Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielberichte

[DSA] Spielerentwertung made in Germany

<< < (2/36) > >>

Markus:

--- Zitat von: korknadel am 10.03.2010 | 15:15 ---Nur mit dem Threadtitel bin ich etwas unglücklich, denn das man da über eine Formulierung Celans eine Brücke zwischen dem Übel der Judenvernichtung im dritten Reich und dem Übel unbefriedigernder Rollenspielabende mit "deutschem" Rollenspiel schlägt, halte ich für wenig statthaft und schräg.
--- Ende Zitat ---
Entschuldigung, das war nicht meine Absicht. Wird gleich geändert.

First Orko:
Erstmal vielen Dank für die Arbeit, die du in den Text gesteckt hast! Echt ne Spitzenidee, einfachmal alle NoGos für den geneigten Spielleiter zu sammeln. Vor allem die Aufbereitung in Prosform anhand eines fiktiven Beispiels find ich absolut gelungen. Wie gut, dass wirklich niemand so ein Worst-Case-Szenario durchleben... halt mal... *Forenbereich checkt* Diary of Sessions?! Ach du.... OMG!

Im Ernst: Der beschriebene SL scheint mir wirklich wie ein lebendes Cliché und die Bestätigung sämtlicher DSA-Vorurteile die man hier immer wieder vorfindet. Einige der Fehler hab ich selbst zu Beginn meiner Spielleiterlaufbahn (bin seit Jahren selbst immer wieder DSA-SL) gemacht-wenn auch nie so gebündel- mich davon mittlerweile aber auch weit entfernt. Und solche Runden haben ich in dem Ausmaß zum Glück auch nicht miterleben müssen. Im Gegenteil: Spielleiter in den DSA-Runden, in denen ich bisher gespielt habe hatten eigentlich alle eine eher moderne/aufgeklärte Art zu leiten. Was mich mal interessieren würde: Kennt der "Meister" oder einer der Mitspieler noch andere Rollenspiele? Und wie lange leitet er schon?

Ich hoffe, das hat dir DSA jetzt nicht auf ewig verdorben, sei bitte versichert: Man kann auch mit DSA Spass haben! Wenn du aus der Gegend bist, würd ich dir ja glatt anbieten bei uns mal reinzuschauen ;) (allerdings spielen wir DSA3 mit QVAT)

Lord Verminaard:
 Ein schöner und anschaulicher Bericht, danke dafür! :) Ich fürchte fast, ich habe früher mal so ähnlich geleitet, wobei dieses dauernde: „Du könntest jetzt xyz machen, willst du?“ schon recht extrem ist, so weit bin ich selten gegangen (hoffe ich). Immerhin hat euer SL sich nicht erblödet, euch noch Klugheits-Proben machen zu lassen oder sowas…* Der eigentliche Punkt ist ja aber, dass selbst nach deinem Eindruck die Spieler Spaß hatten. Das deckt sich mit meiner Erfahrung in meiner etwas gemäßigteren Variante: In der Gruppe, die ich zu Schulzeiten dergestalt bespaßte, scheiterte jeder Versuch, die Spielweise umzustellen und den Spielern mehr Einfluss einzuräumen, an der Unwilligkeit der Spieler, bis hin zu dem Punkt, wo ich ausdrücklich gefragt wurde, ob wir nicht einfach wieder so wie früher spielen könnten.

Die Frage ist, welche Rückschlüsse das zulässt. In der damaligen Gruppe war es so, dass die anderen Spieler recht unambitioniert waren, sich nur selten überhaupt Regelwerke zulegten, sich nicht auf die Sitzungen vorbereiteten und niemals auf die Idee gekommen wären, etwa selbst eine Runde zu leiten. Ich nehme an, das ist schon charakteristisch für den Spielertyp, der sich mit so einer passiven Rolle abfindet bzw. gar keine aktivere Rolle will.

Wo sich meine Erfahrungen nicht decken, ist bei Inkonsistenzen der Spielwelt. Da wurde bei uns schon mehr drauf geachtet, dass alles einigermaßen zusammen passt. Aber na ja, das ist lange her und vielleicht lüge ich mir auch in die Tasche.

Der zweite interessante Punkt ist, was eigentlich den Spielleiter an einer solchen Spielweise reizt. Ich für meinen Teil habe irgendwann die Lust daran verloren, die Last für das Gelingen der Spielsitzung allein zu schultern. Auch gingen mir irgendwann die Ideen aus, ich hatte das Gefühl, dass sich alles wiederholt. Meine eigenen Geschichten haben mich gelangweilt. Nach allem, was ich auf den Foren in den letzten Jahren gelesen habe, scheint mir ein derart dominanter Leitstil dazu prädestiniert, früher oder später zu einem „SL-Burnout“ zu führen.

Am Rande:


--- Zitat --- einmal wurde ein Spieler ganz offen aufgefordert, einen Wurf zu wiederholen, damit's besser passt.

--- Ende Zitat ---

Das habe ich seinerzeit bisweilen auch gemacht. Scheint mir eine relativ gute Technik für diese Spielweise zu sein, jedenfalls ist sie transparent und unprätentiös. Ich mag sie.

*Für unvermeidliche Flaschenhälse mag das ja mal okay sein, aber nicht für jede einzelne Aktion.

Abd al Rahman:
Letztendlich läuft es auf die ganz banale, aber dennoch viel zu oft ignorierte Wahrheit hinaus.

Rollenspiel ist ein Spiel. Es soll Spass machen. Haben die Leute Spass, spielen sie richtig.

Es gibt kein gutes und kein schlechtes Rollenspiel. Es gibt nur Spielvarianten bzw. Erwartungen, die nicht zusammenpassen. Banal, aber wahr.

Funktionalist:
Eine weitere Tatsache ist, dass man nach einigen Runden einer bestimmten spielart, sich den Spaß an anderen Spielarten verderben kann... Das ist nicht zwangsläufig so, kann aber passieren.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln