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[D&D 3.5] Das Leben von Helden (oder so ähnlich ...)
LoCo:
Nach dem die ersten Sonnestrahlen in das Lage fielen, wurde den Dreien ein Frühstück gebracht, aber sie durften ihr vorübergehendes Gefängnis noch nicht verlassen.
Es dauerte eine Zeit lang bis Ludwig, derjenige, den sie am Vortag noch für den Anführer gehalten hatten, zu ihnen in die Hütte kam und sie aufforderte ihm zu folgen.
Sie wurden zu der Frau gebracht, bei der es sich um die eigentliche Anführerin der Banditen handelte. Sie bat den Gefährten an Platz zu nehmen und, nachdem sie sich die Drei noch einmal genauer angesehen hatte, sprach sie zu ihnen:
„Ich habe beschlossen, euch meinen Ring zu überlassen, aber dafür müsst ihr noch etwas für mich erledigen.
Im Goldgräberlager ist zwischen den Menschen und den Zwergen etwas vorgefallen. Jorik Barlo soll den Zwergenprospektor getötet haben. Barlo ist im Gewahrsam der Zwerge und soll in acht Tagen gehängt werden.
Ich habe den Menschen und den Zwergen bereits mitgeteilt, dass ich jemanden in ihre Lager schicken werde um die Schuld oder Unschuld von Jorik Barlo zu beweisen. Dies werdet ihr übernehmen und dafür erhaltet ihr meinen Ring.“
Die drei mussten nicht lange überlegen, da sie den Ring für den Inquisitor beschaffen sollten und sie bis jetzt keine andere Möglichkeit gesehen hatten, den Ring an sich zu bringen.
„Bekommen wir unsere gesamte Ausrüstung wieder?“ wollte Raven wissen, nachdem die Gruppe dem Auftrag zugestimmt hatte.
Sie erhielten ihre komplette Ausrüstung zurück und wurden mit verbundenen Augen aus dem Lager hinaus geführt.
Sie marschierten eine Zeit lang dahin, bis sie angehalten wurden und sie ihre Augenbinden abnehmen durften. Von ihren Begleitern war niemand mehr zu sehen.
Sie befanden sich an der Gabelung der Straße, wo der rechte Weg zu den Zwergen und der linke zur Goldgräbersiedlung der Menschen führte.
Da Jorik Barlo ein Gefangener der Zwerge war, beschlossen sie, zuerst den Zwergen einen Besuch abzustatten.
Die Ansiedlung der Zwerge war imposant. Eine meterhohe Steinmauer umgab diese und ein schweres eisenbeschlagenes Tor, geflankt von zwei Türmen führte hinein. Am Tor angekommen baten sie um Einlass, doch erst nachdem sie sich als Ermittler im Mordfall des Zwergenprospektors zu erkennen gaben, wurden sie aufgefordert, vom Tor zurückzutreten, da der Anführer der Zwerge, Aldur Taurisan, zu ihnen nach draußen kommen würde.
Als sich die Gruppe vom Tor etwas entfernt hatte, dauerte es noch eine Zeitlang bis sich das Tor öffnete und eine Gruppe von drei Zwergen herauskam. Alle drei waren mit zwergischen Plattenpanzern und Schilden gerüstet. Jeder der Drei war mit einer Streitaxt bewaffnet.
Als die drei Zwerge näher kamen, erkannten die Gefährten zwei der Zwerge wieder. Es handelte sich um jene Zwerge, denen sie ein paar Tage zuvor geholfen hatten ihre Maultiere aus den Fängen eines größeren Trupps von Orks zu befreien. Der dritte Zwerg stellte sich als Aldur Taurisan, der Anführer der Zwerge, vor und fragte nach ihrem Begehr.
Sie berichteten, dass sie von der Anführerin der Banditen hierher geschickt worden waren, um die Schuld oder Unschuld des Menschen Jorik Barlo zu beweisen. Aldur sicherte ihnen seine Unterstützung bei und führte sie, auf deren Begehr hin, zu der Leiche des Zwergenprospektors, welche von Raven und Ratathôsk sofort untersucht wurde.
Auf dem Weg zum Aufbahrungsort der Leiche berichtete der Zwerg, was vorgefallen war.
Er erzählte, dass der Zwergenprospektor tot neben dem bewusstlosen Jorik gefunden worden war. Jorik war mit einem Streithammer bewaffnet gewesen. Die Zwerge haben die Leiche und den bewusstlosen Jorik vor den Menschen erreicht und sofort in ihre kleine Festung gebracht.
An der Leiche fanden sie etliche Prellungen und Schnittwunden.
Auch als sie die Ausrüstung untersuchten, stellten sie fest, dass der Zwerg gegen jemanden oder etwas gekämpft hat, der nicht nur eine stumpfe Waffe sondern auch eine Klingenwaffe benutzt haben muss.
Danach führte sie Aldur zu den Ausrüstungsgegenständen, welche Jorik bei sich hatte. Dabei handelte es sich um eine Lederrüstung, einen bronzenen Streithammer und ein Jagdmesser. Ihnen fiel auf, dass das Jagdmesser keine Blutspuren aufwies und schlossen daraus, dass Jorik den Zwergenprospektor nicht mit dem Jagdmesser angegriffen hatte.
Sie wollten nun mit Jorik, der in einer Arrestzelle saß, sprechen und wurden zu ihm geführt.
Ratathôsk und Raven betrachteten den Menschen sehr genau, konnten aber nur eine Auffälligkeit an ihm, abgesehen von seiner Körpergröße, feststellen. Die rechte Hälfte seines Kopfes war bandagiert.
Sie baten Jorik ihnen zu erzählen, an was er sich noch erinnern könne.
„Ein Bote der Zwerge bat mich aufgrund eines Briefes, den ich dem Prospektor angeblich geschickt hatte, mich mit ihm auf neutralem Grund zu treffen. Dort angekommen verhandelten wir gleich über den Preis für das Erz, welches wir gefunden hatten. Dabei kamen wir bald zum Streiten. Dann durchschoss ein äußerst heftiger Schmerz meinen Schädel und es wurde Schwarz,“ Berichtete Jorik, „das nächste woran ich mich erinnere ist, dass ich hier in der Zelle aufgewacht war.“
Ratathôsk und Raven besprachen sich kurz leise. Sie waren der Meinung, dass irgendjemand den beiden eine Falle gestellt hatte, den Menschen mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt hatte und dann den Zwerg getötet hatte. Der Brief musste gefunden werden, da es sich mit ziemlicher Sicherheit um ein Beweisstück handelte.
Sie baten Aldur darum, das Quartier des Prospektors durchsuchen zu dürfen, was ihnen auch gestattet wurde.
Das Quartier des Protektors war eher schlicht, ein Bett, ein Tisch, ein Kasten und eine Waschgelegenheit waren alles an Einrichtungsgegenständen. Auf dem Tisch fand sich eine Waage um Erz oder Gold abzuwiegen. Im Kasten fanden Sie etliche Schriftstücke, die in zwergischen Runen verfasst waren. Liftrasa überflog diese Schriftstücke, bei denen es sich hauptsächlich um Aufstellungen von Lieferungen und Verkäufen handelte. Aber sie fand auch den Brief, den Jorik erwähnt hatte. Auch dieser war in zwergischen Runen verfasst worden.
Da ihnen noch Zeit blieb, bevor die Nacht hereinbrach, beschlossen sie noch den Tatort zu untersuchen. Ein Zwerg, der dritte, dem sie vor ein paar Tagen geholfen hatten, begleitete sie zu dem Ort.
Ein kleiner Teich, ein Wasserfall, Bäume und Gebüsch säumten die Stelle, an der die Zwerge ihren toten Prospektor gefunden hatten. Ratathôsk sah sich das Ufer des Teiches an und entdeckte, dass das Gras, welches dort wuchs, leicht niedergedrückt war, was zu seiner Theorie eines Hinterhaltes passte.
Ratathôsk und Liftrasa wollten, da bereits die Nacht dämmerte, in die Ansiedlung der Menschen gehen und dort ein Quartier für die Nacht suchen. Doch Raven wollte hier in der Nähe des Tatortes übernachten um zu sehen, ob vielleicht etwas unnatürliches hinter der ganzen Sache steckt, was bisher noch niemanden aufgefallen ist oder noch niemand bemerkt hatte. Seine beiden Begleiter wollten ihn nicht alleine hier lassen und so schlugen sie ihr Lager in der Nähe des Sees auf.
Raven übernahm die erste Wache, die vollkommen ereignislos verlief. Während Ratathôsks Wache begann es zu stark zu regnen. Raven und Liftrasa wachten auf und an Schlaf war für alle drei die ganze Nacht lang nicht mehr zu denken. Ratathôsk und Raven überstanden die Nacht einigermaßen trocken in ihre wasserdichten Planen gehüllt, während Liftrasa den Regen aussaß.
Am nächsten Morgen, mehr oder weniger durchnässt vom nächtlichen Regen, wärmten sich die drei an einem kleinen Lagerfeuer. Raven untersuchte noch den Wasserfall und marschierte um den Teich herum, fand aber keine weiteren Spuren. Bevor sie ins Goldgräberlager aufbrachen, wollten sie sich noch eine Schriftprobe von Jorik holen.
Jorik hielt den Federkiel mit seiner rechten Faust und kritzelte seinen Namen auf ein leeres Blatt Papier.
Jorik konnte, der Meinung der Gruppe nach, diesen Brief nicht verfasst haben. Er fragte sie, ob sie bereits mit Mirna gesprochen hätten. Wie sich herausstellte, war Mirna die Besitzerin der Unterkünfte in der Goldgräbersiedlung. Den Dreien fiel auf, das sich Jorik etwas seltsam benahm, als er von Mirna erzählte. Seinem Augenaufschlag und seiner Stimme nach war er in Mirna verliebt.
Da sie hier nichts mehr herausfinden konnten, begaben sie sich zur Goldgräbersiedlung. Sie fanden auch rasch die Unterkünfte, von denen Jorik gesprochen hatte. Die Hütte war voll mit Besuchern.
Die Drei bemerkte eine hünenhafte Frau, die sogar den Paladin überragte, welche augenscheinlich betrunken war. Sie drehte sich immer wieder im Kreis und lies dabei ihren Streithammer kreisen.
Raven vernahm leise lallende Worte, die ihr über die Lippen kamen:
„Sie werden kommen … ihn retten …“
Da diese hünenhafte Frau anscheinend Mirna war, trat Raven, während Ratathôsks auf seinen Zauberstab und Liftrasa auf ihre Streitaxt gelehnt daneben standen, einen Schritt auf sie zu und sagte: „Wir sind schon da!“
Mirna war so überrascht vom Auftreten des Paladins, dass sie vergaß den Schwung ihres Streithammers abzubremsen. Mit voller Wucht traf dieser Raven auf die Brust und lies in rückwärts, gegen die Menschenmenge taumeln, welche ihn wieder zurück zu Mirna schob.
Den rückwärtigen Schwung des Streithammers konnte Raven diesmal aber ausweichen.
Auf einmal wurde er von Mirna am Kragen gepackt und Raven spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor.
„Wer seid ihr?“ kam es lallend über ihre Lippen. Raven konnte einen Brechreiz, aufgrund des schlechten Atems der Hünin, gerade noch so vermeiden.
„Wir sind hier um Joriks Schuld oder Unschuld zu beweisen“, antwortete Raven.
Als Raven geendet hatte, verdrehte Mirna die Augen und fiel vornüber zu Boden, wobei sie den Paladin unter sich begrub.
Da Raven sich nicht selbst unter der Frau hervorschieben konnte, halfen ihm die Anwesenden auf die Beine.
Ein paar Leute schafften die bewusstlose Mirna aus der Hütte in ihr Quartier.
In der Zwischenzeit beschafften sich Raven, der sich kurz einmal selbst von seinen Verletzungen geheilt hatte, und seine Gefährten, ein Quartier um sich auszuruhen.
Am späten Nachmittag kamen sie zurück in den Schankraum, wenn man diesen überhaupt so bezeichnen konnte. Mirna saß an einem der Tische und trank bereits wieder ein Bier.
Die drei Gefährten gesellten sich zu ihr und stellten sich erst einmal vor. Sie erzählten ihr, warum sie hier waren und fragten auch nach dem Brief, den Jorik an den Prospektor angeblich geschrieben hätte.
Da musste Mirna laut lachen und erzählte ihnen, dass Jorik eigentlich Linkshänder sei, aber diese sei bei einem Unfall vor einiger Zeit verkrüppelt worden, sodass er sie nicht mehr benutzen kann. Mit seiner rechten Hand kann er nicht richtig schreiben, schon gar nicht in zwergischen Runen.
Dies war für die Gefährten ein weiterer Beweis für Joriks Unschuld, aber sie hatten ja noch den zwergischen Boten, den sie befragen wollten. Daher suchten sie sich ein Nachtlager, wo sie die Nacht einigermaßen trocken überstehen konnten.
Nach einem kleinen Frühstück streunten sie durch die Goldgräberansiedlung und hörten sich ein wenig um. Doch sie konnten nichts neues oder interessantes über Jorik in Erfahrung bringen.
Gegen Mittag sahen sie den zwergischen Boten in die Siedlung einfahren und sie warteten am Postpfahl auf ihn.
Sie befragten ihn, ob ihm Jorik in den letzten Tagen einen Brief mitgegeben hätte. Doch der Zwerg, Gloim Gutsohn, verneinte. Der Zwerg musste darüber lachen und sagt aus, dass er Jorik nicht für fähig halte, einen Brief zu schreien. Er teilte ihnen auch mit, dass die Post hier in einem Sack an einem Pfahl eingeworfen wird und er nur diesen Sack mitnehme.
Nachdem die Gefährten ihn gebeten hatten, diese Aussage vor dem Anführer der Zwerge zu wiederholen, machte sich Gloim daran, die Post ein- bzw. auszuladen. \\Die Drei marschierten wieder in die Schenke um mit Mirna zu sprechen und zu erfahren, wer für Jorik die Briefe verfasse.
Sie teilte ihnen mit, dass es hier in der Siedlung einen Schreiber geben würde, der hier für viele Briefe verfassen und auch vorlesen würde. Also beschlossen sie, noch diesem Schreiber einen Besuch abzustatten.
Beim Schreiber angekommen, lies Ratathôsk eine Goldmünze über den Tisch wandern um die Zunge des Schreibers zu lösen. Die Frage, ob er die Briefe für Jorik verfasse, beantwortete dieser mit ja. Aber er kann nur die Handelssprache lesen und schreiben. Er hatte auch in den letzten Tagen keinen Brief für Jorik verfasst. Dies könne er mit einer Liste der verfassten und vorgelesenen Briefe, die er führt nachweisen.
Für weitere fünf Goldmünzen erklärte er sich bereit, vor dem Anführer der Zwerge auszusagen und die Liste als Beweis mitzunehmen. Sie vereinbarten, dass sie sich in einer halben Stunde in der Schenke treffen wollten, danach verließen die Drei den Schreiber und begaben sich zur Schenke.
Während sie auf den Schreiber warteten, diskutierten sie über die Lage in dem Mordfall. Alle bisher gefundenen Beweise sprechen für die Unschuld von Jorik Barlow.
Die halbe Stunde verging und der Schreiber kam nicht zum verabredeten Ort, daher begab sich Raven zum Zelt des Schreibers um nach dem Rechten zu sehen. Als er die Zeltplane zurückschlug, fand er den Schreiber über einer Truhe liegend und mit einem Dolch im Rücken. Die Leiche des Schreibers war noch warm, er konnte also erst vor kurzem getötet worden sein.
„Verflucht!“, kam es Raven über die Lippen. Rasch verließ er wieder das Zelt und gab Ratathôsk ein Zeichen herzukommen und deutete fuhr sich mit der rechten Hand von der linken Seite seines Halses zur rechten Seite.
LoCo:
Ratathôsk verstand das Zeichen und kam rasch zum Zelt des Schreibers, während Raven sich auf die Rückseite des Zeltes begab und dort einen langen Schnitt in der Zeltplane vorfand. Von hier war es nicht weit zu der kleinen Palisade, welche die Ansiedlung umgab. Rasch ging Raven auf die Palisade zu und fand dort auf herumstehenden Fässer frische Schlammspuren, welche darauf hindeuteten, dass jemand vor kurzem über die Palisade geklettert war.
Raven sprang auf die Fässer und blickte über die Holzpalisade. Irgendjemand oder irgendetwas floh durch das hohe Gras in Richtung des Waldes. Raven rief Ratathôsk zu, das er den Mörder entdeckt hätte, sprang über die Palisade und nahm die Verfolgung auf. Ratathôsk und Liftrasa, welche in der Zwischenzeit mit Mirna bei Zelt des Schreibers angelangt war, folgten Raven so schnell sie konnten über die Palisade.
Raven lief mit seinem Schild in der linken Hand und seinem Langschwert in der Rechten, auf das Wäldchen zu, als er auf einmal das Surren von Bolzen hörte. Zwei Bolzen bohrten sich durch seine Rüstung, während drei weitere seitlich an ihm vorbeiflogen.
Trotz der Bolzen lief er weiter auf den Waldrand zu und kurz bevor er diesen erreichte, hörte er mehrfaches, rasch aufeinanderfolgendes Klicken, „klick, klick, klick, klick, klick“ und wurde von drei weiteren Bolzen getroffen während zwei andere wiederum seitlich an ihm vorbeischossen.
Ratathôsk, der hinter Raven lief, blieb stehen und wollte eine Magierrüstung auf diesen Zaubern, doch der Zauber ging schief.
Seine Wunden konnten Raven aber trotzdem nicht aufhalten, er brach durch das Unterholz in den Wald hinein und stand drei Menschen in Lederrüstung gegenüber, welche ihre wie Armbrüste aussehenden Waffen fallen ließen und Langschwerter zogen.
Raven verharrte einen Augenblicke und da tauchte auch bereits Ratathôsk hinter ihm auf und diesmal klappte der Zauber mit der Magierrüstung auf den Paladin. Ratathôsk wollte noch ein magisches Geschoss auf einen der Mörder schießen, doch er patze mal wiederum.
Raven stürmte nun auf die Angreifer zu und sein Schwerthieb verletzte einen davon schwer. Genau zu diesem Zeitpunkt brach die Zwergin durch das Unterholz und lief weiter bis zu den Angreifern. Ihr erster Axthieb fiel zu heftig aus, dass ihr Angreifer in zwei Hälften gespalten wurde. Den Schwung ihres Angriffes ausnutzend, fällte sie mit einem weiteren Hieb den zweiten Angreifer.
Ratathôsk rief nach vorne, dass sie einen Lebend fangen sollten, daher drehte Raven während seines Schwerthiebes seine Klinge so, dass es mit der Breitseite seinen Gegner traf und diesen Bewusstlos zu Boden schickte.
Bei der Durchsuchung der beiden Leichen und des Bewusstlosen fanden sie zwei Langschwerter und zwei Dolche, sowie ein paar Papierschnipsel und einen Brief. Ratathôsk barg die Einzelteile der zerstörten armbrustähnlichen Wafffen.
Die Papierschnipsel waren einmal die Aufzeichnungen des Schreibers gewesen und bei dem Brief handelte es sich um eine Liste mit Namen darauf.
Folgende Namen standen auf dem Brief: der Name des Schreibers und des Boten, David Serafin, Marek Bronzebart, Altin Gloimsohn.
Aus diesen Namen schlossen die Drei sofort, dass es sich um eine Todesliste handeln musste, denn der zwei der Personen auf der Liste waren bereits tot (Marek Bronzebart, der zwergische Prospektor und der Schreiber).
Raven verband die Wunden des bewusstlosen Mörders und um keine Zeit zu verlieren, machten sich Raven, der den Bewusstlosen geschultert hatte, und Liftrasa auf zu der zwergischen Festung, während Ratathôsk in die Goldgräbersiedlung eilte um dort nach einem gewissen David Serafin zu fragen. \\Ratathôsk sollte mit Mirna und diesem David Serafin zu den Zwergen kommen, wo sie sich alle treffen wollten.
Ratathôsk eilte zu Mirna und berichtete ihr was vorgefallen war. Mirna, die mit einem weiteren Menschen noch bei der Leiche des Schreibers war, teilte Ratathôsk auch gleich mit, dass es sich bei David Serafin um den Heiler der Siedlung handelte. Sehr rasch hatte Mirna vier weitere Menschen um sich geschart um mit Ratathôsk den Heiler zu den Zwergen zu eskortieren.
Raven, der den bewusstlosen Mörder immer noch auf den Schultern trug, und Liftrasa erreichten mittlerweile die Brücke, die über den Fluss führte, welcher die menschliche Siedlung und die zwergische Festung voneinander trennten. Als sie mitten auf der Brücke waren, ging plötzlich ein Bolzenhagel auf Raven nieder. Zwei der Bolzen trafen Raven in den Rücken und drei weitere blieben im Körper des Getragenen stecken und töteten diesen.
Raven ließ den Leichnam sofort fallen und riss sein Langschwert aus der Scheide. Sein Schild hielt er schützend vor sich und sein Blick wanderte zwischen der menschlichen Siedlung und der Brücke hin und her über die Wiesen, die mit hohem Gras bewachsen waren, während Liftrasa etwas verdutzt danebenstand. Doch Raven konnte die Angreifer nicht ausmachen.
Er sah nur, wie Ratathôsk gemeinsam mit Mirna und fünf weiteren Menschen aus der Siedlung gerannt kamen, daher beschloss er, auf der Brücke auf sie zu warten.
Ratathôsk und Mirna hatten mitbekommen, dass Raven und Liftrasa abermals angegriffen worden waren und beeilten sich zu ihnen zu kommen.
Als Raven erfuhr, dass David Serafin der Heiler der Siedlung war, schickte er Liftrasa voraus zu den Zwergen, um diese von der aktuellen Lage in Kenntnis zu setzen.
Während Liftrasa vorauseilte, gruppierten sich die Menschen und der Halb-Elf um den Heilere um ihm soviel Schutz wie nur möglich angedeihen zu lassen und eskortierten ihn mit raschen Schritten in Richtung der Zwergenfestung.
Sie sahen, dass aus der Festung ein Trupp von acht Zwergen herausgekommen war und sich ihnen langsam näherte. Liftrasa würde den Trupp als erste erreichen.
Doch plötzlich zischte wieder eine Salve an Bolzen an Raven vorbei und fällte einen der menschlichen Begleiter Mirnas. Sofort beschleunigten sie ihre Schritte um sich mit den Zwergen so rasch wie möglich zu vereinen.
Die zweite Salve an Bolzen kam diesmal von hinten und fällte einen weiteren von Mirnas Begleitern.
Ratathôsk ließ sich nun zu Boden fallen und zog den Heiler mit sich, gemeinsam rollen sie ins hohe Gras. Raven gab den beiden Bogenschützen, die neben ihm waren, ein Ziel vor und diese schossen ihre Pfeile auf ein Gebüsch ab, in dem Raven die Attentäter vermutete. Danach gingen die beiden ebenfalls in Deckung. \\Nur Raven und Mirna blieben noch stehen um sich eine bessere Übersicht über die Lage machen zu können.
Liftrasa hatte in der Zwischenzeit die Zwerge erreicht und ihrem Anführer die Lage erklärt. Die Zwerge erklärten sich sofort bereit den Angegriffenen zu Hilfe zu eilen. In ihre Plattenpanzer gekleidet und hinter ihren Turmschilden hervorlugend marschierten sie so schnell es ging zu der kleinen Gruppe.
Bevor sie diese jedoch erreichen konnte, fiel eine dritte Salve an Bolzen auf diese nieder. Diesmal war es Mirna, die getroffen wurde, doch die drei Bolzen, die in ihrer Schulter steckten, schienen sie nicht besonders zu stören.
Raven forderte sie auf es ihm gleich zu tun und in Deckung zu gehen, dabei musste er einen der Bogenschützen die Deckung seines Schildes berauben, was dazu führte, dass dieser einen Pfeil in die rechte Schulter bekam.
Als dann die Zwerge bei ihnen waren und einen Schildwall um die Gruppe gebildet hatten, teilte ihnen Raven mit, dass drei Personen die auf der Abschussliste standen hier anwesend waren und man sich so schnell wie möglich hinter die Mauern der Zwergenfestung zurückziehen sollte.
Die Zwerge sahen die Notwendigkeit dieser Aktion ein und geleiteten den Trupp zur Festung. Auf dem Weg dorthin wurden sie noch ein paar mal mit Bolzen beschossen, doch keiner der Bolzen durchschlug den Schildwall der Zwerge.
Als sich die Tore der Festung hinter ihnen schlossen, berichtete Ratathôsk Aldur, dem Anführer der Zwerge, was sie bisher herausgefunden hatten und warum Jorik Barlow unmöglich den Mord an dem zwergischen Prospektor hatte verüben können.
Aldur, der sich den Bericht genau anhörte, erklärte Jorik für unschuldig und befahl dessen sofortige Freilassung.
Ratathôsk, Liftrasa und Raven, genauso wie Mirna und die beiden anderen Menschen wurden von den Zwergen eingeladen sich ein paar Tage in der Festung auszurasten.
Nach drei Tagen kam ein menschlicher Bote in die Festung und überreichte Raven einen Brief von der Anführerin der Banditen. In diesem Briefumschlag befand sich ihr Ring und es wurde darauf hingewiesen, dass bei der Übergabe des Ringes die Worte „Der Ring wurde ohne Fluch übernommen“ gesprochen werden müssen.
Sie erfuhren auch, als sie den Zwergen die Teile der merkwürdigen Armbrust, die Ratathôsk geborgen hatte, zeigten, dass die Zwerge wüssten, wer solche Waffen verwendet – Dunkelelfen.
Die Gefährten diskutierten fiel mit dem Anführer der Menschen, Mirna, und dem der Zwerge, Aldur, über die aktuelle Lage und die weitere Vorgehensweise. So wie es aussieht steht ein groß angelegter Angriff der Dunkelelfen mit ihren Dienern, Orks und Goblins, bevor. Die einzige Frage die sich ihnen stellte war, ob sie es auf eine offene Feldschlacht ankommen lassen sollten oder doch lieber eine Belagerung in Kauf nehmen sollten.
Des weiteren sollten alle Gruppierungen (die Menschen in der Goldgräbersiedlung, die Banditen im Wald, die Gnome und die Inquisition in Waldesruh) dazu überredet werden, sich in die Festung der Zwerge zu begeben und alles für eine Schlacht vorzubereiten.
LoCo:
Die Schlacht
Nachdem die Gruppe alles mit den Anführern der Zwerge und der Goldgräbersiedlung besprochen hatten, machten sie sich auf den Weg nach Waldesruh.
Auf dem Weg nach Waldesruh redeten sie darüber, welche Gruppierungen ihnen bei dieser Schlacht helfen könnten. Als sie am Tempel der Weas fast vorbeimarschiert wären, fiel ihnen ein, dass dieser unterirdische Tempel, den sie gesäubert hatten, mittlerweile wieder von Magiern bewohnt war und sie diese doch ebenfalls um Hilfe in der bevorstehenden Schlacht bitten könnten. Daher machten sie einen Abstecher zu dem unterirdisch gelegenen Tempel.
Als sie sich dem Eingang zu dem Tempel näherten, fiel ihnen auf, dass dieser nicht mehr so aussah, wie sie ihn, vor nicht allzu langer Zeit, vorgefunden hatten. Links und rechts des Eingangs standen jeweils ein Konstrukt, welche wie Löwen aussahen. Der Eingang war mittlerweile behauen worden und dort, wo zuerst ein gähnendes schwarzes Loch gewesen war, befand sich ein schimmerndes, waberndes Portal.
Ratathôsk und Liftrasa fielen etwas zurück, als sie die Konstrukte bemerkten, doch Raven ging selbstsicher weiter. Die beiden Konstrukte verfolgten Raven, während er sich immer mehr dem wabernden Portal näherte, mit ihren Augen und drehten auch ihre Köpfe in seine Richtung.
Kurz vor dem schimmernden Portal blieb Raven stehen und Ratathôsk sprach laut: „Wir begehren Einlass, denn wir bringen schlimme Nachrichten für den Anführer“.
Es dauerte nicht lange und ein Gnom kam aus dem Portal heraus und fragte nach ihrem Begehr.
Nachdem Ratathôsk dem Gnom mitgeteilt weswegen sie hier sind, verschwand dieser wieder in dem Portal und kam nach einiger Zeit mit einer Elfin, der Erzmagierin Teredra, zurück. Raven wollte ihr mitteilen, was vorgefallen war und warum sie hier waren, doch die Elfin wandte sich hochnäsig an Ratathôsk und ignorierte den Paladin.
Nachdem Ratathôsk ihr dargelegt hatte, was bald passieren wird, erklärte sie sich einverstanden vier Magier zu der Festung der Zwerge zu entsenden, die ihnen ihn ihrem Kampf zur Seite stehen würden. Damit sie nicht noch mehr Zeit verlieren würden, öffnete sie den Gefährten ein Portal nach Waldesruh, durch welches sie ohne zu Zögern schritten.
Sie kamen in Waldesruhe direkt vor dem Haus des Bürgermeister wieder aus dem Portal. Rasch war beschlossen, dass sich die Gruppe aufteilen würde. Raven würde zum Tempel des Heironeus gehen um mit der Inquisition zu sprechen, Ratathôsk würde zu den Gnomen gehen und sie bitten, ihren Beitrag zu der Schlacht zu leisten, während Liftrasa zum Bürgermeister von Waldesruh gehen würde und ihn vor der drohenden Gefahr zu warnen.
Raven betrat des Gelände des Tempels und konnte ungehindert bis zum Inneren des Tempel vordringen, doch dort fand er, wie er gehofft hatte, nicht den Inquisitor, sonder nur seine Dienerin, Sybill Rustlock.
Sie erklärte ihm, dass der Inquisitor zurückberufen wurde und sie über alles informiert wäre. Sie bat ihn auch, ihr den Ring des Anführers der Banditen zu übergeben. Zuerst zögerte Raven, doch dann überreichte er Sybill den Ring mit den Worten: „Der Ring wurde ohne Fluch übernommen.“
In Sybills Augen sah er ein erfreutes Leuchten als er ihr den Ring überreichte. Des weiteren fiel ihm auf, dass sie ein wenig mit ihm flirtete.
Sybill erklärte ihm, dass sie Rücksprache halten werde und versuchen würde, ein wenig Unterstützung für die bevorstehende Schlacht zu organisieren.
Nachdem Raven den Lohn für den letzten Auftrag des Inquisitors für seine Gefährten erhalten hatte, verließ er den Tempel des Heironeus und begab sich zur Taverne.
Ratathôsk, der in der Zwischenzeit bei den Gnomen angekommen war, berichtete auch diesen, was die Gruppe im Goldgräberlager in Erfahrung gebracht hatte.
Er wurde vom Gnom Karl Baumspringer zu einem Mittagessen eingeladen. Stolz präsentierte der Gnom seine neueste Erfindung, einen Tisch, auf dem das Essen mittels Förderbänder im Kreis transportiert wurde. Doch leider war die Erfindung noch nicht ganz ausgereift, das Förderband hatte eine zu hohe Geschwindigkeit, sodass das Essen in den Kurven aus den auf dem Förderband festgeklebten Tellern flog.
Liftrasa erstattete unterdessen dem Bürgermeister von Waldesruh Bericht, welcher sich sofort daran machte, die Stadtwachen zu mobilisieren. Unterstützung, bzw. das Dorf evakuieren wollte er nicht.
Nachdem alle drei ihre Berichte abgeliefert hatten, trafen sie sich in der Dorftaverne und erzählten dem Wirten alles, was sie bisher in Erfahrung gebracht hatten.
Als sie am nächsten Morgen die Taverne verließen, warteten bereits fünfzehn Wagen vor dem Haupttor der Palisade, welche Waldesruh umgab.
Sybill Rustlock und ihre Gardisten der Inquisition hatten drei Wagen voll mit Ausrüstung für eine Belagerung zur Verfügung gestellt. Des weiteren würden Sybill und weitere zehn Gardisten zu der Zwergenfestung reisen um die Verteidiger zu verstärken.
Auch von den Gnomen wurden drei Wagen, mit den neuesten Verteidigungswaffen für eine Belagerung, bereitgestellt. Darunter befand sich eine Dampfkanone, welche Pfähle oder Kugel verschießen konnte und in kurzer Zeit zu einem Flammenwerfer umgebaut werden konnte und eine Drehschleuder.
Die restlichen Wagen waren vom Bürgermeister Waldesruh organisiert worden und enthielten Lebensmittel sowie Pfeile und Armbrustbolzen.
Die Gefährten gesellten sich zu der Gruppe und brachen gemeinsam mit dieser auf zur Zwergenfestung im Norden. Die Reise verlief ereignislos.
Schon von weitem konnten sie sehen, dass die Zwerge und Menschen während ihrer Abwesenheit nicht untätig gewesen waren. Die Wälder rund um die Festung sind gerodet worden und die Menschen aus dem Goldgräberlager übersiedelten in die Zwergenfestung.
Sie fuhren mit den Wagen direkt in die Festung, wo sie von den Anführer der Zwerge und der Menschen begrüßt wurden.
Wie sich herausstellte, war Sybill Rustlock die Schwester der Anführerin der Banditen, von welcher sie den Ring für den Inquisitor besorgen sollten.
Die Anführer der unterschiedlichen Gruppierungen und die Gefährten setzten sich zusammen um die Organisation der Verteidigung zu besprechen.
to be continued ...
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