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[D&D 3.5] Das Leben von Helden (oder so ähnlich ...)

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LoCo:
Göttin in Gefahr

Am nächsten Morgen machte sich Ratathôsk auf um ein paar Einkäufe im Dorf zu erledigen. Er musste ein paar Bolzen, ein Hanfseil, einen Wurfhaken und ein neues Schild für den Paladin organisieren. Im kleinen Krämerladen erhielt er, bis auf den Schild, alle Sachen die er suchte, zu einem sehr günstigen Preis, welchen er aber nur erhielt, weil er zum Gefolge des Paladins gehörte.
Nachdem er im Krämerladen eingekauft hatte, ging er zum Dorfschmied und fragte dort nach, ob der Schmied ein Schild für den Paladin machen könnte. Dieser war hoch erfreut, dass er für den Paladin etwas machen durfte und bat Ratathôsk darum, den Paladin zu ihm zu schicken, damit er mit ihm die Details, wie er das Schild gestalten solle, besprechen konnte.
Daraufhin ging Ratathôsk zurück zur Taverne, wo Raven und Liftrasa im Gastraum saßen und frühstückten. Ratathôsk teilte Raven den Wunsch des Schmiedes mit und sofort nach dem Frühstück machte sich Raven auf dem Weg zum Dorfschmied.
Mit dem Schmied klärte Raven rasch die Details, wie sein Schild aussehen sollte. Der Dorfschmied wollte das Symbol Heironeus, der Gottheit des Paladins (ein Blitz, der von einer Faust gehalten wurde), in das Schild einarbeiten. Als Bezahlung wollte er lediglich zwei Goldmünzen haben, wenn der Paladin ihm Folgeaufträge für den Tempel organisieren könne, da der Schmied doch schon etwas älter war und die schweren Schmiedearbeiten bald nicht mehr durchführen werde können. Raven sagte dem Schmied, er werde sich darum kümmern und machte sich gleich auf zum Tempel, wo er dem Abt die Lage des Schmiedes schilderte. Der Abt des Tempels erklärte sich sofort bereit dem Schmied zu helfen.
Bevor Raven gehen konnte, teilte ihm der Abt mit, dass ein Waldläufer aus dem Norden hier im Tempel weile, der ein kleines Problem habe und auf der Suche nach Hilfe war. Er bat Raven darum, sich doch einmal die Geschichte des Waldläufers anzuhören. Vielleicht könnte er ihm ja helfen.
Da es Raven wieder nach Abenteuern dürstete, erklärte er sich einverstanden, mit dem Waldläufer zu reden, woraufhin ihn der Abt in einen Nebenraum führte. Als Raven eintrat, erhob sich der Waldläufer und grüßte ihn freundlich. Das wettergegerbte Gesicht, die braunen Haare und Augen und die gut gepflegte Lederrüstung wiesen ihn eindeutig als Waldläufer des Nordens aus, seine spitzen Ohren und mandelförmigen Augen als Angehöriger der Elfenrasse.
Der Elf mit dem Namen Aust, erzählte Raven seine Geschichte, während die beiden an einem Glas Messwein nippten.
Aust hatte in letzter Zeit merkwürdige Träume von seiner Gottheit Ellona, die, in Gestalt eines Einhorns, von einem monströsen Tier verfolgt, angegriffen und schwer verletzt wurde. In seinen Träumen konnte er dem Tier oder Monster bis zu seiner Bauhausung folgen. Bei dieser Behausung handelte es sich um einen großen Turm in einem dichten Wald an einer Bergflanke. Da Aust religiös war, was für einen Elfen etwas merkwürdig war, wollte er herausfinden, was es mit diesen schrecklichen Träumen auf sich hatte und war daher auf der Suche nach ein paar Abenteurern, die ihm dabei helfen.
Raven erklärte sich einverstanden, dem Waldläufer bei seiner Queste zu helfen und forderte ihn auf, ihn zu seinem Gesinde zu begleiten. Beide verließen den Tempel und auf dem Weg zur Dorfschenke machten sie noch einen Abstecher zum Schmied. Raven teilte dem Schmied mit, dass der Tempel ihm Aufträge erteilen werde und dass er mit der Fertigung des Schildes beginnen kann. Hocherfreut machte sich der Schmied daran den Schild für den Paladin zu schmieden.
Raven und Aust begaben sich zur Taverne, wo sie Liftrasa und Ratathôsk beim Frühstücken antrafen. Der Paladin stellte den Elfen seinen Gefährten vor und berichtete ihnen von den Sorgen, die dieser hatte. Als Raven einen verlassenen Turm erwähnte, leuchteten Liftrasas Augen hell auf, da sie die Chance auf Reiche Beute sah. Auch Ratathôsk willigte ein, dem Waldläufer bei seinem Abenteuer zu begleiten.
Nachdem sich die Gruppe mit Nahrungsmittel für einige Tage eingedeckt hatte, verließen sie zur Mittagszeit das Dorf und folgten dem Waldläufer auf Waldpfaden nach Norden. Gegen Abend suchten sie sich einen windgeschützten Rastplatz und verspeisten zwei Kaninchen, welche der Waldläufer erlegt hatte.
Raven übernahm die erste Wache, welche aber ereignislos verlief. Liftrasa, welche die zweite Wache übernommen hatte, wurde durch ein raschelndes Geräusch im Gebüsch wachsam und sah sich, ihre Streitaxt fest umschlossen, um. In einem Gebüsch, etwas weiter vom Lager der Gruppe entfernt bemerkte sie ein schwaches Leuchten. Sofort weckte sie Ratathôsk um ihm das Leuchten zu zeigen. Doch als dieser in die Richtung blickte, in welche Liftrasa deutete, konnte er das Glimmen nicht ausmachen. Zur Sicherheit weckten die beiden auch die anderen auf. Die restliche Nacht über hielten alle gemeinsam Wache und keiner fand mehr Schlaf.
Als der nächste Morgen dämmerte verließen sie hundemüde den Rastplatz und folgten wiederum dem Waldläufer auf teils nicht sichtbaren Pfaden durch den Wald. Gegen die Mittagszeit wollten sie eine längere Rast einlegen, um sich etwas auszuschlafen, doch Aust konnte sie davon überzeugen, nach einer kleiner Mahlzeit weiterzumarschieren.
Der Wald in dem sie sich befanden, drückte allen immer mehr auf das Gemüt. Es kam den Gefährten vor, als ob der Wald immer düsterer wurde.
Kurz vor Sonnenuntergang, alle waren erschöpft und wollten einfach nur mehr einen Schlafplatz finden, wurden sie vom Waldläufer wiederum überzeugt noch etwas weiterzugehen, da er einen sicheren Schlafplatz wüsste. Nach Sonnenuntergang erreichten sie den von Aust erwähnten Platz. Ein kleines Waldstück, bei dem die Bäume etwas weiter auseinander standen und somit nicht mehr so düster wirkte. Da sie sich hier kein Feuer zu entzünden wagten, aßen sie nur eine kleine Trockenration und legten sich dann schlafen. Diesmal übernahm Liftrasa die erste Wache, welche ereignislos verlief. Die zweite Wache gehörte Ratathôsk. Es war bereits nach Mitternacht, als er in einiger Entfernung von ihrem Lager ein schwaches Leuchten ausmachen konnte, welches sich langsam bewegte. Ganz vorsichtig, um ja kein Geräusch zu verursachen, und ohne einen Blick von der Erscheinung zu lassen, weckte er Aust auf.
Dieser blickte ihn die von Ratathôsk gewiesene Richtung und als er das silberne Schimmer erblickte, weiteten sich seine Augen. Er erkannte in dem Leuchten ein silbernes Einhorn, ein Avatar der Göttin die er verehrte.
In einer einzigen fließenden Bewegung griff Aust nach seinen Waffen und lief hinter dem silbernen Einhorn her. Ratathôsk, der etwas verblüfft ob dieser Reaktion war, folgte ihm mit einigem Abstand, doch zuvor weckte er noch Liftrasa auf. Diese kannte sich im ersten Augenblick nicht aus, doch als sie dann die Situation erfasst hatte, stupste sie mit dem Stiel ihrer Streitaxt Raven an, welcher darauf ebenfalls erwachte. Liftrasa und Raven blieben beim Lager zurück, unschlüssig, ob sie den beiden anderen folgen sollten oder nicht.
Aust lief so schnell er konnte hinter der Erscheinung her. Er kam ihr zwar etwas näher, aber einholen konnte er sie nicht. Je näher er kam, desto besser konnte er erkennen, dass das Einhorn verletzt war. Er steigerte seine Geschwindigkeit, doch die Erscheinung passte sich seinem Tempo an. Ratathôsk der hinterher lief, hatte Mühe ihnen zu folgen.
Auf einmal, von einem Augenblick zum anderen, verblasste die Erscheinung und nur mehr die Sterne und der Mond erhellten den Wald ein wenig. Aust lief bis zu der Stelle, an der das Einhorn zuletzt gewesen war und untersuchte diesen Ort genauer. Auch Ratathôsk schloss sich der Spurensuche an, doch auch vier Augen konnten keine Hinweise entdecken.
Ratlos kehrten beide zum Lager zurück und berichteten den zurückgeblieben was vorgefallen war. Die restliche Nacht fand keiner der vier mehr Schlaf und so brachen sie nach einem kargen Frühstück gleich bei Sonnenaufgang auf.
Schon nach kurzer Zeit ließen sie den Wald hinter sich. In geringer Entfernung zum Waldrand sahen sie einen großen, alten Turm über die Baumkronen eines kleinen Waldes herausragen.
„Dies ist unser Ziel“, teilte Aust seinen Gefährten mit und mit weit ausholenden Schritten marschierten sie darauf zu.
Der Turm stand auf einer weitläufigen Lichtung in dem Wald. Auf die vier Kameraden machte er einen baufälligen Eindruck. Der angebauter Stall machte keinen besseren Eindruck und auch das Wirtschaftsgebäude hatte schon bessere Zeiten erlebt.
Vor dem großen Haupttor des Turmes standen zwei Wachhütten in denen die Skelette von Wachsoldaten lagen. Raven näherte sich diesen langsam. Als er nur mehr ein paar Schritte entfernt war, erhoben sich die Skelette und griffen ihn mit ihren Hellebarden an. Nur mit Mühe konnte Raven zurückspringen, jedoch stolperte er und fiel zu Boden.
Zu seinem Glück reagierten seine Gefährten sofort. Liftrasa zerstückelte die beiden Skelette mit ihrer Streitaxt, während Ratathôsk Raven aufhalf.
Während sich Raven noch den Staub von seinem Schuppenpanzer wischte, entfernten sich Liftrasa, gefolgt von Ratathôsk und Aust von der Gruppe. Liftrasa begab sich zu einem Schuppen, der offensichtlich als Pferdestall gedient hatte und Aust betrat ein an den Turm angebautes Gebäude.
Liftrasa betrat den Schuppen und sah sich ein wenig um. Dabei stieß sie an einem Holzpfeiler an, welcher sofort zerbröselte und den Schuppen zum einstürzen brachte. Liftrasa schaffte es nicht, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und wurde unter einem Balken begraben. Als sich der Staub gelegt hatte, sah sie, wie zwei riesige Ratten auf sie zu liefen. Da sie in ihrer Lage ihre Axt nicht benutzen konnte, schrie sie um Hilfe, woraufhin Ratathôsk zu ihr lief und den beiden Ratten den Garaus machte.
Bei dem angebauten Gebäude, welches Aust unterdessen betrat, handelte es sich um die Küche, welche ausgefüllt war von Regalen voll mit Kochutensilien und einem großen Herd. Aust entdeckte eine Tür, welche aus der Küche in den Turm führen dürfte und eine Falltüre, welche anscheinend in den Keller oder in das Vorratslager führen könnte. Ohne lange zu überlegen öffnete er die Falltüre und stieg hinab in das Dunkle. Langsam schritt er einen kurzen dunklen Korridor entlang bis er vor einer Tür stand, welche er einfach öffnete. Hinter der Tür kamen zwei Ghule zum Vorschein, welche ihn sofort angriffen. Aust sprang zurück, und erledigte beide Ghule mit Pfeilen. Er durchsuchte die beiden getöteten Ghule und den Raum in dem sie sich aufgehalten hatten, fand aber nichts von Wert. Daraufhin begab er sich wieder hinauf in die Küche, wo in der Zwischenzeit auch die anderen drei eingetroffen waren.
Nachdem sie die Tür, die von der Küche in den Turm führte geöffnete hatten, schritten sie einen schmalen Gang entlang, welcher sich nach einer kurzen Strecke verzweigte.
Nach kurzer Überlegung betraten sie den linken Gang und folgten diesem bis sie vor einer Tür standen. Nachdem Liftrasa an der Tür gelauscht hatte, öffneten sie rasch dir Tür und betraten den dahinterliegenden Raum. In diesem Raum befanden sich einige Bücherregale und ein Tisch, auf welchem einige alchemistische Gerätschaften standen. Des weiteren entdeckten sie ein Lesepult, auf welchen ein aufgeschlagenes Buch lag.
Ratathôsk las ein paar der Wörter die in dem Buch geschrieben waren, da er sich aber keinen Reim darauf machen konnte oder sich nicht traute, las er nicht weiter, sondern bat Raven, den Text in diesem Buch vorzulesen, was Raven natürlich auch sofort tat. Als Raven die letzte Silbe ausgesprochen hatte, merkte er, dass sich irgendetwas an ihm verändert hatte und er wusste auch sogleich, was dieses Buch war und bewerkstelligte. Bei diesem Buch handelte es sich um ein verzaubertes Buch, welches demjenigen, der es vollständig las, intelligenter machte. Dies bekamen aber seine Weggefährten nicht mit.
Da sie schon einige Zeit unterwegs waren, beschlossen sie, sich in dieser Bibliothek zu verbarrikadieren, ein wenig zu rasten und danach den Turm weiter zu erforschen.
Nachdem sie ein paar Stunden gerastet hatten, verließen sie wieder die Bibliothek und durchsuchten den Rest der ersten Etage des Turms. Sie entdeckten einen Raum, der augenscheinlich als Klassenzimmer gedient hatte. An der großen Schiefertafel stand etwas geschrieben, das Ratathôsk als Formel zur Erstellung eines leichten Heiltrankes erkannte. Mit dem Pergament und dem Federkiel und Tinte, welche er auf einem Tisch fand, schrieb er sich die Formel ab und verstaute alles in seinem Gepäck.
Als die den Raum verließen und die Türe, welche in die oberen Etagen führen würde, öffnen wollten, bemerkten sie, dass sie einen Schlüssel brauchen würden, um diese Türe zu öffnen. Aust merkte an, dass es noch zwei Räume in dieser Etage gab, welche sie noch nicht untersucht hatten.
Daraufhin gingen alle den Gang zurück. Sie entdeckten zwei weitere Türen. Eine dieser Türen trat Liftrasa einfach ein. Doch zu ihrem Leidweisen schnellte eine verweste Hand aus dem Raum hervor und versetzte ihr einen heftigen Schlag. Der Angriff des Ghuls paralysierte sie auf der Stelle. Aust schoss sofort einen Pfeil durch den Türrahmen und tötete den Ghul.
Während Liftrasa noch immer paralysiert bei der einen Tür stand, öffnete Ratathôsk die letzte Tür und dank seiner Dunkelsicht konnte er erkennen, wie sich ein weiteren Ghul erhob. Ratathôsk spürte einen Luftzug auf seiner Wange und das nächste was er sah, war, wie der Ghul mit einem Pfeil in seinem Kopf zu Boden fiel.
Erst jetzt erwachte Liftrasa aus ihrer Paralyse und während Raven den einen Raum untersuchte, durchforstete Liftrasa den anderen, bei dem es sich offensichtlich um einen Vorratsraum handelte. Ratathôsk und Aust unterstützten unterdessen Raven bei seiner Arbeit. In dem Raum, der von Raven durchsucht wurde, standen ein paar Betten. Es sah so aus, als ob irgendetwas in diesen Betten liegen würde. Als sich Raven einem der Betten näherte hörte ein schmatzendes Geräusch, woraufhin er sofort sein Schwert in das Laken stieß, was wiederum von einem schmatzenden Geräusch begleitet wurde. Voller Ekel wandte sich Raven ab und ging zu Liftrasa in die Vorratskammer, wo sie für alle Tagesrationen aus dem Trockenfleisch, welches dort gelagert war machten. Ratathôsk und Aust untersuchten derweilen die toten Körper, die in den Betten unter den Laken lagen. Es sah so aus, als ob ihnen mit äußerster Präzision der Brustkorb geöffnet worden war.
...

LoCo:
...
Liftrasa fand bei dem toten Ghul einen Dolch, welchen sie aber als wertlos einstufte und einfach wegwarf. Raven aber erkannte auf den ersten Blick, dass es sich bei diesem Dolch um einen äußerst wertvollen Dolch handelte, da er anscheinend von Meisterhand gefertigt worden war. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, prallte der Dolch so unglücklich von der Mauer ab, das er zerbrach.
Raven, der ebenfalls den Ghul durchsucht hatte, fand in einer der Taschen seines zerschlissenen Gewandes einen Schlüssel, welchen er sofort einsteckte.
Die vier hielten sich nicht lange in diesen Räumen auf, sonder begaben sich wieder zu der verschlossenen Tür zurück. Raven steckte den Schlüssel in das Schloss und siehe da, er passte. Langsam und vorsichtig stiegen sie die leicht gewundene Treppe hinauf in die nächste Etage. Am Treppenabsatz angekommen, sahen sie einen Gang, der von der Treppe wegführte und nach einigen Meter abzweigte. Sie beschlossen zuerst diese Etage zu untersuchen, bevor sie weiter nach oben steigen würden.
An der Stelle, an welcher der Gang einen nach rechts abbog, fanden sie eine verschlossene Kommode. Liftrasa versuchte zuerst mit ihrer Axt das kleine Vorhangschloss zu zerstören, schaffte es aber nicht. Erst als Raven hand an die Sache legte, klappte es. Die Kommode enthielt aber nichts von Interesse für drei der Gefährten, daher machten sie sich auf um die restliche Etage zu durchsuchen. Ratathôsk fand zwei Schriftrollen darin, welche er sofort studierte und feststellte, dass es sich bei einer um einen Feuerball und bei der anderen um einen Frostblitz handelte. Sofort steckte er die beiden Schriftrollen ein.  In den vier Räumen, welche sie durchforsteten, fanden sie, bis auf einen Raum, nichts Besonderes.
In dem einem Raum stand genau in der Mitte ein Gebilde, welches verhüllt war. Liftrasa hob vorsichtig das Tuch hoch und blickte in einem Spiegel, der auf den ersten Blick mit wertvollen Edelsteinen verziert zu sein schien. Doch auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es sich bei den angeblichen Edelsteinen nur um Glas handelte. Enttäuscht trat sie vom Spiegel weg und ging zu den anderen. Die anderen starrten wie gebannt auf den Spiegel, denn noch immer blickte Liftrasa aus dem Spiegel heraus, obwohl sie diesem dem Rücken zudrehte.
Auf einem sprang das Spiegelbild Liftrasas aus dem Spiegel und schwang seine Streitaxt. Raven der sich auf gleicher Höhe mit der echten Liftrasa befand hieb mit seinem Langschwert nach dem Spiegelbild, doch sein Schwert prallte an der Rüstung ab. Erst jetzt wurde Liftrasa ihres lebendig gewordenen Spiegelbildes gewahr und ein Kampf entbrannte.
Das Spiegelbild hieb mit der Axt nach Raven und verletzte ihn schwer. Liftrasa die ebenfalls ihre Axt nach ihrem Spiegelbild hieb, traf dieses und fügte ihm nur eine leichte Wunde zu. Aust, der ob der zwei gleich aussehenden Zwerge etwas verwirrt war, feuerte einen Pfeil in das Kampgetümmel ab und traf dabei den echten Zwerg. Auch Ratathôsk war etwas verwirrt, zauberte aber geistesgegenwärtig einen Magierschild auf Raven, sodass dieser den Angriffen des Spiegelbildes etwas entgegenzusetzen hatte. Raven, der sich zwei Zwergen im Nahkampf gegenübersah hieb mit seinem Schwert nach dem vermeintlichen Spiegelbild Liftrasas, traf aber stattdessen die Echte. Ein weiterer Hieb Liftrasas durchdrang die Rüstung ihres Spiegelbildes und verletzte es. Ratathôsk warf seinen Kurzspeer nach dem Spiegel und zertrümmerte diesen. Doch obwohl der Spiegel in Trümmern auf den Boden lag, verschwand das Spiegelbild nicht.
Aust feuerte einen weiteren Pfeil in das Kampfgetümmel und diesmal traf er das Spiegelbild und tötete es. Als das Spiegelbild auf dem Boden aufkam, verging es in einer Rauchwolke und hinterlies keine Spuren.
Kaum waren die feinen Rauchschwaden vergangen, trank Raven seinen letzten Heiltrank auf einen Zug aus um seine im Kampf erlittenen schweren Wunden zu heilen. Heilfroh darüber, den Kampf gegen das Ebenbild ihres schwer gepanzerten und kampferprobten Zwergen überstanden zu haben, verließen sie diese Ebene und stiegen in die nächste hinauf.
Sie fanden einen Gang vor, von dem drei Türen abzweigten. Der erste Raum war ein Schlafzimmer, in welchem sie eine kleine Schmuckschatulle fanden und diese plünderten.
In dieser fanden sie ein paar Goldmünzen und eine Bauanleitung für einen vergifteten Wurfdolch.
Hinter der zweiten Tür befand sich ein Vorratsraum, in dem zwei Kisten standen. Raven fand in einer Kiste einen Tarnumhang und Liftrasa fand in der zweiten Kiste ein paar Tränken. Ratathôsk identifizierte zwei davon als Gifte, einen dritten als Trank der Geschicklichkeit und den vierten als Trank mittlere Wunden heilen. Des weiteren fanden sie einen schwarzen Stab, der mit silbernen Intarsien verziert war und an dessen Spitze ein schwarzer Kristall in einer Kralle befestigt war.
Als sie die dritte Tür öffneten, sahen sie einen Mann vor einem Herd stehen und kochen. Als dieser Mann die vier Neuankömmlinge bemerkte, drehte er sich um und bedrohte die Gefährten mit zwei langen Messern.
„Ihr gehört nicht hierher“, sprach der Mann, „Verschwindet oder ich muss euch töten!“
Raven versuchte auf diplomatischen Wege die Situation zu beruhigen, scheiterte jedoch. Der Mann griff ihn mit seinen beiden Messern an. Dem ersten Messerstich konnte Raven noch ausweichen, doch der zweite traf ihn und verletzte ihn schwer. Ein Pfeil von Austs Bogen abgeschossen verletzte den Mann schwer und brachte ihn ins Wanken.  Da sprang auch schon Liftrasa heran und hieb mit ihrer Streitaxt nach dem Koch und tötete ihn mit einem Streich.
Da sie hier nichts mehr von Wert entdecken konnten, gingen sie die Treppe in das letzte Geschoss hinauf.
Vom Treppenabsatz weg führte ein Gang mit vier Türen. Im ersten Raum, in dem sich ein Kamin befand, fanden die vier Weggefährten nichts von Belang. Hinter der zweiten Türe befand sich ein Schlafzimmer und eine weitere Türe. Raven schlich so leise es ging zu dieser Türe und lauschte hinein. Er hörte zwei Stimmen dahinter und machte seine Kameraden darauf aufmerksam.
Nachdem er festgestellt hatte, dass die Türe nicht verschlossen war, teilte er  ihnen seinen Plan mit, dass er zuerst hineinstürmen würde, gefolgt von Liftrasa und Aust, während Ratathôsk ihnen magische Rückendeckung geben sollte. Doch bevor er geendet hatte, riss Liftrasa die Tür auf und stürmte in den dahinterliegenden Raum. Sie sah zwei in Roben gekleidete Gestalten, welche ihn ihre Richtung gestikulierten. Der Feuerball und der Schattenblitz, welche die beiden Magier auf sie zauberten verpufften wirkungslos. Die Zwergin holte im Lauf mit ihrer Streitaxt aus und tötete beide Zauberkundigen mit einem Schlag. Raven, der hinter ihr in den Raum hinkam, schluckte nur kurz, als er sah, wie die beiden Zauber an Liftrasas Ignoranz wirkungslos abglitten.
Die Leichen der beiden Zauberer wurden durchsucht und das Gold, welches sie fanden, wanderte zu gleichen Teilen in die Rucksäcke der Gefährten.
Als sie die dritte Tür öffneten befanden sie sich auf einem Balkon. Aust, der hinausgetreten war, hörte von oben zwei weibliche Stimmen. Er spürte dass seine Gottheit da oben war und sich in Lebensgefahr befand. Er drängte seine Reisegefährten dazu nach oben zu gehen.
Bevor sie jedoch hinauf auf die Zinnen stiegen, vergiftete Ratathôsk drei seiner Armbrustbolzen und sieben von Austs Pfeilen mit dem Gift, dass die gefunden hatten. Liftrasa vergiftete die Blätter ihrer Axt ebenfalls.
Als sie die letzten Stufen der Treppe erkletterten, blieben sie stehen und Raven nahm einen Spiegel, den er von Ratathôsk gereicht bekam. Er nutzte den Spiegel um erkennen zu können, was sie da oben erwarten würde. Raven sah eine schwer gerüstete Gestalt mit einem Kriegshammer und etwas unidentifizierbares hinter einer großen, wabernden, schimmernden Kugel. Des weiteren entdeckte er auf einer Art Altar eine Leiche mit einem Dolch in ihrer Brust. Die schwer gerüstete Gestalt schien sich mit jemanden zu unterhalten, den Raven jedoch nicht erblickte.
Als Aust die flehende Stimme hörte und erkannte, dass es sich um seine Gottheit handelte, war er nicht mehr zu halten. Ungestüm stürmte er die letzten Stufen nach oben und sah sich kurz um.
Liftrasa, welche die Stimmen ebenfalls gehört hatte, setzte sich einfach auf die Treppe und sagte kopfschüttelnd: „Das ist eine Elfensache, das geht mich nichts an!“
Nachdem Aust sich orientiert hatte, schrie er die gerüstete Gestalt an, seine Gottheit frei zu lassen. Da diese, wegen seines überraschenden Auftauchens etwas überrascht war, reagierte diese nicht. Daraufhin schoss Aust einen der kurz zuvor vergifteten Pfeile auf sie ab und traf. Raven, der kurz nach Aust auf ins Freie gelangte, hieb mit seinem Langschwert nach der Gestalt und traf ebenfalls. Auch Ratathôsk erschien nun auf dem Dach.
Die gerüstete Gestalt war verwirrt und wütend zugleich, sodass sie immer noch nicht reagierte. Ratathôsk zog eine Schriftrolle unter seiner Robe hervor und schleuderte den darauf befindlichen Zauber Frostblitz auf die Gestalt. Bevor die schwer gepanzerte Gestalt reagieren konnte, traf sie ein weiterer vergifteter Pfeil von Aust.
Daraufhin hob sie ihren Kriegshammer und schleuderte ihn mit voller Wucht nach Aust. Dieser fing den Hammer geschickt in seinem Flug auf und hielt in fest. Vollendens in Rage stieß die gerüstete Gestalt einen Fluch aus, warf ihr Schild nach Raven, stürmte auf das wabernde Gebilde zu und stürzte sich auf dieses.
Alles was jetzt geschah lief wie in Zeitlupe für die Gefährten ab. Aust erblickte in dem wabernden Gebilde seine Gottheit, welche aber immer wieder ihr äußeres Erscheinungsbild veränderte. In einem Augenblick war sie noch ein Einhorn, im nächsten wieder eine Elfenfrau.
„Ich danke euch meine Helden“, hörten alle vier zugleich eine Stimme sprechen, „Sucht nach der verborgenen Mauer!“ Daraufhin war der ganze Spuk vorbei und nur mehr die vier Gefährten standen auf den Zinnen.
Während Raven das fallengelassene Schild aufhob und untersuchte, unterhielten sich die anderen drei, was wohl eine verborgene Mauer sein könnte. Da kam Liftrasa die Idee, dass es sich um den Kamin, eine Etage tiefer, handeln könnte.
So marschierten alle vier, allen voran Aust mit vor Stolz geschwollener Brust, eine Etage tiefer und untersuchten den Kamin. Und tatsächlich, verborgen hinter dickem Ruß fanden sie eine Geheimtür, welche in eine kleine, dahinterliegende Kammer führte.
Dort fanden sie einige Goldmünzen, ein paar Edelsteine, ein kleines Buch das vor allem Ratathôsk interessierte, da es in dem Buch um ein paar magische Artefakte ging. Sie fanden aber auch ein paar Tränke und Rezepte um Heiltränke herzustellen. Raven entdeckte eine Bauanleitung für einen magischen Schuppenpanzer.
Nachdem sie die geheime Kammer leer geräumt hatten, teilten sie die gefundenen Wertgegenstände und das Gold untereinander auf, bevor sie den Turm verließen uns zurück ins Dorf marschierten.
Nachdem sie sich im Gasthaus zur goldenen Sichel ausgeruht hatten, durchsuchten sie ihre Ranzen nach Gegenständen, welche sie zu Geld machen konnten und welche sie noch aufbewahren wollten. Danach begaben sie sich zum Tempel und versuchten dort die Sachen zu verkaufen. Ihnen gelang es, Gegenstände im Wert von 1.435 Goldmünzen zu verkaufen und, durch die Spende von 2 roten Rubinen an den Tempel, der diese für die Augen einer Statute von Heironeus verwenden wollte, einen Brief zu erhalten, in dem jeder Tempel Heironeus angewiesen wurde, der Gruppe jedwede Unterstützung zukommen zu lassen.
Zufrieden mit sich selbst verließen sie den Tempel und gingen wieder in die Schenke zurück, um ein wenig von dem Gold unter die Leute zu bringen.

LoCo:
[K]Erste Begegnung mit dem Drachenkult
Es war etwas nach Mitternacht, ein halbvoller Mond schien durch die Fenster in die Zimmer der Abenteurer, während diese ihren wohlverdienten Schlaf schliefen. Aber die Gefährten waren nicht allein in ihren Zimmern. Ein sehr leises Geräusch, welches nicht zu den normalen nächtlichen Lauten gehörte, störte Ramars wohlverdienten Schlaf.
Ramar öffnete seine Augen nur ein kleines Stück und sah eine schattenhafte Gestalt, welche sich an seinen Sachen zu schaffen machten.
„Der will mich beklauen“, schoss es Ramar durch den Kopf und er spürte wie er immer wütender wurde, „der will mich tatsächlich ausrauben!“
Ohne zu zögern griff er nach seinen Waffen, welche neben ihm standen und stürzte sich mit Gebrüll auf die verhüllte Figur. Der Dieb war so sehr mit dem Durchsuchen von Ramars Ausrüstung beschäftigt, dass er erst im letzten Moment dem niedersausenden Kurzschwert und dem zustoßenden Dolch ausweichen konnte. Während der Fremde noch um sein Gleichgewicht kämpfte, schlug Ramar ihm die Breitseite seines Dolches gegen den Schädel, während er ihn mit seinem Kurzschwert etwas auf Distanz hielt.
Ratathôsk, der von Ramars Wutschrei aufgeweckt worden war, saß aufrecht ihn seinem Bett und erblickte eine schattenhafte, über seine Sachen gebeugte, Gestalt in seinem Zimmer, deren Blick zur Tür gerichtet war.
Er griff nach seinem Stab und sprach: „Shirak“.
Daraufhin strahlte die schwarze Perle, die auf dem Stab befestigt war, einen hellen Lichtschein aus. Ratathôsk erblickte eine in schwarze Gewänder gehüllte Gestalt, deren Gesicht hinter einer schwarzen Maske verborgen war.
Der überraschte Dieb sah Ratathôsk an und bevor er noch reagieren konnte, sprach Ratathôsk das Befehlswort aus, dass einen Schattenblitz aus seinem Zauberstab auf den Fremden schleudern sollte. Doch in seiner Hast musste er sich bei der Aussprache vertan haben, denn es passierte nichts.
Der Einbrecher reagierte sofort und sprang Ratathôsk, welcher immer noch in seinem Bett saß an, schlug mit den Fäusten auf ihn ein und verletzte Ratathôsk leicht.
Liftrasa, deren Zimmer zwischen dem von Raven und Ratathôsk lag, bekam von den Kämpfen nichts mit. Sie schlief tief und fest, was wahrscheinlich auf den übermäßigen Konsum von Bier am Vorabend zurückzuführen war.
In der Zwischenzeit kämpfte Ramar mit seinem Angreifer, wobei er nur die Breitseiten seiner Waffen einsetzte, da er seinen Gegner lebendig fangen wollte. Auch sein Widersacher setzte keine tödlichen Waffen ein, sondern schlug nur mit seinen Fäusten nach Ramar. Der Kampf zwischen den beiden war bald beendet und Ramars Kontrahent fiel bewusstlos zu Boden.
Ratathôsk, der sich nun im Nahkampf mit seinem Angreifer befand, erkannte, dass ihm der Zauberstab, in der Lage in der er sich befand, nichts nützen würde, lies diesen fallen und griff nach dem neu erworbenen Streitkolben. Noch immer im Bett sitzend, schlug er auf seinen Gegner ein und nach zwei Treffern schickte er diesen bewusstlos zu Boden. Als dieser auf dem Boden aufschlug, fiel eine Goldmünze aus einer seiner Taschen und schlug leise klimpernd auf dem Holzboden des Zimmers auf.
Allein dieser leise Laut eines fallendes Goldstückes reichte aus, um Liftrasa aus ihrem Schlaf zu wecken. Instinktiv griff sie nach ihrer Streitaxt, stand kerzengerade in ihrem Bett und ihr erster Blick fiel auf eine dunkle Gestalt, welche sich anschickte das Zimmer zu verlassen.
Bevor Liftrasa aber auch nur reagieren konnte, warf der Fremde etwas nach ihr und sie spürte, wie feiner Sand und etwas wohlriechendes ihr Gesicht streifte. Kaum hatte sie dies registriert, fiel sie bereits wieder tief schlafend in ihr Bett zurück.
Ratathôsk sprang noch während sein Gegner zu Boden fiel aus dem Bett und stürmte aus seinem Zimmer hinaus auf den Gang, öffnete die Tür zu Liftrasas Zimmer und während er ein paar Schritte in die Kammer hineintat, sah er, wie Liftrasa schlafend ins Bett fiel. Sofort schlug er mit seinem Streitkolben nach der schwarz gewandeten Gestalt, welche seinem Hieb aber ausweichen konnte und etwas nach ihm warf. Auch er spürte wie feiner Sand und etwas wohlriechendes sein Gesicht streifte, aber das war alles, was er mitbekam, denn auch er sank schlafend zu Boden.
Ramar, der ebenfalls seine Kammer verlassen und gesehen hatte, wie Ratathôsk in Liftrasas Zimmer hineingestürmt war, versuchte sich anzuschleichen, doch die alten knarrenden Dielen machten diesen Versuch zunichte. Er blickte vorsichtig in die Kammer hinein und konnte gerade noch rechtzeitig buntem Sand, welcher nach ihm geworfen worden war, ausweichen. Daraufhin stürmte er ins Zimmer hinein und griff die verhüllte Gestalt mit seinem Kurzschwert und seinem Dolch an. Bevor sein Widersacher erneut einen Zauber aussprechen konnte, erwachte Liftrasa aus ihrem magischen Schlaf und ließ ihrer Wut freien Lauf. Schwungvoll hieb sie mit ihrer Axt nach dem Gegner und enthauptete diesen mit einem Schlag.
Die enthauptete Leiche und das aus dem Halsstumpf herausspritzende Blut hatten noch nicht einmal den Boden berührt, als die Zwergin diese bereits zu durchsuchen begann. Ramar, der dies sah, ging kopfschüttelnd in seine Kammer zurück, um seinen bewusstlosen Gegner zu fesseln und zu durchsuchen.
Ratathôsk erwachte ebenfalls langsam aus seinem Schlaf und nach einem kurzen Blick auf die Sauerei, welche die Zwergin angerichtet hatte, ging er zurück in sein Zimmer und murmelte dabei: „Zwerge, ...!“
Liftrasa fand bei der Leiche außer ein paar Zauberzutaten nur einen Dolch und nahm alles an sich. Danach öffnete sie das Fenster und war den Kopf und den Rest der Leiche einfach aus dem Fenster.
Ratathôsk und Ramar fanden bei ihren beiden bewusstlosen Gegner je einen Dolch, welchen sie ebenfalls an sich nahmen. Ratathôsk ging, während Ramar die drei gefundenen Dolche untersuchte, zum Wirt, erzählte ihm was passiert war und fragte ihn, ob sie die zwei Bewusstlosen in seinem Keller einsperren durften, damit sie diese am nächsten Morgen verhören konnten. Der etwas erschrockene Wirt führte Ratathôsk in den Keller und zeigte ihm eine leere Kammer, in welcher sie die Beiden einsperren konnten. Liftrasa übernahm es, die beiden bewusstlosen Diebe hinunter in den Keller zu tragen und gemeinsam mit Ratathôsk fesselten und knebelten sie diese, sodass diese nicht einfach fliehen konnten.
Ramar entdeckte auf allen drei Dolchen das gleiche Symbol, welches in die Klinge eingraviert war. Er konnte aber damit nichts anfangen. Erst als er sich das Symbol genauer ansah, sah er, das zwei Striche der angeblichen Gravur nicht in die Klinge eingelassen waren, sonder etwas von der Klinge abstanden. Zwei kleine Löcher befanden sich an deren Ende. Vorsichtig, aber nicht vorsichtig genug, strich er mit einem Finger über diese feine Erhebung und zuckte zurück. Ein kleiner Blutstropfen quoll aus seinem Finger, wo er sich geschnitten hatte, hervor.
Nachdem Ratathôsk und Liftrasa aus dem Keller zurückgekommen war, zeigte er ihnen was er entdeckte hatte, doch auch die beiden konnten das Symbol nicht zuordnen. Daher beschloss Ramar am nächsten Tag einen Dolch zum Schmied und einen Dolch zu den Priestern Heironeus in den Tempel zu bringen, da diese vielleicht mehr wissen könnten.
Nachdem sie sich von der ganzen Aufregung wieder etwas beruhigt hatten, legten sich die drei wieder schlafen.

Nach dem ersten Hahnenschrei am nächsten Morgen begaben sich Liftrasa und Ratathôsk in den Keller der Taverne, wo sich ihre beiden Gefangenen befanden und Ramar machte sich auf den Weg zum Dorfschmied.
Liftrasa und Ratathôsk lösten die Fesseln eines ihrer Gefangener und begannen damit ihn zu befragen, doch dieser reagierte auf keine ihrer Fragen oder Drohungen, sonder blieb einfach stillschweigend sitzen.
Ramar, der in der Zwischenzeit beim Dorfschmied angekommen war, übergab diesem einen der drei erbeuteten Dolche und bat ihn, sich genauer anzusehen. Der Schmied war damit einverstanden und daraufhin begab sich Ramar zum ortsansässigen Tempel des Gottes Heironeus.
Ratathôsk und Liftrasa, die weiterhin versuchten ihrem Gefangenen Antworten zu entlocken, hatten bei ihren Versuchen keine Chance. Das Spiel guter Hexer, böser Zwerg funktionierte einfach nicht. Ratathôsk grübelte darüber, wie er dem Dieb etwas entlocken könnte.
Ramar übergab einem der Tempelpriester einen weiteren Dolch und bat diesen herauszufinden worum es sich bei dem eingravierten Symbol handelte. Der Priester erklärte sich einverstanden und bat Ramar am Nachmittag wieder vorbeizukommen. Daraufhin bedankte sich Ramar und ging zurück zur Schenke.
In der Zwischenzeit hatte Ratathôsk einen kleinen Einfall. Da sich der Dieb so standhaft weigerte etwas preis zu geben, kam Ratathôsk  der Gedanke, dass er unter eine Zauber stünde. Daher zauberte er Magie entdecken und betrachtete beide Gefangenen genau. Doch er konnte nichts magisches an ihnen entdecken. Er blickte den beiden Gefesselten sogar in den Mund, wo er fündig wurde. Alle beide hatten einen magischen oder magisch behandelten Zahnersatz in ihrem Gebiss.
Als er dies Liftrasa mitteilte, rief die voller Freude: „Zähneziehen!“
Sie wollte eine Zange besorgen, mit der man den beiden die beiden Zähne herausreißen könnte, doch in diesem Augenblick kam Ramar in das Kellerabteil herein. Alle drei diskutierten eine Weile ob sie nun die Zähne reißen sollten oder nicht.
Ratathôsk schlug vor, da es sich um magische oder magisch behandelte Zähne handelte, diese zuerst im hiesigen Tempel identifizieren zu lassen. Nur widerwillig stimmten die beiden anderen zu und so zog eine abenteuerlich aussehende Prozession von der Taverne zum Tempel. Abenteuerlich deswegen, weil der Hexer und der Schurke vornweg marschierten und der Zwerg mit dem Gefangenen im Schlepptau, das aus einer Schlinge um den Hals bestand, hintendrein spazierte.
Im Tempel angekommen erklärte sich einer der Kleriker damit einverstanden, den Zahn des Gefangenen zu identifizieren. Er machte ein paar magische Gesten und gab ein paar Laute von sich, doch dann zuckte er plötzlich angsterfüllt zurück.
„Das ist eine hundsgemeine, magische Falle!“, sprach er mit leicht zitternder Stimme aus.
„Eine magische Falle!“, rief Ramar voller Entzücken, „das ist genau das richtige für mich!“ Und schon machte er sich mit seinem Dolch an dem Zahn zu schaffen. Er schaffte es mühelos, den Zahn aus dem Kiefer des Gefangenen zu entfernen, doch als er diesen genauer betrachtete, bemerkte er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er sah noch, wie ein kleiner Auslösemechanismus durch eine Feder in den Zahn hineingezogen worden war. Irgendwie schaffte er es noch, den Zahn von sich zu schleudern, bevor dieser in einem gleißenden Feuerball verging.
Zu seinem Leidwesen, hatte er den Zahn aber nicht rasch genug weggeworfen, sodass er sich seine Hand verbrannte und der Priester durch die Wucht der Explosion zu Boden geschleudert wurde, aber ihm, außer ein paar Brandflecken auf seiner Robe, nichts weiter passierte. Ratathôsk und Liftrasa sahen sich an und schüttelten nur den Kopf.
Ramar, der ziemlich sauer war, dass er fast zu einem Häufchen Asche verbrannt war, schnappte sich den Dieb und drohte ihm ihn umzubringen, wen er ihm nicht erzählte, wer ihn geschickt hatte. Dabei über sah er aber, dass das Feuer des Feuerballs, die Fesseln des Gefangenen angesengt hatte, sodass dieser versuchen konnte sich zu befreien. Als Ramar die Gegenwehr seines Gegners bemerkte, schlug er ihm mit voller Wucht auf die Nase, sodass er das Nasenbein in dessen Gehirn trieb und ihn somit tötete.
„Na wunderbar“, murmelte Ratathôsk und wandte sich an den Priester. Ramar ließ von der Leiche des Diebes ab und gesellte sich Ratathôsk und dem Priester, welcher gerade berichtete, was er über das Symbol auf dem Dolch, den er von Ramar erhalten hatte, herausgefunden hatte.
„Bei dem Symbol handelt es sich um jenes eines Drachenkultes“, berichtete der Kleriker, „Ich weiß zwar dessen Namen nicht, aber es handelt sich um einen Kult, der schon seit Jahrhunderten versucht einen Drachenlich zu beschwören. Irgendwo im Hohen Norden soll es eine Höhle geben, in der die Überreste eines Drachens unter einer magisch versiegelten Steinplatte ruhen. Die Versiegelung soll angeblich nur durch vier Schlüsselsteine und einem magischen Zirkel aufgehoben werden können. Ihr solltet euch nach Endhaven begeben, dort gibt es eine größere Bibliothek, wo ihr vielleicht mehr herausfinden könnt. Endhaven ist die nächste größere Stadt und knapp zwei Wochen Fußmarsch von hier entfernt.“
Dies war alles, was der Kleriker den drei Gefährten erzählen konnte. Als die Abenteurer das Wort Drachenlich hörten mussten sie kräftig schlucken.
Ramar nahm den Dolch wieder vom Priester entgegen und danach marschierten alle drei zurück zur Schenke um den übrig gebliebenen Gefangenen seinen magischen Zahn zu entfernen und ihn weiter zu verhören, wenn nötig auch zu foltern.
Sie holten den Dieb aus dem Keller und brachten ihn in den Hinterhof der Taverne, wo sich Ramar sofort daran machte den Zahn zu ziehen. Diesmal warf er ihn sofort von sich und der Feuerball verursachte keinen Schaden an Personen und angrenzenden Gebäuden.
Dann schnappte er sich den Gefangenen und tauchte dessen Kopf mehrmals ihn einen Eimer Wasser und zwar solange, bis dieser aufgewacht war und nach Luft schnappte. Zuerst versuchte es Ratathôsk wieder auf die freundliche Art ihm etwas zu entlocken, doch dies zeigte keine Wirkung.
Da nahm Ramar einen der erbeuteten Dolche und hielt ihn dem Dieb an den Hals. Ramar konnte ihn dessen Augen sehen, dass er sich vor diesem Dolch fürchtete. Daher drohte ihm Ramar damit, ihn zu erdolchen, sollte er ihm nicht sagen, wer ihn geschickt hatte und warum er geschickt worden war. Doch der hilflose Gefangene schwieg weiterhin.
Aus lauter Frust ergriff Ramar eine Hand des Gefesselten und zog die Dolchklinge durch dessen Handfläche. Dabei hörte er ein schmatzendes Geräusch und als er sich den Dolch ansah, fiel ihm auf, dass das Blut durch die zwei kleinen Öffnungen aufgesogen wurde. Voller Neugierde und Begeisterung für sein neues Spielzeug ließ er von dem Gefangenen, der wieder bewusstlos geworden war, ab und untersuchte den Dolch. Ratathôsk sah sich die Wunde, die der Dolch verursacht hatte genauer an und stellte fest, dass nicht nur ein Schnitt durch die Handfläche verlief, sonder gleich drei. Die beiden äußeren Schnittwunden waren ausgefranst und zeigten Anzeichen von Fäulnis.
Ramar fand bei der Untersuchung des Dolches heraus, dass im Griff eine kleine Glasphiole eingebaut war, in der sich ein wenig Blut befand. Anscheinend konnte man mit diesem Dolch seinem Opfer Blut entziehen. Voller Erregung sprang Ramar auf und lief zum Dorfschmied, da er nicht erwarten konnte, was dieser über den Dolch herausgefunden hatte.
Ratathôsk und Liftrasa kümmerten sich in der Zwischenzeit ein wenig um den bewusstlosen Gefangenen indem sie ihm zur Stärkung eine Hühnerbrühe einflößten.
Der Dorfschmied berichtete Ramar, was er über den Dolch herausgefunden hatte.
„Mit diesem Dolch kann man Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Blut aufsaugen, aber man kann auch, wenn man diesen kleinen Hebel hier im Korb betätigt, Flüssigkeiten absondern“, teilte der Schmied Ramar seine Erkenntnisse mit.
Als Ramar dies hörte, leuchteten seine Augen, endlich ein neues interessanten Spielzeug für ihn. Ramar schlug dem Schmied ein kleines Geschäft vor. Er wollte dem Schmied dieses Exemplar des Dolches überlassen, wenn ihm dieser eine Bauanleitung für den Dolch erstellte und versuchte herauszufinden ob man diesen Mechanismus auch in andere Waffen, wie zum Beispiel einem Kurzschwert einbauen könnte.
Der Dorfschmied erklärte sich damit einverstanden und forderte Ramar auf, ihm eine Woche Zeit zu lassen, damit er die Bauanleitung für diesen Dolch zeichnen konnte. Danach begab sich Ramar zurück zu seinen Kameraden.
In der Zwischenzeit war der Gefangene wieder aufgewacht und Ratathôsk, sowie Liftrasa versuchten wieder etwas aus ihm herauszubekommen. Ratathôsk drohte dem Dieb sogar damit, dass Ramar ihn wieder mit diesem Dolch verletzen würde, sollte er ihm nicht endlich sagen, wer ihn geschickt hatte und was er in ihrem Gepäck gesucht hatte. Doch der Gefangene weigerte sich weiterhin etwas zu sagen.
Daraufhin riss Liftrasa endgültig der Geduldsfaden, hielt ihm die Klinge ihrer Axt an den Hals und forderte ihn auf endlich zu sprechen oder zu sterben. Als Ratathôsk dies sah, wollte er die Axt beiseite schieben.
Doch seine Reaktion kam zu spät. Der Gefangene ließ sich in die Klinge fallen und köpfte sich dabei fast selbst.
„Mist, ich hab’s gewusst“, sprach Ratathôsk, „Er ist lieber gestorben als noch einmal mit dem Dolch Bekanntschaft zu machen. Jetzt werden wir nicht herausfinden, wird uns hier ausrauben wollte.
Als dann Ramar zurückkam und sah was passiert war, beseitigten sie die Leiche um danach in der Taverne dem Wein und Bier zuzusprechen und zu beratschlagen, was als nächsten zu tun sein.

LoCo:
Der Tempel der Magie

Liftrasa, Ratathôsk und Raven saßen abends in der Taverne „zur goldenen Sichel“ und wollten ein wenig die Ruhe vor dem nächsten Abenteuer, dass mit Sicherheit auf sie wartete, genießen. Doch aus der ersehnten Ruhe wurde nichts.
Ratathôsk hatte sich in die Küche zurückgezogen und beschwörte einen Vertrauten für sich.
In den letzten Tagen waren immer mehr Goldgräber, Abenteuer und Händler in das wachsende Dorf Waldesruh gekommen um hier ihr Glück zu versuchen. Dementsprechend voll war die Taverne und der Geräuschpegel war sehr hoch. Daher beschlossen sie einmal früher schlafen zu gehen. Aber durch den Lärm in der Taverne wurde es kein erholsamer Schlaf.
Der Vertraute, der Ratathôsks Beschwörungsformeln erlag, war ein schwarzer Rabe, der sich, sofort nach seinem Erscheinen, auf dessen Schulter niederließ. Als sie am nächsten Morgen nach nur wenigen Stunden Schlaf erwachten, waren alle drei wie gerädert. Sie begaben sich in die Wirtsstube um zu Frühstücken. \\Aber als sie den Brei sahen, den sie vorgesetzt bekamen, verweigerten Ratathôsk und Liftrasa die Nahrungsaufnahme und begaben sich auf den Markt um etwas Frischfleisch und Gemüse für ein anständiges Mahl zu besorgen.
Nur der Paladin Raven gab sich mit dem Einheitsbrei, nachdem er ein wenig Trockenfleisch hineingeschnitten hatte, zufrieden. Von der Schankmaid erfuhr er, dass der Wirt aufgebrochen war um mit Jägern bezüglich Wildfleischlieferungen zu verhandeln.
Ratathôsk und Liftrasa kauften auf dem Markt ein halbes Dutzend Hühner, etwas Gemüse und ein paar sonstige Ausrüstungsgegenstände. Auf dem Markt wimmelte es nur so von Händler, die ihre Waren feilboten. Die beiden bemerkten auch, dass die Palisade um das Dorf schon fertig war und nur mehr ein paar Nachbesserungsarbeiten ausgeführt wurden. Ein kleiner Wehrturm am Tor, das aussah wie ein Scheunentor, stand auch kurz vor der Fertigstellung.
Nach ihrem Einkauf kehrten die beiden in die Taverne zurück und baten die Schankmaid ihnen die Hühner mit dem Gemüse für das Abendessen vorzubereiten, was diese auch sehr gerne tat.
Den Rest des Tages verbrachten sie damit, sich ein wenig in der Stadt umzusehen. In den wenigen Wochen, seit sie hier angekommen waren hatte sich sehr viel verändert. Aus dem kleinen Dorf war mittlerweile eine kleine Stadt geworden.
Als der Abend herandämmerte begaben sie sich wieder in die Taverne „zur goldenen Sichel“ und erfreuten sich an den gebratenen Hühnern, welche ihnen die Schankmaid, bzw. der Wirt, zubereitet hatten.
Nachdem der Wirt ihnen die Hühner gebracht hatte, setzte er sich zu den Gefährten an den Tisch und erzählte ihnen, dass er vorhatte in die neu entstehende Handelsstation zu investieren. Diese Investition würde ihn um die 500 Goldmünzen kosten. Er erzählte ihnen auch, wie er die neue Gaststätte einrichten möchte.
Nachdem der Wirt mit seinen Erzählungen geendet hatte und die drei wieder alleine lies, sahen sich diese kurz an und schon wurde diskutiert, ob man sich nicht an der geplanten Investition des Wirtes beteiligen könnte. Immerhin würde es für beide Seiten einen großen Vorteil bringen. Die drei beratschlagten eine Weile lang und nachdem sie sich geeinigt hatten, riefen sie den Wirt zu sich und unterbreiteten ihm ihren Vorschlag. Die Gruppe sah in dieser Beteiligung die Gelegenheit ihr Geld für sich arbeiten zu lassen und einen fixen Stützpunkt zu erhalten.
Sie würden sich mit 1000 Goldmünzen an der neuen Gaststätte beteiligen. Dafür sollten sie einen Anteil am Reinerlös der neuen Taverne erhalten und der Wirt solle ihnen darin ein paar Räume zur freien Verfügung bereitstellen.
Zuerst zierte sich der Wirt ein wenig, doch nach einem etwas längerem Gespräch erkannte er seinen Vorteil. Daher einigten sich der Wirt und die drei Gefährten auch sehr rasch.

Das Abkommen, welches sie schlossen, beinhaltete folgendes:
Der Wirt richtet in seiner neuen Taverne, die einen etwas gehobeneren Standard aufweisen würde, fünf Schlafräume, einen Aufenthaltsraum, eine kleine Bibliothek und einen versperrbaren Raum ein. Diese Räume würden alle nebeneinander liegen. Den versperrbaren Raum und die Bibliothek würden die Gefährten selbst mit Möbeln einrichten, die Einrichtung in den anderen Räumen würde der Wirt bezahlen.
Im Keller der Handelsstation, wo der Wirt eine eigenen Brauerei einrichten wollte, sollte für die Gruppe ein eigener Raum geschaffen werden, der mit einer von Zwergen gefertigten Tür verschlossen werden sollte. Diese Kosten würden ebenfalls die Gefährten tragen.
Des weiteren einigten sie sich auf einen 35%igen Anteil am Reinerlös der neuen und der alten Taverne, welche in eine Massenunterkunft umgebaut werden sollte.

Mit dieser Übereinkunft waren alle sehr zufrieden und somit besiegelten sie den Vertrag nicht nur mit ihrer Unterschrift sonder auch mit ein paar Humpen Bier, bzw. Wein. Zu fortgeschrittener Stunde begaben sich die Kameraden zu Bett und noch ein wenig Schlaf zu erhalten.
Kurz vorm Morgengrauen hämmerte jemand gegen die Türen der schlafenden Gefährten. Als sie die Türen öffneten sahen sie einen aufgebrachten Wirt vor der Tür stehen, der ihnen mitteilte, dass der Bürgermeister von Waldesruh sie sprechen wollte, da etwas schreckliches vorgefallen sei. Rasch kleideten sich die Gefährten an und eilten, natürlich in voller Rüstung und mit all ihren Waffen, zum Haus des Bürgermeisters. Dort angekommen wurden sie sofort in dessen Büro geleitet.
Der Bürgermeister begrüßte sie freudig und nachdem er ihnen einen Platz angeboten hatte, berichtete er, warum er sie zu dieser frühen Stunden zu sich gerufen hatte.
„Vor nicht mal einer Stunde ist hier einer der zwergischen Bergleute aufgetaucht und erzählte mir eine haarsträubende Geschichte“, teilte er den dreien mit, „Der Zwerg war mit einer Gruppe auf dem Weg von den Minen nach Waldesruh und sie schlugen an der gewohnten Stelle ihr Nachtlager auf. Mitten in der Nacht kam ein Abenteuertrupp in ihr Lager und während eines Gespräches erfuhren sie, dass die Gruppe beabsichtigte in eine nahegelegene Höhle vorzudringen. Die Zwerge rieten den Abenteuern davon ab, in diese Höhle zu gehen, schon gar nicht bei Nacht sollten sie diese betreten. Aber der Magier dieser Gruppe sagte nur, dass er mit allem fertig werde, was sich ihnen in den Weg stellen sollte. Kurz darauf brach die Gruppe wieder auf und es dauerte nicht lange bis die Zwerge die ersten Kampfgeräusche wahrnahmen. Es gab unzählige Explosionen und sogar in ihrem Lager schlugen ein paar Pfeile ein. Als sich die Kampfgeräusche wieder gelegt hatten, drangen ein paar der Zwerge schwer bewaffnet in die Höhle ein, aber nicht sehr weit, um nachzusehen, was passiert war, doch sie fanden keine Spuren. Nachdem wieder alle im Lager waren, brachen sie dieses ab und eilten so schnell sie konnten zurück in die Stadt.“
Er blickte die Gefährten voller Erwartungen an und fuhr fort: „Ich möchte euch bitten, in diese Höhle hinabzusteigen um nachzusehen, was dort sein Unwesen treibt. Gerade jetzt, wo Waldesruh am wachsen ist, können wir uns solche Zwischenfälle in der Nähe der Stadt nicht leisten. Als Belohnung für all eure Mühen könnt ihr alles behalten, was ihr in dieser Höhle findet, egal was es ist.“
Die Aussicht auf ein neues Abenteuer und die zu erwartenden Schätze ließen die Müdigkeit bei den drei Gefährten sofort verfliegen und sie erklärten sich mit dieser Aufgabe einverstanden. Nachdem sie sich vom Bürgermeister verabschiedet hatten, gingen sie zurück zur Taverne und stellten sich ihre Ausrüstung zusammen. Die Sonne war bereits aufgegangen, als sie sich auf den Weg zu dieser Höhle machten.
Etwa zu Mittag trafen sie auf den Lagerplatz, den die Arbeiter aus den Goldminen benutzten. Wie der Zwerg dem Bürgermeister von Waldesruh berichtet hatte, sah es hier aus, als ob an diesem Ort ein Kampf stattgefunden hätte. Das einzig störende war, dass man nirgends Leichen oder Blutspritzer fand. Die Gefährten entdeckten auch den Eingang zu der Höhle und schickten sich an diese zu betreten.
Der Gang der in die Höhle führte, verlief gerade hinein, bis er nach einem kurzen Stück nach rechts abbog. In der Gabelung befand sich eine Tür und eine Feuerschale, welche von Raven entzündet wurde um etwas mehr Licht gespendet zu bekommen.
Raven und Ratathôsk lauschten an der Tür, ob sie dahinter etwas wahrnehmen konnten. Da sie keine Geräusche hörten, öffneten sie die unverschlossene Tür und betraten den dahinterliegenden Raum. Mitten im Raum befand sich ein Brunnen und in einer Ecke standen drei Holzfässer. Raven entdeckte einen Fuß, welcher hinter den Fässern hervorragte. Mit gezogenen Waffen näherten sich die Drei den Fässern.
Sie entdeckten einen Menschen, der, in einer Hand eine Axt haltend, regungslos auf dem Boden lag. Raven untersuchte den Mann, konnte aber nur seinen Tod feststellen. Unterdessen nahm Liftrasa ihre Axt zur Hand und schlug bei einem der Fässer den Deckel ein. Darin befand sich nur abgestandenes Wasser. Daher schlug sie auch den Deckel eines weiteren Fasses ein, aus dem plötzlich eine Staubwolke herausbrach. Hustend und nach Luft schnappend entfernten sich die drei Helden von den Fässern. Als sich der Staub langsam gelegt hatte, stellen sie fest, dass es sich bei dem Staub um eine Art Pilz gehandelt hatte und sie nur knapp einer Vergiftung entgangen waren.
Nachdem sie den Raum verlassen hatten, folgten sie dem Gang ein kleines Stück weit, bevor er einen Knicks nach links machte. In der Ecke dieser Biegung stand eine weitere Feuerschale, welche von Raven entzündet wurde und in dem hellen Licht konnten sie ein Stück weiter den Gang einsehen.
Nur ein kleines Stück von ihnen entfernt, in einer weiteren Weggabelung, befand sich eine Konstruktion mitten im Gang. Geradeaus war der Weg von einem Fallgitter verschlossen, der Weg, welcher rechts weiterführte, war frei. Die Abenteurer sahen sich die Konstruktion etwas genauer an und stellten fest, dass es sich um eine Art Hebel handelte. Mit dieser Konstruktion konnte das Fallgitter, welches einen Weg versperrte gehoben werden, dafür würde aber das auf der anderen Seite wieder herunterfallen. Da sie keine Möglichkeit sahen den Hebel zu blockieren, folgten Sie dem Weg, der nach rechts abzweigte.
Schon nach einem kleinen Stück des Weges sahen sie aus einer kleinen Nische Licht hervordringen. Langsam näherten sie sich dieser Nische, aber sie waren noch relativ weit davon entfernt, als eine humanoide Gestalt aus dieser Nische hervorsprang und mit einer Hand in ihre Richtung deutete.
Liftrasa bemerkte nichts, Raven spürte wie das Metall seines Schildes etwas kälter wurde, nur Ratathôsk wurde von dem Kältestrahl getroffen und etwas eingefroren. Raven stürme auf den Angreifer los, dicht gefolgt von Liftrasa. Der Magier konnte Ravens ersten Schwerthieb ausweichen, wobei er direkt in Liftrasas Axthieb hineinlief und tot zu Boden stürzte.
Während sich Raven um Ratathôsk und dessen leichte Erfrierungen kümmerte, durchsuchte Liftrasa die Leiche des Magiers. Außer ein paar Zauberingredienzien fand sie noch ein paar Goldmünzen und einen versiegelten Brief.
Raven sah sich das Sigel etwas genauer an und erkannte es als das Zeichen der Weas, der Göttin der Magie. Nachdem sie das Sigel gebrochen hatten, lasen sie sich den Brief durch und erfuhren, dass man eine kleine Gruppe von Abenteuern ausgeschickt hatte einen alten Tempel der Weas zu finden.
Nun betraten die drei Gefährten die Nische, welche in eine kleine runde Halle führte. Mitten in dieser Halle stand eine Statue. Bei der Durchsuchung der kleinen Halle fanden sie eine Kiste in der sich neun Steine und ein beschriebenes Pergament befanden. Neben dieser Kiste standen zwei leere Krüge, ein großer und ein kleiner.
Der übereifrige Ratathôsk legte einen Stein rasch in eine Hand der Statue wodurch diese nach unten sank. Doch bevor Ratathôsk auch nur reagieren konnte, wurde er von einem Blitz getroffen.
Erst jetzt kam ihm die Idee, das Pergament zu lesen. Auf diesem standen drei Rätsel, welche alle drei mit der Statue, den neuen Kugeln und den Krügen zu tun hatten.
Rätsel Nummer eins sagte, dass man mit drei mal wiegen die richtige Kugel in die rechte Hand der Statue legen musste. Das zweite Rätsel das man einen Krug mit drei Litern Wasser in die linke Hand stellen sollte. Bei der dritten Aufgabe musste man den Namen der Statue aussprechen.
Nach dem alle Drei ein wenig herumgerätselt hatten, kam Ratathôsk auf die Lösung der ersten beiden Rätsel, welche er auch sofort umsetzte. Er schaffte es tatsächlich mit nur drei mal wiegen die richtige Kugel in die rechte Hand der Statue zu legen, und er schaffte es auch einen Krug mit drei Litern Wassern, nach einigem hin und her Schütten von Wasser in den beiden Krügen, in die linke Hand zu platzieren. Raven war derjenige, der den Namen der Staute, Weas, richtig aussprach.
Kaum waren die Worte über Ravens Lippen gekommen, bewegte sich ein Bein der Statue und die Gefährten hörten ein entferntes Geräusch.
„Da hat sich irgendwo eine Geheimtür geöffnet“, folgerte Ratathôsk und nach einer kurzen Durchsuchung verließen sie wieder die kleine Halle mit der Statue. Sie folgten dem Gang bis fast zum Eingang zurück. Kurz vor dem Eingang zu diesem Höhlensystem hatte sich tatsächlich eine versteckte Tür geöffnet und einen weiteren Gang freigegeben. Sie folgten dem Gang bis sie vor einer Tür standen. Raven lauschte zuerst an der Tür und danach öffnete er diese vorsichtig und spähte durch einen Spalt in den dahinterliegenden Raum. Er erblickte vier Gnolle, die sich um einen Tisch versammelt hatten und irgendetwas verspeisten.
Ohne zu zögern stürmten Raven und Liftrasa in den Raum hinein und stürzten sich auf die Gnolle. Raven nahm sich gleich den größten von ihnen vor, doch sein Schwerthieb ging ins Leere, ebenso wie Liftrasas Axthieb.
Jetzt wandten sich die Gnolle ihren Angreifern zu. Der größte Gnoll hieb mit seiner improvisierten Keule auf Raven ein und fügte ihm gleich eine schwere Verletzung zu. Der zweite und dritte Gnoll verfehlten mit ihren Angriffen Liftrasa, während sich der vierte Gnoll auf Ratathôsk stürzte.
Auch Ravens nächster Angriff auf seinen Gegner schlug fehl. Liftrasa töte mit einem Axthieb eine ihrer Angreifer, während Ratathôsk eine Magierrüstung auf Raven zauberte. Diesmal konnte Raven dem Angriff des größten Gnolls ausweichen. Danach befand sich Ratathôsk im Nahkampf mit dem vierten Gnoll und konnte keine weiteren Zauber wirken. Während sich Raven weiterhin einen heftigen Schlagabtausch mit dem größten Gnoll widmete, erledigte Liftrasa ihren zweiten Angreifer. Ratathôsk kam unterdessen stark in Bedrängnis durch seinen Gegner, sodass sich Raven entschloss ihm zu Hilfe zu kommen. Geschickt wich er einem Angriff des Gnolls aus und stürzte sich auf Ratathôsks Gegner, welchen er mit einem Schwerthieb zu Boden schickte.

LoCo:
Jetzt konnten sich alle drei Kameraden dem großen Gnoll widmen. Der geballten Macht der Drei konnte auch dieser nicht lange widerstehen und nach einem kurzen, heftigen, blutigen Kampf brach auch der letzte Gegner tot zusammen. Nachdem sie sich ein wenig vom Kampf erholt hatten, durchsuchten sie den Raum und die beiden angrenzenden Räume. In diesen Räumen fanden Sie bis auf ein paar Goldmünzen nichts.
Der Zwergin fiel auf, dass die linke Wand des Raumes, in dem sie mit den Gnollen gekämpft hatten, nicht natürlichen Ursprungs, sonder eine Illusion sei. Ohne zu zögern trat sie auf die Wand zu und hindurch. Ratathôsk und Raven sahen sich überrascht an, als die Zwergin plötzlich durch die Wand ging, doch dann folgten sie ihr rasch. Sie kamen in einen kleinen Raum, welchen sie sofort durchstöberten. Sie fanden goldene Teller und Besteck und einen roten Rubin. Raven sah sich den Stein genauer an und fand dabei heraus, dass es sich um einen magischen Rubin handelte, der auf das Befehlswort „Lumi“ Licht spendete. Da sie sich ausruhen mussten, um ihre Wunden zu versorgen und wieder zu Kräften zu kommen, beschlossen sie sich hier zu verbarrikadieren und ein wenig zu schlafen.
Gesagt getan. Die Tür zu dem Raum, in dem die Gnolle waren, wurde verbarrikadiert und die drei Gefährten versteckten sich hinter der Illusion. Nach einigen Stunden Schlaf erhoben sie sich gestärkt und machten sich daran, den Rest dieses unterirdischen Komplexes zu durchforsten. Sie gingen zu der noch verschlossenen Falltür und drehten den Hebel auf der Konstruktion mitten am Gang und sahen zu, wie das Fallgatter nach oben hin verschwand. Dahinter befanden sich Stufen, die etwas tiefer hinabführten.
Sie gelangten in einen Gang, welcher nach einigen Schritten sich nach links und rechts verzweigte und die Gefährten standen vor einer Tür. Raven lauschte an der Tür und hörte leises Gemurmel dahinter, als plötzlich die Tür explodierte und ihn mit Holzsplittern übersäte. Als sich der Staub etwas gelegt hatte, sah er eine in ein Nachthemd gekleidete Gestalt, welche anscheinend einen weiteren Zauber vorbereitete.
Raven stürzte sich auf den Magier und durch den Treffer seines Langschwertes verhinderte er einen weiteren gegen sich gerichteten Zauber. Liftrasa die dicht hinter Raven in das Zimmer gestürmt war, machte mit einem Axthieb dem Magier den Garaus.
Nachdem Raven den toten Magier durchsucht hatte, untersuchte er den Schreibtisch, der in diesem Schlafzimmer war, fand aber nichts aufregendes. Liftrasa untersuchte das Bett und fand darunter eine Kiste, welche sie rasch öffnete. In der Kiste befand sich eine weinrote Robe, und eine kleine Schatulle, welche von Liftrasa geöffnet wurde. Darin befanden sich zwei Ringe. Die Robe und die Ringe wanderten in die Rucksäcke der Gefährten und sie verließen wieder diesen Raum.
Nachdem sie das Schlafzimmer verlassen hatten, wandten sie sich nach links und öffneten die nächste Tür. Dahinter befand sich ein kurzer Gang, welcher an einer weiteren Tür endete. Raven lauschte abermals an dieser Tür und hörte diesmal einen leisen Singsang. Da er noch schlechte Erfahrungen hatte, riss er sofort die Tür auf und stürmte in den dahinterliegenden Raum.
Mitten in dieser natürlichen Höhle stand ein großer schwarzer Steinblock, der von vier Stalagnaten umgeben war. Vor dem schwarzen Stein, mit dem Rücken zu ihm, kniete ein Mensch mit erhobenen Händen und sprach irgendetwas, das sich anhörte wie ein langer Zauberspruch. Raven stürmte auf den Mann zu, während Ratathôsks einen Bolzen auf den knienden Mann abschoss, ihn aber nicht traf. Liftrasa folgte Raven mit etwas Abstand.
Bevor Raven den Mann erreichte, prallte er gegen eine unsichtbare Mauer und wurde etwas zurückgeworfen. Liftrasa verlangsamte ihr Tempo und blieb etwas abseits von Raven stehen, als vier Skelette hinter den Stalagnaten hervorkamen. Ratathôsks blieb in der Nähe der Türe und schleuderte magische Geschosse gegen den Mann. Während sich Raven und Liftrasa mit den Skeletten herumschlugen, lieferten sich Ratathôsks und der gegnerische Zauberer ein Duell. Dank Liftrasas herumschwirrender Streitaxt waren die Skelette bald nur mehr ein Haufen Knochenmehl, dass Duell der beiden magisch begabten dauerte aber noch eine Weile an. In der Zwischenzeit versuchten Raven und Liftrasa die Barriere um den gegnerischen Magier zu durchbrechen, aber ohne Erfolg. Sie mussten tatenlos danebenstehen und zusehen, wie Ratathôsks den Magier mit einem magischen Geschoss nach dem anderen tötete.
Sofort machten sich alle Drei daran, die kleine Höhle zu durchsuchen. Sie entdecken zwei Leichen, bei denen aber nichts zu hohlen war. Erst als die den Magier unter die Lupe nahmen, fanden sie etwas brauchbares. Sie nahmen im einen Ring und seine grau-schwarz schimmernde Robe ab.
Danach verließen sie diesen Raum, gingen den kurzen Gang zurück und wandten sich nach rechts, zu der letzten Tür auf dieser Seite. Vor der Tür blieb Raven stehen und lauschte hinein, konnte jedoch nichts hören. Er öffnete die Tür und betrat den dahinterliegenden Raum. Bis auf zwei schwere Holzkisten und einen Hebel war dieser Raum leer. Raven stellte sich seitlich, etwas hinter die erste Holzkiste und öffnete diese vorsichtig. Darin fand er zwei grau Umhänge mit Kapuze. Danach stellte er sich seitlich hinter die zweite Kiste und öffnete diese ebenfalls vorsichtig. In dieser Kiste befanden sich 10 Pfeile, ein paar Bolzen und eine kleine Armbrust.
In der Zwischenzeit bemerkte Liftrasa, dass mit der Wand hinter den Kisten irgendetwas nicht stimmte. Nach einer kurzen Untersuchung dieser schob sie diese wie eine Tür beiseite und legte einen Kriechgang frei. Mit dem Hebel in der Hand kroch sie durch den Gang bis nach einem kleinen Stück in eine kleinere Ausbuchtung gelangte, in welcher sich ebenfalls zwei Kisten befanden. Sie öffnete die Kisten. Eine der Kisten war mit Gold gefüllt, in der anderen befanden sich zwei mit Runen verzierte Steine. Liftrasa entdeckte eine Art Fassung, in welche sie den Hebel steckte und diesen auch gleich betätigte. Als sie den Hebel zu sich herzog, hörte sie um sie herum ein Knirschen und Rasseln, was darauf hindeutete, dass irgendwo eine Geheimtür geöffnet worden war.
Sie kroch wieder zu den anderen zurück und zeigte ihnen ihre Beute. Raven sah sich die runenverzierten Steine genauer an und erkannte sie als sogenannte Donnersteine, welche, wenn man sie nach einem Gegner warf, diesen mit Schallwellen verwunden konnten.
Als sie diesen Raum verließen, marschierten sie den Gang, den sie zuvor gekommen waren wieder zurück, an der zerstörten Schlafzimmertür vorbei bis zur letzten Tür in diesem Gang.
Raven lauschte abermals an der Tür, aber kein Laut drang an seine Ohren. Also öffnete er die Tür und blickte in eine riesige natürliche Halle. Nachdem alle durch die Tür in diese Halle getreten waren, erkannten sie, dass es sich um eine Begräbnisstätte handelte.
Ein breiter Weg führte zu einem kleinen Hügel. Von diesem Pfad führten mehrere schmale Wege zwischen die einzelnen Gräber. Raven und Ratathôsks folgten dem breiten Pfad zu dem großen Grabhügel. Liftrasa las derweilen auf jedem Grabstein die Namen der Toten ab.
Vor dem großen Grabhügel führte der Weg leicht bergab und endete an einer Gittertür, welche von Raven ohne Probleme geöffnet werden konnte. Raven trat in die dahinterliegende Grabkammer, in welcher ein Sarkophag stand und in einer Ecke, die von einem Licht spendenden Kristall erhellt wurde, lag auf einem kleinen Sockel ein Buch. Der Paladin ging zu diesem Buch und sah es sich genauer an.
Aus dem Buch erfuhr er, dass an diesem Ort Zwerge im Auftrag einer Magiervereinigung die natürlichen Höhlen erweitern und ausbauen sollte, was auch getan worden war. Aber nach einiger Zeit stießen sie auf ein bereits künstlich angelegtes Höhlensystem und damit begannen die Schwierigkeiten. Es war fast so, als ob sich der Berg selbst gegen die Eindringlinge wehren würde. Es gab etliche Todesfälle unter den Arbeitern, die nicht nur aus Zwergen bestanden, sonder auch Elfen und Menschen waren hier beschäftig worden. Als dann auch noch ein ganzer Tunnel einbrach, verließen die Überlebenden dieses Höhlensystem.
Raven teilte Ratathôsks und Liftrasa mit, was er in Erfahrung gebracht hatte und gemeinsam stiegen sie wieder eine Ebene höher hinauf. Wie sie vermutet hatten, hatte der Hebel, den Liftrasa kurz zuvor betätig hatte, einen Geheimgang freigegeben. Bei diesem Geheimgang handelte es sich offensichtlich um den eingestürzten Tunnel, von dem Raven in dem Buch gelesen hatte. Sie folgten dem Gang bis er zu Ende war. Dort entdeckten sie eine schwere, unverschlossene Eichentür die in einen weiteren Gang führte. In den Wänden dieses Ganges entdeckten sie faustgroße Löcher. Da sie eine Falle vermuteten, wollten sie zuerst nicht weitergehen. Erst nachdem der Paladin eines der Löcher untersucht und festgestellt hatte, dass es sich dabei um ein Beleuchtungssystem handelte, seine Hand kam mit Öl beschmiert aus dem Loch heraus, betraten sie diesen Gang. Der Gang endete an einer Sandsteinwand in der eine Axt steckte und vor der eine menschliche Leiche lag. Liftrasa erkannte die Leiche als einen der Abenteurer, die sie schon in der Taverne in Waldesruh bemerkt hatte. Es sah so aus, als ob sich der tote Mann mit der Axt einen Weg durch die Wand hätte bahnen wollen. Da es keinen offensichtlichen Ausgang gab, nahm Raven die Axt aus der Wand und hieb einige Male mit voller Kraft gegen die Wand, welche mehr und mehr nachgab. Nach ein paar weiteren Axthieben stürzte die Wand vollendens ein.
Dahinter befand sich ein weiteren Gang, welcher nach einigen Schritten zwei große Nischen aufwies. Was sich in den Nischen befanden, konnten die Gefährten noch nicht erkennen. Erst als Raven ein paar Schritte auf die Nische zutat, wussten sie, dass sie in eine Falle gelaufen waren. Zwei Bolzen schnellten auf Raven zu. Der erste traf Raven in der Schulter und er wurde etwas zurückgestoßen, wodurch der zweite Bolzen ins Leere ging.
Raven stürzte sich auf den Schützen, bei dem es sich um einen Gnoll handelte, auf der rechten Seite und hieb diesem sein Langschwert in den Leib. Da hörte er hinter sich das Klicken zweier Armbrüste. Dank seiner schnellen Reflexe konnte er sich etwas zur Seite drehen und er spürte den Lufthauch der vorbeirasenden Bolzen und sah aus dem Augenwinkel, wie die Bolzen seinen Gegner an die Wand nagelten. Die Bolzen waren von zwei Gnollen aus der gegenüberliegenden Nische abgefeuert worden.
In der Zwischenzeit war auf Liftrasa heran und hieb mit ihrer Axt nach den Gnollen, auch Raven stürzte sich auf die beiden Gnolle, während Ratathôsks mit seiner Armbrust schoss. Rasch hatten sie die beiden Gnolle getötet und nach einer raschen Durchsuchung der Leichen folgten sie dem Gang ein kleines Stück weiter bis sie an einer Gabelung standen.
Mitten in dieser Weggabelung stand ein kleiner Brunnen. Es führten drei kurze Wege weg, welche alle an einer Tür endeten.
Sie entschieden sich zuerst die rechte Tür zu öffnen. Hinter der Tür führte ein kurzer Gang weiter, von dem zwei Türen weggingen. Raven lauschte an der rechten Tür und während er lauschte, öffnete sich diese und ein Mensch in leichter Rüstung mit einem glühenden Schürhaken stand dahinter. Der Mensch blickte vollkommen überrascht auf Raven, sodass er Ravens ersten Schwerthieb nicht ausweichen konnte. Da die beiden mitten im Türrahmen standen, konnte weder Liftrasa noch Ratathôsks eingreifen. Somit lieferten sich die beiden ein kleines Duell. Hieb folgte auf Hieb, einmal traf Raven dann traf der andere wieder. Es entbrannte ein heftiger Kampf zwischen den beiden, welchen Raven aber für sich entscheiden konnte.
Nachdem Ravens Gegner tot zu Boden gesunken war, betrat Raven den dahinterliegenden Raum und fand sich in der Kammer eines Folterknechts wieder. Folterinstrumente füllten den Raum vollkommen aus. Das kleine Bett darin war aber trotzdem irgendwie fehl am Platz. Ratathôsks entdeckte ein kleines Buch, bei dem es sich um ein Folterjournal handelte.
Dann machten sie sich daran die zweite Tür zu öffnen. In dieser entdeckten sie zwei Leichen und einen schwer verwundeten Halbling, augenscheinlich das letzte Opfer des Folterknechtes.
Ratathôsks und Raven halfen sofort dem Halbling, während Liftrasa die Leichen durchsuchte.
Es stellte sich heraus das der Halbling zu der Abenteuergruppe gehörte, welche vor kurzem von Waldesruh aufgebrochen war. Er erzählte den Abenteurern, was hier vorgefallen war. In seinem Bericht erwähnte er auch einen starken Gnollmagier, der ihn und seinen Kameraden gefangengenommen hatte, nachdem sie es geschafft hatten, aus dem Höhlensystem zu entkommen.
Ratathôsks und Raven gaben ihm etwas zum Anziehen, zum Essen und die kleine Armbrust, welche sie zuvor gefunden hatten und boten dem Halbling an, sie zu begleiten oder ihm den Weg nach draußen zu erklären. Der Halbling hatte solche Angst vor dem Gnollmagier, dass er sich dafür entschied nach Waldesruh zu fliehen.
Nachdem der Halbling ihnen den Raum, in dem sich der Gnollmagier aufhielt, genauestens erklärt hatte, verabschiedete er sich und die Gefährten berieten ihr weiteres Vorgehen.

Sie stellten sich vor der Tür zu der Kammer in der sich der Gnollmagier aufhielt auf. Als Liftrasa die Tür aufstieß entdeckten sie auch gleich den vom Halbling so gefürchteten Gnoll. Fast gleichzeitig griffen die drei Gefährten an. Ratathôsks schleuderte einen mächtigen Feuerball nach dem Magier und hüllte diesen in magisches Feuer und Raven schoss einen Pfeil auf diesen ab. Liftrasa warf einen der Donnersteine nach dem Magier, aber der Stein prallte vom Türrahmen ab und prallte vor dem Kameraden auf den Boden, sodass sie Opfer des Angriffes wurden.
Nachdem Raven seinen Pfeil abgeschossen hatte, stürmte er in die Kammer hinein, zog dabei sein Langschwert und wollte sich auf den Magier stürzen. \\Währenddessen schleuderte Ratathôsks einen Schattenblitz auf den Gnoll, sodass dieser von elektrischen Entladungen getroffen wurde. Liftrasa, die noch etwas vom Lärm, welchen die Donnersteine verursacht hatten, benommen war, stand noch immer in der Tür.
Kurz bevor Raven den Gnollmagier erreichen konnte, sprach dieser einen Zauber aus und ein Portal öffnete sich neben ihm, durch welches der Gnoll flüchtete und welches sich hinter dem Gnoll wieder schloss.
Stolz auf sich, weil sie einen anscheinend übermächtigen Gegner so leicht in die Flucht geschlagen hatten, durchsuchten sie die Kammer des Gnollmagiers. Sie entdeckten auch den Kriechgang, von welchem der Halbling gesprochen hatte.
Genau in der Mitte der Kammer befand sich ein aus Stein gehauener Alter in Form eines Auges, neben dem die Gefährten einen Ring entdeckten. Bei der Durchsuchung der Schlafkammer des Gnolls entdeckten sie fünf Donnersteine, einen Aquamarin, vier Flaschen mit einer leuchtenden Flüssigkeit, ein Buch, drei Schriftrollen und ein Langschwert.
Sie sahen sich noch einmal in der großen Kammer um, bevor sie durch den Kriechgang das Höhlensystem verließen und zurück nach Waldesruh marschierten. Als sie dort ankamen wurden sie von den Bewohner, ebenso wie den Priestern aus dem Tempel und einer Abordnung von Magiern freudig begrüßt. Der Halbling musste allen bereits erzählt haben, was vorgefallen war.
Die drei Gefährten marschierten direkt in den Tempel. Dort wurden sie von den Magiern gebeten, den genauen Ort des Tempels der Magie bekannt zugeben. Sie erklärten sich bereit, den Ort zu verraten, wenn Ihnen jederzeit Gegenstände kostenlos identifiziert werden würden, womit sich die Priester und Magier einverstanden erklärten. Als sie den Magiern den Weg zum Tempel der Magie, besser gesagt zum Tempel der Weas, erklärt hatten, identifizierten diese ihnen ein paar Gegenstände, welche sie erbeutete hatten. Danach begaben sich die Abenteurer zurück in die Taverne, wo der Wirt sie bereits mit einem herzhaften Mahl erwartete.

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