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Fairneß oder Realität
Snapshot:
Wow, Boba, ein Quadruple Post! ;D
Nein, realistisch ist die Variante der "ausgeglichenen" (man beachte die Anführungszeichen! ;) ) Charaktere nicht. Das echte Leben verteilt schließlich auch nicht alles fair.
Trotzdem ziehe ich ein derartiges Kaufsystem jedem würfelabhängigen vor. Wir hatten mal den Fall, dass zwei ähnlich angelegte Charaktere zweier Spieler allein durch diese anfänglichen Würfelwürfe in ihren Attributen etwa fünf Stufen weit auseinander lagen - der "benachteiligte" Spieler fühlte sich leicht verarscht.
Und das ist nicht nur bei Spielern ein Faktor, die auf regeltechnische Optimierung ihrer Chars aus sind (was für sich gesehen auch nichts Schlechtes wäre). Die Willkür der Würfel zwingt den Spieler immer, Kompromisse einzugehen. Die muss er in einem Kaufsystem zwar auch machen, aber da kann er sich wenigstens entscheiden.
Wenn man es so liberal handhabt wie Boba, wo die Spieler eh spielen dürfen was sie möchten, ohne dass auf spieltechnische "Wertigkeit" geachtet wird, braucht man ohnehin weder das eine noch das andere.
Und wie die einzelnen Faktoren gewichtet sind, ist letztlich auch nur ein Vorschlag, wie das gesamte Regelwerk eigentlich auch. Wenn eine Gruppe feststellt, dass das eine oder andere für sie zu teuer oder zu billig zu haben ist - das lässt sich ändern.
@Atlas: Ein Patentrezept gibt´s da nicht, denn das ist IMHO eine der großen Glaubensfragen im Rollenspiel. Insofern kann jede Variante funktionieren - oder auch nicht.
Do as you wish. ;)
blut_und_glas:
Ich halte die "fairen" Systeme im allgemeinen für besser - und für eigentlich genauso unfair.
Es wurde ja bereits gesagt, dass die Punkte zu "starr" sind, um tatsächlich in jeder Runde (oder auch nur den meisten?) tatsächlich ausgewogene Charaktere zu erstellen. Aber sie erzeugen bei den Spielern die Illusion von der Gleichheit ihrer Charaktere, und das halte ich für äusserst positiv.
mfG
jdw
Gast:
Danke für die vielen Antworten.
Scheinbar geht es den meisten von uns doch eher um eine stimmige Hintergrund/Werte-Kombination und daher werde ich wohl zur realistischeren Methode greifen.
Der Spieler kann Kreatur, Land, Beruf wählen und hat damit ein paar Modifikation umsonst.
Aber wenn ich bspw.noch Vor/-Nachteile reinbringen will, müsste ich entweder doch noch ein Punktekonto machen oder ich müsste sagen das Vor/-Nachteile frei wählbar sind.
Mein System ist eh schon recht leicht auszunutzen( was ich nicht so schlimm finde), aber die Vor und Nachteile freizugeben ist vielleicht doch zu hart.
Daher meine nächste Frage:
Der Spieler hat Rasse, Land und Beruf gewählt, doch wie kann ich ihn jetzt noch mit Vor und Nachteilen belegen?
Wäre hier ein Punktesystem fair? Ich bin blind, kann dafür aber weitspucken und gut riechen...
Lord Verminaard:
Ich denke, man muss hier zwei Dinge differenzieren:
1. Vorteile wie "adlig" oder "wohlhabend", die in vielen System mit teuren Punkten erkauft werden müssen. Davon halte ich nichts. Wie diese sich tatsächlich im Spiel auswirken, hängt viel zu sehr von der Kampagne ab. Er lässt sich einfach nicht vernünftig mit Punkten bewerten.
2. Fertigkeits- und Attributswerte. In einem völlig freien System bekommt jeder gleich viele Punkte zum Verteilen, un nie würde jemand auf die Idee kommen, dass das schlecht sein könnte. Bei DSA4 (um das Beispiel aufzugreifen) sind in den Rassen, Kulturen und Professionen Fertigkeits- und Attributsboni enthalten, die zu den unterschiedlichen GP-Kosten der einzelnen "Packages" führen. Das halte ich aus Gründen der Ausgewogenheit schon für sinnvoll, auch wenn ich zugeben muss, dass es nicht unbedingt realistisch ist.
Ob natürlich DSA4 ein gutes Beispiel ist, sei dahingestellt. Ich sehe in dem Charaktererschaffungssystem gravierende Schwächen. Im Übrigen sind die Charaktere, die nach diesem System erschaffen werden, mitnichten "gleich stark" im Sinne spieltechnischer Effizienz. Also gegen unsere Auelfe sieht der Rest der Runde echt blass aus.
ragnar:
Ich würde auf jeden Fall Fairneß wählen, auch wenn das der schwerere Pfad ist!
Wenn ich Realismus will gehe ich vor die Haustür, aber ich spiele kein Rollenspiel.
Eine Beispiel gegen Realismus: Wenn du so viel Wert darauf legst führe unbedingt Wundbrand ein und sorge dafür das er in wenigstens 60% aller Fälle tödlich verläuft... Das ist realitsich aber es macht keinen Spaß wenn meine Charaktere heldenhaft daran krepieren.
Ebenso macht es keinen Spaß wenn ich Aufgrund einer Wahl bei der Charaktererschaffung einen "realistischen" Charakter habe(z.B. der Medicus in DSA3), aber dafür immer das 5te Rad am Wagen bin, weil alle anderen Charaktere alles können was ich auch kann und noch viel mehr(z.B. der Krieger in DSA 3).
Realsimus hin oder her, es geht doch um Freude am Spiel, oder? Fairneß mag relativ sein und (ebenso wie realismus) im Auge des Betrachters liegen, aber sie ist wenn es um SPIELspaß geht IMHO die Bessere alternative.
Zur Frage ob nach der Wahl von "Kreatur, Land, Beruf" ein Punktesystem fair wäre: Ist DIR das wirklich wichtig nachdem du schon beim Rest den Realistischen Weg wählst?
Ich glaube nicht, aber davon abgesehen, ein paar andere Methoden das ganze zu behandeln:
a) Jeder Charakter hat X Vorteile für jeden hat er auch einen Nachteil, X ist vom Spieler in von z.b. 0-5 wählbar, welche das sind wird aber jeweils erwürfelt(ziemlich unfair).
b) Mit jedem gewählten Vorteil ist ein Nachteil Verbunden(kann sowohl fair als auch realstisch werden muß es aber nicht).
c) Man wählt Vorteile aus aber für jeden Vorteil würfelt man X mal auf einer Nachteile-tabelle(X ist von der Stärke des Vorteils Abhängig, das kann eine Passable mischung aus farineß und "realismus" werden)
EDIT: Wenn das ein wenig "Harsch" klingt, bitte ich um Entschuldigung, ich wollte nur meinen Standpunkt kundtun, niemanden Beleidigen.
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