Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Gibt es "Universalsysteme"?
OldSam:
--- Zitat von: Sephiron am 29.04.2011 | 18:08 ---"Kein Setting" trifft z.B. auf Gurps zu. Im GRW gibt es keine Regeln, die bestimmte Settings unterstützen. Ohne zusätzliche Settingregeln (aus Zusatzbüchern oder aus dem Netz) ist es kaum spielbar.
--- Ende Zitat ---
Doch, das Basic Set beinhaltet ein "Core-Setting", nämlich Infinite Worlds! Der Kern ist somit ein Setting was praktisch alle anderen Settings in sich vereinigt... 8)
Und man kann auch sehr viele gute Kampagnen nur mit dem Basic Speed spielen (selbst schon oft getan), das muss nicht Infinite Worlds sein, man muss sich einfach irgendwas ausdenken und/oder irgendein anderes Settingbuch nehmen, was aber nicht einmal für GURPS sein muss, wenn man sich etwas Konvertierungsarbeit macht.
—
Was die Unterschiedlichkeit von Spielsystemen angeht, stimme ich zu. Aber ich habe auch nirgendwo gelesen, dass die Universalsysteme von sich behaupten sie würden genau den gleichen Spielstil unterstützen wie alle anderen Systeme, was ja auch praktisch unmöglich wäre... Bei GURPS z.B. besteht der formulierte Anspruch darin alle "Spielwelten" zu unterstützen und mittels des modularen Optionalregelsystems den Grad an Details möglichst individuell einstellen zu können - also was Einfachheit vs. Komplexität, Realismus vs. Heroismus angeht etc. - nirgendwo wird behauptet alles spiele sich dann genau gleich ;)
Thot:
--- Zitat von: Sephiron am 29.04.2011 | 18:08 ---@Thot
In der Definition liegt aber (wie so oft) der Schlüssel zur Antwort.
--- Ende Zitat ---
Die Definition von "universell" ist hoffentlich jedem ebenso bekannt wie die Definition von "Definition". oder wollen wir uns über letztere erstmal unterhalten, damit wir sicher sind, dass wir Definitionen gleich definieren? 8]
--- Zitat ---[...]
Aber wie wir spätestens seit den Forge-Theorien wissen, können Rollenspiele in der Spielweise aber so grundverschieden sein wie Volleyball und Poker.
--- Ende Zitat ---
Natürlich, ganz unbestritten! Und natürlich kann auch ein Universalsystem nicht mehr sein als ein Universalsystem für seine Art Spiel. GURPS ist zum Beispiel nicht ein erbärmliches Ballspiel, sondern schlicht gar keins. Aber ein universelles Spiel vom Typ "Rollenspiel mit einem Spielleiter und so" ist es.
--- Zitat ---"Universalsysteme" können flexible Settingregeln haben.
Begrenzt können auch thematische Regeln flexibel sein, wenn sie modular aufgebaut sind. Die Settingregeln, die darauf aufbauen, fliegen dann raus.
Das Kernsystem lässt sich niemals gravierend ändern, weil alle anderen Regeln darauf aufbauen.
--- Ende Zitat ---
Stimmt. Aber das ist auch nicht nötig - wenn die Kernregeln entsprechend flexibel sind.
--- Zitat ---Die Idee, ein einziges System könne alle anderen ersetzen, kommt daher, dass alle "großen" Systeme sehr ähnliche Systemkerne haben. "Forgige" Indie-Rollenspiele waren in ihrer ersten Edition aber keine D&D-Klone & passen deshalb nicht in diese Schiene.
--- Ende Zitat ---
Ich verstehe nicht, wieso das verhindern sollte, dass es unter forgigen Spielen Universalsysteme geben sollte. Natürlich wird man auch damit nicht Tischtennis spielen können, sozusagen. Aber man kann auch da das System auf alle Genres, Settings und Spielschwerpunkte anpassen - und wenn das nur mit den Mitteln des Spiels selbst und nicht nur mit Hausregeln passieren kann, ist es ein Universalsystem.
--- Zitat ---Ein generische Setting ist was Anderes als "kein Setting".
Beispiel D&D: Dies ist ein Fantasyspiel, in dessen GRW eine generische Fantasywelt anskizziert wird.
--- Ende Zitat ---
Ja prima, schon haben wir noch eine neue Definition von "generisch" (die sich zum Beispiel von der der Savages sehr unterscheidet). Wirklich, ich finde nicht, dass uns derlei wo anders hinbringt als nach Rabulistan.
alexandro:
--- Zitat von: Thot am 29.04.2011 | 17:34 ---Und natürlich kann jedes System jeden Spielstil unterstützen. Nur halt nicht gleich gut. Wenn es zumindest Werkzeuge mitliefert für alles, dann ist es universell.
--- Ende Zitat ---
Kurze Frage(n):
1.) Liefert HERO Werkzeuge, um ein Spiel mit starker narrativer Ausrichtung zu unterstützen?
2.) Unterstützt GURPS das SL-lose, stark kompetetive Spiel?
3.) Kann man bei SW die internen Vorgänge der Charaktere wichtiger machen, als die Stärke oder Intelligenz des Charakters?
Das sind IMO wichtigere Fragen zur Bewertung der UNIVERSALEN Einsatzbarkeit des Systems, als die Frage ob man damit auch Astronauten spielen kann. ;)
Thot:
Es ist auch kein Tischtennisschläger dabei.
6:
Ohje... es ist mal wieder Zeit für den Streit und es wird mal wieder absichtlich aneinander vorbei geredet.
Erstmal:
Klar kann man mit jedem System jedes Setting und mit jedem Spielstil spielen... irgendwie... wir haben z.B. das alte Dungeon-Brettspiel irgendwann als Sportreportage gespielt. Hat ne Menge Spass gemacht. War aber einmalig und das System hinter dem Brettspiel selber war dabei eigentlich vollkommen egal. In der Stimmung hätten wir auch Monopoly als Sportreportage gespielt.
Darum geht es aber nicht bei der Unterscheidung zwischen generisch und universell.
Der Gedanke dahinter ist, dass das Spielsysteme die gewünschte Spielart unterstützt oder eben sogar behindert. Die verschiedenen Spielarten sind so unterschiedlich, dass es unmöglich ist, alle so zu unterstützen, dass das System nicht im Weg steht.
Um die Unmöglichkeit vielleicht etwas deutlicher zu machen:
Merlin Emrys hat den Gedanken aufgebracht, dass ein Rollenspiel die Länge einer Enzyklopädia Britannica haben müsste, um alle Werkzeuge zu besitzen, die man dafür braucht. Dieses Regelbandsystem wiederum würde auf Grund seiner Größe und Modellierbarkeit wieder einige Spielarten ausschliessen, die auf Improvisation und Kreativität innerhalb des Spiels aufbauen. Die Werkzeuge würden dabei die Improvisation in vorgegebene Bahnen lenken.
Um mal ein direkte Beispiel zubringen. Bei dieser Runde hätte jedes "Universal"system (z.B. GURPS, SW oder Hero System) das Spiel so dermassen versucht in eine taktische Richtung zu schieben, dass wir als Spieler wahrscheinlich die gesamte Zeit dagegen hätten anspielen oder das Regelwerk gleich ignorieren müssen. In dem Fall wäre das "Universal"system eben genau das nicht gewesen.
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