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Warum eigentlich Ausdauerschaden?

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alexandro:
Jetzt mal rein von den Beispielen her:

--- Zitat von: Thot am  7.03.2011 | 15:55 ---Da, wo das Ausweichen vor einem Armbrustbolzen anstrengender wird als das Ausweichen vor einem geschleuderten Stein?
--- Ende Zitat ---
Selbstverständlich ist es anstrengender, einem Armbrustbolzen auszuweichen (unkontrolliertes zu Boden werfen und wahrscheinlich trotzdem noch Streifschuss), als einem Stein. In welcher Welt denn nicht?


--- Zitat ---Da, wo das Hauen mit einer Axt auf eine Stelle, an der eben noch jemand stand, diesen mehr anstrengt als das selbe Manöver mit einem Dolch?
--- Ende Zitat ---
Natürlich ist das ausholen mit der schweren Axt anstrengender, als ein kurzer, präziser Stich mit dem Dolch. In welcher Welt denn nicht?


--- Zitat ---(Oder da, wo zehnsekündiges Fechten eben so anstrengend ist wie einem einzelnen Schuss mit einer Schusswaffe auszuweichen....)
--- Ende Zitat ---
Mich wundert eher, dass es ÜBERHAUPT möglich ist, einer Schusswaffe auszuweichen (was ist DARAN plausibel?).

Xemides:
Zunächst mal ist die Ausdauer ein Spielmechanismus, genau so wie Lebenspunkte, Trefferpunkte, Wunden oder sonstige Mechanismen. Er soll ein Spiel ermöglichen, und er macht den Spielern nun mal Spaß.

Damit ist über die Plausibilität oder den Realismus noch nicht einmal was ausgesagt.

Vielleicht soll das gar nicht realistisch sein, oder nur an die Realität angelehnt sein.

Wo steht eigentlich, dass man heldenhaft in den Kampf ziehen soll ? Vielleicht ist es genau der Sinn dieser Regel, dass man mit Stufe eins vorsichtiger ist und mehr plant. Genau das macht unsere Runde nämlich seit 19 Jahren. Da rennt man nicht blindlings in die Schlacht, sondern versucht LIst und Tücke einzusetzen.

Oder den Kampf ganz zu vermeiden, was bei Midgard sowieso im Vordergrund steht.


Davon ab finde ich diese Diskussion ganz schön lustig.

DnD versucht gar nicht erst realistisch zu sein, sondern betrachtet sich als Spiel.

DSA versucht realistisch zu sein, mit AT-PA und Ausdauerregeln, die kaum jemand wegen des Buchhaltungsaufwandes benutzt. Was dazu führt, dass über die Kampfregeln und stundenlange Kämpfe geschimpft wird.

Und Midgard versucht den Spagat, einen Kampf mit Angriff und Abwehrt zu machen, der sich nicht lange hinzieht und hat dafür einen einfachen Schadensmechanismus mit der Ausdauer erschaffen, was die Kämpfe deutlich verkürzt. Und das ist offenbar auch verkehrt.

Dirk Remmecke:
Würde man mich fragen, was an Midgard (für eine eventuelle Version 5) zu ändern wäre, würde die LP/AP-Regel garantiert nicht dabei sein.
Ich stimme Marek zu, dass gerade diese Unterteilung ein (fast-) Alleinstellungsmerkmal im deutschen Fantasy-Brei war (RQ/SB mal ausgenommen) und auch für mich einer der Gründe, die für Midgard sprachen, als ich es zu meinem System der Wahl machte.

Die AP haben ein ganz anderes Problem (von dem ich zugegebenerweise nicht weiß, ob die Version 4 etwas daran gerüttelt hat): Ich empfand es immer ausgesprochen merkwürdig, dass ein Nahezu-Totalverlust der AP durch einen Räuberüberfall am Morgen die Charaktere auch über eine ausgedehnte Mittagsruhe hinaus so schwächen sollte, dass sie für den Rest des Tages jede Begegnung mit streitsüchtiger Landjugend vermeiden sollten.
Die Dinger heilen einfach viel zu langsam für das, was sie darstellen sollen. (Eine zu schnelle Genesung bringt allerdings die Balance mit den magisch begabten Charakteren durcheinander.)

Doch selbst dieses milde Ärgernis hat über die Jahre hinweg nicht genug Leidensdruck aufgebaut, dass ich einen Deut an der AP-Regeneration ändern wollte.

YY:

--- Zitat von: alexandro am  7.03.2011 | 17:08 ---Selbstverständlich ist es anstrengender, einem Armbrustbolzen auszuweichen (unkontrolliertes zu Boden werfen und wahrscheinlich trotzdem noch Streifschuss), als einem Stein. In welcher Welt denn nicht?

--- Ende Zitat ---

Es ist nicht anstrengender, es ist nur schwerer.

Denn beim Stein kann man den Zeitpunkt des Angriffs leichter erkennen und sich entsprechend in Bewegung setzen.
Aber mal locker flockig gucken, wie das Ding genau geflogen kommt, und dann mit Minimalbewegung ausweichen, empfiehlt sich bei einem in Verletzungsabsicht geworfenen oder gar geschleuderten Stein definitiv nicht mehr - die Ausweichbewegung sollte da doch sehr ähnlich aussehen wie beim Armbrustbolzen.

Dazu auch:

--- Zitat von: alexandro am  7.03.2011 | 17:08 ---Mich wundert eher, dass es ÜBERHAUPT möglich ist, einer Schusswaffe auszuweichen (was ist DARAN plausibel?).

--- Ende Zitat ---

Das geht schon - nur weicht man nicht dem bereits anfliegenden Geschoss aus, sondern der Visierlinie bzw. der Flugbahn. 

Es ist, wie oben schon gesagt, deswegen deutlich schwerer, weil man den Zeitpunkt des Angriffs nicht so leicht bestimmen kann.

Spielmechanisch stellt sich da eigentlich nur die Frage, ob man das über eine Angriffserschwerung durch ein sich bewegendes Ziel für ausreichend abgebildet hält oder ob man das als "echte" Defensivaktion abhandeln will.


--- Zitat von: alexandro am  7.03.2011 | 17:08 ---Natürlich ist das ausholen mit der schweren Axt anstrengender, als ein kurzer, präziser Stich mit dem Dolch. In welcher Welt denn nicht?

--- Ende Zitat ---

Aber doch nicht für den Angegriffenen, und darum gings.

killedcat:
Letztendlich verstehe ich die Diskussion um die AP nicht. Die AP sind nichts anders als die Lebens- oder Trefferpunkte in anderen Systemen. Vielmehr sind die LP das Besondere, da durch runterschlagen der LP der Kampf schneller zu Ende ist.

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