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Plotstress - meine Versuche

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Oberkampf:
Hier mal die Plotstress-Mechanik, wie ich sie im Würgerabenteuer verwende, mit dem Beispielplotstress von Szene 1 und der Auswertung:

Plotstress-Mechanik
Dieses Abenteuer verwendet eine Plotstressmechanik. Am Ende jeder Szene lösen die Detektive Plotstress-Punkte aus, deren Anzahl von den Aktionen und Erfolgen der Detektive abhängig ist. Das Grundprinzip ist, dass durch unsinnige, umständliche oder misslungene Aktionen, durch Nachlässigkeit oder durch Zeitverschwendung der Spieler bzw. Charaktere mehr Plotstress erzeugt wird, als durch sorgfältige, zielgerichtete und erfolgreiche Aktionen. Es ist wichtig, zu betonen, dass der Plotstress nicht den Zeitverlauf in der Spielwelt simuliert, sondern vom Vorankommen der Geschichte abhängt. Deswegen verursachen die ersten Szenen, auch wenn in der Spielwelt viel mehr Zeit vergeht, weniger Plotstress als die letzten Szenen, wenn das Abenteuer sich zuspitzt.

Auch verhältnismäßig zeitaufwändige Aktionen in der Geschichte verursachen kaum Plotstress, wenn sie zu der Geschichte oder der erwünschten Atmosphäre beitragen, während endlose Beratungen um Nichtigkeiten am Spieltisch Plotstress verursachen können. Wie lange Beratungszeiten einer Gruppe zustehen sollen, ohne Plotstress zu verursachen, hängt vom Geschmack jeder einzelnen Gruppe ab, ich schlage für dieses Abenteuer jedoch vor, nach einer Viertelstunde Diskussion am Spieltisch 1 Punkt Plotstress anzulasten, und jede weitere Viertelstunde einen zu addieren.

Plotstress kann auch verwendet werden, wenn der Wunsch besteht, Gruppentrennungen bei knapper Spielzeit unattraktiver zu machen. Eine Gruppentrennung bedeutet in der Spielwelt zwar Zeitersparnis, in der Realzeit jedoch oft einen Verlust an Spielspaß für die nicht unmittelbar an der Action beteiligten Spieler. Durch die Plotstressmechanik ergibt es für eine Gruppe weniger Nutzen, sich zu trennen. Hier ist allerdings innerhalb der Gruppe die Frage abzuklären, ob alle Mitspieler mit dieser am Storyverlauf orientierten Zeit- und Erfolgsmessung einverstanden sind.

Plotstress pro Szene:

Szene 1: Plotstress 0 - 2
Basisplotstress für Abschluss der Szene: 1
Detektiven gelingt es nicht, das Vertrauen Rida Basetts zu gewinnen: +1
Detektive finden mindestens 3 Aspekte, Hintergründe oder hilfreiche Fakten des Falles oder der beteiligten Personen heraus: - 1

...

Gesamter Plotstress: 6 - 35

Zusätzliche Szenen, die für die Charaktere notwendig werden, wenn es darum geht, Konsequenzen aus Auseinandersetzungen zu beheben, werden bis einschließlich Szene 3 mit +1 Plotstress berechnet, ab Szene 4 mit +1 Plotstress pro benötigter Viertelstunde.   

Plotstressfolgen:

Plotstress wird wie normaler Stress angekreuzt. Jede vollständig angekreuzte Zeile hat die in ihr beschriebenen Folgen. Ist eine Zeile unvollständig angekreuzt, werden die angekreuzten  Plotstresspunkte zu FATE-Punkten für Jabar Fahd.
00 = 1 weiterer fanatischer Kultist am Altar
00 = 1 weiterer fanatischer Kultist am Altar
00 = 1 weiterer fanatischer Kultist am Altar
0000 = Das Kanalkrokodil am Altar
...

Scimi:
Interessant, aber ich finde es im Vergleich zum SBA/LoA-Plotstress ziemlich kleinschrittig und konkret. Ich würde erwarten, dass der Plotstress wirklich das Potential hat, den Ablauf der Story zu ändern und nicht nur einfach an der Gegnerzahl herumspielt. Wenn es um ein finsteres Ritual geht, dann sollten schlampige SCs, die viel Plotstress erzeugen vielleicht zu spät dazu kommen und nur noch das Allerschlimmste verhindern können, während umsichtige Charaktere die Chance hätten, das Ritual schon bei der Vorbereitung zu stören...

Oberkampf:

--- Zitat von: Scimi am 16.06.2011 | 22:44 ---Interessant, aber ich finde es im Vergleich zum SBA/LoA-Plotstress ziemlich kleinschrittig und konkret. Ich würde erwarten, dass der Plotstress wirklich das Potential hat, den Ablauf der Story zu ändern und nicht nur einfach an der Gegnerzahl herumspielt. Wenn es um ein finsteres Ritual geht, dann sollten schlampige SCs, die viel Plotstress erzeugen vielleicht zu spät dazu kommen und nur noch das Allerschlimmste verhindern können, während umsichtige Charaktere die Chance hätten, das Ritual schon bei der Vorbereitung zu stören...

--- Ende Zitat ---

Konkret geht es um ein Ritual, aber mein erster Versuch, wo ich mehr mit der Zeit 'rumgespielt habe, hat mich nicht richtig zufrieden gestellt. Zeitfaktoren spielen aber auch eine Rolle, wenn ziu viel Plotstress erzeugt wird, ist die zu rettende Person bereits verzaubert. Das Abenteueran sich ist übrigens sehr geradlinig und war/ist als Einführungsabenteuer für Cons gedacht, darum gibt es keine richtigen "Weichenszenen".

Scimi:
Es geht mir nicht darum, dass Plotstress die Geschichte in neue Bahnen lenken soll, sondern gerade darum, dass ein lineares Ereignis durch Plotstress vorangetrieben wird und damit das Gefühl von Dringlichkeit erhöht.

Wenn ich zum Beispiel ein Detektivabenteuer an Bord der Titanic hätte, das mit dem Rammen des Eisbergs beginnt, dann würde ich mit Plotstress das Sinken des Schiffes darstellen: Nach einiger Zeit bricht Panik aus, dann neigt sich der Boden, danach kommt es zu ersten Wassereinbrüchen und so weiter.
Die SCs müssen den Plot lösen, bevor das Schiff sinkt und je nachdem, wie schlimm es schon steht, wird die Spurensuche in der Kabine des Verdächtigen entweder zum Einbruch oder zum Tauchgang.

Außerdem bestimmt so der Plotstress sehr früh die Szenen und ist damit immer präsent. Ich finde die Extrakultisten im Endkampf lahmer als die Möglichkeit, dass der Rest des Abenteuers in einer teilgefluteten Titanic stattfinden wird.

Yog Slogoth:
Wie genau wissen die Spieler über die Mechanismen bescheid?

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