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Layout und Illustrationen im RPG

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Imago:
Es würde mich mal interessieren was die versammelte "Expertenschaft" so landläufig für die am Besten/Schlechtesten gelayoutesten, designten oder illustrierten RPGs hält. Dabei wäre es mir wichtig das man nicht nur auf High-End Illus schielt sondern auch überdenkt wie diese die Stimmung die das jeweilige RPG transportiert unterstützen.

So finde ich zB das sehr minimal gelayoutete und spärlich illustrierte Dogs in the Vineyard ziemlich passend zum Spielinhalt.

Auf der anderen Seite ist mein Fave was mieses Layout/Illu angeht das vollfarbig durchillustrierte Corporation. Nicht nur das es quasi keine zusammenhängende Struktur im Buch gibt, keinen wirklich brauchbaren Index und das erste womit man im Buch erschlagen wird Ausrüstung ist, die Illus sind schlicht zusammengeschrammelt. Im Großen udn Ganzen Fotos die mit dem Wischfinger-Tool überschmiert wurden und ziemlich üble Zeichnungen. Und das Cover ist schlicht nichtssagend.

Den zweiten Platz auf meiner Negativliste belegt Cyberpunk v3. Allerdings nicht in erster Linie wegen der viel kritisierten Barbiepuppen-Illus sondern wegen dem lieblosen und schlecht leserlichen Layout das einen mit dem archetypischen Grün regelrecht erschlägt. Die Illus halte ich zwar auch nicht für gelungen, aber sie verfolgen wenigstens ein durchgehendes Konzept.

Auf der "Daumen oben" Seite ist defintiv Degenesis sehr weit oben, auch wenn ich da vom System gelesen/gehört habe her garkein Fan bin. Aber die Illus sind halt durch die Bank alle erste Sahne und fügen sich auch nahtlos ins Konzept des Spiels ein.

Was ich vom Design und Illus her auch sehr mochte ist White Wolfs Kindred of the east, aber da kann man schon geteilter Meinung sein. Teilweise transportieren die Illus da zuviel Asien-Klischee, aber ansonsten stimmt alles eigentlich.

Ihr seid dran ... ^^

Ein:
Topp-Layouts: Alles von DP9, D&D4, Western City
Miese Layouts: Degenesis, Mechanical Dreams

Imago:
Magst du erklären wieso du das so siehst?

oliof:
Meine persönlichen Haßkandidaten sind unpassende Zeichnungen und unzusammenhängendes Layout, insbesondere unleserliche Schriften oder Schriftgewusel sowie Unregelmäßigkeiten bei der Textauszeichnung (was ist fett, was kursiv).

Beim ersten fällt mir halt der Vergleich Mutant&Masterminds First vs. Second Edition ein. Die First Edition war fast durchgehend von Super Unicorn bebildert; die Bilder waren gut, dass Layout selber klar, modern und stringent. In der Second Edition hat man nicht mehr mit SU zusammengearbeitet, und die Bilder sahen aus wie von einem LSD-Testkandidaten mit Textmarker gemalt oder von einem gelangweilten 2.-Kläßler in einer lahmen Geschichts-Stunde hinten ins Lehrbuch gekrakelt.

Ein Beispiel für unleserliche Schriften sind die dunkelgrau auf hellgrau verwaschenen Überschriften bei den deutschen Cthulhu-Produkten, die eine Überschrift als Orientierungshilfe komplett vernichten, weils halt nur noch chaotisch ist. Ein Beispiel für extrem verunglücktes Layout (ohne Betrachtung der Gründe dafür) ist Elyrion; auch das eigentlich klare Layout von Rolemaster führt durch die kleine Schrift auf darbigem Hintergrund zu Kontrastverlusten und damit erhöhtem Leseaufwand (vielleicht wären 32 Seiten mehr besser gewesen, aber im Vollfarbdruck ist sowas sehr teuer).

Das Layout von DP9 habe ich, soweit ich es kenne, als sehr klar und an klassischen Büchern orientiert in Erinnerung; bei DeGenesis und Mechanical Dream steht halt der Charakter eines Bildbandes im Vordergrund, der eben andere Ansprüche erfüllt als ein Lehrtext für Spielregeln.

Die Bücher von Palladium sind funktional, aber langweilig-altbacken und häßlich. Liegt daran, das da noch von Hand layoutet wird. Blue Rose/True20/WHFRP teilen sich letztlich ein Layout, das auch Schmuckelemente hat, aber eben fantasy-mäßig alte Druckmaschinen nachstellt (von den Fonts her, die eben wie sehr geschwärzte Bleitypen daherkommen). Mein Problem damit ist nur, dass sie es überall machen (jetzt auch wieder bei SFIRPG, wobei sie da die Überschriftenfonts ersetzt haben). Eigentlich ist es aber keine schlechte Idee, ein etabliertes Layout wiederzuverwenden, erstens spart es Zeit, zweitens Geld und drittens erhöht es den Wiedererkennungswert.

Darth Freder:
Wenn man das Thema mal etwas erweitern kann, dann würde ich bei WH40k die neuen Codizes wie Eldar und CSM anführen. Der Inhalt und die Verbindung zwischen Werten, Kosten und Hintergrund ist recht willkürlich über dasBuch verteilt, einfaches Nachschlagen von Werten oder Spezialkräften wird dadurch sehr schwer gemacht.

Positiv finde ich bei Shadowrun 2/3 oder BTech die Illustrationen von Mike Jackson in höchstem Masse geil:
Er bringt es fertig im direkten Bezug auf ein bestehendes Universum Dinge und Personen mit dem Inhalt von Text zu verbinden und eine sehr klare Linie ohne Wischiwaschi (manche nennen sowas "künstlerische Freiheit") zu fahren. Gegenstände und Personen sind klar zu identifizieren und zusätzlich gibt es jede Menge feine Schmankerl zu entdecken.

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