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Unpassende Hindrances?
Zornhau:
--- Zitat von: MarCazm am 18.08.2008 | 12:39 ---Bestimmen die Nachteile, die der Spieler sich ausgesucht hat, über die Handlungen des Charakters oder kann der Spieler nach Lust und Laune entscheiden, so wie er es gerne hätte?
--- Ende Zitat ---
Je nach ausgesuchtem Nachteil kann der Spieler wenig bis sehr starken Einfluß auf die Wirksamkeit der Nachteile haben.
--- Zitat von: MarCazm am 18.08.2008 | 12:39 ---"Och heute möchte ich meinen Arm mal haben also ignoriere ich mal den One Arm Hindrance, den ich für meinen Cha eigentlich ausgewählt hab."
--- Ende Zitat ---
Was willst Du mit dieser klar unsinnigen Passage ausdrücken?
SW hat sehr unterschiedliche Nachteile. Einige davon sind körperliche Nachteile mit NICHT WEGDISKUTIERBAREN Effekten. Diese sind "always on".
Ein fehlendes Bein, ein fehlendes Auge wirkt immer, außer in Settings mit entsprechendem Technologiegrad, daß hier Ersatz möglich ist. Und dann ist das auch gleich ein geringerer Nachteil (Geordi LaForges "Sichtgerät") oder überhaupt keiner mehr (Luke Skywalkers abgehackter Unterarm z.B.). - Hier kann der Spieler tatsächlich entscheiden, ob er sein medizintechnisches Gerät zur Vermeidung der Wirkungen seiner körperlichen Schädigung heute mal daheim läßt, oder nicht. Und man kann es ihm wegnehmen oder es zerschießen oder einfach eine Fehlfunktion eintreten lassen (wie bei den Steampunk-Ersatz-Körperteilen in Deadlands).
Aber in allen technologisch nicht so fortgeschrittenen Settings wird ein fehlendes Bein eben IMMER fehlen. Der Nachteil ist "always on".
Anders bei den psychischen/sozialen Nachteilen. Hier ist es ja auch in der ERFAHRUNG der SPIELER nicht so, daß diese sich wirklich IMMER auswirken würden.
Ich selbst bin z.B. ziemlich aufbrausend und gehe schnell an die Decke. - Aber NICHT IMMER. - Das hängt von der "Tagesform" ab, davon ob ich gut gefrühstückt habe, davon ob ich gerade Arbeitsstreß habe, usw. - Warum sollte ich dann wirklich IMMER an die Decke gehen MÜSSEN?
Jemand der mit der Curious Hindrance herumläuft, der hat diese zwar, und er wird dazu NEIGEN neugierig zu sein, und zwar überaus neugierig. Aber eben NICHT IMMER. Sondern je nach "Tagesform", je nachdem, ob er gefrühstückt hat, ob er es gerade eilig hat, usw. kann er es immer noch zu einem gewissen Grade steuern.
Die "Bennie-Erpressung" in der Form "Du MUSST jetzt wider jeglichen Sinn Deinen Charakter in Todesgefahr bringen" ist einfach BESCHEUERT. - Ein ZWANG zu knallchargigem Abziehbild-Klischee-Spiel ohne jegliche individuelle Nuancen.
Ist es das, was Du von Deinen Spielern forderst?
Ich möchte von meinen Spielern, daß sie mit hoher Individualität ihre Charaktere als einzigartige, besondere Figuren spielen und ich mag solche Cartoon-Grobcharaktere (außer im Cartoon) überhaupt nicht in meinen Runden sehen.
Menschen sind NICHT so 100%-extrem im Verhalten, ohne ein Fall für die Klapse zu sein. Ein Charakter, der ständig so gespielt wird, wie Du es mit Deiner "Bennie-Erpressung" haben möchtest, ist geisteskrank (und bald tot).
Ich finde es gut so, daß sich die Spieler unterschiedlich hart auf Spielwerte bezogene Hindrances aussuchen können, daß sie selbst entscheiden können, ob sie "always on" oder "nach Auslöser" oder "nach Lust und Laune" Hindrances haben wollen.
Daheon:
Gedankenspiel: Eine Spielfigur ist in der Situation, bei seinem schwerverletzten Kameraden Wache halten zu müssen. Jetzt sieht er am Horizont interessante Lichterscheinungen. Er hat die Hinderances Loyal und Curious.
Reagiert er neugierig und lässt seinen Kameraden im Stich oder bleibt er zuverlässiger Gefährte und bezwingt seine Neugier?
Nach dem "Bestrafungsmodell" würde der Spieler für das eine wie das andere Verhalten bestraft werden müssen.
Zornhau:
--- Zitat von: Daheon am 18.08.2008 | 15:16 ---Nach dem "Bestrafungsmodell" würde der Spieler für das eine wie das andere Verhalten bestraft werden müssen.
--- Ende Zitat ---
Eben. Der Spieler kann hier nur VERLIEREN. - Und wenn der Spieler keine Bennies mehr hat um mindestens eine der beiden "Zwangshandlungen" wegzukaufen, dann bekommt sein SC einen "Blue Screen", da er gezwungen ist miteinander unvereinbare Zwangshandlungen GLEICHZEITIG auszuführen. *zapp* "Aus den Ohren Deines SCs kommt dicker schwarzer Qualm. Dann kippt der um und sein Schädel schmilzt unter der Hitze, die die widerstreitenden Befehle "Sei Loyal" und "Sei Neugierig" auslösen."
sir_paul:
--- Zitat von: Zornhau am 18.08.2008 | 14:54 ---Die "Bennie-Erpressung" in der Form "Du MUSST jetzt wider jeglichen Sinn Deinen Charakter in Todesgefahr bringen" ist einfach BESCHEUERT. - Ein ZWANG zu knallchargigem Abziehbild-Klischee-Spiel ohne jegliche individuelle Nuancen.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: Zornhau am 18.08.2008 | 14:54 ---Ich finde es gut so, daß sich die Spieler unterschiedlich hart auf Spielwerte bezogene Hindrances aussuchen können, daß sie selbst entscheiden können, ob sie "always on" oder "nach Auslöser" oder "nach Lust und Laune" Hindrances haben wollen.
--- Ende Zitat ---
Ok, dann kommen wir mal zu dem Punkt der mich eigendlich wirklich stört. Alle Arten von Hindrances "always on", "nach Auslöser" oder "nach Lust und Laune" geben Punkte um sich bei der Charaktererschaffung Vorteile zu kaufen.
Ein anderer Ansatz wäre nun das nur noch die ersten beiden Arten "always on" und "nach Auslöser" Punkte zum Vorteilskauf geben.
Die "nach Lust und Laune" Hindrances sind dann mehr "charakterbeschreibende" und "Bennie generierende" Hintergrundinfos.
Fände ich erstmal einen guten Kompromiss, muss mich dafür aber auch erstmal noch intensiever mit den Hindrances auseinandersetzen...
Gruß
sir_paul
PS: Kann mir mal jemand schnell ein Beispiel für "nach Auslöser" geben, habe das Regelwerk nicht zur Hand und kann mich an keinen erinnern ;)
Scorpio:
Immer ruhig durch die Hose atmen ihr Savages. :D
Ich bin auch gegen das Bestrafenmodel, da ich lieber Spieler für coole Aktionen belohne, statt sie für "gewöhnliches" zu bestrafen. Man kann dann immer so schön sehen, wie die anderen Spieler sich die gleichen Boni verdienen wollen. :D
Außerdem macht man sich mit Belohnungen meist nicht unbeliebt, ganz im Gegensatz zum Bestrafungen. ;)
In dem Bestrafungsmodell von Daheon müsste dann effektiv kein Bennie vergeben werden, weil er einen als Belohnung zum Ausleben eines Nachteils erhält und einen abgezogen bekommt, wel er einen nicht auslebt.
Können wir mal die weichen Nachteile der SW:EX auflisten? Wäre es eine Maßnahme, für diese dann keine Punkte mehr bei der Charaktererschaffung zu verleihen, sondern nur noch Bennies im Spiel? Und wo wäre die Höchstgrenze für weiche Nachteile, wenn man diese von den harten Nachteilen abkoppelt?
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