Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds Regelsystem
Talent: Scharfschütze zu mächtig (für meine Gruppe)?!
Roland:
--- Zitat von: Natasz am 7.06.2010 | 19:01 ---Gibt es andere Spieler/Leiter mit ähnlichen Erlebnissen?
--- Ende Zitat ---
Ich würde sagen, deine Spieler verhalten ziemlich normal. Sich verschanzen und aus der Deckung heraus schießen ist eine halbwegs sichere Sache und mit Scharfschütze ist man bei dieser Taktik deutlich im Vorteil, es zahlt sich aus stationär zu bleiben. Ganz unabhängig, davon ob Minis enutzt werden oder nicht.
Finden deine Mitspieler die Kampfe auch zu undynamisch? Die Kämpfe könnte man mit diversen Tricks der Gegner, die hier ja schon genannt wurden, aufpeppen. Wenn "Häuderkampf" erwartet wurde, hat man in den 20ern (zumindest in Büchern und Filmen ;-)) auch gern mal Molotov Cocktails oder (Tränengas-)Granaten benutzt.
Als Anreiz könnte man bei waghalsigen Aktionen auch großzügig(er) Bennies verteilen.
Wir spielen in unserer Runepunk-Runde meist ohne Bodenplan, die Kämpfe sind einigermaßen dynamisch. Allerdings ist Nahkampf da, dank Rüstungen (physisch, magisch oder beides) und guten Nahkampfwaffen eine echte Alternative. Wenn ich in einem 20er Jahre Setting die Wahl hätte, mit einem Messer in der Hand auf einen Kerl mit Tommygun zuzustürmen, oder ihn aus sicherer Deckung mit einem gezielten Schuß zu erledigen, fände ich wenig gute Argumente für die Messerlösung.
Natasz:
@Roland:
Ich glaube die Problematik ergibt sich eben aufgrund der Schusswaffen (wie in moderneren Settings). Hierbei sind ja die Positionen zueinander, die Entfernungen, Bewegung etc. viel wichtiger (imo). Mit Nahkampfsituationen hätte ich da bei SW sicherlich nicht so viele "Probleme".
@ Zornhaus (Vergleich Geländewagen ohne Reifen):
1.) Das bedeutet also, dass für SW die Minaturen und Bodenpläne elementar sind? Wieso wird SW dann eigentlich nicht als Rollenspiel/Minaturenspiel verkauft - warum steht auf der Rückseite nicht (um dieses Spiel spielen zu können, benötigen Sie noch universelle Miniaturen")?! Ich bin jetzt mal etwas provokativ, aber ich komme aus der etwas "old-schooligen"-Ecke des Rollenspiels und typisches Pen-and-Paper war ansonsten auch ohne Minis möglich. Ich sehe das auch weniger als ein Problem von SW. Ich glaube es ist eher meine Schwierigkeit beim Umgang mit Schusswaffen, da o.g. Randbedingungen gehandelt werden müssen ... und wie man ein Regelsystem daran anpassen kann.
Zu den Smart-Tricks habe ich da allerdings noch eine Frage. Ist der Gegner, wie von Dir beschrieben, Angeschlagen, dann bleibt er dies, bis er seinen Willenskraft-Wurf besteht, oder? Ist das nicht etwas zuviel des Guten? Da ruft jemand "Granate" und wirft einen Stein ... die, die den Wurf daneben hauen sind nun mindestens eine Runde "verwirrt" (Angeschlagen). Fallen die Würfel einfach mal doof, dann sind da auch locker 2-3 KR drin. Das sind immerhin 12-18 Sekunden in denen diese Person nicht handeln kann...
Gruß
Zwart:
Typisches "Old-Schoo"l-Rollenspiel ist ohne Hexkarten und Miniaturen überhaupt nicht denkbar. ;)
Miniatureneinsatz ist genauso normal wie ohne Miniaturen zu spielen.
EDIT:
--- Zitat ---Zu den Smart-Tricks habe ich da allerdings noch eine Frage. Ist der Gegner, wie von Dir beschrieben, Angeschlagen, dann bleibt er dies, bis er seinen Willenskraft-Wurf besteht, oder? Ist das nicht etwas zuviel des Guten? Da ruft jemand "Granate" und wirft einen Stein ... die, die den Wurf daneben hauen sind nun mindestens eine Runde "verwirrt" (Angeschlagen). Fallen die Würfel einfach mal doof, dann sind da auch locker 2-3 KR drin. Das sind immerhin 12-18 Sekunden in denen diese Person nicht handeln kann...
--- Ende Zitat ---
Darum ob das realistisch ist geht es nur bedingt. Es ist schlicht eine Spielmechanik, die gut funktioniert. :)
Zornhau:
--- Zitat von: Natasz am 12.06.2010 | 17:50 ---@ Zornhaus (Vergleich Geländewagen ohne Reifen):
1.) Das bedeutet also, dass für SW die Minaturen und Bodenpläne elementar sind? Wieso wird SW dann eigentlich nicht als Rollenspiel/Minaturenspiel verkauft
--- Ende Zitat ---
Ähm, es WIRD als Rollenspiel MIT Miniaturen verkauft:
--- Zitat ---Welcome to Savage Worlds—a merger of the best ideas in roleplaying and miniature battles!
--- Ende Zitat ---
Es wird sogar explizit dargelegt, daß alle Reichweiten-Angaben, Entfernungen, Bewegungsweiten usw. mit dem Spiel unter Miniatureneinsatz im Sinne dargelegt werden.
Man KANN es ohne Miniaturen spielen, aber man braucht dafür eben umständliche "Workarounds", die so eben NICHT vom Regelsystem her vorgesehen sind, weil sie ja Probleme zu lösen versuchen, die es mit Miniatureneinsatz überhaupt nicht gibt.
--- Zitat von: Natasz am 12.06.2010 | 17:50 ---Ich bin jetzt mal etwas provokativ, aber ich komme aus der etwas "old-schooligen"-Ecke des Rollenspiels und typisches Pen-and-Paper war ansonsten auch ohne Minis möglich.
--- Ende Zitat ---
Ähm, erzähle MIR etwas von Old School im Rollenspiel. - Ich habe 1979 mit D&D angefangen. Und natürlich MIT (damals noch unangemalten) Zinn-Miniaturen oder, wenn gerade keine passenden Figuren da waren, mit selbstgemachten Papp-Markern auf Rasterbodenplan.
Old-School-Rollenspiele wie D&D, OD&D haben schon IMMER den Miniatureneinsatz vorgesehen - immerhin sind sie, wie ja auch SW, aus Miniaturen-Tabletop-Wargames entstanden.
Savage Worlds sagt ganz klar, daß man es auch OHNE Miniaturen spielen kann, aber daß es für den Einsatz von Miniaturen ENTWORFEN wurde.
Allein schon die Buchhaltungsvermeidung, wenn man bei Extras drei Zustände hat: Gesund (Figur steht), Angeschlagen (Figur liegt), Tot (Figur wird vom Bodenplan genommen), ist ohne Miniatureneinsatz bei Kämpfen mit mehreren Hundert Beteiligten nur durch "Aufschreiben", wer jetzt gerade Shaken ist und wer nicht, nicht zu machen. (Abgesehen davon, daß ich KEINEM Spielleiter zutraue 100+ NSCs mit allen kampfrelevanten Positionsinformationen nur im Kopf und rein verbal vermittelt zu führen.)
Die SW-Regeln sagen dazu:
--- Zitat ---It’s essential to have some kind of gaming surface as well, either a terrain board or a
Chessex Battle Mat™. We recommend the latter. That way the GM can draw out the
tactical situation with water-soluble markers so that everyone can see what’s going on
and make the most of their surroundings.
Mapping out a battle can really help everyone understand where their characters are, where
their allies are, and what terrain features they might be able to make use of for cover or
clever tricks and maneuvers.
--- Ende Zitat ---
Gerade die hervorgehobenen Punkte sind es, die in der eingangs geschilderten Problematik mit den statischen Schießereien beachtenswert sind.
Wenn die Spieler die taktischen Möglichkeiten SEHEN, dann werden sie diese leichter nutzen können, als wenn sie eine rein verbale, UNÜBERSICHTLICHE Beschreibung davon bekommen. - Meine Erfahrung aus BEIDEN Ansätzen: Wenn ich auch mit simpelsten Mitteln wie hingelegtem Knabberzeugs als Fahrzeuge, Deckung, Mülltonnen, usw. und hingekritzelten Straßenecken, Torwegen usw. eine Szenerie VISUELL darbieten kann, dann wirkt meine verbale Beschreibung der Szene STÄRKER, eben weil es diese visuellen Fixpunkte gibt, an denen die Spieler meine Beschreibungen "verorten" können.
Es muß keine Szenerie in Pulp-Minaturen-Wargame-Qualität sein.
Es reichen völlig ein paar Linien auf Papier und ein paar Marker für Charaktere. - Hier mal ein gutes Beispiel, wie so etwas aussehen kann, damit die Spieler halbwegs GLEICHARTIGE Lage-Informationen bekommen und ein faires, taktisch vielseitiges, einfach ein UNTERHALTENDES Spiel möglich wird:
Savage Worlds nutzt KONSEQUENT die Vorteile der Visualisierung von Kampfszenen mittels Miniaturen (ein Raster-Bodenplan ist nicht notwendig, weil SW kein "Kästchenzählen" kennt, sondern man direkt mit Zoll-Maßband Distanzen bestimmen kann).
Savage Worlds macht aus dieser Entwurfs-GRUNDLAGE auch kein Geheimnis. Jeder, der sich das SW-Regelwerk durchgelesen hat, dürfte sehr genau wissen, daß sich die Miniaturenverwendung als Grundlage der Buchhaltungsminimierung für den Spielleiter wie ein Roter Faden durch die Regeln ziehen.
Humpty Dumpty:
HEY! Auf dem Photo ist mein alter Freund Harryman zu sehen!!! Yeah! Wo war das?
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