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Rollenspiel-Marketing?

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Darkwalker:
Die Frage ist nur, wie viele der Computa-"Rollenspieler" und Fantasy-Freaks interessieren sich für PnP? Erstere sind oft in der "DungeonCrawl" Phase und mit ihren Systemen gut zu frieden und wenn zweitere so ein riesen Markt währen hätten sie nach der Verfilmung der drei Tolkühn-Machwerke ja das Rollenspiel überschwemmen müssen.

Ich les ja ganz gerne gute Fantasy aber deswegen greife ich noch lange nicht zum CONAN Rollenspiel.

Und PnP-RPG ist erst mal "Arbeit" von der Notwendigkeit "Freunde, richtige, IRL" zu benötigen ganz zu schweigen (ein Problem vieler online-Spieler). Da ist es einfacher das nächste Expansion-Set zu kaufen. Aktuell verliert PnP Spieler AN diese ComputaWelten, nicht umgekehrt.

Ludovico:

--- Zitat von: Jasper am  8.10.2007 | 16:48 ---Weil das die einzigen sind, die dein Spiel kaufen werden? Rollenspiele an Nicht-Rollenspieler zu verhökern ist noch hoffnungsloser. Rollenspiele sind uncool, nerdig, kosten zuviel Zeit, sind zu teuer und außerdem uncool und nerdig. Ach ja, und uncool.
--- Ende Zitat ---

Ob Rollenspiele uncool sind, bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Wenn ich mir so die Erfahrungen der Foren-Mitglieder (auch in anderen Foren) ins Gedächtnis zurückrufe, komme ich eher zur Ansicht, daß Rollenspieler eher mit Interesse zu ihrem Hobby befragt wurden.

Wenn es aber so ist, wie Du schreibst, dann liegt das kommerzielle RPG im Sterben, oder?

Und jedes Hobby kostet Zeit. WoW kostet auch Zeit oder an Autos basteln, Flugzeugmodelle zusammenbauen,... und es kostet auch Geld.

Aber um gerade die Zielgruppen außerhalb der üblichen Käuferschicht zu kriegen, muß man tatsächlich mal RPGs schreiben, die einfach in den Regeln und nicht zu teuer sind. Das geht aber auch, zumal ich deshalb auch an PDFs dachte, da man sich da dann auch die Druckkosten spart.


--- Zitat ---Also ist die erfolgreichste Taktik: Alles machen wie die anderen und die minimalen Abweichungen als Innovation herausstellen, aber möglichst laut. Nicht *ein* Buch produzieren, sondern eine ganze Reihe von möglichst dicken, möglichst aufwändig gemachten Büchern nicht unter 40 Euro pro Stück. Wenig Regeln, die interessieren sowieso keinen. Da am besten von den Etablierten klauen, irgendwelche beliebigen Attribute und Fertigkeiten, die man wahlweise unter/überwürfeln muss, plus Hinweis, dass der SL entscheidet. Das am Regeldesign gesparte Geld in hammermäßige Grafikprofis stecken, die das ganze optisch aufbolzen bis zum jüngsten Tag. Merke: Rollenspieler sind Sammler und Gewohnheitstiere und wollen alles so, wie es immer schon war.

Das dann auf Cons und Messen landauf- landab promoten und zwar mit Proberunden ohne Ende bei erfahrenen SLs, die Freeform-Runden durch persönliches Talent zum Erfolg werden lassen, so dass keiner merkt, dass der Fun gar nicht aus dem Regelbuch kommt.

Dann möglichst schnell Nice to Have-Sachen nachschieben, also Bilderbücher von den Hammergrafikprofis, Shirts, Poster, Wallpaper usw. Das Spiel als Marke aufbauen: Wr XY spielt, ist ein cooler Typ - bei XY triffst du andere coole Typen. Spiel zur Nebensache werden lassen. Irgendwann stillschweigend auf Romane aus der Spielwelt umschwenken. Computerspiele, Online-Games, Comics, Heftromanreihen. Keine Rollenspiele mehr produzieren.

 :-\

--- Ende Zitat ---

Klingt nach dem, was WotC und WW machen. Ist auch nicht schlecht, um Kohle zu machen, hat aber später mit RPG relativ wenig zu tun.

Vielleicht ist es ja auch so, daß das Medium Rollenspiel tatsächlich im Sterben liegt und die Zukunft in den MMORPGs liegt. Die Grafiken werden immer besser und die MMORPGs lassen auch immer mehr und mehr Freiheit zu.

Damit muß man auch rechnen. Irgendwann haben die Leute, die Kutschen herstellten, auch merken müssen, daß ihre Zeit gekommen ist.

Aber ich bin nicht so negativ.

@Darkwalker
Ich denke, daß sehr viele MMORPGler unzufrieden sind (hab ein paar Monate lang Everquest II gespielt) mit dem geringen RPG-Anteil in den MMORPGs und mit den ewig gleichen Missionen. Wenn man in diese Kerbe haut und nur einen kleinen Teil davon für sein RPG gewinnen kann, hat man viel mehr erreicht als Fanpro und WW in den letzten 10 Jahren.
Und daß Fantasy-Fans nicht den Markt überschwemmen, ist für mich auch nicht verwunderlich, werden diese doch in punkto Werbung von den Rollenspielverlagen ignoriert, so daß viele gar nicht wissen, was RPG überhaupt ist.
Überhaupt, Rollenspielverlage und Werbung oder Promotion... Die meisten machen noch weniger als das Minimum. Es ist kein Wunder, daß es dem Hobby an Zulauf fehlt.

Und jedes Hobby ist Arbeit an sich. Es ist bloß Arbeit, für die man nicht bezahlt wird und die einem doch irgendwie aus den unterschiedlichsten Gründen Spaß macht.
Aber gerade bei RPGs würde ich massig Fluff einsetzen, um diesen Arbeitsanteil zu kaschieren. Castle Falkenstein hat das hervorragend hingekriegt.

Darkwalker:

--- Zitat von: Jasper am  8.10.2007 | 16:48 ---Weil das die einzigen sind, die dein Spiel kaufen werden? Rollenspiele an Nicht-Rollenspieler zu verhökern ist noch hoffnungsloser. Rollenspiele sind uncool, nerdig, kosten zuviel Zeit, sind zu teuer und außerdem uncool und nerdig. Ach ja, und uncool.

Also ist die erfolgreichste Taktik: Alles machen wie die anderen und die minimalen Abweichungen als Innovation herausstellen, aber möglichst laut. Nicht *ein* Buch produzieren, sondern eine ganze Reihe von möglichst dicken, möglichst aufwändig gemachten Büchern nicht unter 40 Euro pro Stück. Wenig Regeln, die interessieren sowieso keinen. Da am besten von den Etablierten klauen, irgendwelche beliebigen Attribute und Fertigkeiten, die man wahlweise unter/überwürfeln muss, plus Hinweis, dass der SL entscheidet. Das am Regeldesign gesparte Geld in hammermäßige Grafikprofis stecken, die das ganze optisch aufbolzen bis zum jüngsten Tag. Merke: Rollenspieler sind Sammler und Gewohnheitstiere und wollen alles so, wie es immer schon war.

Das dann auf Cons und Messen landauf- landab promoten und zwar mit Proberunden ohne Ende bei erfahrenen SLs, die Freeform-Runden durch persönliches Talent zum Erfolg werden lassen, so dass keiner merkt, dass der Fun gar nicht aus dem Regelbuch kommt.

Dann möglichst schnell Nice to Have-Sachen nachschieben, also Bilderbücher von den Hammergrafikprofis, Shirts, Poster, Wallpaper usw. Das Spiel als Marke aufbauen: Wr XY spielt, ist ein cooler Typ - bei XY triffst du andere coole Typen. Spiel zur Nebensache werden lassen. Irgendwann stillschweigend auf Romane aus der Spielwelt umschwenken. Computerspiele, Online-Games, Comics, Heftromanreihen. Keine Rollenspiele mehr produzieren.

 :-\

--- Ende Zitat ---

Klappt nur bei einem etablierten Verlag (vieleicht, IMHO ist FanPro bald ganz weg - endlich!) und/oder mit viel Geld. Gerade Zeichner kosten wenn sie fähig sind Geld (D.h. Laubenstein und Prescott sind wahrscheinlich billig zu haben) und haben lange Vorlaufzeiten. Und Marken-Aufbau klappt gerade bei dem oft leicht "alternativ" angehauchten PnP Spielern nicht.

Was man heute versuchen kann ist:

+ Auf ein bestehendes System aufspringen (OGL/D20, GURPS, Fuzion, Hero o.ä) um Basiskosten klein zu halten und den Spieltest der Systemmechanik zu beschränken
+ Publikation als PDF und PoD statt klassische Bücher um die Lager/Startkosten zu senken
+ Con-Präsenz hilft. Und wenn die Leute das Grundsystem schon kennen ist das erste Eis gebrochen

Teclador:

--- Zitat von: Darkwalker am  8.10.2007 | 16:59 ---Da ist es einfacher das nächste Expansion-Set zu kaufen. Aktuell verliert PnP Spieler AN diese ComputaWelten, nicht umgekehrt.

--- Ende Zitat ---

Jupp das stimmt natürlich. Liegt vermutlich auch daran, dass selbst die schlechteren MMORPGS besser gemacht sind als das eiste was man so an Spielen auf dem PnP Markt findet. Aber selbst mit besseren Spielen und Marketing Ideen würde man wohl wenig reißen können. Wenn selbst WotC darüber nachdenkt seine RPG Sparte abzustoßen, weil sie mit den Minis mehr Umsatz machen ist das schon ein starkes Zeichen.

Darkwalker:

--- Zitat von: Ludovico am  8.10.2007 | 17:04 ---<cut>
@Darkwalker
Ich denke, daß sehr viele MMORPGler unzufrieden sind mit dem geringen RPG-Anteil in den MMORPGs und mit den ewig gleichen Missionen. Wenn man in diese Kerbe haut und nur einen kleinen Teil davon für sein RPG gewinnen kann, hat man viel mehr erreicht als Fanpro und WW in den letzten 10 Jahren.
Und daß Fantasy-Fans nicht den Markt überschwemmen, ist für mich auch nicht verwunderlich, werden diese doch in punkto Werbung von den Rollenspielverlagen ignoriert, so daß viele gar nicht wissen, was RPG überhaupt ist.
Überhaupt, Rollenspielverlage und Werbung oder Promotion... Die meisten machen noch weniger als das Minimum. Es ist kein Wunder, daß es dem Hobby an Zulauf fehlt.

Und jedes Hobby ist Arbeit an sich. Es ist bloß Arbeit, für die man nicht bezahlt wird und die einem doch irgendwie aus den unterschiedlichsten Gründen Spaß macht.
Aber gerade bei RPGs würde ich massig Fluff einsetzen, um diesen Arbeitsanteil zu kaschieren. Castle Falkenstein hat das hervorragend hingekriegt.

--- Ende Zitat ---

Rollenspiel IST ein sterbendes Hobby. Man schaue nur mal wie viele der bekannten (nicht: grossen) Verlage seit den 90er Jahren eingegangen sind und womit die Überlebenden primär ihr Geld verdienen. Oder den steten Schwund an Besuchern auf den Cons. Viele die früher über DungeonCrawls eingestiegen sind bleiben heute bei WoW etc. stecken und versuchen nie was anderes. Dazu kommt das Anfänger-Werbung aus verschiedensten Gründen heute auf 0 ist. Einige Vereine (Hallo GFR) sind bessere Zombies, viele Spieler sind nach Job und Familie nicht mehr daran interessiert noch Nachwuchsarbeit zu leisten und aus den 90er Jahren ist die Presse "Der Feind", da hat sich so mancher Spieler oder Verein durch lausige/sensationsgeile Reporter (Hallo IVZ) die Finger verbrannt.

Nimm jetzt noch dazu das ich mich für ein PnP als Anfänger erst mal durch 100+ Seiten Regelwerk (egal ob davon alles Regel oder viel BlaBla ist) arbeiten muss während ich ein Online-Spiel in 10-20 Minuten vom Blechtrottel erklärt bekomme und schon ist PnP "zu viel" Arbeit. Hobbies mögen Zeit kosten aber ob ich die Zeit mit lesen/regelnlernen oder direkt mit Spielen/Spass haben verwende macht schon einen Unterschied.

Und was den Rollenspiel-Anteil einiger neuere Computer-Spiele angeht hat der das Niveau so mancher Anfängerrunde weit überschritten. Die Campagne bei NWN2 etwa ist wirklich interessant, hat in den NSC einiges an Variationsmöglichkeiten etc. Und das Spiel ist schon etwas älter (2005 IIRC). Unser hypotetischer Woffie mag vieleicht nach mehr Rollenspiel gieren (IMHO tun es viele nicht) aber die Anfänger-Runde "Wasauchimmer" die sein Bekannter anbietet wird ihn wohl kaum überzeugen. Abschliessend kommt noch das "einfacher, leichter planbar" der CRPG dazu das die heutige Freizeitkultur anspricht und die Sache geht weg von PnP.

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