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Savage Fantasysettings - Spruchzauberei

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Purzel:
Man könnte auch das Prinzip der Ausprägungen der Mächte auf alle erdenklichen Bereiche ausweiten. Keine neuen Regeln erschaffen, sondern vorhandenes aus dem SW GRW nehmen, eine Ausprägung drüberziehen und fertig ist der Lack? Könnte sowas klappen?

Enpeze:
Da ich ja seit Anfang des Jahres diverse Pathfindermodule mit SW spiele kenn ich das Problem ganz gut. Ich würde diese von Boba genannten "Fluffzauber" aber nicht alle über einen Kamm scheren. Hier gibts auch Unterschiede und ein Fluffzauber (wie z.B. Dimensionstor oder Essen erschaffen) fällt für mich eher unter "Logistikzauber" da er den Kampf durchaus beeinflussen kann. (z.B. wenn sie nix essen kriegen sie einen Fatiguechip, wenn sie sich  nicht in eine andere Dimension zurückziehen können, von den Monstern eine auf die Mütze etc.)

Meine Lösung. Falls der Zauber ein kleiner ist wie "Tensers Disk" oder "Milch in Weinbrand wandeln" dann kann der Zauberer das einfach. Ist eine kostenlose Zusatzfähigkeit die mit seinem AB kommt. Er wird nicht alles können was ihm so einfällt sondern nur ein paar wenige solche Minifähigkeiten. Eine andere Lösung ist hierbei die Schenkung eines kleinen magischen Gimmicks wie z.B. eine kleine magische Silberscheibe für "Tensers Disk", die er mit einem skillwurf aktivieren kann. Den Spieler freuts und ich als GM hab kein Problem mit solch kleinen Geschenken da es den athmosphärischen Fluff und die DnD Authentizität im Spiel verstärkt, also eigentlich direkten Fun für das Spiel bringt.

Mächtige Fluffzauber wie Dimensionstor erschaffen sind aber nat. keine Zusatzfähigkeit, sondern eine eigenständige Power. Gibts sogar sicher irgendwo im Fantasycompanion in der einen oder anderen Inkarnation.

Ich bin mir sicher, aufgrund der unterschiedlichen Granulierung zwischen DnD und SW muß man hier einfach umdenken. Jedenfalls anders als man es die letzten Jahrzehnte mit anderen Spielen gewohnt war. Genauso wie es keine verbindlichen Regeln für "Rüstung reparieren" gibt sondern dies dem GM überlassen wird, muß man auch bei Minizaubern einfach adhoc- Regeln einsetzen. War in meinen bisherigen SW Runden jedenfalls noch nie ein Problem.

Boba Fett:

--- Zitat von: Purzel am 23.10.2009 | 11:26 ---Ich würde diese Rituale nach Art von D&D eher als "Toolzauber" bezeichnen, ...

--- Ende Zitat ---
Um Begriffe brauchen wir nicht Feilschen...
Der Startbeitrag stellt meine Gedanken in Rohform dar.
Ich hatte "Ritual" als Begriff verwendet, weil ich unter einem Ritual einen Zauber verstehe, der Zeit, ggf. Vorbereitungen und Utensilien benötigt und daher ein treffender Begriff ist.
Damit sollte keine parallele zu den D&D4 Ritualzaubern (also zur mechanik schon, aber nicht zu den dort verfügbaren Zaubern) gezogen werden.

Der Begriff ist aber nicht fixiert.

Zornhau:
In Rollenspielen mit "Spruchzauberei" ist es doch - D&D mag als Beispiel herhalten - so, daß Sprüche einfach so und in fast beliebiger Menge erlernt werden können. Diese verschaffen dem Zauberer für Kampfsituationen und für so ziemlich ALLE ANDEREN Situationen eine Fülle an Handlungsmöglichkeiten.

Daher sind in diesen Rollenspielen die "weltlichen" Charaktere ohne übernatürliche "Aufrüstung" (seien es eigene arkane Fähigkeiten oder jede Menge mächtiger magischer Gegenstände) nach gewisser Zeit den Zauberern gnadenlos UNTERLEGEN.

Anfangs überlebt der Krieger eher, später ist er nur der Fleischklops, der die Gegner aufhalten darf, bis der Zauberer sie mit "Massenvernichtungszauberern" weggeputzt hat.

Anfangs braucht es einen findigen Dieb zum Fallenfinden, später darf er noch als "Damage Dealer" einzelne Gegner rauspicken, weil der Zauberer mit seinem "Fallen finden"-Zauber alle Fallen findet, und sich bei Einzelgegnern einfach zurücklehnt und die "Groks" mal machen läßt, auch wenn er diese genauso mit seinen Zaubern wegputzen könnte.

Ein erklärtes Entwurfsziel bei SW war ja, daß den Kriegern und Dieben über noch so lange Spielzeit gegenüber den Magiern NICHT die Show gestohlen werden sollte.

Daher ist es bei SW so TEUER (einen ganzen Level-Up) neue Zauber zu erlernen. Und daher wirken Zauber nur so kurz. Und daher sind die PP "gedeckelt", damit eben auch ein Artillerie-Magier mal "out of ammo" ist.

Ein Boost Trait Universal-Buff hält nur wenige Kampfrunden (also im Sekundenbereich). Daher ist ein "weltlicher" Experte, der die entsprechenden Skills gelernt und die Edges erworben hat, NIE ÜBERFLÜSSIG!

Die "Lösung" bei D&D 4E ist ja, daß letztlich auch die "weltlichen" Klassen über die neuen Powers so etwas wie MAGIER wurden. - Bei 4E gilt: JEDER ZAUBERT. - In diesem Falle wurden die Magier etwas heruntergeregelt und alle Nicht-Magier zu Magiern gemacht. Jeder hat somit sehr, sehr ähnliche Powers, die aufeinander abgestimmt sind. - Das stellt gleiche Ausgangsbedingungen für das (kompetitive) Spiel dar.

Das war bei D&D 3E noch anders. Da haben Krieger höherer Stufe einfach die Arschkarte gehabt - außer sie erwarben sich (wie schon gesagt) durch Prestigeklassen nachträglich ihre arkanen Fähigkeiten (aber selbst dann).

Bei anderen Regelsystemen, wo das Erlernen von Zaubersprüchen ebenfalls nicht an XP, Level, sonstige andere Resourcen gekoppelt ist, bekommt man dasselbe Bild: Nicht-Zauberer mutieren zu gesichtslosen Groks.



Was ist denn der Effekt von solchen 4E Ritualen im Spiel?

Sie machen "weltliche" Problemlösungsmethoden überflüssig, weil sie eine griffbereite, zuverlässige und bequeme Alternative darstellen.

Daher braucht man eben die Fertigkeits-Spezialisten, die KÖNNER, nicht mehr, sondern nur noch die Zauberer.

Somit rocken die Zauberer im Kampf UND ÜBERALL SONST AUCH.

Ist das das Ziel, das mit dieser Spruchzauber-Idee wirklich verfolgt werden soll?

Mouncy:

--- Zitat von: Zornhau am 23.10.2009 | 16:21 ---Was ist denn der Effekt von solchen 4E Ritualen im Spiel?

Sie machen "weltliche" Problemlösungsmethoden überflüssig, weil sie eine griffbereite, zuverlässige und bequeme Alternative darstellen.

Daher braucht man eben die Fertigkeits-Spezialisten, die KÖNNER, nicht mehr, sondern nur noch die Zauberer.

Somit rocken die Zauberer im Kampf UND ÜBERALL SONST AUCH.

Ist das das Ziel, das mit dieser Spruchzauber-Idee wirklich verfolgt werden soll?

--- Ende Zitat ---
Grundsätzlich gebe ich dir Recht; dennoch muss ich dir in einer Sache widersprechen: Überflüssig werden weltliche (also Skills) Lösungsmethoden nur, weil die Richtlinien für treasure per level nicht mit den VIEL ZU GÜNSTIGEN Ritualskosten konform gehen. Wenn so ein Ritual mal einen ordentlichen Preis hätte, würde sich die Gruppe zweimal überlegen, ob sie ein "create campsite" benutzen, oder doch besser den kostenlosen Waidmann auf die Suche nach einem Rastplatz schicken sollen.

Mal weg von DnD4 und back to topic:
Ich halte die Methodik von Ritualszaubern in SW durchaus für umsetzbar, wenn man sich dabei an FFF hält!
Fast: Nur einen Wurf pro Ritual!
Fun: Angemessene Kosten, so dass die Spotlightverteilung gerecht bleibt.
Furious: Snakeeyes = Ritual geht nach hinten los! Deftige Konsequenzen please!

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