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mehr Optionen im Massenkampf
WeeMad:
@Harlan: Du hast da völlig recht. Eine höhere Genauigkeit bei der Skizze und so Fragen wie Bewegungsweiten von Truppen etc. unterstützt das Massenkampfsystem nicht.
Die Skizze diente eher als Erzählhilfe und grobe Visualisierung. Zum Beispiel verloren die Untoten in einer Runde 2 Tokens und ich hab zwei Tokens weggenommen und erzählt, wie eine Lücke in die Reihen der Feinde geschlagen wurde. In der darauffolgenden Runde, in der es besser für die Untoten lief, hab ich einfach von einer anderen Seite nen Token genommen und damit die Lücke geschlossen und erzählt, wie durch eine zweite vorrückende feindliche Linie diese Lücke wieder geschlossen wurde.
Yehodan ben Dracon:
Gerade die Untotenproblematik hat mich eben in der Idee bestärkt, Heilenwürfe zur "Wiederherstellung" eigener Marker zuzulassen, denn: gefallene Untote könnten durch Nekromanten ja genauso wieder erhoben werden.
Das ist doch gerade die Gefahr bei solchen Gegnern, dass jeder Gefallene der Gegenseite wieder zurückkehren kann.
So kann auch ein jahrelanger Belagerungskrieg zwischen Tartex, dem finsteren Nekormanten und Saphira, der weißen Magierin in der Stadt mit Brunnen der ewigen Jugend durch Regeln dargestellt werden.
Und zu der Grobkörnigkeit des MAssenkampfsystems: Das sehe ich auch so. Ich möchte auch keine Manöver mit Einheiten etc. simulieren. Dazu würde ich dann einfach ein Tabletopsystem benutzen.
Aber wenn durch gezielte Aktionen eben regeltechnische Paradigma verändert werden können, sollte man das zulassen. Z.B. könnten die Feinde versuchen, einen Wall (Helms Klamm) niederzureißen, um die Mauern zu überwinden oder eben man versucht den einzigen begabten Heerführer der Gegenseite auszuknipsen. Und danach geht der Kampf mit modifizierten Boni weiter.
Zornhau:
--- Zitat von: Yehodan ben Dracon am 25.08.2010 | 15:24 ---Gerade die Untotenproblematik hat mich eben in der Idee bestärkt, Heilenwürfe zur "Wiederherstellung" eigener Marker zuzulassen, denn: gefallene Untote könnten durch Nekromanten ja genauso wieder erhoben werden.
--- Ende Zitat ---
Der Effekt von Heilern auf der eigenen Seite ist der, daß im Falle des SIEGES der eigenen Seite die verlorenen Marker eher wieder zurückgewonnen werden, als im Falle der Niederlage. Das ist auf der Abstraktionsebene der Einfluß eines einzelnen Heiler-SCs zum Erringen des Sieges. Daher gibt der Heiler auch "nur" einen Bonus auf den Wissen(Kriegsführung)-Wurf und KEINE Marker zurück.
Dann gibt es noch das Problem der ENTWERTUNG bestimmter Anführer-Talente. So gibt es in den Settings, in welchem z.B. Belagerungskampf eine größere Bedeutung hat oder in welchem Fanatiker einfach mit höherer Kampfmoral agieren oder in welchen ein guter Anführer seine Untergebenen einfach besser nach ihren jeweiligen Stärken einsetzen kann, die diesbezüglichen Edges. Da hat dann der Belagerer seinen "Festungsbrecher" als Talent, da hat der Festungskommandant sein "Belagerungsmentalität" im Arsenal, da kann der aggressive mit "Keine Gefangenen!" einen blutrünstigen Ausfall machen.
Wenn SC-Aktionen sich DIREKT auf die Zahl der Marker auswirken, dann ENTWERTEN diese Aktionen, die ja prinzipiell jeder "dahergelaufene" SC machen könnte, die teuer (und mich nicht zu unterschätzenden Voraussetzungen zu erwerbenden) Anführer-Talente.
Marker stellen ja nicht eine 1:1-Repräsentation der physischen Truppen dar! - So geben Command-Edges auch nach der anfänglichen Kalkulation der Markerverteilung ZUSÄTZLICHE Marker, um die Führungsqualitäten und den Elite-Status einer Truppe abzubilden. Diese irgendwie "heilen" oder "reanimieren" zu wollen, geht an der ABSTRAKTEN Funktion der Marker vorbei.
Was das "Heilen von Markern" mitten im Kampfgeschehen betrifft: Wie sieht es denn mit den "Mengengerüsten" aus?
Bei einer Schlacht von 6.000 Menschen-Truppen gegen 8.000 Untote bekommen die Untoten den Untoten-Zuschlag in ihrer Kampfkraft, somit also 10 Marker und die Menschen bekommen 6 Marker. - Hier mal die abstrakten "Moral"- und "Elite"-Zusatzmarker via Anführer-Talente außer Acht gelassen repräsentiert ein Marker der Untoten also 800 Untote, einer der Menschen 600 Menschen.
Wenn diese Schlacht nun alle 2 Stunden einen Wurf auf Kriegführung bedingt, dann müßte ein EINZIGER SC-Heiler ja in 2 Stunden 600 TÖDLICH Verwundete heilen können!
Das kann man nicht einmal bei einem Wurf alle 8 Stunden noch irgendwie plausibel erklären.
Ich kann - aus inzwischen reichlich Erfahrung - nur davon ABRATEN mitten im Massenkampf Marker "wiederherzustellen". Das führt NIE zu irgendwelchen plausiblen Ergebnissen und ist zudem echt FRUSTRIEREND!
Die Untoten-Armee haut der Menschen-Armee in der ersten Runde 3 Tokens weg und verliert selbst 4. Es stünde also 6 (Untote) zu 3 (Menschen). Nun greift aber die Hundertschaft der Necromanten-Reanimanten ein und macht 3 von den 4 weggehauenen Untoten-Markern wieder kampffähig. Steht also 9 zu 3. - Damit ENTWERTET dieses schnelle Wiederherstellung von 2400 Untoten alle persönlichen Risiken, die die SCs mit ihren Würfen eingegangen sind. - Der gesamte, bei der Übermacht an sich schon bemerkenswerte Erfolg der Menschen gegen die Untoten ist wieder zunichte geworden!
Dieses in gewissem Maße auch während eines Kampfes mögliche Wiederherstellen von Untoten-Truppen ist doch schon in deren erhöhter "Wertigkeit" eingebaut. Da braucht man KEINE Marker-Wiederherstellung.
Wie gesagt ein Marker in diesem Kampf = 800 Untote. Selbst bei einem Wurf pro 8 Stunden Kampf wären das 100 Untote pro Stunde, die man reanimieren müßte - und zwar so, daß sie PERMANENT animiert bleiben, und nicht nur für kurze Zeit wie mit der Zombie-Power. Das erfordert normalerweise Ritualmagie, die länger dauert und nicht einfach mal so während einer Schlacht möglich ist. - Und: Welcher Anteil der 800 Untoten des Markers ist denn so sehr zerklopft worden, daß eine Reanimation nicht mehr möglich ist?
Wie detailliert will man das denn auseinanderdröseln und beurteilen?
Dafür sind die Massenkampfregeln nicht gedacht.
Sie sind ein ERZÄHLERISCHES Mittel, welches ERGEBNISOFFEN und ABSTRAKT arbeitet. Es sollen dabei die Handlungen der SCs im Vordergrund stehen, ihre persönlichen Opfer. Die Massenkampf-Würfe geben hier nur den HINTERGRUND, vor dem während der stundenlangen Massenkampf-Runden eben normales Rollenspiel, normales Charakterspiel stattfindet.
Wie gesagt: Es ist ein ROLLENSPIEL-Subsystem und KEIN Tabletop/CoSim/oder sonstiges Wargame, das mit den Massenkampfregeln geboten werden soll.
Yehodan ben Dracon:
Wie immer sehr überzeugend, Zornhau. Gerade der Vergleich mit den Talenten und den Erfolgen der anderen WC ist es, was ich nicht bedacht hatte. Einen Heilenwurf kann ich zwar noch nicht so einfach in einen Bonus auf den Kriegskunstwurf "übersetzen", aber das wird sicher noch. Die Schnittstelle, an denen die Zahl der Marker festgelegt wird und an denen ermittelt wird, wie viele Ausfälle es wirklich gab, die muss ich wohl auch noch ein paar Mal durchspielen, da da ne Menge dran hängt.
Ich frage mich, wie oft Du meine Gedanken noch zurückpfeifen musst, um mich zu einem "echten Savage" zu machen.
Vielen Dank.
Harlan:
Ins Blaue: zwei Ideen für mehr Optionen auf der abstrakten Ebene:
- Die WCs können ihre Erfolge/Steigerungen alternativ dazu nutzen, den Kriegskunst-Wurf des Gegners jeweils -1 zu erschweren.
- Die Feldherren können ihre Erfolge/Steigerungen alternativ dazu nutzen, den Verlust eigener Tokens abzuwenden.
Mechanismus:
WCs/Feldherren müssen die intendierte Verwendung ihrer Erfolge/Steigerungen vor ihrem Wurf (verdeckt) ansagen/notieren.
Was meint Ihr?
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