Das Tanelorn spielt > [TSOY] Könige von Maldor

(5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]

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oliof:
Lajos Ramon fand sich an einer anderen Ecke der Stadt wieder, als die Ratkin ihn einen dunklen Gang hochscheuchten. Er hörte aufgeregte Stimmen, schnelle Schritte – unorganisiert, fast panisch – die nur ein paar Straßen weiter an den fackelerleuchteten Wänden durch hohe, verzerrte Schatten ergänzt wurden.

„Holt einen Bader für den Katzenjunker! Und die Monster dürfen nicht entkommen! Nehmt die Beine in die Hand, bewaffnet Euch! Schwärmt aus!“

Skyrock:
Als Lajos die Stimmen hört und die Schatten sieht, konzentriert er sich darauf, festeren Schrittes zu gehen.
Offenbar haben diese Monster wieder zugeschlagen, ganz wie die Broksgaardener es gesagt haben - und wenn er aus einem ihrer Gänge käme, würden Fragen gestellt. Da es hieß es selbstsicher wirken und die Autorität des eigenen Amtes und Titels mit der natürlichen verstärken, und keiner dieser Bauern würde daran zweifeln, dass er durch eine Falltür gefallen und sich aus eigener Kraft gerettet hatte. Besonders, wenn er seine Geschichte mit ein paar Details spicken würde, die die Leute hören wollten, wie primitive Altare mit geopferten unschuldigen Kindern, Mondkultrunen an den Wänden und andere Abscheulichkeiten, von denen jeder weiß dass die Ratkin sie verüben.

Noch während er sich die Details zurechtlegt, steigt er weiter aufrecht, selbstsicher und im offenen Licht zu den Gassen empor, schließlich hat er nichts zu verbergen.
Am wichtigsten war erst mal, zur Burg zurückzukehren; am nächsten Morgen würde er dann mit der Kaiserin sprechen.

oliof:
In Gedanken schon beim nächsten Tag entgeht es Lajos Ramon nicht, dass ihm nach einiger Zeit ein paar Schatten verfolgen. In Zenith würde er sie einfach abschütteln können, doch hier in Brooksgard hatte er keine Chance. Vier oder fünf Gestalten waren es, in Umhänge mit Kutten gekleidet, doch auf dem Kopfsteinpflaster hörte er eisenbeschlagene Schuhe dröhnen.

Die Vermummten machten keine großen Anstalten, sich heimlich zu verhalten, und sie zögerten auch nicht lange, sich dem Feldmarschall zu nähern. Einer der Verfolger streckte die Arme in die Luft und mit einem seltsam zischenden Geräusch schob sich eine Lajos Ramon unbekannte Waffe heraus, eine Art Messer, mit drei Klingen, die parallel zueinander standen.

Skyrock:
Lajos kommt nicht umhin, die Verfolger zu bemerken, und trotz aller Versuche rücken sie immer näher auf, und scheinen es auch auf ihn abgesehen zu haben, anstatt nur zufällig den gleichen Weg eingeschlagen zu haben. Es half alles nichts, er musste sich bewaffnen.

Unterwegs glitt sein Blick immer wieder über alles, was nicht niet- und nagelfest war. Eine Wäscheleine, aus der sich eine Garotte hätte machen lassen, wirkte zu brüchig. Ein großer Blumentopf wirkte hingegen zu glitschig und zerbrechlich um lange von Nutzen zu sein, und die Bretter in jenem Zaun waren zu mor... Nein, ein einzelnes Brett war noch unangetastet, auch wenn die Querlatte dahinter schon fast vom Hingucken zerbröselte.
Hau-ruck! Hau-ruck! Mit dem dritten Ruck hatte er ein Brett samt herausragenden Nägeln und Holzsplittern in der Hand, gerade rechtzeitig als Lajos' Verfolger um die Ecke kamen...

Eine Trickwaffe! dachte sich der Feldmarschall beim Anblick der drei Klingen. Wer auch immer das halbe Dutzend ist, es sind keine guten Leute. Soldaten hätten ihr Schwert dabei, Büttel ihre Keule, und Landwehr ihren Speer, aber so eine heimtückische Klinge kann nur ein Mordbube führen. Wobei das nichts heißen muss, es gibt auch Stadtteile wo die Mordbuben über die Büttel herrschen, und Provinzen wo die Fürsten und die Schurken ein und das selbe sind...

Drohend hob er sein Brett hoch, hin und her schwenkend um die Mordbuben von unüberlegten Vorstößen abzuhalten. Ihr kurzer spitzer Stahl machte vielleicht den bleibenderen Eindruck, aber sein langes stumpfes Holz hatte den ersten Hieb eingebaut.

"Wer seid ihr? Ich habe nicht mal ein halbes Stück Hacksilber dabei, und es ist bei mir nichts zu holen außer einem Nagel in der Stirn!"

oliof:
Ein grausiges Zischen begleitet die Worte eines der Männer, der gerade eine zweite Klinge springen läßt

„Reisssst ihm die Kheehle rausss!“

Mit zischelnden Lauten springen die Vermummten auf Lajos zu, und die Klinge des ersten Angreifers blitzt im Mondschein auf, bevor sie wie ein Blitz auf den Feldmarschall niedersaust…

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