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[Setting - Meta] "Das Leben ist kein Ponyhof" - Mißkonzeption ?
ArneBab:
--- Zitat von: Liquid Night am 6.08.2010 | 04:04 ---In einem Spiel, das obendrein noch von einem Moderator gelenkt wird, kann man ja den Ansatz verfolgen, dass niemand der SCs sterben soll und die Geschichte entsprechend beeinflusst werden soll. Ich kenne genug Spieler, die ein Spiel blöd finden würden, wo man als SC zufälligerweise einen Artilleriesplitter in den Kopf bekommt und völlig unspektakulär verstirbt.
Ich kenne sogar eine ganze Menge Spieler, die überhaupt nicht wollen, dass ihr Charakter stirbt - auch nicht wenn es schlüssig und gleichzeitig heroisch und der Geschichte zuträglich wäre. Sie erwarten, dass der SL die nötigen Schritte unternimmt, dass ihr Charakter nicht stirbt. Sie wollen ein Spiel ohne große Verlusterfahrungen. Das ist für mich der Inbegriff von Ponyhof-Spiel. Diese Spielweise hat auch seine Berechtigung und bereitet vielen Leuten großen Spaß.
--- Ende Zitat ---
Die Aussage „Ponyhof Spiel“ oder „das andere ist für große Jungs“ bringt allerdings zumindest von meinem Sprachgefühl her eine recht deutliche Verachtung für diesen Stil zum Ausdruck, und die Verachtung ist es, die mich stört.
„Spiel mit Todesgefahr und harten Konsequenzen“ und „Spiel, in dem Charaktere ein Sicherheitsnetz haben“ sind einfach zwei untesschiedliche Stile, die auch unterschiedliche Geschichten mit sich bringen.
Und wer jetzt sagt „Lied von Eis und Feuer“: Da sterben Charaktere zwar häufiger, und auch Hauptcharaktere, aber ich habe noch keinen einzigen erlebt, der unnötig gestorben wäre.
Ein Spiel kann sehr wohl hart sein, ohne dass Charaktere ständig sterben. Und ob Leute jetzt ihren Charakter besser erleben können, weil sie in jedem Moment selbst Angst haben müssen, dass sie ihn in der nächsten Sitzung nicht mehr spielen können, sehen ich auch nicht als gesichert an.
Teils eher umgekehrt.
Daher bin ich klar gegen wertende Besschreibungen wie „Ponyhof“ oder „Abenteuer für große Jungs“. Es geht schließlich eigentlich nur darum, dass die Handlungen leichter spielbeendende Konsequenzen haben können.
Also warum nicht einfach sagen „wir spielen tödlichere Abenteuer“? Oder „wir spielen Abenteuer, in denen jede Handlung harte Konsequenzen hat“?
PS: Es gibt auch genügend Konsequenzen, die nicht in eigenem Tod oder eigener Verletzung enden, trotzdem aber übel sind. Kontaktverluste, tote geliebte NSCs, Misserfolg, stärkere Opposition, Verlust des sozialen Standes, … Ein Charakter, der nicht alle paar Wochen ersetzt wird, hat deutlich mehr zu verlieren als einer, der im Durchschnitt nach dem 6. Spielabend stirbt. Er hat nämlich schon deutlich mehr Eigenleben im Spiel.
ErikErikson:
Sterben hat damit nichts zu tun.
Im "harten Stil" sind die Spieler fähige, erwachsene Männer, die was vertragen können. Die zucken nicht gleich bei jeder Gefahr zusammen und rennen zu Mama, sondern ertragen den Schmerz und kämpfen weiter. Es sind eben harte Jungs, keine Weicheier. Sie sind intelligent und gewitzt, daher kommen sie früher oder später mit allem klar. Die harte, dreckige Welt macht sie nur noch härter und stärker. Capito?
Das muss man jetzt mit dem Wissen lesen, dass ich bisher regulär immer nur Ponyhof gespielt habe.
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Liquid Night am 6.08.2010 | 16:35 ---Was ist D&D?
--- Ende Zitat ---
D&D ist ein Regelwerk und kein Setting.
Ich nehme aber mal an, es gibt für D&D sowohl Ponyhof-Settings als auch darque Settings. (Aber da solltest du lieber einen D&D Fan fragen. Ich kenne mich bei den D&D Settings nicht so gut aus.)
Bad Horse:
Ich würde euch bitten, aus diesem Thema nicht die X-te Diskussion über Charaktersterblichkeit zu machen. :)
Es geht bei der "Ponyhof"-Diskussion meines Erachtens nach darum, wie das Setting dargestellt wird - sind die Leute grundsätzlich freundlich und hilfsbereit, schlimme Dinge passieren nur ausnahmsweise und sind mit ein bißchen gutem Willen und etwas Courage beizulegen? Ponyhof. Sind die Leute alle dreckig und verrucht, jeder ist nur auf den eigenen Vorteil bedacht und ein kleiner Fehler kann üble Konsequenzen haben? kein Ponyhof.
ErikErikson:
Was mir an dem Vorwurf Ponyhof nicht gefällt:
Ich kenne ja die Gruppen nun nicht, die darque spielen. Aber ich habe viele Gruppen gesehen und hab nen Eindruck davon, wie schwierig es ist, nen gemeinsamen Vorstellungsraum zu finden und gute Planung auf Spielerseite zu machen. Darque heisst nun für mich, dass der SL kaum Unterstüzung gibt, sondern die Spieler durch eigene Anstrengung und Grips zum Erfolg kommen.
Und genua da happerts. Erstmal kann es bei sowas leicht passieren, das die Spieler einfach nur lernen, den SL zu lesen und nach seiner Vorstellung von Plausibelität zu spielen. Das ist dann aber nicht mehr hart, sondern schlcht Anpassung, die ich als nicht übermäßig cool sehe, auch wenn sie wohl gut zu Erwachsenen passt. Ich will nicht sagen das dies so sit, nur der Verdacht drängt sich mir persönlich auf.
Zweitens würfeln auch solche Gruppen nicht jeden dritten Abend neue Chars aus. Warum? Sind die Spieler so gut? Oder gibt ihnen der SL verdeckte Hinweise? Bevor ich nicht selber ne Gruppe gesehen hab, die richtig darque spielt, wil ich mich da nicht festlegen.
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