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Gewehre, Schrotflinten, Pistolen etc. im Nahkampf
YY:
--- Zitat von: Feuersänger am 31.05.2010 | 15:46 ---Ich würde sagen, weil er beim Unbewaffneten nach Herzenslust dreinschlagen kann, ohne groß auf seine eigene Deckung achten zu müssen. Beim Dolchkämpfer hingegen muss er sich immer noch vorsehen, sich nicht für einen Gegenangriff zu öffnen (d.h. eigentlich tut er das mit der Zweihandaxt sowieso, deswegen -1 Parry), und deswegen kann er nicht die gleiche Wucht in den Angriff legen.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: SeelenJägerTee am 31.05.2010 | 15:49 ---Der Logik folgend würde aber auch eine Pistole verhindern, dass der Gegner +2 auf den Angriff bekommt. Denn dann kann der Gegner ja auch nicht nach Herzenslust drauf los holzen, da er ja acht geben muss nicht in die Schussbahn zu laufen.
--- Ende Zitat ---
Mit diesem Denkansatz kommt man mMn erklärungsmäßig schnell in Teufels Küche, insbesondere bei der Pistole.
Der Angriffsbonus gegen Unbewaffnete ergibt sich für mich nur aus dem Umstand, dass es dem Angegriffenen eben schwerer fällt, Nahkampfwaffen ohne eigene Verletzungen abzuwehren (ein Treffer kann ja auch eine Abwehrverletzung sein).
Sollte sich der Axtkämpfer tatsächlich denken "der hat keine Waffe und kann mir eh nichts", dann wäre mMn eine Wild Attack die richtige regelseitige Darstellung.
Zur Pistole:
Im Nahkampf gegen eine Pistole ergibt sich zwingend die Notwendigkeit, diese so schnell wie möglich zumindest zeitweise aus dem Spiel zu nehmen, um nicht beschossen zu werden.
Das stellt sich dann aber besser über Entwaffnungsangriffe und/oder Grappling dar, nicht über das Entfallen der +2 für den Angriff gegen unbewaffnete Verteidiger.
Generell bin ich der Ansicht:
Wenn man verschiedene Waffen mit einem Dolch parieren kann bzw. der Angreifer in diesem Fall keinen Bonus erhält, sollte das auch für die meisten Pistolen gelten.
(Wobei ich dann aus anderen Gründen genau so weit wäre wie bei dem Ansatz im Zitat, dem ich vom Grundsatz her widersprochen habe :) ).
Und wenn wir schon Videos posten:
http://www.youtube.com/watch?v=laArmgaM3To
02:00 - 02:13 (auch mit einer schönen zeitgemäßen Umsetzung des 21-foot-drill/Tueller-drill)
04:13 -04:25
JohnBoy:
--- Zitat von: Boba Fett [n/a] am 31.05.2010 | 16:08 ---OT-Besserwisserei@Johnboy: (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Eine Muskete ist auch für den Nahkampf konzipiert, weil das Nachladen entsprechend dauert und man daher davon ausging, dass der Musketier irgendwann in den Nahkampf verwickelt wird.
Da die Muskete mit Bajonettklinge, im Gegensatz zur Klingenwaffe (Rapier/Degen), eine dem Speer ähnliche Reichweite besitzt, ist sie im Nahkampf gut einsetzbar.
Musketen wurden nicht abgefeuert und weggeworfen, um dann mit dem Degen zu fechten. Sie wurden abgefeuert und nachgeladen, solange das ging und danach wurde die Bayonettklinge aufgesetzt und man ging in den Nahkampf über.
Man muss im Rollenspiel stets zwischen GMV (gesunder Menschenverstand) und PBtB (Playing by the book) abwägen. Beide Extreme sind ungesund (nur GMV hat zB das Problem endloser Debatten).
Insofern muss bei Deinem Turmschützenbeispiel auch die Situation abgewogen werden, die durch vielen Details bestimmt wird, ob man das einfach "wie im Buche" regeln kann.
--- Ende Zitat ---
Sehr schöne Erklärung Boba, danke sehr. Mir geht es aber um etwas anderes:
SW ist grobkörnig. Es macht beim System keinen Unterschied ob ich den Keulenschlag des Zyklopen mit einem Laserschwert oder einem Schweizer Taschenmesser pariere(GMV?). Soweit so gut. Im Rahmen dieser Grobkörnigkeit finde ich es zweifelhaft, das bei Schußwaffen wieder geguckt wird (GMV!) wie sie beschaffen sind, wie stabil sie sind, etc etc... Das finde ich schlichtweg unpassend. Entweder hat man eine Nahkampfwaffe oder eben nicht. Natürlich kann man mit einer Muskete gut Schädel einschlagen, aber trotzdem hat der anderes es leichter mich erfolgreich anzugreifen, als wenn ich eine passende Nahkampfwaffe tragen würde...
Gruß
Johnboy
Funktionalist:
@YY
Bei dem Video sieht man sehr schön die entwaffnungssichere Haltung der Pistole eng am Körper (leicht weggekippt, damit der Schlitten nicht die Jacke frisst) sowie die Schläge und Stöße mit dem Lauf der Waffe. Es wird nach dem BLock immer kurz zugeschlagen und dann geschossen.
@Nahkampfbonus zur Parade
Wenn man wirklich Begründungen sucht, dann führt das sehr schnell dazu, dass man dem Messer den bewaffnet-Status aberkennt. Mit einem normalen Messer sehen die Parademöglichkeiten jenseits des Ausweichens sehr mau aus. Die Beste Messerverteidigung ist das Erzwingen eines Angriffs auf äußerster Reichweite mit folgendem beherztem Sprung nach vorne und hektischem Arbeiten, was genau dem Vorgehen eines unbewaffneten entspricht.
Wolf Sturmklinge:
Zu "Gewehren im Nahkampf":
Ich würde keine allgemeine Regelung treffen, sondern es von Fall zu Fall entscheiden. Ein Scharfschützengewehr kann man wahrscheinlich nach einer erfolgreich geblockten Attacke erstmal in die Tonne treten, eine abgesägte Schrotflinte könnte da mehr aushalten.
YY:
--- Zitat von: JohnBoy am 31.05.2010 | 16:35 ---Im Rahmen dieser Grobkörnigkeit finde ich es zweifelhaft, das bei Schußwaffen wieder geguckt wird (GMV!) wie sie beschaffen sind, wie stabil sie sind, etc etc... Das finde ich schlichtweg unpassend. Entweder hat man eine Nahkampfwaffe oder eben nicht. Natürlich kann man mit einer Muskete gut Schädel einschlagen, aber trotzdem hat der anderes es leichter mich erfolgreich anzugreifen, als wenn ich eine passende Nahkampfwaffe tragen würde...
--- Ende Zitat ---
Wenn es dir auf eine einheitliche Handhabung ankommt, würde ich persönlich sagen:
Jede Langwaffe ist "paradefähig", der Verteidiger zählt also als bewaffnet.
Langwaffen sind ja in dieser Hinsicht auch nichts anderes als schwere Stöcke oder Knüppel, und diejenigen Langwaffen, die das ganz entschieden NICHT mitmachen, sind mMn deutlich in der Minderheit.
Ob man dann hinterher immer noch problemlos damit schießen kann, ist noch mal eine andere Geschichte.
Aber als Nahkampfwaffe taugen die meisten (insbesondere militärische) Langwaffen im Fall der Fälle sicherlich.
--- Zitat von: Destruktive_Kritik am 31.05.2010 | 16:39 ---entwaffnungssichere Haltung der Pistole
--- Ende Zitat ---
Sagen wir lieber "entwaffnungshemmend" - aber das ist Erbsenzählerei :)
Ansonsten volle Zustimmung zu deinem Kommentar bezüglich des Vergebens des +2-Bonus; das war ja auch meine Überlegung.
Wenn das Messer als generell für Paradezwecke geeignete Waffe gilt, dann gilt das mMn auch für die Pistole.
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