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Kritik von Spieler an Spieler

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Ludovico:
Im Grunde genommen denken doch die meisten Spieler, daß sie ihren Charakter gut ausspielen, sich in die Gruppe einfügen und alles in allem gute Rollenspieler sind, oder?
Bei einer solchen Einstellung bleibt erstmal nicht viel Raum für Weiterentwicklung und damit man überhaupt weiß, ob und wie und worin man sich weiterentwickeln sollte oder könnte, muß man erstmal kritisiert werden.

Deshalb spiele ich gerade mit dem Gedanken, in meiner WH40k-Runde, in der vor allem alte Hasen mitspielen, alle paar Male eine Manöverkritik laufen zu lassen, die nicht nur so läuft, daß der SL den Spielern sagt, wie sie so sind (was immer etwas so wirkt, als wäre es von oben herab) und umgekehrt (kommt meist eh nicht mehr als ein "Ist schon gut" bei raus), sondern so, daß jeder Spieler eine Kritk an den anderen Spielern detailliert und nach festen Regeln vornimmt.

Das Ziel ist, daß die Spieler (auch erfahrenere) selber nicht nur die Punkte sehen, in denen sie besser werden können, sondern auch, wie sie besser werden können und worin ihre Stärken liegen.

Die Regeln für die Kritik sind:
1. Sagen, was einem gefällt.
2. Sagen, was verbesserungsfähig ist (keine lange Liste, sondern bloß ein Punkt).
3. Vorschlag, wie man Verbesserung erreichen kann.
4. Der Kritisierte kann für sich die Kritik an- oder ablehnen, aber er soll sich nicht öffentlich rechtfertigen (sowas endet nur in sinnlosen Diskussionen)

Beispiel:
"Ich finde es sehr gut, daß Du so engagiert bist und Deinen Charakter so konsequent ausspielst.
Ich denke, daß Du allerdings mehr In-Charakter sprechen könntest.
Du könntest versuchen, mehr darauf zu achten, wie Dein Charakter spricht."

Sicht- und hörbare Reaktion des Kritisierten lt. Regeln: Schweigen

Was meint ihr dazu? Könnte sowas funktionieren oder doch eher den Gruppenfrieden stören?
Wie würdet ihr so etwas durchführen, geschweige denn würdet ihr so etwas überhaupt durchführen?

Pyromancer:

--- Zitat von: Ludovico am 23.04.2008 | 13:24 ---Deshalb spiele ich gerade mit dem Gedanken, in meiner WH40k-Runde, in der vor allem alte Hasen mitspielen, alle paar Male eine Manöverkritik laufen zu lassen, die nicht nur so läuft, daß der SL den Spielern sagt, wie sie so sind (was immer etwas so wirkt, als wäre es von oben herab) und umgekehrt (kommt meist eh nicht mehr als ein "Ist schon gut" bei raus), sondern so, daß jeder Spieler eine Kritk an den anderen Spielern detailliert und nach festen Regeln vornimmt.

Die Regeln sind:
1. Sagen, was einem gefällt.
2. Sagen, was verbesserungsfähig ist (keine lange Liste, sondern bloß ein Punkt).
3. Vorschlag, wie man Verbesserung erreichen kann.
4. Der Kritisierte kann für sich die Kritik an- oder ablehnen, aber er soll sich nicht öffentlich rechtfertigen (sowas endet nur in sinnlosen Diskussionen)

--- Ende Zitat ---

Das hat mein alter Spielleiter genau so vor zwei Jahren eingeführt. Funktioniert.
Besonders Punkt 4. war für mich persönlich wahnsinnig nützlich, weil der "Widersprech-Reflex", wenn man kritisiert wird, so ziemlich gut unterdrückt wird und man sich so besser selbst mit der Kritik auseinandersetzen kann.

oliof:
Sehr gut. In der Skype-TSOY-Runde gibts immer ausführliches Feedback, aber dieses Verfahren kann das noch verbessern. Insbesondere bietet es den Spielern Raum für Kritik, die etwas stiller sind, weil die redeschwalligen Spieler die Kritik einfach nur anhören und nicht alles mit ihrer Antwort wegspülen.

Lord Verminaard:
 :o Ludovico wird auf seine alten Tage weise. ;D

Finde ich gut! :d

Joerg.D:
Das mit dem Schweigen ist eine gute Idee.

Ich gebe nach jeder Runde bei mir Feedback und verlange auch welches. Aber das Feedback nicht zu diskutieren, kann einem Zeit zum Nachdenken geben.

Fragt sich bloß was Solvej von der Regel hält Ludovico *böse lacht*.

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