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Wieviel Komik verträgt der Horror?

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Niniane:
Vielen Dank für eure Ratschläge.
Ich hoffe, es entsteht hier nicht der Eindruck, daß ich meinen Spielern generell das Lachen beim CoC verbieten will, aber es hat mich eben in der Situation gestört. Vielleicht müssen sich die Spieler auch in das System einfühlen, damit alle sich gruseln. Der arme Mann, der aufgefressen werden sollte, fand das übrigens gar nicht komisch ;)

Pyromancer:

--- Zitat von: Niniane am  3.08.2007 | 12:42 ---Eine Frage, die mich seit dem letzten Spieleabend beschäftigt: Wie lustig darf es bei CoC sein?

--- Ende Zitat ---

Lustig!

Du kannst nicht ernsthaft erwarten, dass über die normale Dauer eines Rollenspielabenteuers die Stimmung immer gruselig ist. Das geht nicht, rein physikalisch. Und von Kampagnen brauchen wir da gar nicht erst reden.

Grusel ist auch eine der am schwersten zu erzeugenden Stimmungen, eben weil dabei alle Spieler wirklich mitziehen und sich darauf einlassen müssen. In meinen Augen die große Kunst beim Cthulhu-Leiten ist es, den Spielern zu vermitteln, wann sie sich gefälligst gruseln sollen. Das sind maximal 10% der Spielzeit. Eben, weil viel mehr gar nicht geht.
Und es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen nervösem Gekicher, um emotionale Distanz zu dem Intime-Geschehen zu schaffen, dass einem gerade ein wenig zu sehr an die Nieren geht, und sinnlosem Outtime-Geblödel. Was letzteres angeht, muss man einfach vorher mit den Spielern abklären, dass sie das während des Höhepunktes des Abenteuers doch bitte lassen sollen.

Chaosdada:
Ich würde auf jeden Fall  mal mehr entspannende Szenen und Comic Relief einbauen und schauen, ob dann bei den Szenen die richtig gruselig sein sollen weniger rumgealbert wird.

Crenshaw:
hmm, das ist eine gute frage.

schallendes gelächter kann jede noch so gute CoC-runde zerstören, die ja mühsam den horror heraufbeschwören muss.

in meiner runde (1920s, Deutschland, wir spielen grade "Auf den Inseln") halten wir es generell sehr lustig, das grundschema ist alles andere als bierernst, dh die spieler blödeln mit ihren chars umher, wir alle haben spass und die stimmung ist unkompliziert-Mel Brooks-artig. es dauert immer ein bisschen, bis wir in das AB richtig ernsterweise hineinfinden, aber ich mache schluss mit allen witzeleien, sobald es den Mythos anschneidet und bringe dann etwas, was die Sanity tüchtig runtermacht.
dies geschieht stets untermalt von der entsprechenden musik.

ich muss allerdings dazu sagen, dass meine runde aus erfahrenen spielern besteht, die schon in der lage sind, nebst all ihrer ungebremsten freude am schabernack auch wissen, sobald es ans eingemachte geht und dann entsprechend ruhiger werden.

ich bemühe mich auch, möglichst keine krassen widersprüche in der spielgestaltung zu haben, zB arktis-abenteuer bei ca.35°C hitze, darstellung von "absoluter finsternis" bei (noch) hellem sonnenlicht draussen, etc. hässliche sachen werden bei uns übrigens immer bei gedimmtem licht geschildert.

ich meine, unser schema kontrastiert ganz gut zwischen allgemeiner unterhaltung und den zäsuren bei den unheimlichen stellen. so amüsieren wir uns im lockeren spielfluss und die gruseligen stellen kommen dadurch viel besser zur geltung.

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