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Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
--- Zitat von: Noir am 14.08.2008 | 19:47 ---Du hast das "Alder!" vergessen... SCNR ~;D
--- Ende Zitat ---
Scheissintelegtuheller ! Zufiel Wörter !
Lassdirma Haareschneidn !
killedcat:
So, ich bin jetzt mal so frei ganz ehrlich meine Meinung zu sagen.
--- Zitat von: AlexW am 14.08.2008 | 14:50 ---Stoert euch das massiv, wenn Schwule/Bisexuelle die Hauptfiguren sind?
--- Ende Zitat ---
Ja. Ich bin heterosexuell und kann / möchte mich mit schwulen / bisexuellen Figuren nicht identifizieren. Da ich zumindest ein wenig mit der Hauptfigur mitfühlen möchte ist das für mich ein no-go.
--- Zitat von: AlexW am 14.08.2008 | 14:50 ---Duerfen die im Buch Sex haben? Muss ich die verstecken?
--- Ende Zitat ---
Ich bin i.A. kein Fan von ausschweifend beschriebenen Sex-Szenen in Büchern oder Filmen. Sex zwischen Männern finde ich noch dazu - ganz persönlich - abstoßend. Daher wäre auch das ein Grund für mich, ein solches Buch nicht zu lesen.
--- Zitat von: AlexW am 14.08.2008 | 14:50 ---Darf sexuelle Ausrichtung keine Rolle spielen, es sei denn, sie ist hetero und erotische/erotisch aufgeladene Szenen muessen streng hetero sein?
--- Ende Zitat ---
Die sexuelle Ausrichtung darf sehr wohl eine Rolle spielen. Sie muss nur relevant sein. Sie muss charakterisierend sein. Nehme ich mal Star Wars als Beispiel. Joda könnte schwul sein und keiner hätt's gewusst. Na und? Er wird durch seine Handlungen charakterisiert, da war die sexuelle Ausrichtung uninteressant und wurde zurecht nicht erwähnt. Fertig. Wenn die sexuelle Ausrichtung dem Charakter jedoch mehr Tiefe verleiht, handlungsrelevant ist und / oder seine Motivation besser erklärt, dann heißt es anything goes (ich mag's halt aus o.g. Gründen nicht bei der Hauptfigur). Nur ist sie eben fast nie notwendig. Wirklich! Welche Sex-Szene ist denn tatsächlich wichtig? Warum sollte es im Herr der Ringe wichtig sein, ob Frodo schwul, Sam devot oder Gandalf nekrophil ist? Wäre der Herr der Ringe besser, wenn Bombadil die Trauerweide hergenommen hätte?
Was erotisch aufgeladene Szenen anbelangt. Die funktionieren bei mir halt nur hetero. Unter Männern knistert da bei mir nix. Im Gegenteil: ich würde eher abgetörnt.
--- Zitat von: AlexW am 14.08.2008 | 14:50 ---Angenommen, das Buch funktioniert auf *allen* anderen Ebenen, ist also spannend, gut geschrieben, interessant - versauen euch Schwule die Freude am Lesen?
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Wahrscheinlich schon. Manchmal sind es kleine Szenen, die einem ein ganzes Buch oder einen Film versauen. Medichlorianer, schokoladengeile Nymphen und ja: auch Homosexuelle Männer beim Kopulieren gehören für mich in diese Kategorie.
--- Zitat von: AlexW am 14.08.2008 | 14:50 ---Meine persoenliche Meinung ist, dass ich lieber *nicht* schreibe als mich zu verdrehen - schreiben ist mir tatsaechlich wichtiger, als gelesen zu werden - und mich persoenlich nervt der staendige Heten-Kram (selbst der stumpfsinnigste Kriegsfilm hat irgendwo ne Heten-Story drin) der MIR immer aufs Brot geschmiert wird.
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Vollstes Verständnis. Ich weiß auch nicht, warum jeder dämliche Streifen unbedingt Sex-Szenen braucht.
--- Zitat von: AlexW am 14.08.2008 | 14:50 ---Wie seht ihr das? Soll ich mich aus dem "Mainstream" verabschieden und nur noch fuer Schwulen-Verlage schreiben (gut taete es denen), das Feld den Heten ueberlassen, weil die Leser das anekelt und meine Buecher dafuer staendig Pruegel einstecken? Oder einfach zu denen gehen, die's nicht nur nicht anekelt, sondern es begruessen (Schwulen-Verlage, die *noch* schlechter zahlen als SF/Fantasy-Verlage)?
--- Ende Zitat ---
Die wichtigste Fähigkeit eines Kreativen (egal ob Maler, Musiker oder Autor) ist die Kritikfähigkeit. Das heißt nicht nur Kritik anzunehmen, sondern auch mal trotz allen Widerstandes seinen Weg weiterzugehen. Ob Du Deine Richtung änderst und andere Vertriebskanäle oder Zielgruppen suchst bleibt Dir überlassen, aber verbieg dich nicht. Dazu gibt es keinen Anlass.
P.S.: mir fällt übrigens gerade ein Film mit einem homosexuellen Hauptcharakter ein, der mir tatsächlich gut gefallen hat. "Der Totmacher" mit Götz George.
AlexW:
--- Zitat von: Green Prophet am 14.08.2008 | 16:50 ---Charaktere eines Romans müssen genauso an eine Zielgruppe verkauft werden wie eine Tüte Chips. Beim Roman hat man zwar schon bezahlt bevor man weiß was einem erwartet, aber an der letztendlichen Zufriedenheit ändert das nichts.
Ich glaube nicht, dass die Zielgruppe des verlinkten Buches sehr affin zu Schwulen ist. Absolutely NOT.
Mit meiner persönlichen Sichtweise hat das gar nichts zu tun, das ist eine professionelle Sichtweise.
Sorry, dass ich das so hart formuliere, Shadowrun-Literatur ist ja auch keine Kunst sondern Groschenromanstil. Entweder Du bedienst die Zielgruppe oder Du bleibst zuhause und überlegst, ob Du nicht in einem anderen Genre besser punkten kannst.
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Ob man auch Groschenromane *schreibt* bei SR ist eine andere Frage. Maike Hallmann wenigstens schreibt keine Groschenromane, und mein Anspruch ist auch ein bisschen ein anderer als der typische Arztroman. Ich sehe auch nicht, dass SF/Fantasy/SP-Fans besonders "schwulen-affin" waeren - ich wuerde von den ueblichen 5-10% Schwulen auch hier ausgehen. Aber meine Zielgruppe sind nicht die Schwulen. Meine Zielgruppe sind Leute, die SR lesen. *Wie* ich den Roman und die Figuren gestalte ist dabei meine Entscheidung. Wie man am Ausstoss von Hollywood sieht, ist das Zeug, was fuer die groesstmoegliche Zielgruppe produziert wird, Dreck. Die Zielgruppe sollte ich bedienen, wenn der Roman als SR-Roman funktioniert.
--- Zitat von: Uebelator am 14.08.2008 | 16:52 ---Nö, Sexszenen in Büchern stören mich normalerweise nicht. Egal, ob homo- oder heterosexuell. Zumindest dann nicht, wenn sie irgendwie zur Handlung oder der Entwicklung der Charaktere beitragen bzw. irgendwas über sie aussagen. Ausufernd beschriebenes, sinnloses Rumgepoppe muss ich aber nicht haben. Wenn ich nen Porno will, dann gibts da genügend Material im Netz. (Hab ich mal gehört... ;) ) Das muss dann aber nicht als Fantasy- oder Scifi-Roman getarnt sein.
Kommt irgendwie immer drauf an, wie sehr die Sexualität im Vordergrund steht. Wenns eine spannende Geschichte mit einem schwulen (klischeefreien) Protagonisten ist, der auch mal Sex hat, ist das für mich okay. Wenn sich aber das komplette Buch nur darum dreht, dass er auf Männer steht, würds mich vermutlich nerven. (aber das würde es auch bei Macho-Heteros, die ständig am poppen sind.)
--- Ende Zitat ---
Voellig nachvollziehbar. Und: The Internet is for porn... ;)
--- Zitat von: Jörg.D am 14.08.2008 | 16:55 ---Stört mich überhaupt nicht, bei diesem Buch sogar das Gegenteil. Es ist die logische Fortsetzung des Plots aus dem vorherigen Roman, was wundert sich der Herr also darüber, dass da die selben Protagonisten vorkommen? Ist genau wie bei "Altes Eisen", wo das halt vorkommt und den ich im Gegensatz zu Alex für einen der besten SR Romane halte. Ein bisschen Farbe und Charaktere, die schwul sind und sonst? Ist doch völlig lax und in der SR Welt noch viel nebensächlicher, als es das Heute ist.
Solange die Geschichte gut erzählt ist, können die Helden das meinetwegen auch mit Kindern, Tieren oder Gummienten treiben. So sieht man, das die Protagonisten Meta-Menschen mit Gefühlen und Schwächen sind. Ist ja nicht so, das das Thema die Bücher dominiert. Das einzige SR Buch wo es mich gestört hat war das mit Talon, der seinen toten Mentor hinterher trauert und die Usch sich aus Liebe zum Mann machen will. Aber das lag wohl eher an der allgemeinen Qualität des Buches und dem Plott, der so abgehoben war, das ich diese Passagen als nicht passend empfand.
Da die Zielgruppe der Romane aber aus Voll-Nerds besteht, halte ich es für sinnvoller das Thema nebensächlicher zu behandeln. Die sind da halt verklemmter als andere Zielgruppen.
--- Ende Zitat ---
Ich liebe Altes Eisen (habs auch mit 5 Sternen rezensiert...), mich hat da wirklich *nur* das Klischee-Tucken-Paar gestoert. Talon - oh ha, davor hat man mich eindringlich gewarnt ...
--- Zitat von: AE am 14.08.2008 | 17:00 ---@Green Prophet
Zielgruppen sind ja nich gottgegeben sondern werden gemacht. Mehr schwule Shadowrun protagonisten führen letzendlich auch zu mehr schwulen shadowrun fans. Weil die ein groß teil der rpg Industrie als Zielgruppe nur weiße männliche hetero mittelschicht bedient hat - besteht sie jetzt halt auch zum Großteil aus dieser aus dieser. Wäre doch irgendwie für alle zum Vorteil diese zu erweitern.
--- Ende Zitat ---
Ich habe durchaus die Hoffnung, auch Leute anzusprechen, die mit den entsprechenden Spielwelten nix am Hut haben (also keine praktizierenden Rollis sind). Denn lustigerweise werden/wurden DSA/SR-Romane zum nicht unerheblichen Teil von Nicht-Rollis gekauft, so wenigstens Verlagsaussage...
--- Zitat von: Kwuteg Grauwolf am 14.08.2008 | 17:04 ---Stimmt - ich kenne ein paar schwule Star wars/Star Trek-Fans , die fühlen sich in der Regel von ihren Idolen ja auch eher allein gelassen .
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Und das, obwohl George Takei mittlerweile seinen Manager geheiratet hat. :) Aber, ja, diese ganze amerikanische Heten-Heilewelt sowohl von SW als auch ST geht mir auch auf den Geist.
--- Zitat von: Destruktive_Kritik am 14.08.2008 | 17:21 ---Wenn es ein Heteroklebriges-Beine-zählen-durch-zwei-teilen-und-aufrunden-Buch, dann wäre ich ein wenig enttäuscht, aber je nach Unterhaltungsangebot würde ichs (z.B. im Zug, nichts anderes da) einfach weiterlesen. Wenn es dann aber ein Homo-b-z-d-z-t-a-Buch ist, würde mir das nicht viel geben...das wäre, als würde man ein schwules Pärchen im Park sehen. Zur Kenntnis nehmen, Glück wünschen, weitergehen.
--- Ende Zitat ---
Voellig nachvollziehbar. :) Wie gesagt, im hypothetischen Fall ginge ich davon aus, dass das hypothetische Buch ansonsten als Buch funktioniert.
--- Zitat von: Lord Verminaard am 14.08.2008 | 17:31 ---Ich hatte mal überlegt, wie es wäre, Polygamie und/oder SM in reifer/ernsthafter Weise in einem Fantasy-Roman zu thematisieren. Weiß nicht, ob das Publikum dazu bereit ist, aber ich fänd's toll.
--- Ende Zitat ---
Polygamie gibt's doch in der ChickLit (Bridget Jones/Sex in the City) reichlich ...? Aber ja, ich wollet auch mal einen Sado-Praktizierer einbauen. Einer meiner Charaktere im Kettenhund ist ein Dom - aber das gehoerte wirklich nicht ins Buch, da wir ihn nie in seinem "natuerlichen Umfeld" erleben.
--- Zitat von: Green Prophet am 14.08.2008 | 17:46 ---Ich weiß in meiner täglich Arbeit ein traurig Lied von Produktmarketing zu singen, das nicht zur vorgegebenen Linie passt. Ein Webdesigner wird z.B. beauftragt, eine Webpräsenz für eine bestehende Printlinie zu entwickeln - und die Firma ist sehr oft nicht wieder erkennbar, weil der Webdesigner 'ganz tolle' eigene Ideen hat. Die sind aber leider nichts wert, wenn sie sich nicht ins Gesamtbild einfügen. Es hilft nicht etwas als persönliche freie Kunst zu deklarieren, um damit seine eigene Unlust zu entschuldigen, dem Marketingkonzept zu folgen.
Ich selbst hätte ja sicherlich viel Spaß an einem SF-Roman mit authentischen Homosexuellen, aber ich glaube zu wissen, dass das bei der typischen Zielgruppe von SR eher nicht der Fall ist. Zumindest nicht für die Identifikationspersonen der Story.
--- Ende Zitat ---
Nun, den Verlag hat's nicht gestoert. Sie haben zwar gesagt, dass ich mit "Gegenwind" rechnen sollte, aber die entsprechenden Leute da fanden es absolut zu SR passend.
Und was SF als Genre angeht - in den Siebziger/Achtziger-Jahren hat sich da schon etliches getan, was mit Identitaeten und Geschlechten zu tun hatte und war auch durchaus mal provokant. Nur kippt im Moment das ganze Genre voellig ins Seichte ab.
--- Zitat von: Falcon am 14.08.2008 | 18:26 ---ansonsten, in RL ist so eine Einstellung nunmal die Ausnahme, da wirkt es vielleicht unpassend wenn homo/bisexuelle "gehäufter" (immerhin drei), vermeintlich unmotiviert, einfach da sind als es im Alltag der Fall wäre einfach nur um an den Variablen zu drehen. Wenn es thematisch keine Rolle spielt (ich kenne die Bücher nicht) wirkts sicher "normaler" wenn solche Charakter eben so oft dran kommen, wie man ihnen begegnet. Es erfüllt ja sonst keinen Zweck. Und dann kann man das in einer Rezi auch mal erwähnen wenn es eben gehäuft auftritt, denn da steht keine Kritik, da steht "verwirrend", und das ist es dann wohl auch. Andere Autoren lassen vielleicht gehäufter Blondinen auftreten als es auf der Strasse der Fall wäre, dann wäre das auch erwähnenswert.
und als Hauptcharakter: Wieder, wenn es thematisch keine Rolle spielt würde ich es eher nicht lesen weil ich mich schlechter mit homosexuellen Charakteren identifizeren kann. Und auch nicht möchte.
--- Ende Zitat ---
Die Charaktere treten in Bezug auf den schwulen Hauptcharakter auf. Einer ist sein "Spiegelbild" auf der Geister-Ebene (und teilt entsprechende Neigungen), der andere sein Ex-Lover. Beide treten nur szenenweise in Erscheinung. Der andere (nr 3) ist der Bisexuelle, und der ist halt fuer alles offen (wie, denke ich, es bei SR in 2060+ generell ueblichjer ist, denk an die "Bi ist chic"-Bewegung...). Und Nr 4 ist die Hauptfigur.
Aber interessant, dass das "und ich will mich dessen auch nicth aussetzen" jetzt mehrfach genannt wird. Also doch bedrohlich/eklig.
--- Zitat von: Alice Crocodile Coltrane am 14.08.2008 | 19:07 ---Das Thema Sexualität und speziell Homosexualität passt meiner Meinung nach sehr gut zu SR.
Es geht um das Leben und Sterben auf der Strasse, organisiertes Verbrechen und Söldnertum.
Rollenspielromane hab ich bisher noch keine gelesen.
Aber zur Schwulenliteratur sage ich nur:
Querelle von Jean Genet gehört zu meinen Lieblingsbüchern.
Gut geschrieben sein muss es natürlich so oder so ;-)
--- Ende Zitat ---
Zu "gut geschrieben" - logo. Und, ja, fuer meine Begriffe sind nicht-hetero Ausrichtungen voellig Ok fuer SR. Nur scheinen wenige Leute in den Romanen das wirklich zu nutzen.
Ein:
Ich hab noch eine Nachtrag direkt für dich, Alex.
Wie wäre es denn, wenn du es den Lesern einfach schmackhafter machst. Anstatt dem schwulen Russensoldaten (der schwule Soldat* ist nämlich eigentlich spätestens seit Gohatto auch schon wieder ein abgenutztes Klischee), jemand der wirklich Probleme mit seiner Sexualität hat, aber das so verpackt, dass SciFi-Fan auch was davon hat.
Gerade mit Transsexualität kann man damit doch eine Menge anfangen. Eine tote Frau, die in einem männlichen Cyberersatzkörper wieder aufwacht. Ein Geist, der sich männlich fühlt, der aber von seinem Herrn in einen weiblichen Körper gesteckt wird.
Das sind jetzt plumpe Ideen, sicherlich findest du da was besseres. Aber der Punkt ist halt Toleranz und Relevanz. Du möchtest über Homo/Transsexualität schreiben, der Leser will eine gute Geschichte, in der alles Relevanz hat. Warum sich nicht in der Mitte treffen?
* Mein Onkel, habe Gott ihn selig, hat seinen ersten Partner auch beim Bund gefunden. Mich haut sowas daher echt nicht vom Hocker. Und als Leser habe ich halt den Anspruch, dass mich eine Geschichte auch intelektuell-emotional anspricht.
AlexW:
--- Zitat von: Falcon am 14.08.2008 | 19:13 ---AlexW schrieb: Warum tust du das? Ist das nicht eine Unterstellung?
Verwirrt hat ihn offensichtlich das häufige Auftreten. Mich würds auch verwirren wenn irgendetwas(!) übermäßig häufig vorkommt obwohl es keine Rolle spielt.
--- Ende Zitat ---
Eine Interpretation. Wenn Leser meine Buecher interpretieren duerfen, darf ich auch eine (bzw mehrere) Rezensionen interpretieren. Da sind wir wieder beim Problem der Internet-Kommunikation: es ist alles Interpretationssache. Und - es spielt eine Rolle.
--- Zitat von: Hendrik am 14.08.2008 | 19:33 ---Echt, ich versteh nicht, weshalb Du so ein Fass aufmachst, weil ein Hansel bei ciao.de (wo nun wirklich jeder dahergelaufene Hannebambel munter vor sich hin rezensieren kann) bemerkt hat, daß deine Hauptcharaktere meistens schwul sind.
Ich meine - du sagst ja selbst, daß es meist so ist:Und Du weißt, daß das nicht die Norm ist. Und da es nicht die Norm ist, fällt es nunmal auf. Und manche sagen eben auch, daß es ihnen aufgefallen ist. Ob es dem Typen wirklich sooo sauer aufgestoßen ist, da wäre ich mir nicht so sicher - immerhin gibt er Dir vier von fünf Sternen.
Vielleicht hat der Rezensent ne homophobe Ader, vielleicht nicht. Aber das ist doch etwas, womit er leben muss, oder? Echt, vielleicht hab ich als nicht Betroffener einfach nicht genug Einfühlungsvermöge, aber ich finde, Du übertreibst. Oder kriegst Du sowas in allen Rezensionen zu lesen?
--- Ende Zitat ---
Ich kriege das oft genug zu lesen, und der Grundtenor ist: Gutes Buch, aber VOLLER SCHWULER! als muesste man andere Leser davor warnen. Ich wuerde mir halt wuenschen ... (ja, ich weiss, ich bin total naiv) ... dass es kein Thema wird. Und mich interessiert auch die Sicht "des Forums". Ich schimpfe also gar nicht ueber den Rezenten (den ich getroffen habe, den ich nett finde, und dem ich auch schonmal ein paar Texte gebuegelt habe) - die Rezension ist eher der Anlass dafuer, zu fragen, ob's wirklich so eklig/scheusslich/spassbremsend ist, wenn ein Hauptcharakter bi/schwul ist.
--- Zitat von: Alice Crocodile Coltrane am 14.08.2008 | 19:36 ---Dass Männer von Lesben träumen, halte ich nun wiederum auch für ein Klischee.
Ich hab in meiner wilderen Zeit aus Jux ner Freundin auf den Mund geküsst.
Das hat ihr Zukünftiger (der es zu dem Zeitpunkt noch nicht war) mitgekriegt.
Daraufhin hatte er Alpträume (OK, doch Träume), sie an mich zu verlieren.
Der Schaden konnte erst durch eine Aussprache - Ich bin nicht lesbisch - behoben werden.
--- Ende Zitat ---
Ja, die Panik des anders-geschlechtlichen Partners, wenn der Partner gleichgeschlechtliche Anwandlungen hat (oder haben koennte) ... klingt typisch. Schlage ich mich immer wieder mit rum.
--- Zitat von: Noir am 14.08.2008 | 19:45 ---Ich sehe es ähnlich wie Medizinmann...ich muss mich mit den Protagonisten identifizieren können. Und wenn der Hauptcharakter eine Sexualität hat die mir persönlich eher unangenehm ist (ich habe NICHTS gegen homosexuelle Menschen - nur damit das klar ist), dann fänd ich es glaub ich wirklich eher störend. Allerdings kann ich das nur mutmaßen, weil ich niemals einen Roman gelesen habe, in denen homosexuelle Charaktere vorkommen. Wenn es nur einmal angeschnitten wird, kann mans vielleicht auch "ausblenden"...wenns aber ein Thema ist, was wirklich häufig vorkommt -> Siehe Medizinmanns Post.
--- Ende Zitat ---
Danke fuer die Ehrlichkeit - pers. finde ich's zwar interessant, dass manche Leser (nicht du, das waere eine Unterstellung) mit asozialen Berufsverbrechern und Killern kein so grosses Problem haben wie mit Schwulen .... andererseits ist es natuerlich eine Kunst, eine emotionale Reaktion beim Leser zu erzeugen.
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