen Fflergant und dem Mädchen war ein schönes Beispiel dafür, wie Virtues in Pendragon funktionieren können. Wurf auf Chaste=Fehlschlag, Wurf auf Lustful=Kritischer Erfolg. Da Pendragon für genau solche Situationen einige nette Tabellen bereit hält, steht bereits jetzt fest, daß die junge Dame (Eydis, die Tochter von Herrn Ingvar) einen Sohn zur Welt bringen wird. Fflergant oder seine Nachkommen werden also in ungefähr 16 Jahren eine Überraschung erleben. Wieder ein Regelmechanismus, der den Spielern klar sein sollte.  ;)
Ansonsten wurde diese eher ereignislose Sequenz von den Spielern erstmals dazu genutzt, die Beziehungen zwischen den Charakteren genauer zu erforschen. Insgesamt wieder sehr schön. Außerdem haben wir unsere ersten “Neulich“-Sprüche.

Boni:
Vierte Sitzung, Juli 495 AD und erste Winterphase
Und wieder ohne Quintus, der aber ab nächstem Mal endlich dabei sein wird.

Nachdem de berittenen Sachsen in einem kurzem, aber heftigem Kampf besiegt worden waren, nahmen die Knappen sich zunächst einige Zeit, um die Wunden versorgen zu lassen. Während Lady Nia sich einmal mehr um die Wunden kümmerte, berieten sie ihr weiteres vorgehen. Sie wollten vorsichtig weiter die Straße entlang reisen, immer auf der Hut vor sächsischen Reitern.

Fflergant übernahm einmal mehr die Vorhut. Bald erspähte er Rauch über dem Wald, der offenbar von mehreren Lagerfeuern stammte. Als der Rest der Gruppe aufschloß und Fflergant sie auf die Feuer hinwies, bogen sie ins Unterholz ab, um einen Bogen nach Süden zu schlagen.

Im Unterholz kam die Gruppe nur schwer voran. Die Pferde hinterließen eine deutliche Spur, aber Geschwindigkeit schien den Knappen wichtiger. Wieder ging Fflergant voran.

Als dieser gerade ein dichtes Dickicht passierte, rief Gessius ihm plötzlich eine Warnung zu. Aus dem Gehölz liefen zwei Sachsen fort. Fflergant und Gessius zogen sofort ihre Schwerter. Einer der Schützen gab hastig einen Schuß auf Fflergant ab, wurde aber sofort von Gessius niedergestreckt. Der zweite lief Richtung Norden fort, Fflergant dicht auf seinen Fersen. Nun stürmten auch Fercus und Isatis vor, doch Isatis‘ Wunden ließen ihn schon nach wenigen Schritten vor Schmerz innehalten. Der fliehende Sachse wurde schließlich durch einen mächtigen Hieb von Fflergant niedergeworfen. Ein zweiter Streich beendete sein Leben.

Die Brüder Fercus und Fflergant, die dem letzten Sachsen gefolgt waren, hörten nun Stimmen aus dem Norden. Mehrere Männer und Pferde schienen dort versammelt zu sein. Leise kehrten die beiden zu ihren Kameraden zurück, um den Weg schnell fortzusetzen.

Nach einer kurzen Nachtruhe erreichten sie den Rand des Waldes. Vor sich sahen sie bestellte Felder und ein Dorf. Fflergant sprach einen der Bauern an, der ihm mitteilte, dieses Dorf sei Aldbury, daß Lehen von Sir Cynwal of Aldbury. Endlich waren sie wieder in Hertford.

Der Bauer zeigte ihnen den Weg zum Wohnsitz von Sir Cynwal, wo sie mißtrauisch von den Wachen begrüßt wurden. Als sie aber Lady Nia vorstellten, brachte man die Gruppe direkt zu Sir Cynwal. Dieser begrüßte sie im Beisein seiner junge Frau Awena und seines jüngeren Bruders Sir Owain. Nachdem er die Geschichte der Entführung gehört hatte, hieß er die Gruppe willkommen und brachte sie für die Nacht unter. Beim abendlichen Mahl erfuhren sie auch die neusten Nachrichten. Das Collegium hatte sich in London nicht auf einen neuen König einigen können, aber in der Kathedrale von St. Paul war ein Schwert erschienen. Durch Stein und Amboß sei die Klinge gestoßen, und auf dem Stein stehe geschrieben, nur der rechtmäßige König könne das Schwert heraus ziehen. Alle hohen Herren des Collegiums hätten ihr Glück versucht, aber keiner habe das Schwert herausziehen können.

Eine ordentliche Mahlzeit und Nachtlager unter einem festen Dach stellten die Kräfte der erschöpften Knappen wieder her. Am nächsten Mittag brachen sie nach Hertford auf, daß sie nach einen Tag später erreichten.

Die Nachricht von der Rückkehr Lady Nias war vor ihnen zur Burg des Earls gelangt. Der Steward von Hertford, Sir Ricerch, begrüßte die Gruppe am Tor. Die Knappen wurden ins Badehaus gebracht und in frische Gewänder gekleidet. Dann führte man sie in die Große Halle, wo der Earl sie begrüßte. Die versammelten Ritter und Damen der Burg lauschten der Schilderung der Knappen. Der Tod von Sir Sely und Sir Constantine wurde betroffen aufgenommen, doch der Earl vergaß nicht, den Knappen zu danken und ihnen eine großzügige Belohnung zu versprechen.

Sie wurden großzügig bewirtet und untergebracht. Am Abend wurden sie zu den Rittern an die Tafel gebeten, wo sie Plätze nahe der Familie des Earls einnahmen. Doch schon am nächsten Tag schienen ihre Privilegien verbraucht. Sie durften die Burg nicht verlassen und die Halle nicht betreten. So schlugen sie die Zeit auf der Burg tot.

Schließlich kam in den Abendstunden der Knappe des Earls zu ihnen. Er führte sie eine Kammer, wo mehrere junge Knappen sie gründlich wuschen und ihnen weiße Gewänder anlegten. Dann führte man sie in die Kapelle. Vor dem Altar lagen fünf Schwerter. Man hieß die Knappe, die Nacht im gebet zu verbringen, bis man sie im Morgengrauen abholen würde.

Am nächsten morgen kamen die Lords von Dunstable und Anstey, die beiden höchsten Vasallen von Earl Gilbert, um sie in die festlich geschmückte Halle zu führen. Aus der Hand des Earls erhielten sie neue Gewänder, Rüstungen und schließlich Sporen und Schwerter. Tief bewegt leisteten sie ihre Eide. Als die Türen der Halle geöffnet wurden, waren sie Ritter im Hause des Earls.

Nun ist es in Hertford Sitte, daß ein neuer Ritter den Sprung auf sein Pferd ausführen muß. Gelingt es ihm, wird er ein großer Ritter werden. Zusammen liefen die frischgebackenen Ritter in den Hof, wo ihre Pferde bereits warteten. Gessius und Fercus gelang der Sprung, Isatis und Fflergant jedoch scheiterten.

Nun war es am Earl, seine Ritter auszustatten und zu feiern. Gerade wurden sie von den Rittern und Damen beglückwünscht, als Soldaten des Earls einen schwer verletzten Ritter in die Halle brachten. Es war Sir Owain, der schlechte Nachrichten aus Aldbury brachte. Die Sachsen hatten das Dorf erobert und niedergebrannt. Der Earl beriet sich mit seinen Lords.

Es war noch nicht Mittag, als Earl Gilbert nach Aldbury aufbrach. 20 Ritter und 80 Fußsoldaten folgten seinem Banner. In schnellem Marsch führte er die Truppe nach Norden. Bei Anbruch der Dunkelheit rief er die Ritter zu sich. Der Earl bat um Rat, ob er die Nacht hindurch marschieren lassen sollte, oder ob man in der Nacht rasten sollte. Ein Streit entbrannte. Gessius war der erste, der für den Marsch durch die Nacht stimmte, und die jüngeren Ritter sowie Fercus schlossen sich ihm an. Fflergant und Isatis standen auf der Seite der zurückhaltenden, die Rasten für die sicherere Möglichkeit hielten. Schließlich stimmte der Earl den drängenden Stimmen zu. Sie marschierten Weiter.

Als die Sonne am nächsten morgen aufging, formierten sich die Truppen aus Hertford auf einem Hügel nahe Aldbury. Die Sachsen formierten sich ebenfalls hastig, scheinbar angeführt von Guthrum, dem Spion König Aeldreds. Mit gesenkten Lanzen stürmten die Ritter den Hügel hinab. Der lange Marsch der Cymrer und die Hast der Sachsen machten sich bemerkbar. Der erste angriff zeigte beinahe keine Wirkung. Ein heftiges Gefecht entbrannte.

Inmitten des Kampfes schlugen sich Isatis, Fflergant, Gessius und Fercus mit den Sachsen. Viele Gegner fielen vor ihren Schwertern, doch auch sie empfingen viele Wunden. Isatis glitt bewußtlos vom Pferd, nachdem er sein Schwert verloren und einen Axthieb empfangen hatte. Schließlich flohen die Sachsen und wurden von den Cymrern niedergeritten. Viele Sachsen blieben auf dem Feld, bevor sie die den schützenden Wald erreichten.

Earl Gilberts Truppen hatten einen großen Sieg errungen. Drei ihrer Ritter, einer davon Isatis, waren verwundet, gestorben keiner. Von den Fußsoldaten waren ein Dutzend gestorben und vielleicht zweimal so viele verwundet. Sir Cynwal und seine Frau waren schwer verletzt, aber am Leben. Die Bauern, die vor den Sachsen hatten fliehen können, konnten ihr Dorf wieder aufbauen. Aldbury hatte zwar sehr unter dem Angriff der Sachsen gelitten, doch hatte das schnelle Eingreifen des Earls schlimmeren Schaden von der Grafschaft abgewendet.

Gessius kehrte an der Seite seines Bruders Isatis nach Hertford zurück, sobald die ersten verwundeten fortgebracht wurden. Fflergant und Fercus blieben in Albury, bis auch der Earl abreiste.

Winterphase

Damit endete das erste Abenteuer und das erste Jahr der Kampagne. Wir gingen zur Winterphase über. Alterungswürfe für die Pferde fielen nicht an, da die Charaktere neue Pferde vom Earl erhalten hatten. In der Familie von Gessius und Isatis starb ein Onkel. Den Kleidungsverschleiß und die Kosten für den Unterhalt als Ordinary Knights konnten alle dank der Geschenke von Earl Gilbert aufbringen. Solos gab es keine.

Die Erfahrungswürfe waren eher durchschnittlich, aber scheinbar hatten alle Glück bei ihrem Sword-Wert. Die Spieler von Gessius und Fflergant entschieden sich, ihre Winter-Steigerungen zu jtzen, den Sword-Wert weiter anzuheben, die Spieler von Isatis und Fercus wählten die 1W6 Fertigkeitspunkte, um ein wenig mehr als nur kämpfen zu lernen. Durch den Ritterschlag hatten alle eine Tausender-Marke auf der Ruhmskala überschritten, was noch einen weiteren Punkt auf einer Eigenschaft nach Wahl bedeutete.

Inklusive des Ruhms für den Ritterschlag erhielt jeder Charakter ungefähr 1200 Punkte Ruhm.

Fazit

Leider war die Stringenz am Spieltisch diesmal nicht wirklich gegeben. Es war zwar lustig, aber dumme Sprüche nahmen leider überhand. Da kann ich mich selbst leider nicht ausnehmen...

Nachdem der Spieler von Gessius sich beschwert hatte, daß seine Leistungen weniger anerkannt würden, als die von Quintus (der ja durch Abwesenheit seines Spielers bisher gar nichts getan hatte), kam ein Running Gag auf. Immer, wenn eine Belohnung anstand, erwähnte jemand, daß diese nur Quintus zustehe. Das ärgerte den Spieler von Gessius weiter und war eigentlich sehr amüsant ;) So meinte jemand, sicher wäre Quintus der auserwählte, daß Schwert aus dem Stein zu ziehen, und Earl Gilberts Begrüßung begann zunächst mit den Worten „Heil Quintus König“. Naja, wir haben es etwas übertrieben.

Der Umgang mit den Skirmish-Regeln für den Kampf bei Adbury lief flüssig und ohne Probleme auf Seiten der Spieler. Sobald die erste Schlacht nach den kompletten Battle-Regeln abläuft, werde ich die entsprechenden Regeln aber nochmal intensiv wälzen müssen.

Winterphase und Ruhmvergabe liefen sauber und flüssig ab. Da die Charaktere noch keine eigenen Familien haben, nutzten wir noch nicht alle Aspekte aus, aber das kommt sicher noch. Der Spieler von Gessius sagte, er wolle eine Ehe mit Lady Nia anstreben. Bis dahin hat er aber noch einiges vor sich.

Interessant fand ich die Gewichtung der Steigerungen in der Gruppe. Gessius und Fflergant erhielten alle Steigerungen auf Sword, die möglich waren. Dadurch haben wir jetzt zwei Kämpfer mit Werten von 19 bzw. 20. Die anderen beiden verteilten Skillpunkte auf die bisher nicht so ausgeprägten Fertigkeiten wie Hunting oder Romance. Wie sich das im weiteren Verlauf der Kampagne auswirkt, wird sich später zeigen.

Die allgemeine Resonanz auf das erste Abenteuer war gut. Hier und da sollte ich meine Beschreibungen etwas verkürzen, aber sonst waren bisher alle zufrieden.


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