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Warum sind Klappentexte so oft schlecht?
DasTaschentuch:
Hallo.
Ist mir dieses Jahr ganz besonders negativ aufgefallen. mein PC war 3 Monate defekt und ich hatte viel Zeit zum Lesen. Und was mir bei sehr vielen Büchern sehr negativ aufstoß:
entweder stammt der Klappentext von jemanden,der das Buch nie gelesen hat und Unsinn schwafelt oder er spoilert bis zu 90% der Handlung.
Bei den Romanen von P.F. Hamilton zum Beispiel. Im ersten band des Drachentempel Zweiteilers spoilert der Klappentext des ersten Buches sogar schon Handlungselemente vom Fortsetzungsroman.
Beim ersten Roman des Commonwealthzykluses kommen im Klappentext Ereignisse vor,die erst im letzten 10tel des Romans zum ersten mal vorkommen.
Warum? Bei Harry Potter steht im K ja auch nicht "und Dumbledore stirbt". Am ärgerlichsten sind aber definitiv die K,wo eindeutig der Schreiber bestenfalls das Expose des Romans mal kurz gesehen hat. Einen Roman aus der Dämonen Reihe hatte ich mir mal wegen des K gekauft um nach dem Ende der Lektüre festzustellen,daß das worauf ich mich gefreut habe, überhaupt nicht im Roman vorkommt. Gut war er trotzdem aber ich war damals sehr verwirrt.
Ebenfalls für mich sinnentleert: Klappentexte die aus einem kurzen,aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat aus dem Roman bestehen.
Skele-Surtur:
Ich weiß nicht. Vermutlich ist es schwer, auf so kleinem Raum ein anständiges Mittelmaß zwischen zu viel und zu wenig hinzubekommen. Ich hatte mal ein Buch, zu dem Steven King geschrieben hätte, dass es total spannend wäre. Nach dem ersten Kapitel hatte ich eine Vorstellung, wie es ausgehen würde, sah hinten nach und sah mich bestätigt. War auch ansonsten total öde. Vermutlich hat Herr Kind einfach im Auftrag seines Verlages irgendwas dazu geschrieben, ohne auch nur einen Blick hineinzuwerfen. Das Buch hieß "The Temple" glaub ich, weiß ich aber nicht mehr.
Diese Buchzitate im Klappentext sollen wohl einen Eindruck über das Buch vermitteln. Was Schwachsinn ist, denn dazu könnte ich auch kurz das Buch anlesen. Aber ich such mir Bücher im Normalfall nach kurzem anlesen raus und nicht nach dem Klappentext, da passieren Fehlgriffe eher selten (sie passieren aber dennoch von Zeit zu Zeit).
Noshrok Grimskull:
Na ja, einen Klappentext zu verfassen ist schwerer als man meint. Man muss sich kurz fassen, informativ sein und sollte nach Möglichkeit nicht zu viel spoilern - ganz ohne geht meist nicht, denn man will den Leser ja mit diesem kurzen Abriss schon für sich gewinnen und muss ihm deshalb zumindest ansatzweise den Beginn der Geschichte verraten.
Aber warum da manchmal schon das Ende des Buches gespoilert wird weiß ich auch nicht...
Mach dir doch mal den Spaß und schreib selbst einen Klappentext. Maximal 100 Wörter. Das ist echt nicht einfach.
Yerho:
Also, aus meiner praktischen Erfahrung heraus entstehen viele Klappentexte im wahrsten Sinne des Wortes auf den letzten Drücker, und meistens durch Personen, die den inhaltlichen Teil niemals aktiv bearbeitet haben sondern nur aus internen Exzerpten kennen. Der Klappentext, den der Kunde zu lesen bekommt, ist sozusagen die Romanhandlung aus dritter oder gar vierter Hand.
Außerdem ist die Formulierung von Klappentexten eine Aufgabe, die man aufgrund des Missverhältnisses von Textumfang und Formulierungsaufwand gerne auf Praktikanten abwälzt ... >;D
Caralywhynn:
joa, da hilft nur:
Nach dem Titel & Aussehen des Covers gehen ~;D
, und das erste Kapitel kurz anlesen.
Ist eh viel besser, weil man da ziemlich schnell merkt, ob man z.B. die "Schreibe" mag und so Kramzeug ;)
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