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Ein paar Wushu-Fragen!

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Monkey McPants:

--- Zitat von: Dampfhans am 28.11.2008 | 16:42 ---5.
Wir sind bis jetzt ohne Veto-Regeln ausgekommen. Wie, ohne Veto?

Beispiel: Die Charaktere kämpfen gegen eine Nemesis. Ein Spieler beschreibt, wie er der Nemesis den Kopf abschlägt. Typischer Veto-Fall. Anstatt als Spielleiter ein Veto einzulegen, habe ich erklärt, dass die Nemesis noch zwei Chi hat und von daher es noch gut sein kann, dass sie die Charaktere besiegt. Der Spieler wollte es trotzdem. So kam es dann auch: Die Nemesis, als Beschwörer, wurde selbst zu einer untoten Wesenheit und besiegte die Charaktere.

Vermutlich gibt es andere Fälle, in denen ein Veto zwingender ist, aber nach dem obigen Ereignis waren die Spieler sensibler dafür, welche Art von Kampf sie kämpfen möchten: Einen Kampf, in dem nur die Klingen gekreuzt werden und ein dilettantischer Schamane ausgeschaltet wird, oder einen Kampf gegen eine mächtige Person, für die selbst der Tod nicht das Ende bedeutet. Das alles war von da an nicht mehr nur in den Händen des Spielleiters (womit sich meine erste Frage wohl erledigt hat, learning by doing)
--- Ende Zitat ---
Coole Sache und genau so, wie Wushu sein soll.

Das nette an Wushu und seinem Veto ist ja das man eben nicht sagen muß "Das ist scheiße, darum Veto!", sondern even genau so wie du auch einfach sagen kann "Hey, das beendet jetzt aber nicht den Konflikt" oder was wir öfters mal hatten war ein "Hey, wäre es nicht NOCH VIEL cooler wenn X...". Allein das Wissen das man im Notfall die Notbremse ziehen kann wenn was wirklich nicht passt mach das ganze gleich viel entspannter und rückt die Verhandlung und Kommunikation in den Vordergrund.


--- Zitat ---6.
Wir haben mit zwei neuen Sonderregeln gespielt:

"Belohnung für Hausaufgaben"
Bonuswürfel wurden vergeben für Materialien, die von den Spielern daheim ausgearbeitet wurden.

Beispiel: Ein Spieler hatte eine detaillierte Charakterzeichnung ausgearbeitet. Als er sagte: "Daraufhin ziehe ich meinen verdeckten Dolch, den ich hier (zeigt auf die Wölbung am Schienbein) für den Notfall eingesteckt habe." erhielt er neben den Würfeln für die Bechreibung einen Bonuswürfel.

Das "steigern" von Charakteren ist eine Rollenspieltradition. Für mich ist meist Steigern eine Art und Weise, sich daheim Gedanken über das Rollenspiel zu machen und sich mit dem Charakter zu beschäftigen. Mit der obigen Belohnung wird das ermöglicht (die Spieler haben einen kleinen regeltechnischen Vorteil, wenn sie etwas daheim konzipieren) und gleichzeitig wird die gesamte Rollenspielrunde um ausgearbeitete Dokumente, Karten, Mythen, Zeichnungen etc. bereichert, so dass das momentane Abenteuer greifbarer wird.

"Tiefer Charakterpool"
Aus einer Chi-Schale konnten sich die Charaktere gegenseitig für herausragende Beschreibungen belohnen.

Beispiel: Ein Spieler beschreibt, wie er erkennt, dass einer der namenlosen Mooks, die auf die Charaktere eindrischt, sein längst totgeglaubter Kindheitsfreund namens Keron Welshor ist. Ein anderer Spieler, dessen Charakter mit dem Nachnamen auch Welshor heisst, findet das so cool, dass er in die Schale greift und dem anderen Spieler einen Punkt Chi zuwirft.

Oft kommt es mir vor, als würden die Spieler sich fast nur für den eigenen Charakter interessieren und kein Interesse an den Vorstellungen der anderen Spieler haben. Mit einem solchen Chi-Pool wird belohnt, wer nicht nur überlegt: "Wie stelle ich mich möglichst cool dar?" sondern ebenfalls nachdenkt: "Was würde die anderen Spieler begeistern?".

--- Ende Zitat ---
Coole Sache insgesamt. Klingt als hätt ihr eine echt coole Runde gehabt. ;D

M

Captain:

--- Zitat von: Steffen am 28.11.2008 | 16:42 ---"Tiefer Charakterpool"
Aus einer Chi-Schale konnten sich die Charaktere gegenseitig für herausragende Beschreibungen belohnen.

Beispiel: Ein Spieler beschreibt, wie er erkennt, dass einer der namenlosen Mooks, die auf die Charaktere eindrischt, sein längst totgeglaubter Kindheitsfreund namens Keron Welshor ist. Ein anderer Spieler, dessen Charakter mit dem Nachnamen auch Welshor heisst, findet das so cool, dass er in die Schale greift und dem anderen Spieler einen Punkt Chi zuwirft.

Oft kommt es mir vor, als würden die Spieler sich fast nur für den eigenen Charakter interessieren und kein Interesse an den Vorstellungen der anderen Spieler haben. Mit einem solchen Chi-Pool wird belohnt, wer nicht nur überlegt: "Wie stelle ich mich möglichst cool dar?" sondern ebenfalls nachdenkt: "Was würde die anderen Spieler begeistern?".

--- Ende Zitat ---
Das Problem dahinter ist mir auch aufgefallen. Spieler neigen dazu, nebeneinander her anstatt miteinander zu spielen. Das mag daran liegen, daß die Leute in die Figuren der anderen nicht hingreifen wollen und sei es aus Angst vor einem Veto. So unbegründet das in den meisten Fällen sein mag, die Vorstellung von zu vorsichtig agierenden Spielern ist absolut plausibel.

Nachdem ich ein paarmal hier im Tanelorn Jörg von einem "Fanmail" System schreiben gesehen und mich drüber informiert hab, gingen mir ähnliche Ansätze wie hier beschrieben durch den Kopf. Nur erscheint mir das zuschustern von Chi als ein bisschen zu krass. Ich würde wohl eher Bonuswürfel statt dessen verteilen lassen.
Hat jemand mit so einem Ansatz schon Erfahrungen gemacht? Mich würde sehr interessieren wie gut das funktioniert und wie intensiv die Skalierung reinschlägt.

WeeMad:
In der Runde Story DSA (arbeitet mit Fanmail und basiert zu einem Teil auf Wushu) in der ich mitspiele funktioniert das wunderbar. Jeder Spieler hat drei Fanmails pro Session, die er verteilen kann. Jede Fanmail gibt dann nen Zusatzwürfel. Die Wirkung ist jetzt nicht so, dass ich sie als extrem stark einstufen würde, aber es ist ein "positives" Gefühl und man freut sich, wenn man die Fanmail erhält und versucht dann schon den anderen Spielern noch mehr Beschreibung dieser Art zu liefern.

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